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Eine Frage ohne Antwort. Das beste hoffen?

Glaub gar nicht, dass wir noch viel tun könnten. Das Boot ist im Malström, allenfalls noch ein bisschen Alibi-Rudern können wir.

Buhuhu, der Untergang ist nah. Ich bin nach wie vor ziemlich fest davon überzeugt, dass die Politik irgendwann (vermutlich wieder zu spät, aber besser das als nie) reagieren wird: Personal aufstocken an allen Enden (Behörden, Betreuer, Polizei, etc) und entsprechend Geld dafür bereit stellen. Innenpolitisch ist die Willkommenskultur doch schon jetzt nicht mehr so blütenweiß ausgeprägt wie noch vor ein paar Monaten, selbst viele Helfer sind doch mittlerweile am Zweifeln, ob es tatsächlich zu schaffen ist. Und wenn (lieber bevor) die Stimmung kippt, wird da auch reagiert werden, da bin ich mir sicher. Das wird dann auch für den Umgang mit Nicht-integrationsfähigen-oder-willigen gelten, da wird mehr durchgegriffen werden. Auch was die Umverteilung innerhalb der EU angeht, wird Deutschland irgendwann mit der geschlossenen Geldbörse drohen, wenn ein paar der anderen nicht mitziehen wollen (kann man scheiße finden, wird aber nötig werden, wenn man sich das Verhalten östlich der Oder und weiter mal anschaut). Der Druck durch die werte Wählerschaft wird nämlich in den nächsten Monaten mit Sicherheit nicht abnehmen.

Konfrontationskurs in der EU? Ich glaube nicht, dass wir damit sehr weit kommen würden. Die Briten sagen dann erst recht Servus, die Franzosen holen sich President Le Pen.

Wir werden sicherlich keine Apokalypse mit Hungersnöten hier erleben, will ich gar nicht behaupten.

Konfrontationskurs in der EU? Ich glaube nicht, dass wir damit sehr weit kommen würden. Die Briten sagen dann erst recht Servus, die Franzosen holen sich President Le Pen.Woas Sois..., 19.10.2015 09:35 #

Kann schon sein, dass das ganze Konstrukt dann zerfällt. Aber dass Merkel den Briten oder Franzacken zuliebe auf die Kanzlerschaft bzw. weiterhin CDU an der Macht verzichtet, glaube ich auch nicht. Dass die EU grad am Scheidepunkt ist, ist ja schon seit ner Weile klar. Bin gespannt, in welche Richtung es geht.

Das beste hoffen?Drunken Third, 19.10.2015 06:59 #

Beten alleine hat noch nie geholfen, das wusste auch schon der heilige Benedikt.

Mir fehlen bei der ganzen Diskussion (nicht hier, sondern in den Medien und den sozialen Netzwerken) viel zu sehr die Zwischentöne. Wenn die eine Seite von der Wirtschaftsgroßmacht Deutschland im Jahr 2030, dahin geführt von all den zugezogenen Arbeitskräften, träumt, und die andere den Untergang jeder europäischen Kultur und des Reichtums und was weiß ich auch immer fürchtet, dann habe ich doch den Eindruck, dass alles was weiter als drei Jahre in die Zukunft schaut reinste Spekulation ist.

Das Beste hoffen ist schon mal ein Anfang, ansonsten bleibt uns wohl nicht so furchtbar viel anderes übrig, als zu versuchen die Weichen richtig zu stellen und via Learning by Doing das Problem anzugehen. Das wird sicher nicht leicht und ist auch nicht morgen erledigt, und eventuell ist man irgendwann doch gezwungen irgendwelche radikalen Änderungen an der ein oder anderen Stelle durchzuführen, aber es ist allemal besser als sich gegenseitig die Köpfe einzuhauen. Und dann schauen wir halt in 1, 3, 5, 10 Jahren mal wie die Situation aussieht und was wir erreicht und gelernt haben.
Wie an anderer Stelle schon geschrieben wurde: "Wir werden es doch wohl schaffen eine Million Leute durchzufüttern, bis uns was Besseres einfällt."

"Wir werden es doch wohl schaffen eine Million Leute durchzufüttern, bis uns was Besseres einfällt."schmirglie, 19.10.2015 10:09 #

Gar kein schlechtes Motto.

"Dann aber auch die ganzen Rentner und Obdachlose und alleinerziehende Mütter durchfüttern!" (Sagt das SpOn-Forum)

"Dann aber auch die ganzen Rentner und Obdachlose und alleinerziehende Mütter durchfüttern!" (Sagt das SpOn-Forum)Drunken Third, 19.10.2015 10:27 #

Auch wenn Aerpel jetzt wieder kontern wird: Macht der Staat doch alles schon. Und kein Obdachloser muss obdachlos sein in Deutschland, das ist in vielen Fällen selbstgewählt.

