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Alben/EPs des Jahres 2015

Crackerman
Ja, die Vermutung kam schon von ihm selber anhand meiner bisherigen Postings. Bin auch gespannt auf seine Liste.Lago, 17.12.2015 07:26 #

Meine Liste dauert noch, ich bin immer noch mit Sichten beschäftigt. Nach der Lektüre der Deinigen sollte ich vielleicht sogar die eine oder andere Scheibe mehr sichten :smile:. Jedenfalls ist das eine, zu der ich wenigstens mal was sagen kann. King Of The North und Demob Happy kannte ich nicht und was du schreibst, hört sich gut an. Leider gar kein Vinyl von KOTN und das von DH kostet ganz ordentlich :sad:. So sind die erstmal "nur" notiert.
Von Hong Faux fand ich die Erste nicht so gut wie nach dem Reinhören erwartet. Bin deshalb auf nicht zum Konzert (war auch ziemlich weit) und habe mir die Zweite bisher nicht zugelegt. Eventuell zu überdenken. Black Trip finde ich allerdings tatsächlich zu bieder, zu klischeehaft, ohne wirkliche Ideen. Der Sound passt, klar, aber die Songs sind irgendwie von der Stange. Kadavar halte ich auch für ihr bisher bestes Album, muss aber dazu sagen, daß ich den Hype um besonders die erste Scheibe nie so ganz nachvollzogen habe. In meine Topten schafft's Berlin allerdings knapp nicht. Und irgendwie sprang live der Funke auch nicht so richtig über. Umgekehrt bei Vintage Caravan. Live richtig gut (sieht Cornello übrigens etwas anders :wink:), die Platte....naja. Aber die muss auch nochmal auf den Teller. The Answer haben eine weitere The-Answer-Platte gemacht, ich tue mich mit der Band etwas schwer. Ebenso mit Grande Roses, etwas zahnlos dachte ich mehrmals beim Hören. The Devil And The Almighty Blues sind natürlich ein Brett. Kamen (für mich) aus dem Nichts und sind locker an Kadavar oder an Graveyard vorbei. Superplatte.
The Arcs hätte ich verpasst, nicht mitbekommen, daß Dan Auerbach da hintersteckt. Keep it hid fand ich ziemlich gut. Ist das in etwa vergleichbar?
Ansonsten aus deinem Blickfeld:
Hodja und Kamtchatka finde ich auch toll.
Graveyard, Bite The Bullet und Wildlights gut, aber so ein wenig business as usual.
Drenge hat mich enttäuscht und The Heavy Eyes warte ich noch aufs Vinyl.
-pmh-
auf meiner imaginären liste stehen u.a. son lux, answer code request, holly herndon, nocturnal sunshine, east india youth, portico, actress, sofa surfers, leftfield, grimes, karin park, nils frahm, floating points, rival consoles, the chemical brothers...
muss das erstmal aussortieren und auf papier bringen, vll. nach den feiertagen mal...

Zuletzt geändert von -pmh-

Lago
Danke für die ausführliche Antwort auf meine Liste, Cracker. Wenn ich hier noch auf die ein oder andere Platte neugierig machen konnte, freut mich das. :smile:

Ja, das Vinyl von KOTN gibt es in EU noch nicht. Ist nur selfreleased wie die Erstauflage der CD in Australien. Im Online Merch Store sind noch 5 Exemplare zu haben, aber 45 AUS $ + Versand + Zoll ist mir eigentlich auch zu teuer. Aber es gibt dort auch ein paar kurze Hörproben. Hab daher erstmal nur die CD.

Zu Black Trip: Ach mir gefällt's - muss aber auch sagen, dass ich sonst nicht allzu viel aus dem Metal-Bereich höre. Vielleicht bin ich deswegen auch nicht so übersättigt oder auf der Suche nach Innovationen.

Die aktuelle The Answer mag in der Tat eine typische The Answer-Platte sein. Muss gestehen, dass ich erst mit dem neusten Werk auf sie gestoßen bin und dann recht fix die Vorgänger nachgeholt habe. Die haben halt schon so ihre musikalische Range, die sie nicht verlassen. Ist aber ok so.

