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Presseschau

Alphex
Es gibt nun mal immer Reibung. Ist quasi der Energieerhaltungssatz der Sozialwissenschaften. Dir ist deine Umgebung nicht scheißegal. Sich nicht willentlich in die erpressbarste aller Positionen zu begeben, ja, das macht Sinn - eine gewisse Autarkie ist möglich, und intrinsischer Wert der eigenen Handlungen hilft auch: Tu es, weil dir die Aktion was gibt, nicht nur die Auswertung. Aber was einem etwas gibt, ist zu einem sehr großen Teil erlent. Die Grenzen sind also stark gesetzt.

Und: Eigenbrötlerei als brillianter Ausweg vor der sozialen Kälte führt erst Recht in den maximalen Neoliberalismus des Privaten. Da braucht es keinen Hitlervergleich für.

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Alphex
Zu "Argumentation oder Inhalt": Das ist für mich nicht trennbar. Beziehungsweise: Ich finde das "wie" oft viel spannender als das "was". Viele große Fragen der Menschheitsgeschichte haben doch einfache ja/nein-Antworten: Henne oder Ei? Gibt es Gott? Wembley-Tor drin oder nicht?

Die Aussage "das Rathaus von Fritzersdorf am Rhein heißt auch Schmiedhaus" ist langweilig. "Das heißt so, weil der ehemalige Bürgermeister Schmied während der Nazizeit im Rathaus versucht hatte, Ariernachweise fälschen zu lassen und dafür exekutiert wurde" - DAS ist interessant. Wer soll der nächste US-Präsident werden? Irgendeine US-Musikerin meinte, Trump, denn Amerika sei verkommen und sexistisch und das sei er auch - und DAS ist auch mal eine spannendere Ansage als "Hillary weil Beste".

Ein Aristoteles hatte soviele absurde Annahmen betreffend Anatomie und Medizin, aber dass er Unrecht hatte steht hinter dem zurück, wie er argumentiert hat. In Argumentationen sind Einblicke verborgen, in ja/nein-Antworten nicht. Vor allem nicht, wenn sie im Zweifelsfall "halt meine Meinung" sind.
Powder To The People
Will die Diskussion nicht abwürgen, aber hätte hier mal noch einen leider sehr sehr wahren Artikel zum Thema Erziehung am Start.
Bei den Kommentaren bin ich allerdings häufiger am :rolleyes::rolleyes::rolleyes:-en.
etienoir
die art, wie du (alphex natürlich) meine beiträge abqualifizierst, ist eine sache. das kann ich bis zu einem gewissen punkt auch nachvollziehen. ich finde es auch manchmal anstrengend mit jemandem zu diskutieren, der von dem jeweiligen fachgebiet, seinen prämissen und begrifflichkeiten keine ahnung zu haben scheint. da eine andere diskussionskultur zu verwenden ist recht schwierig und wahrscheinlich eine frage der reife. dass ich dich später auch persönlich angegriffen habe, waren eigentlich defensivschläge (die du übrigens durchweg falsch zitierst) nach einigen attacken deinerseits.
wie du dann jedoch meine inhalte interpretierst, zeigt nur, dass du mich grundlegend miss- bzw. gar nicht verstanden hast. an keiner stelle habe ich mich außerhalb von sozialen bezügen gestellt - im gegenteil -, sondern lediglich eine andere basis und herangehensweise vorgeschlagen. dass menschen in sozialen kontexten agieren und oftmals auch "nur" reagieren stellt niemand in abrede. dass man sich davon aber völlig vereinnahmen lässt und nur in einer paarbeziehung relativ frei von äußerem druck leben kann, halte ich für unsinn. das ist ganz einfach eine frage der einstellung. und ich werde mich jetzt nicht weiter wiederholen, da ich davon ausgehe, du würdest den punkt ohne ablegen der soziologischen scheuklappen (tschuldigung) ohnehin nicht verstehen.
trotzdem nochmal ein ganz einfaches bild: selbstliebe macht satt wie ein stück brot. liebe zu einer/m anderen ist der aufstrich, der das ganze auch noch gut schmecken lässt.
desweiteren halte ich den diskussionsgegenstand nicht für geeignet ausschließlich aus soziologischer perspektive betrachtet zu werden. das wäre eine vereinfachung, die ihm bei weitem nicht gerecht wird.
und ein paar sätze noch zu deiner terminologie, auf die du deine hybris (nochmal tschuldigung :smile:) gründest: du unterstellst mir kreationistische gedanken, meinst aber sicherlich konstruktivistische. und "die instanz tranzendentaler absolution" ist ganz sicherlich nicht fachgerecht - sondern wohl vielmehr esoterisch-religiöses kauderwelsch, als ich es jemals hinbekäme (:rolleyes:). da die meisten hier deine begrifflichkeiten vielleicht nicht kennen, mag der eindruck entstehen, du würdest dich im wissenschaftlichen vokabular und dann wahrscheinlich auch in der entsprechenden methodik auskennen. da du dich aber gerne mal vergreifst, ist es mit deinem background gar nicht mal so weit her, denke ich. spätestens jetzt weiß ich, was aerpel mit blendex meint. und noch ein tipp: wenn sich dein gesprächspartner nicht so hochgestochen wie du ausdrücken möchte, bedeutet es noch lange nicht, dass er es nicht könnte.

