Etwas klarer, was ich meine?AERPELSCHLOT, 05.03.2016 15:52 #
dunkel erinnere ich mich, dass wir uns schon einmal ansatzweise darüber ausgetauscht haben.
du erlebst diese art der musik also als eine meditative unterstützung oder gar meditativen auslöser. das respektiere ich nicht nur, sondern schätze es hoch ein.
mir ist das nicht nur oberflächliche, sondern tief gehende erforschen des eigenen wesens einer der wichtigsten aspekte des lebens. nirgendwo sonst hat man einen direkten zugang zum existentiellen der welt, alles andere ist immer vermittelt durch stark gefilterte sinneseindrücke. nirgendwo sonst ist wahrheit wirklich erfahrbar als im eigenen inneren, selbst der eindruck einer äußeren wahrheit findet letztlich innen statt.
und die wahrheit sind selbstverständlich nicht immer rosarote wölkchen, viel spannender sind dunkle gewitterwolken. wenn ich oben von positiven assoziationen schrieb, war das missverständlich ausgedrückt, wichtiger war teil zwei des satzes: emotional gefärbte, denn eigentlich meinte ich es als abgrenzung gegenüber langeweile. langeweile empfinde ich immer dann, wenn äußere eindrücke in meinem inneren keine oder kaum emotionen auslösen, und nebenbei: eben das ist bei dem stück leider der fall. du schreibst, du findest rein positive gefühle langweilig. dem kann ich allerdings nur bedingt zustimmen, denn ich schätze z.b. euphorie oder liebe mindestens genauso hoch ein wie z.b. grauen oder furcht. entscheidend ist für mich nicht die wertende tendenz, sondern die intensität. daher höre ich genauso gerne oder vielleicht sogar lieber düstere als euphorisierende musik. an shoegaze z.b. schätze ich weniger das oftmals zu zuckrige als das bedrohlich-sphärische, drängende, abseitige, traumhafte.
allerdings - und da kommen wir zum entscheidenden unterschied in unseren hörgewohnheiten - "nutze" ich musik selten, als instrument oder werkzeug, um in meine inneren tiefen vorzudringen, sondern - vielleicht ist das oberflächlicher - als selbstzweck. ich möchte sie bzw. die emotionen, die sie auslöst, einfach genießen oder besser - einfach nur erleben. nochmal betont - das dunkle klar mit eingeschlossen, denn es lockt mich irgendwie. um meine inneren abgründe und höhen wirklich zu erleben und kennenzulernen, versenke ich mich in erster linie in meine traumwelten. ich träume häufig luzid, also im wissen um meinen bewusstseinszustand, mit mehr oder weniger ungetrübter klarheit über das erleben und der möglichkeit, das traumleben bis zu einem gewissen grad zu steuern. zu beschreiben, was für welten sich dort auftun, würde hier den rahmen sprengen.