Naja, wenn wir 30% unserer Lebensmittel wegwerfen (vielleicht sind es auch mehr, ich hab die genaue Zahl nicht im Kopf), dann wäre der erste Schritt vielleicht, uns mal über die Verteilung unserer Ressourcen Gedanken zu machen. Nach meiner Rechnung müsste man damit locker 100 Millionen ernähren können, ohne dass wir viel mehr herstellen müssen. Meinetwegen auch gerne Obdachlose und alleinerziehende Mütter.

Wenn es nur das durchfüttern alleine wäre, kein Problem. Aber Wohnungen (der Winter naht), Bildungseinrichtungen für Erwachsene, usw...
Wir haben doch etwas andere Ansprüche an die Unterbringung von Flüchtlingen als Jordanien oder Libanon.

Schaffbar isses sicherlich, nur unter welchen Aufwendungen und wieweit machen die Leute mit?

Noch ein Leserkommentar unter der Diez'schen These, dass der Kölner Attentat die logische Konsequenz aus Pegida und Co. darstellt, als weiterführende Dikussionsgrundlage:

59. ..

o.schork gestern, 17:53 Uhr



Ich stimme überein mit Ihnen Herr Diez, dass AfD und Konsorten Zündler sind. Tatsächlich sind es aber keine Rechtsextremen, sondern normale "besorgte Bürger". Ich sehe das als eine Wohlstandskrankheit an. Hier wird uns wegen ein, zwei Millionen muslimischen Zuwanderern der Untergang des Abendlandes prophezeit und diese Menschen glauben das tatsächlich. Uns geht es so gut, dass wir eben schon die Erbse unter der Matratze als Kürbis wahrnehmen. Was diese Menschen alle vergessen ist: Nationaler Notstand sieht anders aus. Mein Onkel, mein Vater musssten noch Backsteine schleifen um studieren zu dürfen. Das war Notstand. Was wir heute erleben ist kein Notstand und wird auch keiner werden. Was uns Deutschen heute fehlt ist die Demut, zu erkennen, wie gut es uns geht. Und da ändern auch ein paar Millionen Flüchtlinge kaun was dran. Im weltweiten Vergleich stehen wir dann eben mal fünf Jahre als "eins minus" da und nicht als "eins". An dieser mangelden Demut ist übrigens auch die linke Presse mitschuldig, die jeden bemitleidet, der nach zwei Jahren Nichtstun keinen 46" Fernseher hat. Und uns permanent erzählt wie schlecht es uns doch im Vergleich zu den Quandts geht. Neben der Scham, die ich angesichts des fremdenfeindlichen Egoismusses empfinde, verspüre ich aber auch Wut über die Dummheit dieser Menschen. Glauben die wirklich, man löst die Probleme durch Schließen der Türen? Wenn wir die Menschen der Welt mit ihren Problemen verrecken lassen, dann kommen sie früher oder später zu und und zwar ganz ohne Asylantrag. Insofern ist die Aufnahme von Flüchtlingen auch eine friedenschaffende Massnahme. Und es ist auch eine Chance, Menschen, die mit einer archaischen, im 11. Jahrhundert stehengebliebenen Religion aufgewachsen sind, mit Werten wie Liberalität und Toleranz zu konfrontieren und damit eine Saat zu setzen. Das ist auch etwas Anstrengung wert, denn dies und nicht Waffen wird unsere Zukunft sichern.

Und es ist auch eine Chance, Menschen, die mit einer archaischen, im 11. Jahrhundert stehengebliebenen Religion aufgewachsen sind, mit Werten wie Liberalität und Toleranz zu konfrontieren und damit eine Saat zu setzen.

Drunken Third, 19.10.2015 12:59 #

Die CSU-Wählerschaft meint er, oder?
Ok, Spaß beiseite, ein guter Kommentar wie ich finde.

Bei diesem Unterkunfts-Argument habe ich ehrlich gesagt auch etwas das Gefühl, dass es oft von Leuten kommt, die sich in ihrem Leben bisher einen feuchten Furz dafür interessiert haben, wie andere Menschen eigentlich hausen. Vielleicht sind sie auch besorgt um ihr Selbstbild ("Wie stehen wir denn da, wenn die Leute sehen, wie wir die Asylanten behandeln?").

Und es ist auch eine Chance, Menschen, die mit einer archaischen, im 11. Jahrhundert stehengebliebenen Religion aufgewachsen sind, mit Werten wie Liberalität und Toleranz zu konfrontieren und damit eine Saat zu setzen.

Drunken Third, 19.10.2015 12:59 #

Die CSU-Wählerschaft meint er, oder?schmirglie, 19.10.2015 13:09 #

Also, diese Argumente ala "Mein Vater musste noch Backsteine schleifen um zu studieren" halte ich aber auch für etwas von oben herab. "Das Volk muss mehr Demut haben"="Wenn es kein Brot hat, soll es doch Kuchen fressen"

Deshalb glaube ich trotzdem nicht, dass die Flüchtlinge den armen Rentnern das Haus unterm Hinterm wegfressen. Man darf die nicht gegeneinander ausspielen.
Bloß, die Quandts und Merkels und Gabriels werden sich nicht an der Integrationsarbeit beteiligen. Nicht mal finanziell.