The Arcs: So bluesig/folkig wie Dans erstes Soloalbum ist das Debüt seiner neuen Band nicht. Klingt schon irgendwie als etwas ruhiger Nachfolger zu Turn Blue, aber schon mit Einflüssen anderer Stile, die auf einer Black Keys-Platte verwundert hätten.

Zuletzt geändert von Lago

Colfax Road
so, da sich das Baroness-Vinyl verschiebt, ist das Album raus aus der Nummer, damit sieht es dann so aus:

Gallows | desolation sounds

überzeugt vor allem mit Wucht, Vielseitigkeit und starken Melodien. ich mag die Hinwendung zum düster-wavigen Sound hier und da. für mich deutlich besser/stärker als ihr ehemaliger Sänger und seine Klapperschlangen.

Paper Arms | great mistakes

die Australier sind einfach immer noch die beste HWM-Band, die nicht HWM ist. Tolles Songwriting, große Hooklines, abwechslungsreiches Drumming und im Vergleich zum vorherigen Album ein paar nette Delay-Spielereien.

Envy | atheist’s cornea

so einen Sound bekommen eben nur Japaner hin, diese besondere Note in den Melodien, diese Melancholie, die Tiefe usw. Pendelt sehr schön zwischen wuchtig und fragil, manchmal auch tatsächlich "poppig", aber immer rund.

August Burns Red | found in far away places

hätte selbst nicht gedacht, dass mich nochmal eine Metalcore-Platte kickt, aber das hier ist einfach perfekt. Die Produktion, das Gebrüll, die Soli, die seltsamen Einsprengel von Salsa bis Country, und eigentlich nur Hits.

Deafheaven | new bermuda

wie schon ausgiebig besprochen eine echt strange Mischung hier und da, aber am Ende bleiben eben doch viele Passagen, die ich sonst von keiner anderen Band so kenne und die mich auf ihre spezielle Art und Weise mitnehmen.

Caspian | dust & disquiet

Postrock in Perfektion. Schön zu sehen, dass sie ihren Sound jetzt auch in andere Richtungen öffnen. Den Singer/Songwriter Ausflug hätte ich nicht gebraucht, aber ein Übersong wie Rioseco macht das wett.

RDGLDGRN | LP2

Für den Sommer. Fenster runter, aufdrehen, Kopf aus. Für selten gewordene Zuckungen in den Tanzbeinen. Für die Momente, wo es eine clevere Mischung aus HipHop und Indie-Dance-Rock braucht.

Beach Slang | the things we do to find people who feel like us

bin immer noch froh, ihr allererstes Europakonzert im Gleis gesehen zu haben, der Sänger ist einfach übersympathisch. nach diesem Album muss sich was ändern, sonst geht die Authentizität flöten, aber im Moment einfach top.

Youth Decay | the party’s over

Skatepunk. Poppiger Hardcore. Wie auch immer, die Platte macht einfach Laune, weil das Songwriting für diese Genre einfach mal auf höchstem Niveau ist. Dazu noch ein Sänger, der melodiös zwitschern und trotzdem gut brüllen kann.

Cloudkicker | woum (EP)

bei manchen rhythmen/tempi bin ich immer noch nicht dahintergestiegen, aber trotz extrem hoher Komplexität hört sich das alles immer wunderschön und wie aus einem Guss an. und das macht der Kerl alles komplett alleine, Respekt.

--

knapp dahinter:
Superheaven | Ours is Chrome
John Coffey | The Great News
Tiger Lou | california hauling (EP)

insgesamt ein ziemlich schwaches Jahr allerdings.
eher enttäuschend:

Vennart | the demon joke
Herrenmagazin | sippenhaft
Gnarwolves | adolescence ep

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OneFingerSalute
Die Paper Arms war auch im Dunstkreis meiner Top Ten, aber rein hat sie es dann doch nicht geschafft. Und angesichts der vielen Caspian-Nennungen muss ich die wohl noch mal hören. Die breite Begeisterung muss ja einen Grund haben.
Colfax Road
Die Paper Arms war auch im Dunstkreis meiner Top Ten, aber rein hat sie es dann doch nicht geschafft. Und angesichts der vielen Caspian-Nennungen muss ich die wohl noch mal hören. Die breite Begeisterung muss ja einen Grund haben.OneFingerSalute, 17.12.2015 11:23 #


zu Caspian, einfach Rioseco, Echo and Abyss, Sad Heart of Mine und Darkfield hintereinander weg hören, das muss einfach überzeugen ;-)
OneFingerSalute
Meine Plätze zehn bis sechs:

