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Ich habe mich wirklich sehr lange auf "Purple" gefreut. Die Vorfreude wurde von der Rezension der VISIONS noch um ein vielfaches gesteigert.
Als ich dann endlich die CD in Händen gehalten habe war die Enttäuschung groß.
Songs: Allesamt großartig bis überragend, kaum ein Aussetzer dabei.
Sound: Katastrophe. Absolutes Dynamic Range Desaster. Die Schlimmste Platte seit Death Magnetic und Californication. Die Bassdrums clippen gefühlt bei jedem Hit, ansonsten Matscht die komplette Aufnahme ebenfalls zu.
In der Dynamic Range Database erhält die Platte nur eine katastrophale 04 von 20. Das ist wirklich unterirdisch.
http://dr.loudness-war.info/album/view/100360

Ich bin jetzt niemand, der unbezahlbares Highend Equipment nutzt, aber selbst mit einer schon etwas besseren Anlage lässt sich dieses Manko nicht mehr überhören. So gut wie die Platte ist, so unhörbar wird sie durch den miesen Sound.
Es ist mir absolut unverständlich, warum so ein offensichtlicher Wahnsinn nicht mit einem Satz in der VISIONS kritisch kommentiert wird. Ich meine, einerseits unterstützt man High-End Vinylspieler wie Rega, startet ein eigenes Magazin für die Audiophile Userschaft und dann lässt man so einen groben Schnitzer einfach durchgehen?
Wo soll das mit dem Sound denn noch hinführen? Wenn hier jemand überhaupt mal ein paar kritische Worte an die Verantwortlichen dieser Unart wenden kann, wer wenn nicht die VISIONS?

Vinyl - einfach wärmer vom Klang!

Ich fürchte, die Kritik zum Thema loudness war hat ihren Zenit längst überschritten - die Labels konnten es sich bis jetzt leisten, und es ging gut, da werden die das jetzt kaum abstellen. Bedenke, die jetzigen 20jährigen sind damit groß geworden, Musik in Youtube-Qualität über billige Boxen zu streamen.

Trotzdem doof von der Band.

Achtung, wir sollten aufpassen hier nicht zwei verschiedene Dinge durcheinander zu bringen.
Das eine ist die Kompression von Musikdaten im Allgemeinen um Speicherplatz zu sparen, sprich das umwandeln in kleinere Formate wie MP3, MP4, OGG... Dies kann vielleicht die generelle Audioqualität vermindern, aber hat nichts mit dem zweiten, von mir angesprochenen Punkt zu tun:
Die Verminderung des Dynamikumfangs um die Songs einfach nur "lauter" klingen zu lassen. Dabei werden alle leisen Anteile der Musk verstärkt und auf das Niveau der lauten Töne angehoben. Das Problem: Es gibt hinterher einfach nur noch laute Anteile der Musik, die Dynamik geht verloren. Wo eine Bassdrum normalerweise sanft ausschwingt, klingt eine komprimierte Drum als würde jemand den Sound gegen Ende "absaugen".
Dies passiert allerdings schon im Studio beim Mastering, insofern wird es auch keinen Unterschied machen welches Trägermedium verwendet wird (Vinyl, CD, MP3...) da im Regelfall alles das gleiche Ausgangsmaster benutzt.
Jeder sollte sich mal die zwei Minuten nehmen und dieses Video anschauen:


Ich hätte mir nur von der VISIONS etwas mehr Stellung im Bezug auf dieses Thema gewünscht. In Konzertberichten wird ja auch immer erwähnt ob der Sound gut oder schlecht war, ob die Abmischung gepasst hat, etc.
Der Klang einer Platte darf auf keinen Fall in einer Rezension fehlen. Und eine solche Katastrophe wie bei Purple sollte zumindest nicht unerwähnt blieben, wenn nicht sogar zur Abwertung führen. Denn was nutzen einem die geilsten Songs, wenn man sich beim Hören quälen muss?

Das ist mir schon klar, aber was glaubst du, wieviel dynamic range überlebt, wenn du einen Song in ein verlustbehaftetes Format konvertierst? Die Leute drehen auf, damit sie was hören, und es clippt, dank schrottiger Quali und billigen Boxen, an allen Ecken und Enden. Das war mein Punkt.

OK, da hast du natürlich recht. Bin mir auch sicher, dass du weißt wovon du redest, wollte das nur noch mal ganz klar erklären für Leute die mit dem Thema vielleicht noch nichts zu tun hatten und das beim Überfliegen des Textes mit der "normalen" Datenkompression verwechseln.

Sorry, Doppelpost...

Ist mir beim ersten Hördurchlauf auch sofort unangenehm aufgefallen :(

Hatte sich nicht über die "Yellow & Green" auch schon gerne ein Haufen Leute beschwert, die sei ähnlich soundscheiße?

