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obwohl ich ja ein loses Mundwerk habe..WitweBolte, 18.11.2015 18:47 #

kann ich jetzt so nicht bestätigen.
ich sollte mal eine versteckte kamera in der arbeit anbringen...

#mitdernadelamknochenstochernWoas Sois..., 18.11.2015 19:12 #

Das haben Sie sehr gut erkannt.

oh nein! körperliche schmerzen zu verursachen liegt mir nicht sonderlich.. ich finds einfach nur tragisch, dass es keinen mitarbeiterschutz gibt- anstatt da eine lösung zu finden, erfinden die krankenhausleitungen seminare für deeskalationsrhetorik anstatt einen verweis auszusprechen (vor allem tragisch für junge kolleginnen)

Ich finde es schlimm, dass sich die junga Kampi so benehmen.

Das ist allgemein ein Problem. Gewalt oder sexuelle Übergriffe werden häufig nur gegenüber den Betreuten bekannt. Betreuer/Pfleger/Therapeuten sehen sich aber immer häufiger grenzüberschreitenden Aggressionen oder eben Belästigungen ausgesetzt und sind bei der Gegenhandhabung auch noch einigermassen eingeschränkt (man darf sich ja nicht aktiv wehren). Sowas wird aus Angst vor Klagen seitens hinterlistiger Patienten gern unter den Tisch gekehrt bzw. auch als zugehöriger Teil des Arbeitsethos ("mit sowas muss man bei dieser Arbeit halt rechnen") verklärt.

Los Leute, lasst mal wieder eine ordentliche politische Diskussion steigen!

Aufhänger: Folgender SPON-Leserkommentar zu den Plänen, den Mindestlohn für Flüchtlinge auszusetzen

Na ja, wer hat von den Damen und Herren unserer Industrieelite anderes erwartet. Welches Menschenbild in diesen Köpfen sitzt dürfte klar sein.
Am liebsten wäre ihnen wohl wenn man ganz einfach Arbeitskräfte "anfordern" könnte. So eine Art staatliche Sklavenreserve für die Drecksarbeit - und zum Nutzen der "Shareholder"

Es läuft etwas gewaltig falsch im Staate Deutschland, und nicht erst seit gestern.
Und die Politik ? Folgt brav nach - schließlich geht es ja um "unsere" Wettbewerbsfähigkeit. Burkina Faso oder Laos sind eben unsere Vorbilder - beim Lohnnivveau (für die Elite ist das Vorbild natürlich der große Bruder).

Es gibt einen sehr großen Bedarf an sozialer Politik; nur diesen aufzunehmen scheut sich unsere Berliner Laienspielschar. Wehe man bewegt sich - Bertelsmann und Springer führen die Abweichler dann garantiert auf den "richtigen" Weg zurück. Und Angie, die mächtigste auf dem Planeten, sie schweigt, und exekutiert weiter brav das neoliberale Glaubensbekenntnis. Alles nach oben, nichts nach unten. Ganz im christlichen Sinne eben.

Stimmt? Stimmt nicht?

Uff, an die große Steuerung von oben glaube ich nicht so recht. Solche Zwänge treten ein, wenn man Globalisierung gleich freier Welthandel hat. Druck auf Löhne, ein Überschuß an Arbeitskräften, vergleichbare Produkte durch Industrialisierung (mal ehrlich, ob der Turnschuh aus Kambodscha oder Griechenland kommt, das spannt keine Sau).
Natürlich ist der freie Handel so gewollt von oben, das stimmt. Aber eine Agenda der Eliten, das machen wir um die Löhne zu drücken, glaube ich nicht. Es sind einfach Konsequenzen aus der gezogenen Entscheidung.

Ansonsten: Mindestlohn aufheben für Flüchtlinge, dann kann man gleich zur Kanzlerin Petry gratulieren. Das wäre halt mal der Beitrag der Wirtschaft zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe, die Flüchtlinge im bestehenden System auszubilden. Davon ab: Mindestlohn gilt in der Lehre eh nicht.

Ich schließe mich Jürgen an, ich glaube da weniger an eine gesteuerte Politik, sondern mehr an globalpolitische Zwänge.

Am liebsten wäre ihnen wohl wenn man ganz einfach Arbeitskräfte "anfordern" könnte. So eine Art staatliche Sklavenreserve für die Drecksarbeit - und zum Nutzen der "Shareholder"

Drunken Third, 24.11.2015 11:28 #

Das gibt es doch seit Jahren und nennt sich Zeitarbeit.

Ich schließe mich Jürgen an, ich glaube da weniger an eine gesteuerte Politik, sondern mehr an globalpolitische Zwänge.Olsen, 24.11.2015 14:43 #

Deswegen gibt es zum Glück ja auch keine Lobbyisten, die sich teilweise ihre eigenen Gesetze selbst schreiben dürfen.

Ich bleibe eh dabei: Am liebsten wäre mir, wenn ich direkt Konzerne wählen könnte. Dann würde dieses ganze Schauspiel aufhören.