We Never Learned To Live – Silently, I Threw Them Skyward

In kein anderes Album habe ich mich dieses Jahr so reingearbeitet. Und auch an diesem kurzen Text muss ich richtig arbeiten, so auf Anhieb fallen mir keine drei einfachen Sätze dazu ein. Das ist sehr atmosphärischer Post-Prog-Rock mit einigen Screamo-Elementen, der viel fordert und überhaupt nicht gut nebenbei zu hören ist, dann fließt er nämlich einfach vorbei. Die Songs sind sich alle recht ähnlich und einige Text- und auch Musikfetzen werden im Verlauf der Platte wieder aufgegriffen. Das fand ich am Anfang verwirrend, es sorgt aber im Endeffekt dafür, dass hier alles wie eins klingt und nicht wie acht voneinander getrennte Stücke. Musikalisch hinkt der Vergleich stark, aber ich musste wegen des spacigen Artworks und des mystisch wirkenden Konzepts schon ein paar Mal an Coheed & Cambria denken. Wer sich gerne richtig in Musik verliert und nicht nur den schnellen Spaß für zwischendurch sucht, könnte hier auf dem richtigen Planeten sein. Wenn der Opener Shadows in Hibernation gefällt, wird der Rest auch nicht enttäuschen.


Muck – Your Joyous Future

Der kurzweiligste Hardcore, der mir in diesem Jahr untergekommen ist, stammt aus Island. In diesem zuweilen chaotischen Haufen Musik steckt ganz viel dreckiger Rock'n'Roll drin, Punk und Noise auch und ein klein bisschen Metal ebenso. Und während Muck das alles vermischen und abwechseln, haben sie ganz offensichtlich verdammt viel Spielspaß beim Einholzen von Attacken wie Provoke Me. Der ganze hippe Scheiß, der im Hardcore aktuell unterwegs ist, interessiert die Jungs offenbar nicht die Bohne. Erfrischend.


Die Nerven – Out

Das grandiose Konzert Anfang Dezember hat die Entscheidung gebracht: Ja, ich finde die Platte tatsächlich richtig, richtig gut. Vorher tendierte ich zwar schon zu diesem Urteil, war mir aber noch nicht ganz sicher. Weil Die Nerven mit ihrem Post-Noise-Kaputt-Punk Musik machen, die ich sonst eigentlich kaum höre. Weil Leute immer mal wieder sagen, dass manche Songs sie an Tocotronic erinnern, die ich überhaupt nicht leiden kann. Weil einige Stücke und vor allem der Gesang furchtbar anstrengend sein können und das auf eine Art, die mir auf den Keks geht. Aber alles in allem schmeiße ich das Album immer wieder an, weil es mich mit Liedern wie Dreck einfach fasziniert. Spaß macht es meistens nicht, dabei bleibe ich. Aber muss ja auch nicht immer.


Freiburg – Brief & Siegel

Eine Beschreibung dieses Albums ohne Turbostaat-Vergleich? Kannste knicken, schon vorbei. Für meine Begriffe haben die jungen Ostwestfalen den frühen Sound der Husumer Punkrocker ziemlich stark abgepaust, aber die eigenen Akzente sind stark genug, um nicht von einer Kopie sprechen zu müssen. Freiburg bringen zum Beispiel manchmal gesunde Härte ins Spiel wie bei der sehr ordentlichen Abfahrt Kanüle abwärts. Das Album habe ich mir eher aus einer Laune heraus als aus echter Überzeugung gekauft, aber gerade solche Platten überraschen ja dann positiv. Über Wochen lief die knappe halbe Stunde immer wieder und deshalb jetzt auch die Platzierung in dieser Liste.