Abgesehen davon habe ich ja das Glück, eh nur auf dem Weg zur und von der Arbeit "wirklich" Musik hören zu können... da bekommt man sowas dann ohnehin eher nicht mit.

Nee, die Yellow & Green klingt doch ganz ansprechend. Aber das neue Teil... da hatte ich mich neulich ganz ähnlich geäußert wie der Thread-Ersteller hier. Einfach nur schlimm. Im Auto kann man's hören, über Lautsprecher auch, aber Kopfhörer sind eine Qual. Es macht dann auch einfach keinen Spaß, ein Album aufzulegen, von dem man vorher genau weiß, dass einem der Sound wieder auf die Nerven gehen wird.

Was heißt die Bassdrums "clippen"?

Ich hab grad meinen ersten Hördurchgang. Bin schon mal sehr überrascht, dass ich die Anlage ziemlich aufdrehen muss, die Platte ist insgesamt verdammt leise. Kann das sein? Passt das zu den obigen Aussagen?
Zudem ist der Sound tatsächlich ziemlich matschig und irgendwie sehr dünn.
Höre grade über Kopfhörer und es hört sich an, als wäre die Band ein paar Hundert Meter weit weg.

Ok, wenn ich die Höhen und die Bässe gegenüber meiner normalen Einstellung fast komplett raus nehme, hört es sich leicht besser an.

Zuletzt geändert von Go Ahead Eagle 29.12.2015 17:06

Hab die erste Seite rum. Das Teil klingt wie ne alte Kassette.

Clippen bedeutet, dass ein Sound übersteuert, also zu laut aufgenommen ist. Das reißt dann so komisch in den Ohren, richtig beschreiben lässt sich das nicht.

Die Bassdrum ist sicherlich Absicht, aber beim Rest haben sie's einfach versaut, glaube ich.

Die Bassdrum fällt mir nicht besonders negativ auf. Die Toms und einige der Becken stören eher.
Die Toms klingen nach den Elektroteilen der Flippers, die Becken klirren teilweise so hell, dass ich zusammen zucke.
Naja, dann kommt noch die Matschepampe der Gitarren hinzu.

Hab die erste Seite rum. Das Teil klingt wie ne alte Kassette.Go Ahead Eagle, 29.12.2015 17:13 #

Prinzipiell mag ich das ja (bin einer dieser Typen, die eher auf eine MC-Renaissance ansprechen würden). Aber in der Summe kann man schon sagen, dass "Purple" keine audiophile Großtat ist.
Passt aber andererseits irgendwie auch... keine Ahnung. Ich würde deshalb jetzt keinen Krieg beginnen.

Und ja, ich fand nämlich "Yellow & Green" eigentlich ganz angenehm smooth (sozusagen) im Klangbild.
Keine Ahnung, wo ich das Gemecker aufgesogen hatte.

Garagensound passt zu schrottig, sympathischem Garagen-Schrammelpunk.
Baroness haben ja schon einen gewissen Anspruch an sich selbst als versierte Musiker. Hoffe ich doch.
Duellierende Gitarren, Harmoniegesang, komplexe Songs, all das ergibt halt wenig Sinn wenn du es so mies aufnimmst.
Da kann man sich schon mal Mühe machen und den Sound auch entsprechend aufpolieren.
Ich wäre grade eben sehr gerne überwältigt worden.
Leider war das Gegenteil der Fall.

Und Yellow & Green war nicht nur vom Sound her mittelmäßig. Da vermiesen es mir eher die dürftigen Songs.

Ich könnte mir das aktuelle Werk durchaus in klanglicher Geilheit sehr fein vorstellen, finde aber prinzipiell auch hinreichend gefallen an eher schrammeligem Setting. Die Platte funktioniert dennoch (für mich).
So wie das Vorgängerdoppel, wenn auch es Längen hatte und vom Konstrukt aus dem Rahmen fiel.

Es gibt nur eine gute scheibe dieser band, nämlich die erste. Vermutlich kommt da auch nix mehr nach.

Papperlapapp Acki. Die Rote find ich gar nicht gut. Ach woas sois.

Die erste hat schon das gewisse Etwas (und die Phrasenschale 'nen imaginären Fünfer).
Die blaue Platte fand ich geradezu ein wenig zerfahren, gelb-grün besticht mit Eingängigkeit (und ein paar Längen).

Ein Busunfall jedenfalls muss nicht zwingend ein Schritt nach vorne sein.
Aber schlechter sind sie halt auch nicht geworden.
Vielleicht passt die Platte halt auch gut zum Jahresschnitt. Musikalisch-allgemein.

Es gibt nur eine gute scheibe dieser band, nämlich die erste. Vermutlich kommt da auch nix mehr nach.der_acki, 29.12.2015 20:03 #

Wenn sie Pussies sind, dann können sie aber verdammt viele Farbtöne unterscheiden (#MauveApricotChampuke).