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Das zweite erste Album von Deep Purple ohne Ritchie Blackmore. Mit einigen ähnlichen und einigen anderen Vorzeichen als 1975. Wieder hatte er zwei Alben zuvor Ian Gillan rausgekickt. Diesmal durfte Roger Glover bleiben und die anderen Drei holten Gillan ein Album später wieder in die Band. Damit und mit dem letzten Album vor seinem Abschied ist Blackmore wieder höchst unzufrieden. Man hört das Stormbringer noch nicht so sehr, aber man hört es The Battle Rages On an. Der grosse Unterschied: bevor er 1975 geht, ist er so voller Ideen, zu solchen Leistungen fähig, daß auch ein lustloser und uninteressierter Ritchie Blackmore immer noch eine gute Platte macht. Bevor er 1993 geht, ist das anders. Er lähmt die Band, mit ihm ist nicht mehr zu reden, die anderen bedeuteten ihm einfach nichts mehr. Der Bruch ist unmöglich zu kitten, doch das ist besser so.
Drei Jahre später spielt Deep Purple mit Steve Morse an der Gitarre Purpendicular ein. An Ritchie Blackmore erinnert das Wortspiel des Albentitels und einige sehr kurze Worte des Dankes an Joe Satriani, der nach nur drei Übungstagen eine Tour mit der Band spielt aber nicht bleiben will/kann und an Steve Morse. Sonst nichts.
Ich bin zuerst erfreut, dann stinksauer. Purpendicular ist die erste Purple-Scheibe, die nicht auf Vinyl erscheint. Ich höre sie also erst 15 Jahre später, als das nachgeholt wird. Ich bin nicht mehr sauer, an Warten auf Vinylerscheinungen bin ich mittlerweile gewöhnt, und das Album zerstreut meine Skepsis nach den sehr mauen Vorgängern doch recht zügig und nachhaltig. Ich höre es seitdem sehr regelmässig und es wächst. Vor allem mir immer mehr ans Herz. Es ist kein Deep Purple Album mehr, wie ich es aus den 70ern kenne, aber so eines war unmöglich. Es fehlt der wahnwitzig-geniale Input von Blackmore, alles andere ist vorhanden. Das Songwriting ist ganz exzellent. Sie öffnen sich für die Ideen, die Morse einbringt und haben selber ebenfalls ganz neue....ob schon länger und immer unterdrückt, das weiss man nicht. Es hört sich fast so an. Hier werden auch erstmals wieder (wie in den 70ern) die Songcredits immer auf alle verteilt. Die Melodien von Loosen my strings, von The aviator oder von Sometimes I feel like screaming sind herausragend. Morse spielt natürlich anders, aber es passt zur Band der 90er und 00er, wie es mit Blackmore eben nicht mehr gepasst hat. Diese wunderbare Verzahnung der Gitarre mit Jon Lords Orgel ist wieder da, ebenso perfekt wie in den besten Momenten mit Blackmore. Man höre dazu Somebody stole my guitar. Das war immer schon das Alleinstellungsmerkmal von Deep Purple, das sie unter den Grossen Drei noch ein wenig weiter herausstechen liess....halt, und die Art, der Ideenreichtum und die Sorgfalt mit der Ian Gillan seine Gesangslinien schrieb und arrangierte. Auch etwas, was man an diesem Album herausheben muss. Besonders toll auf Cascades, aber eigentlich überall. Kaum zu glauben, wie er das offensichtlich aus dem Ärmel zu schütteln vermag. Sein Anteil, um Blackmore zu zeigen, was er nun nie mehr bekommen wird. Und Jon Lords Orgel, die auch alleine für einige der schönsten Momente auf dieser Platte verantwortlich ist. Seine Arbeit und sein Solo in Soon forgotten, sein ansonsten ebenso schönes wie knüppelhartes aber immer banddienliches Spiel....das ist einfach grandios.
Es ist das Album einer Band, die es einfach kann und das aus einem Grund der ganzen Welt zeigen möchte. Für mich das mit Abstand beste Werk seit Perfect Strangers.

DEEP PURPLE - Don't hold your breath

In D ist bei YT leider nur der Vinyl-only Bonustrack Don't hold your breath verfügbar. Aber auch der ist richtig gut geworden. Von den anderen nur Liveversionen. Aber falls jemand Interesse an den anderen Liedern der Platte hat, wird er sie wohl finden können und vielleicht sogar mögen. Ich könnte mir das bei so einigen ganz gut vorstellen (ok, vielleicht Wunschdenken), es ist imo Rockmusik für dieses Jahrtausend, die man so selten besser hört.

Ich kenne die Platte gar nicht, aber der Song oben geht in Ordnung. Normaler Hardrock, aber wer hat das schon 96 gespielt? Okay, AC/DC vielleicht noch.
Allerdings, so richtig gut finde ich DP eigentlich nur, wenn sie den großen Hammer auspacken. Child in Time, Highway Star, sowas halt.

Ja den hat man halt zuletzt auf Perfect strangers bekommen. Wenn sie jetzt ein Livealbum machen, wird es auch kein Made in Japan mehr.
Sie sind eben doch nicht AC/DC .
Wenn du die CD mal günstig mitbestellen kannst, mach's ruhig mal. Ich behaupte, du wirst sie mögen. Vor allem wächst sie tatsächlich mit jedem Hören.

Na ja, AC/DC haben ihre Glanzzeiten auch schon ein paar Alben überlebt. CD dürfte es sicherlich günstig geben, evtl. sacke ich sie mal ein. Wen meinst du eigentlich mit den großen Drei?
The Who würde ich mal raten und sonst?

Tja, man müsste schon online mal reinlauschen können, um was dazu sagen zu können.
So kann ich auch nur sagen, dass ich das Bonusstück ganz ok finde.
Nicht so mein Beuteschema, aber kann man sich mal gut anhören.