Sumac – The Deal

Nichts habe ich in den zurückliegenden zwölf Monaten so laut gehört wie „The Deal“ auf einer langen Fahrt über die stockdunkle Autobahn. Das war fast zu viel für meinen Kopf, aber super. Misanthropie am Anschlag – danach klingt es zumindest, wenn Aaron Turner seinen Schlund aufreißt und alles niederbrüllt. Das macht er zum Glück nicht ständig; den meisten Platz bekommen die instrumentalen Parts und die haben es auch in sich: Nick Yacyshyn trommelt alles kurz und klein und sich in einen Rausch, dazu grollen Turners Gitarre und Brian Cooks Bass langsam und dissonant durch die Einöde. Der Titeltrack ist nur eins von sechs unbedingt hörenswerten Kapiteln.

Zuletzt geändert von OneFingerSalute

OneFingerSalute
Und die Ränge fünf bis eins:

Love A – Jagd & Hund

Eagle schrieb das schon ganz richtig: Die Platte war ein konstanter Begleiter durch das Jahr. Exzessiv habe ich sie nicht gehört, aber immer wieder. Und bis auf das blöde Wien-Lied, das Eagle ebenfalls erwähnte, ist da kein Song drauf, den ich nicht richtig gut finde. Auf den Vorgängern war vor allem der Gesang zu diesem Post-Punk ohne verzerrte Gitarren noch wesentlich überdrehter, aber die neue Introvertiertheit (relativ gesehen) steht der Band gut. Dazu kam wieder ein ganz starkes Konzert, bei dem neue und alte Stücke wie das überragende 100.000 Stühle leer hervorragend zueinander passten. Tolle Band.


Phantom Winter – Cvlt

Wenn die Vorgängerband Omega Massif mit „Karpatia“ die akustische Dokumentation über die Reise durch eine unwirklich und unwirtliche Landschaft geliefert hat, dann ist das hier die Survival-Horror-Variante. Kohlrabenschwarz ist der Sound und die Stimmen könnten von bösen Hexen, Geistern und Nazi-Zombies (dazu passend die lobenswerte politische Aussage in Richtung NSBM-Idioten im fantastischen Finsterwald) stammen. Ein Widersehen mit den Kreaturen aus Karpatias „Wölfe“ gibt’s auch, wenn das fette Riff in Avalanche Cities anrollt, nur dass das Rudel sich mittlerweile die Tollwut eingefangen und ordentlich Schaum vorm Maul hat. Tolles Kopfkino. Auch wenn der Begriff total ausgelutscht ist, manchmal passt er halt einfach. Die Band hat sich dabei bestimmt kein bisschen was von dem gedacht, über das ich jetzt hier vor mich hin schwadroniert habe, aber was sois.


Birds In Row – Personal War

Album oder EP? Egal. Wenn 18 Minuten so knallen, dann reichen 18 Minuten mir völlig. Zumal es auf der Split mit WAITC ja noch mehr von meiner Lieblingshardcoreband der zurückliegenden drei Jahre zu hören gab. Ich habe das Gefühl, dass sie eingängiger geworden sind und jetzt mehr Geraden als Haken schlagen, aber der Punch ist derselbe geblieben, Torches zeigt das vorbildlich. Gucke ich mir gern demnächst dann auch wieder live im Ring an.


Beach Slang – The Things We To Find People Who Feel Like Us

Schnörkel sind das Einzige, was diesem Punkrock-Album mit ganz viel Zuneigung zum Pop fehlt. Und das ist gut so. Schnurstracks geradeaus zielt und trifft es in die Herz- und Hirnregionen, auf die es ankommt. Wenn's mir gerade nicht so dolle geht, hilft dieses Album immer. Und wenn's mir schon dolle geht, wird es mit diesem Album noch besser. Klingt möglicherweise abgedroschen, aber könnte ich Musik ein größeres Kompliment machen? An die Stücke auf den beiden Eps kommen nur wenige Songs von dieser ziemlich kurzen Langspielplatte ran – Ride The Wild Haze ist einer davon – aber das macht nix. Das Niveau ist trotzdem alles in allem fast unverschämt hoch und lässt mich jetzt schon euphorisch werden, wenn ich das Konzert im Februar denke.