Ich bleibe eh dabei: Am liebsten wäre mir, wenn ich direkt Konzerne wählen könnte. Dann würde dieses ganze Schauspiel aufhören.Olsen, 24.11.2015 14:49 #

Traurig aber viel wahres dran.

Vermutlich schon. Dann stellt sich aber die Frage, weit die Schraube noch angezogen werden kann, bis die Unterdrückten aufbegehren.
Und: Was dann?
Und_2: Kann das denn gewollt sein?

Vermutlich schon. Dann stellt sich aber die Frage, weit die Schraube noch angezogen werden kann, bis die Unterdrückten aufbegehren.
Und: Was dann?
Und_2: Kann das denn gewollt sein?Drunken Third, 24.11.2015 16:02 #

Aufbegehren? Nein. Seh ich auf lange Sicht nicht.


Lies mal folgendes Interview mit dem in Berlin lebenden Philosophen Byung-Chul Han. Interessant wird es Ende Seite 1 und auf Seite 2. Wichtigster Satz:
Es gibt keinen Protest dagegen, weil wir in einem System leben, das die Freiheit ausbeutet.

Ich bleibe eh dabei: Am liebsten wäre mir, wenn ich direkt Konzerne wählen könnte. Dann würde dieses ganze Schauspiel aufhören.Olsen, 24.11.2015 14:49 #

Die wählst du mit deiner Brieftasche.

Hmm, guter Punkt, so habe ich das noch nicht betrachtet.

Ich bleibe eh dabei: Am liebsten wäre mir, wenn ich direkt Konzerne wählen könnte. Dann würde dieses ganze Schauspiel aufhören.Olsen, 24.11.2015 14:49 #

Die wählst du mit deiner Brieftasche.Alphex, 24.11.2015 16:16 #

Wählen ist in dem Zusammenhang der völlig falsche Begriff. Beim Wählen musst du die Wahl haben und die hast du de facto nicht mehr, denn die Wahl zwischen Media Markt und Saturn ist keine.

Das ist richtig; das Zitat ist von Ulrich Beck, der aber halt auch gleich die Grenzen einräumt.

http://ir.nmu.org.ua/bitstream/handle/123456789/122276/b9a7a03635896f528fdb8899622b5393.pdf?sequence=1

Ab Seite 29, der Artikel. Kann ich sehr empfehlen. Fasst zwei Bücher bzw. Schulen zusammen, die genau das Thema haben.

Lies mal folgendes Interview mit dem in Berlin lebenden Philosophen Byung-Chul Han. Interessant wird es Ende Seite 1 und auf Seite 2. Wichtigster Satz:
Es gibt keinen Protest dagegen, weil wir in einem System leben, das die Freiheit ausbeutet. AERPELSCHLOT, 24.11.2015 16:12 #

Aus den Aufsatz habe ich hier auch schon mal berichtet. Ist viel wahres dran.

Andererseits: Dieser freie Handel hat anderswo ein paar hundert Millionen Leute aus der gröbsten Armut gebracht (China). Unter sehr harten Kosten für Umwelt und Leute, klar, aber der Welthunger wurde trotz steigender Bevölkerung gesenkt Das dieses Schweinesystem nicht einfach nur böse sein kann

Wer heutzutage noch behauptet, die Politik würde nicht von Konzernen und Lobbyisten zumindest teilweise gelenkt, hat den Schuss nicht gehört. Geht ja kaum offensichtlicher. An eine Welt-Elite im eigentlichen Sinne glaub ich auch nicht, obwohl ich das nicht mal komplett ausschliessen würde. Menschen, für die Geld dank der vorhandenen Menge keine Rolle mehr spielt, haben gerne Allmachtsfantasien. Laut danach zu streben, wie es einst Könige und Herrscher taten, ist heuer keine gute Idee, da die Angriffswege auf das eigene Finanzimperium wesentlich flexibler geworden sind (Stichwort Hacks). Perfide und stille Machtergreifung ist ein wesentlich interessanteres und sichereres Spiel. Ich vergleiche das gerne mit Krebs bzw. Metastasen. Lässt man dem freie Bahn, ist innerhalb kürzester Zeit alles verseucht (beim Krebs hilft da zunächst das Lymphsystem). Solange Politiker problemlos von Springer und Co. binnen kürzester Zeit durch Brachial-Propaganda abgesägt werden können, solange wird keiner ins eigene Nest scheissen. Ähnlich verhält es sich mit Fox News oder den ausländischen Äquivalenten.

Moment, teilweise gelenkt, beeinflusst, unterschreibe ich dir gerne. Damit habe ich kein Problem.
In Drunkens Beispielpost wirkte das für mich halt zu sehr wie eine Bilderberger & die fröhlichen Illuminaten Beschwerde.
Wenn heutzutage Konzerne einen Umsatz in der Größenordnung eines soliden Staates haben, dann führt das natürlich zu gewisser Macht. Oder Banken, die komplette Volkswirtschaften mitreissen können. Aber den Tanz haben Wirtschaft, Politik UND Verbraucher gerne miteinander getanzt. Erklär mir mal einer wie sowas wie Apple so stinkreich werden konnte? Weil der trottelige Verbraucher denen die Kohle in den Rachen wirft.