Einleuchten werden sie dir vermutlich nicht, aber das sind meine:
Freude an ultimativer Verantwortung füreinander
Die Möglichkeit Können, Wissen und Ideale zu vererben
Die Ehre einen Menschen aufwachsen zu sehen
Den Spaß mit diesem Menschen Zeit zu verbringen
Etwas mit Bestand schaffen, was einen selbst (hoffentlich) überdauert
Leben zu schenken, was wiederum Leben mit seinen Höhen und Tiefen erleben kann
Für all das gibt es auch andere Möglichkeiten. Aber eben auch diese.
Jedem Tierchen sein Plesierchen.Fahrenheit, 08.02.2016 12:24 #
Also damit würdest du mich nicht überreden
Du hast Recht, es gibt für die Punkte, die ich mir irgendwie sinnvoll erscheinen, auch andere Möglichkeiten. Meist sogar bessere, wie zB das mit Bestand und überdauern. So ein einzelner Mensch hat ja auch irgendwie nicht Bestand. Da sehe ich für mich Kunst ganz allgemein (ob Musik, Schriftstellerei, bildende Kunst oder was auch immer) schon als die bessere Möglichkeit, etwas mit Bestand zu schaffen. Ob mir das am Ende gelingen wird, daran kann man mit fortschreitendem Alter immer mehr zweifeln, aber wenn es einem gelingen sollte, dann finde ich das irgendwie... größer? Keine Ahnung, wie ich das nennen soll. Für mich ist ein Kunstwerk halt irgendwie mehr als nur ein einzelner Mensch, wenn du verstehst, was ich meine.
So, oder so ähnlich könnte ich jetzt eigentlich bei jedem anderen Punkt argumentieren. Das heißt, das Meiste wäre schon so okay, aber ich verfolge eher das Konzept ganz oder gar nicht. Mir wäre das dann jeweils nicht genug von allem. Mir ist bewusst, daß ich am Ende vielleicht gar nix von allem haben kann und du hast dann "wenigstens" dein Kind, aber das nehm ich bewusst in Kauf. Aber die Hoffnung darauf, vielleicht doch noch mein Maximum zu erreichen, die mag ich nicht aufgeben und die würde ich vermutlich mit einem Kind aufgeben.
Und dann sind mir diese Punkte noch zu konzentriert auf eine Sache. Also alles hängt dann mit diesem Kind zusammen. Das ist dieses Nestbauprinzip irgendwie. Ich und meine Familie im Nest und alles um mich herum ist egal, weil alles ist gut. Ich verteile dieses "gut" aber lieber auf ganz viele Dinge um mich herum. Ich bin kein Nestbaumensch. Ich muss raus, also nicht mal zwangsläufig physisch, sondern der Austausch mit möglichst vielen unterschiedlichen Menschen. Natürlich schließt ein Kind das nicht aus, aber ein Kind ist dafür auch einfach nicht notwendig und deswegen ist für mich eben die Option kein Kind die Option meiner Wahl, weil es mich auf meinem Weg nicht weiterbringen würde. Es würde sozusagen in der Schlussbilanz nix ändern. Also wofür dann das Leben komplett ändern, für etwas, was die Bilanz am Ende nicht verändert?