Desaparecidos – Payola


Kam wie aus dem Nichts, sprang mich mit voller Kraft an und blieb einfach hängen, ohne auch nur das kleinste Bisschen nachzulassen. Dieser Überraschungseffekt gibt den Ausschlag zwischen Gold und Silber in diesem Jahr: Während Beach Slang „nur“ meine riesengroßen Erwartungen erfüllt haben, hatte ich mit diesem Hitfeuerwerk überhaupt nicht gerechnet. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt: Hier fällt kein Song ab, in jedem gibt’s tolle Melodien en Masse, schlaue Zeilen zum Mitbrüllen und eine kämpferische Einstellung, die mich bei jedem Durchgang (und es waren verdammt viele) wieder mitreißt. The Left Is Right ist nur eins von 14 Beispielen. Ohne dieses Album wäre ich dieses Jahr nicht so oft so schnell um den Werdersee gerannt und auch dafür gebührt ihm der Platz auf dem 2015er-Thron.
SHITHEAD
Schön schön, die Listen mehren sich. Gutes Zeug bisher, was hier so beschrieben wird. :cheers:
schmirglie
Hm Jens, 4/10 Übereinstimmung? Was ist denn da los? :hm:

Meine restlichen fünf:

Foals - What Went Down
Den Beitrag hier fand ich sehr interessant:
8.
Erst war ich etwas skeptisch, aber das Album wuchs schnell und blieb auch dank so starken Nummern wie Mountain At My Gates, Albatross und dem Titeltrack im Ohr. Tolles Werk!Lago, 16.12.2015 23:04 #

Meine persönlichen Favoriten auf dem Album sind nämlich Birch Tree, London Thunder und Lonely Hunter :smile:
Foals haben zum ersten Mal keinen starken Bruch von einem Album zum nächsten vollzogen. Wie Holy Fire beginnt What went down mit einem Gitarrenbrett und badet danach im Pop. Stilistisch hat sich schon ein wenig getan, es gibt zum Beispiel keine vergleichbare Nummer zu My Number, dafür zeigen sie sich mit Snake Oil etwas sperriger, aber letztlich bleibt wieder ein Album, das voll mit wunderschönen, nicht komplizierten, aber sicher auch nicht zu simplen Liedern ist, die man zu jeder Jahreszeit hören kann. Außer vielleicht Give it all, das fällt ein wenig ab. Macht aber nix.

Fidlar - Too
War beim Vorgänger die Kritik am Party-, Skate- und Drogenleben noch eher im Subtext versteckt, zeigt die Band sich auf dem neuen Album deutlich düsterer und drückt sich auch entsprechend klar aus. Selbst das musikalisch am ehesten an das erste Album erinnernde (weil skatepunkige) West Coast macht da keine Ausnahme:
"I should try and get a life
But I don't want that 9 to 5
I'd rather die, keep getting high
So pack my things and say goodbye"
Damit hat die Band bei mir einen Nerv getroffen und so verzeihe ich ihnen auch, dass nach der ersten Hälfte voller Hits auch zwei schwächere Lieder den Weg aufs Album gefunden haben. Zum Ende hin bekommen sie gut die Kurve und sind sich selbst für eine lupenreine Rockbalade (Stupid Decisions) nicht zu schade, die mir tatsächlich überraschend gut gefällt.
Hier mal wieder noch eins meiner Lieblingszitate des Jahres:
"I figured out as I got older that life just sucks when you get sober.
I figured out when I got sober that life just sucks when you get older."

Die Nerven - Out
Also vorweg: Mir macht das Album Spaß :smile:
Es ist sperrig, aber weniger sperrig als der Vorgänger, weswegen ich es noch etwas mehr mag als Fun.
Den Rest hat Ofsi schon geschrieben, aber eins will ich noch mal erwähnen: Live sind sie noch besser als auf Platte.

Birds in Row - Personal War EP und Split-EP mit WAITC
Ich packe die beiden EPs mal hier zusammen, dann kommt man auch schon auf 24 Minuten Musik von Birds in Row für dieses Jahr.
Kurz gesagt überzeugen mich Birds in Row auf die gleiche Art und Weise wie auf You, Me and the Violence. Die Eindringlichkeit, die Emotionalität, die Breitwand von Gitarre, Bass und Drums - alles noch da. Mehr gibt es nicht zu sagen.

