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Best of '96: Tori Amos - Boys for Pele

cornello
Tori Amos - Boys for Pele



Mein Erstkontakt mit Tori Amos stammt tatsächlich aus dem Jahr 1996. Und er war kein Guter.
Meine damalige Freundin stand total auf „Professional Widow“ - der zu der Zeit aber in der Armand van Helden Version – einer seltsamen Dancenummer hoch und runter lief.



Ich fand das schrecklich und hatte gar keine weiteren Böcke, mich mit der Frau zu beschäftigen. Irgendwann hatte mich dann aber Under the Pink eines besseren belehrt und ich habe bis auf die neueren Platten alles von der guten Dame aufgesaugt. Professional Widow im Original ist dafür ein richtig guter Song: „starfucker just like my daddy“

Die Boys for Pele war dabei nie mein Favorit. Ich kann aber nicht mal sagen warum. Denn sie hat genauso Hits – allerdings nicht die offensichtlichen. Frau Amos haucht, schreit, faucht und säuselt.
Die Geschichten, die sie erzählt sind vielleicht nicht mehr so zwingend oder so überrumpelnd krass wie in „me and a gun“, „little earthquakes“ oder „cloud on my tongue“. Sie sind auch nicht die großen Hymnen, aber sie sind eigentlich allesamt gute Popsongs. Wahrscheinlich steht Boys for Pele einfach nur im Schatten seiner zwei großartigen Vorgänger?

Sonst haben die Songs ähnliche Qualitäten: manche sehr reduziert auf Gesang und Piano (Beauty Queen/Horses) – dort findet man auch das große bittersüße Drama. Manche opulenter instrumentiert (caught a lite sneeze/ putting the damage on) – beide übrigens sehr fantastisch. Ebenfalls ganz groß „Way down“

Krasse teenage-crusher-geschichten kann ich rund um Tori Amos' Platten nicht erzählen. Wir sind auch nicht Bierseelig „Hello Mr. Zebra“-rezitierend durch die Kante gestiefelt. Tori Amos macht eben eher intime Musik...
Olsen
Ich kann dir immerhin sagen, warum die Boys For Pele bei mir für Irritation gesorgt hat: dieses Chlavichord oder Spinett oder was auch immer das ist. Die Songs werden dadurch noch sperriger, als sie eh schon sind. Einen richtigen Hit hatte die Platte im Vergleich zu den Vorgängern aber auch nicht mehr zu bieten.

Dennoch: ich werde die mir jetzt noch mal zu Gemüte führen und dann noch mal was schreiben.
cornello
ja. ich mag spinnett auch überhaupt nie nicht hören. frau amos darf trotzdem...
-pmh-
Die Boys for Pele war nie mein Favorit.cornello, 04.12.2015 10:27 #


sehe ich auch so. aber ein paar nummern (von gesamt 18!) von diesem album mag ich heute immer noch - Beauty Queen/Horses, Hey Jupiter, Not the Red Baron und Putting the damage on
OneFingerSalute
Kann mir einer von euch Insidern den Albumtitel erklären? Zur Diskussion über die Musik kann ich leider überhaupt nichts beitragen.
Woas Sois...
Wiki (en) sagt, Pele ist eine hawaiianische Göttin.
OneFingerSalute
Aha. Einen Fußballbezug hatte ich auch nicht erwartet. Danke!
AERPELSCHLOT
Wie sich sicher jeder denken kann, kann ich mit Tori Amos nix anfangen. Dennoch hab ichs durchgehalten und mir dieses Album komplett gegeben. Es war sehr sehr anstrengend.
Cornells Erstkontakt ist mir auch bekannt gewesen, aber ich hab bis heute nicht gewusst, daß das ein Tori Remix ist. In der Version halte ich das für ihren vermutlich besten Song. Tori wurde ja schon immer in der Visions abgefeiert, sogar als das ganz am Anfang noch metallastiger war. Zwischen den ganzen wilden Truppen Anfang der 90er dann dieses blasse Etwas, was Klavier/Spinett spielt und langweilige Songs künstlich überbetont rumsäuselt. Ich habe nie verstanden, wie so ein Kram überhaupt den Weg in ein damals sooo kuhles Heft wie das Visions geschafft hat und heute versteh ichs auch noch nicht. Ein wenig für das Visions richtungsweisend für die Singer/Songwriter Welle vor ca. 15 Jahren war es dann aber wohl schon.
Und wurde hier nicht mal über Kate Bush gelästert (war da nicht sogar Cornell dran beteiligt)? Gut, Frau Bush hat solche Sachen wie Wuthering Heights verbrochen, was auf der Gruseligkeitsskala gleichauf mit Frau Amos liegt, aber eben auch zwei der besten Popsongs der 80er mit Hounds of Love und Running Up That Hill. Und Frau Amos? Dieses Album hier ist Folter. Es ist gekünstelt, gestelzt, eine blasse Frau macht auf ach so verletzlich, keine Melodien die hängen bleiben, Gejammer, Rumgeheule, schreckliche Instrumente, einfach nur Dauergrusel. Ist das Kunst? Nein, das kann weg.
Crackerman
Hound und Running sind die Schlechten, Wuthering heights das Gute :klugscheiss:. Aber der beste KB Song ist:



KATE BUSH - Rubberband girl

Und den besten TA Song gleich hinterher:
Ok, gibt nur Liveversionen, alle nicht besonders. Ich meine Big Wheel :thumbsup:.
AERPELSCHLOT
Und den besten TA Song gleich hinterher:
https://vimeo.com/291404

Ich darf ja mal aushelfen.