Also, diese Argumente ala "Mein Vater musste noch Backsteine schleifen um zu studieren" halte ich aber auch für etwas von oben herab.Woas Sois..., 19.10.2015 13:29 #

Ja, er wollte wohl unser heutiges Leben mal irgendwie in Relation setzen. Da kann man über das Mittel streiten, aber die Grundidee finde ich jetzt nicht so falsch.

Deshalb glaube ich trotzdem nicht, dass die Flüchtlinge den armen Rentnern das Haus unterm Hinterm wegfressen. Man darf die nicht gegeneinander ausspielen.Woas Sois..., 19.10.2015 13:29 #

Eben. Vielleicht wird das echt eine spannende Zeit bis zur nächsten Wahl... so oder so feilt Mutti schon an ihrem Denkmal.

Also, diese Argumente ala "Mein Vater musste noch Backsteine schleifen um zu studieren" halte ich aber auch für etwas von oben herab. "Das Volk muss mehr Demut haben"="Wenn es kein Brot hat, soll es doch Kuchen fressen"Woas Sois..., 19.10.2015 13:29 #

Armut ist halt auch immer relational. Wenn du heute bei einem Bewerbungsgespräch laut sagst, "ich musste Backsteine schleifen un studieren zu können" gehen da die "ah, übelste Unterschicht"-Alarmglocken an und du kannst höchstwahrscheinlich heimgehen.

Und die zwei Millionen auf eine Zahl zu beschränken, ist auch unlauter. Wenn man die nicht gescheit integriert (was viel kostet), sind das halt mal eben ein paar hunderttausend Dauerarbeitslose mehr. Oder Kriminelle. Und dann brauchen sie eben auch noch Wohnraum. Der nicht vorhanden ist. Zudem sind die 2 Millionen (woher kommt die Zahl egtl.?) nicht eine einmalige Sache; die Not und der Strom reißen ja nicht ab. Leute, die durch den Zuzug nach DE ihre wirtschaftliche Lage verbessern würden gibt es weltweit genug. Krieg auch. Wenn auch nur ein Promille von 2 Mio. Stunk macht, wieviele wären das?

Kurze Mathematik:

Die Hamburger Polizei hat seit Jahresanfang 1057 Einsätze in Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge verzeichnet.

Legt man diese "Definition" zu Grunde, leben gegenwärtig rund 30.000 Flüchtlinge in Hamburg.

Da nicht alle seit Anfang des Jahres da waren, und nicht alle mit dieser Flüchtlingsdefinition erfassten Personen in einer Erstaufnahmeeinrichtung leben, gehen wir mal von 10.000 in Erstaufnahmeeinrichtungen aus. Das Verhältnis zu den Polizeeinsätzen ist dann ca. 1 zu 10; das heißt auf zehn Leute in Erstaufnahmeeinrichtungen kam in Hamburg ein Polizeeinsatz.

Macht bei 2 Millionen immerhin 200.000.

Zuletzt geändert von Alphex 19.10.2015 13:50

An dieser mangelden Demut ist übrigens auch die linke Presse mitschuldig, die jeden bemitleidet, der nach zwei Jahren Nichtstun keinen 46" Fernseher hat. Und uns permanent erzählt wie schlecht es uns doch im Vergleich zu den Quandts geht.

Drunken Third, 19.10.2015 12:59 #

Bei sowas möchte ich den Verfasser einfach mal dazu verpflichten, ein Jahr lang von Hartz4 ohne irgendwelche Rücklagen zu leben. Ob seine größte Sorge dann immer noch der fehlende 46" Fernseher ist, das wag ich zu bezweifeln. Bei solchen arroganten die Wirklichkeit ignorierenden Sätzen würde ich dem Verfasser am liebsten mal einen körperlichen Verweis erteilen.
Da brauch ich auch gar nicht weiter den Rest der Argumente zu beachten. Das ist dermaßen disqualifizierend... und ihr Pfeifen lasst das alles auch noch einfach so stehen.

Hey, ich bitte um Differenzierung. Ich habe Einspruch eingelegt.

Hey, ich bitte um Differenzierung. Ich habe Einspruch eingelegt. Woas

Ein wenig.

"etwas von oben herab" triffts halt nicht wirklich. Es ist nicht von oben herab, also die Realität nicht kennend und aus Mangel an besserem Wissen daherschwafelnd, das ist bewusst und gezielt diffamierend und wirklichkeitsleugnend. Es kann mir keiner erzählen, daß er noch nie etwas von wirklich armen Hartzern gehört hat, die sich elementare Dinge nicht mehr leisten können, für die Kind aus Schuhen rausgewachsen oder Waschmaschine/Kühlschrank kaputt bedeutet, daß sie ne Weile nicht mehr wissen, wovon sie noch leben sollen.

Wichser, die solch einen Stuss wie den mit dem 46" TV verbreiten, gehören aufs Schärfste angegangen.