Agent Fresco - Destrier
Wohl meine Entdeckung des Jahres. Hat mich zuerst - vor allem stimmlich - sehr an Dredg erinnert, was mir den Einstieg tatsächlich erschwert hat, denn es ist letztlich eben nicht das gleiche. Destrier hat die großen Melodien, aber sie werden nicht in Lieder nach Bauart von Bug Eyes gepackt, sondern in viel fragilere Konstrukte, die vor allem von Klavier, Gitarre und eben dieser Stimme zusammen gehalten werden und dabei eine wahnsinnige Atmosphäre aufbauen. Ganz wundervoll.
Colfax Road
Meine persönlichen Favoriten auf dem Album sind nämlich Birch Tree, London Thunder und Lonely Hunter :smile:schmirglie, 17.12.2015 12:31 #


same here, zusammen mit Mountain at my Gates.
OneFingerSalute
Hm Jens, 4/10 Übereinstimmung? Was ist denn da los? :hm:schmirglie, 17.12.2015 12:31 #


Mehr sollte es aber wirklich nicht werden, jetzt schon einigermaßen irritierend :tongue:
Lago
Foals - What Went Down
Den Beitrag hier fand ich sehr interessant:
8.
Erst war ich etwas skeptisch, aber das Album wuchs schnell und blieb auch dank so starken Nummern wie Mountain At My Gates, Albatross und dem Titeltrack im Ohr. Tolles Werk!Lago, 16.12.2015 23:04 #

Meine persönlichen Favoriten auf dem Album sind nämlich Birch Tree, London Thunder und Lonely Hunter :smile:
Foals haben zum ersten Mal keinen starken Bruch von einem Album zum nächsten vollzogen. Wie Holy Fire beginnt What went down mit einem Gitarrenbrett und badet danach im Pop. Stilistisch hat sich schon ein wenig getan, es gibt zum Beispiel keine vergleichbare Nummer zu My Number, dafür zeigen sie sich mit Snake Oil etwas sperriger, aber letztlich bleibt wieder ein Album, das voll mit wunderschönen, nicht komplizierten, aber sicher auch nicht zu simplen Liedern ist, die man zu jeder Jahreszeit hören kann. Außer vielleicht Give it all, das fällt ein wenig ab. Macht aber nix.schmirglie, 17.12.2015 12:31 #


Gut, Albatross könnte ich auch mit einem der von dir genannten Songs austauschen. Aber Track 1 und 2 sind meine absoluten Favoriten des Albums. Aber man kann das gesamte Album einfach so durchhören. Richtig gut.
schmirglie
Aber man kann das gesamte Album einfach so durchhören. Richtig gut.Lago, 17.12.2015 12:50 #

Eben.
Olsen
Dann mache ich das Ganze auch noch mal mit Kommentaren.

FFS - FFS
Glasklare Nummer eins dieses Jahr, alles andere hiernach ist verhandelbar. Ich war im Vorfeld skeptisch, ob eine Kollaboration zwischen Franz Ferdinand und den Sparks funktionieren würde, aber es wurde eine runde Sache. Ein Hit jagt den nächsten, große Melodien, lustige bis verschrobene Texte. Mehr Pop als Rock, aber im Herzen war ich eh immer schon mehr den schönen Harmonien als dem hemmunglosen Krach zugeneigt. Würde mich freuen, wenn das Album keine einmalige Sache bliebe.

Grave Pleasures - Dreamcrash
Sicher, die Düsternis und Rohheit von Climax, der Beastmilk-Platte, hat das Debüt von Grave Pleasures nicht, trotzdem ist es ein hörenswertes Album geworden, das ich sehr oft konsumiert habe. Das Geheule des Sängers und die apokalyptischen Texte sind nämlich immer noch dieselben.

Coheed And Cambria - The Color Of The Sun
Meine Erwartungshaltung war bei null, vielleicht bin ich deshalb umso mehr angetan. Die Hooks sind endlich wieder da, der Sound wurde angenehm entschlackt, überhaupt wirken die Kompositionen weniger verfrickelt. Und verbinden werde ich das Album auf ewig mit den Anschlägen in Paris, ich habe es in dergleichen Nacht noch als leisen Protest gekauft.