Wuthering heights
Rubberband girlCrackerman, 04.12.2015 19:19 #

Kriesch Plack, bei beiden, aber bei Wuthering noch deutlich mehr.
Nathanael_x
Ich mag Blood Roses und wenn Sie Spinett spielt...

Überhaupt sind auf Boys for Pele einige schöne Songs drauf (Father Lucifer).
Ist schon etwas anders als Little Earthquakes / Under the Pink. Sperriger? Sperrig klingt imo zu radikal. Imo einfach bisschen reduzierter, nicht so "wuchtig" produziert, weniger solcher (doch bisschen poppigen?) Wucht wie bei Crucify (poppig ist in dem Fall nicht negativ gemeint, vielleicht nicht das richtige Wort, Wucht vielleicht auch nicht...).

Mein Lieblingsalbum von Radiohead könnte wirklich Amnesiac sein. Das ist wirklich etwas sperriger.

Zuletzt geändert von Nathanael_x

Crackerman
Ich darf ja mal aushelfen.AERPELSCHLOT, 04.12.2015 19:36 #

:hi:
Kriesch Plack, bei beiden, aber bei Wuthering noch deutlich mehr.AERPELSCHLOT, 04.12.2015 19:36 #

Je nun, das passiert. Mir übrigens, wenn ich länger als wenige Sekunden Björk ausgesetzt bin.
cornello
Je nun, das passiert. Mir übrigens, wenn ich länger als wenige Sekunden Björk ausgesetzt bin.Crackerman, 06.12.2015 17:36 #


:cheers:

beim durchhören der tori-alben festgestellt, dass meine liebste platte die b-seiten-sammlung "more pink" ist. da sind mit sugar (auf der live-platte noch geiler), sister janet und flying dutchman drei meiner allerliebsten tori-songs drauf. und der rest braucht sich auch nicht verstecken. take to the sky, honey und der little drummer boy etwa.
Olsen
Ich habe mir die Boys For Pele jetzt noch mal zur Brust gekommen und finde sie immer noch anstrengend. Ich glaube, das liegt neben dem Spinett an drei Faktoren: a) Frau Amos singt noch extrovertierter als normalerweise, manchmal zu extrovertiert. b) Viele Songs haben keine schöne Melodie. c) Es findet kaum die Band statt, die ich auf den ersten Alben so mochte. Oft hört man sie alleine zum Instrument, das ist mir etwas zu reduziert. Vielleicht auch einer der Gründe, warum ich nie zu einem Konzert gegangen bin.

Besonders anstrengend finde ich "Professional Widow" und "Not The Red Baron".
AERPELSCHLOT
Und wenn hier noch einer von euch Pappnasen was gegen Björk sagt, dann drück ich den Selbstzerstörungsknopf vom Forum :klugscheiss:
der_acki
Wie sich sicher jeder denken kann, kann ich mit Tori Amos nix anfangen. Dennoch hab ichs durchgehalten und mir dieses Album komplett gegeben. Es war sehr sehr anstrengend.AERPELSCHLOT, 04.12.2015 16:04 #

wohl eher eine ganz, ganz fürchterliche qual, oder? :lipsrsealed2:
DerBolzen
Habe mir als Erstkontakt mal Little Earthquakes günstig bestellt, da Boys for Pele ja auch unter den Leuten hier, die sie mögen, nicht das Lieblingsalbum ist.
DerBolzen
So, hab zwar immer noch nichts zu Boys for Pele zu sagen, aber die Little Earthquakes gehört. Und muss sagen, gar nicht mal so gut. Da gefällt mir weder der Gesang noch irgendwas. Die langsame Bassdrum in den ersten Songs, wo ich noch mehr zugehört habe, fand ich total unpassend, das Klavierspiel auch nicht gut. Naja, für 3,01 € kann ich das verschmerzen.
schmuddelkatze
Hound und Running sind die Schlechten, Wuthering heights das Gute :klugscheiss:.Crackerman, 04.12.2015 19:19 #
schmuddelkatze
Ich mag alle drei, aber ich gebe zu, ich würde keinen Kate Bush Song schlecht finden.

Und ja, ich mag Tori Amos aufgrund der Ähnlichkeit, "boys for pele" war und wird nicht mein Lieblingsalbum, es hat einige Zeit gebraucht, wie alles von ihr danach, aber "little earthquakes" mit "winter" und "under the pink" mit "past the mission" würde ich nicht missen wollen.