Wen meinst du eigentlich mit den großen Drei?Woas Sois..., 20.12.2015 16:10 #

Ich schätze mal, dazu kämen noch Sab & Zep .

da geht es mir gleich wie woas, ich glaube dieses album habe ich noch nie gehört.
das wird aber bald mal nachgeholt!

Bei Cracker eher Abba & Bay City Roller

Finde den unmittelbaren Vorgänger von den SONGS her besser, aber was das Zwischenspiel zwischen den Bandmitgliedern angeht ist das hier tatsächlich deutlich spaßiger. Leider beginnt mit dem Album das Problem, dass stellenweise geniale Auftakte durch dämliche Refrains vergeigt werden. Sometimes I Feel Like Screaming beginnt absolut genial, aber Gillans krude Lyrik in Dur schadet dem Song danach erheblich. Trotzdem bester Song des Albums. Das bessere post-Blackmore Album ist für mich aber die Bananas.

Purpendicular ist mit großem Abstand mein Lieblingsalbum aus der Phase nach Ritchie Blackmore und überhaupt auch unter meinen fünf liebsten Purple-Scheiben.

Und The Battle Rages On soll die besseren Songs haben? Den Titeltrack und Anya nehme ich, der Rest kann in die Mülltonne.

Solitaire?!?

Tja, man müsste schon online mal reinlauschen können, um was dazu sagen zu können.
So kann ich auch nur sagen, dass ich das Bonusstück ganz ok finde.
Nicht so mein Beuteschema, aber kann man sich mal gut anhören.eigenwert, 20.12.2015 16:11 #

Oh, das ist sogar mehr als ich von dir erwartet hätte. Dann dürfte dir das ganze Album gefallen, allerdings auch wieder nicht so gut, um ins Vinyl zu investieren .

Na ja, AC/DC haben ihre Glanzzeiten auch schon ein paar Alben überlebt. CD dürfte es sicherlich günstig geben, evtl. sacke ich sie mal ein. Wen meinst du eigentlich mit den großen Drei?
The Who würde ich mal raten und sonst?Woas Sois..., 20.12.2015 16:10 #

Da liegt Eigi klar vorn.
Die grossen Drei (des Hardrock): Deep Purple, Black Sabbath, Led Zeppelin
Die grossen Drei (des Rock'n Roll): Chuck Berry, Little Richard, Jerry Lee Lewis
Die grossen Vier (als Rock noch Beat hiess): The Beatles, The Who, The Kinks, The Rolling Stones
Nur falls ich wieder mal

Haben nicht The Kinks Hardrock erfunden?

da geht es mir gleich wie woas, ich glaube dieses album habe ich noch nie gehört.
das wird aber bald mal nachgeholt! phil24, 20.12.2015 16:23 #

Das wird sich für dich lohnen, denke ich. Ich weiss nicht so richtig, wie du zu den Mark II und Mark III Deep Purple stehst, aber das Album sollte dir gefallen. Gib ihm nur genug Zeit zum Entfalten .

Haben nicht The Kinks Hardrock erfunden? Woas Sois..., 20.12.2015 20:40 #

Habe ich bestimmt auch schon mal wo gelesen. Das Stakkato von YRGM soll auch für Punk verantwortlich sein. Oder zumindest wegweisend. Ich denke, man findet in allen dieser grossen Bands von allem was .
Naja ausser den Stones....aber nicht Hirni petzen

Finde den unmittelbaren Vorgänger von den SONGS her besser, aber was das Zwischenspiel zwischen den Bandmitgliedern angeht ist das hier tatsächlich deutlich spaßiger. Leider beginnt mit dem Album das Problem, dass stellenweise geniale Auftakte durch dämliche Refrains vergeigt werden. Sometimes I Feel Like Screaming beginnt absolut genial, aber Gillans krude Lyrik in Dur schadet dem Song danach erheblich. Trotzdem bester Song des Albums. Das bessere post-Blackmore Album ist für mich aber die Bananas.Alphex, 20.12.2015 16:30 #

Ich kann das in Teilen nachvollziehen. Sometimes... springt einen erst mal an, so wie auch das aufdringliche Ted the mechanic . Ich fand den zuerst auch am besten. Die anderen kommen langsam aus der Reserve, aber dann sind sie voll da. Genauso Bananas. Das ist direkt stark, wächst aber dann nicht mehr so wie Purpendicular. Wenn du mal Zeit hast für ein DP Wochenende geht es dir vielleicht wie mir, .
Nicht nachvollziehen kann ich die Kritik an den Refrains. W.o. schon gesagt, ich bin da sehr begeistert von Gillans Talent, immer wieder sehr schönes zu kreieren. Von Musiktheorie habe ich gar keine Ahnung, kann also zu Dur/Moll überhaupt nichts sagen, aber seine Texte mag ich auch ganz besonders. Ich achte nicht mehr so wie früher drauf, aber bei seinen 70er DP Texten und auch bei Gillan sind teils ganz hervorragende One/Twoliner dabei.
Was Battle... angeht, da werden ja meist Anya und Solitaire genannt. Ich kann von der Platte nur Time to kill mit Genuss hören. Von allen Purple-Alben mag ich nur noch Slaves... weniger.

Gimme Shelter würde ich jetzt schon auch als wegweisend bezeichnen.

Und Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin sind für mich sehr sehr sehr verschiedene Bands.

Und Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin sind für mich sehr sehr sehr verschiedene Bands.Alphex, 20.12.2015 20:57 #

Damit bringst du den Unterschied zwischen Hardrock und Punk/Hardcore auf den Punkt . Jedenfalls nach meinem subjektiven Empfinden.