Ghost - Meliora
Hat deutlich mehr Anlaufzeit gebraucht als Infestissumam, aber dafür brannte es dann umso heller. Ich glaube, die werden uns in den nächsten Jahren noch sehr viel Freude bereiten, diese Burschen. Wenn sie weiterhin die Ohrwürmer so aus dem Handgelenk schütteln, kann gar nichts schiefgehen.

Pyogenesis - A Century In The Curse Of Time
Mein Erstkontakt mit der Band (naja, bis auf einen Song auf einem alten Visions-Sampler) und gleich so ein Erfolg. Textlich eine krude Steampunk-trifft-Jules-Verne-Mischung, musikalisch mit einigen sehr feinen Melodien und einer breiten Stilistik gesegnet. Die Unaufgeregtheit, mit der man einen 13minütigen Song komponieren kann, begeistert mich besonders.

Love A - Jagd und Hund
Seit längerer Zeit mal wieder einem Forenhype erlegen. Zuerst dachte ich: Was sind das für merkwürdige Vocals, was macht der Typ da? Aber inzwischen kann ich mir das gar nicht mehr anders vorstellen. Ein Album aus einem Guss, die Kritik an "Ein Gebet" kann ich nicht nachvollziehen. Stärker als der Vorgänger, der beileibe auch nicht schlecht ist.

Modest Mouse - Strangers To Ourselves
Und schon wieder ein Erstkontakt. Ich weiß aber nicht mehr, wie und wo. Jedenfalls beiße ich mir in den Hintern, der Band nicht schon früher eine Chance gegeben zu haben. Sehr unterschiedliche Stimmungen, schön variables Songwriting, einige richtige Hits dabei. Und das nötige Maß Abgedrehtheit besitzen sie auch.

Moonspell - Extinct
Hat ein bisschen Zeit gebraucht. Zuerst war ich etwas enttäuscht, dass sich Moonspell wieder ihrer melodischen Seite zugewandt haben und nichts von der apokalyptischen Stimmung, die sie sonst verbreiten können, auf dem Album zu hören ist. Aber die Songs sind dann einfach zu gut und haben sich trotzdem im Kopf festgesetzt. Richtig mitsingkompatibel sind sie geworden, was man auch beim Konzert in Köln gut beobachten konnte.

The Decemberists - What A Terrible World, What A Beautiful World
Tolles Album, aber nur in der Mitte der Liste, weil ich hiermit immernoch meine dunkelste Trennungsphase verbinde und die Scheibe nur selten anrühre. Hoffe, das wird sich in Zukunft irgendwann geben, denn die verdient mehr Würdigung.

Leprous - The Congregation
Der Vorgänger hat mir ein bisschen besser gefallen und an dessen Vorgänger kommen sie eh nie wieder ran, trotzdem eine sehr gute Scheibe. Denn wieder mal haben die Norweger ihren Stil ein wenig verändert und bleiben trotzdem wiedererkennbar. Eine der originellsten Bands im Bereich Prog Metal.

Symphony X - Underworld
Überraschung, Symphony X haben das Songwriting wiederentdeckt. Nach dem Geschredder der beiden Vorgänger lassen sie es teilweise etwas sanfter angehen, was zu deutlich verbesserten Resultaten führt. Höre ich tatsächlich wieder gerne jetzt, eigentlich hatte ich die Band schon abgehakt.

Annabel - Having It All
Ich habe keine Ahnung, wie man Annabels Stil nennt, aber ich mag ihn. Sagen wir mal: Rockmusik. Genauso stark wie der Vorgänger, vielleicht sogar noch eine Ecke besser. Ich habe die dunkle Vermutung, dass mir die Texte sehr zusagen könnten, würde ich mich mal mit ihnen beschäftigen.

Florence + The Machine - How Big, How Blue, How Beautiful
War mir am Anfang zu poppig. Wo waren die tollen Drums, die Harfen, das Extrovertierte der ersten beiden Alben? Aber, wie das oft bei mir so ist: Die Songs setzten sich dann trotzdem durch, weil sie einfach gut sind. Und Frau Welch könnte von mir aus auch die Bedienungsanleitung eines Bartschneiders vorsingen, ich wär trotzdem hin und weg.

Therapy? - Disquiet
Die Vergleiche mit Troublegum sind wie immer Unfug. Ja, manchmal blitzt noch das Songwriting von früher auf, aber die matschige Produktion nimmt das direkt wieder weg. Es ist ein weiteres Album der neueren Therapy, nicht mehr und nicht weniger. Gut, aber nicht aufsehenerregend, mir reicht das. Im Vergleich zu den beiden Vorläufern sind wieder mehr mitsingbare Refrains am Start.

Steven Wilson - Hand. Cannot. Erase
Nach dem tollen Raben hatte ich etwas weniger Poppiges erwartet. Und dass ich Porcupine Tree hinterhertrauere, dürfte allgemein bekannt sein. Dennoch: ein weiteres gelungenes Werk von Wilson, Melodien und Atmosphären beherrscht er weiterhin. Den ganz großen Wurf, den viele Kritiker und Fans hier sehen, kann ich aber nicht feststellen.
DerBolzen
Hm Jens, 4/10 Übereinstimmung? Was ist denn da los? :hm:schmirglie, 17.12.2015 12:31 #


Mehr sollte es aber wirklich nicht werden, jetzt schon einigermaßen irritierend :tongue:OneFingerSalute, 17.12.2015 12:36 #


Ich habe auch 4 Übereinstimmungen mit Dir :cheers:
schmirglie
Olsen, kennst du auch die erste Love A?
Crackerman
Danke für die ausführliche Antwort auf meine Liste, Cracker. Wenn ich hier noch auf die ein oder andere Platte neugierig machen konnte, freut mich das. :smile:Lago, 17.12.2015 10:45 #

:hi:
Wird nicht mehr viele geben, auf die ich ausführlich antworten kann :smile:.
Ja, das Vinyl von KOTN gibt es in EU noch nicht. Ist nur selfreleased wie die Erstauflage der CD in Australien. Im Online Merch Store sind noch 5 Exemplare zu haben, aber 45 AUS $ + Versand + Zoll ist mir eigentlich auch zu teuer. Aber es gibt dort auch ein paar kurze Hörproben. Hab daher erstmal nur die CD.Lago, 17.12.2015 10:45 #

Hatten sie die nicht mit beim Konzert? Wäre doch seltsam.
Zu Black Trip: Ach mir gefällt's - muss aber auch sagen, dass ich sonst nicht allzu viel aus dem Metal-Bereich höre. Vielleicht bin ich deswegen auch nicht so übersättigt oder auf der Suche nach Innovationen.Lago, 17.12.2015 10:45 #

Der Metal, den die ganzen Hartmänner hier hören ist für mich auch völlig ungeeignet. Was dir vielleicht zusagen könnte, wäre die neue MAMMOTH MAMMOTH - Hammered again :headbang:
The Arcs: So bluesig/folkig wie Dans erstes Soloalbum ist das Debüt seiner neuen Band nicht. Klingt schon irgendwie als etwas ruhiger Nachfolger zu Turn Blue, aber schon mit Einflüssen anderer Stile, die auf einer Black Keys-Platte verwundert hätten.Lago, 17.12.2015 10:45 #

Das hört sich dann eher nicht so interessant an. Also jedenfalls nicht blind kaufen.
LarryRansomInferno
Meine Plätze zehn bis sechs:

We Never Learned To Live – Silently, I Threw Them Skyward
OneFingerSalute, 17.12.2015 11:49 #

Sauber! :cheers:
Und wieder mal interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmung von Musik sein kann. Wirklich reinarbeiten musste ich mich in das Album nicht, fand das direkt ziemlich zugänglich. Auch die Assoziation mit Coheed & Cambria wäre mir nie in den Sinn gekommen. Was wohl auch daran liegt, dass ich das, was ich von C&C bisher gehört habe, ziemlich blöd fand (vllt sollte ich die nochmal antesten). Aber jetzt wo du es sagst, ist da schon was dran (zumindest vom Konzept her).
DerBolzen
Eigentlich find ich die erste immer noch am besten. Bei der zweiten Fehlte Irgendwie der Humor oder die gute Laune.

Jagd und Hund fand ich auch bis auf ausnahmen beim ersten Hören lahm, aber die ist echt gewachsen. Den Song über Wien würde ich auch skippen, wenn ich könnte.