Zuletzt geändert von etienoir

Woas Sois...
Will die Diskussion nicht abwürgen, aber hätte hier mal noch einen leider sehr sehr wahren Artikel zum Thema Erziehung am Start.
Bei den Kommentaren bin ich allerdings häufiger am :rolleyes::rolleyes::rolleyes:-en.Powder To The People, 22.04.2016 17:38 #


Den hatte ich heute auch schon gelesen. Ist aber leider oft zu beobachten, Grenzen setzen ist heute nicht mehr in, man akzeptiert ja selber keine. Ich plädiere sicher nicht für die alte "Sprich Papi nicht von alleine an" Erziehung, aber mehr Chef/Wegweiser als wankelmütiger Kumpel wäre angebracht. Ich sehe es ja leider an meiner Nichte, die ist froh, wenn einer klar in der Haltung bleibt.
Das alles spricht aber natürlich nicht gegen einen Schmatzer aufs Bauchi ab und an! :klugscheiss:
Alphex
wenn sich dein gesprächspartner nicht so hochgestochen wie du ausdrücken möchte, bedeutet es noch lange nicht, dass er es nicht könnte.etienoir, 22.04.2016 20:12 #


Kappa. Hat halt genau gar nichts mit meiner Kritik zu tun. Du hast Begriffe benutzt, die ganz andere Fässer aufmachen ("authentisch", "göttlicher Funke") und daher denkbar ungeeignet waren. Denkst du, der von Woas ja schon ins Spiel gebrachte Houellebecq schreibt in soziologischer Lingo? Darum geht es mir nicht.

Großschreibung und Leerzeilen wären aber trotzdem nett.

du unterstellst mir kreationistische gedanken, meinst aber sicherlich konstruktivistische.etienoir, 22.04.2016 20:12 #


Nein.

da du dich aber gerne mal vergreifst, ist es mit deinem background gar nicht mal so weit her, denke ich.


Du kannst denken, was du willst. Wäre immerhin mal ein Anfang. Ich würde dich aber bitten, oh Kenner der Materie, darzulegen, warum ich "konstruktivistisch" gemeint haben sollte? Oder mal nachzureichen, von wo das stammt, was ich das angeblich alles nachplappere?

Und: Ärpelversteher also. :bigsmile:
etienoir
nö. glaubst du ernsthaft, ich mache mit dir noch weitere fässer auf?
Alphex
Achso. Wild Vorwürfe an die Wand klatschen, für nix irgendwelche Begründungen oder Belege liefern, und hoffen, dass irgendwas kleben bleibt. Offensichtlich kann mein einziges Problem mit deinen Beiträgen der Mangel an Fremdwörtern sein, ne? Wobei - wenn du dann mal "ich kenne auch eins - konstruktivistisch!" feixend eines verwendest, steht es ohne erkennbaren Grund da.
etienoir
irgendwo oben hat jemand anderes (d3 glaub ich) geschrieben, dass du dir einzelne zitate raussuchst, und versuchst sie zu widerlegen. nichts anderes hast du gerade wieder getan. neben deinen zahlreichen weiteren beleidigungen, sprichst du mir jetzt außerdem noch das denken ab. und dann erwartest du, ich würde mich mit so'nem kleingeist weiter auseinandersetzten? nö, wirklich nö.
pat81
Will die Diskussion nicht abwürgen, aber hätte hier mal noch einen leider sehr sehr wahren Artikel zum Thema Erziehung am Start.
Bei den Kommentaren bin ich allerdings häufiger am :rolleyes::rolleyes::rolleyes:-en.Powder To The People, 22.04.2016 17:38 #


Erstmal Danke das du uns wieder zu Themen führst wo auch ein Naturwissenschaftler wie ich wieder mit reden kann.

Zum Artikel: Die Frau geistert schon seit Wochen durch die Onlinemedien. Als einer dieser bösen heutigen Elterngeration. Seh ich darin wieder ein klassisches früher war alles Besser gerede. Mit seltsamen Aussagen die überspitzt aussagen, dass der kalte Krieg für eine bessere Jugend gesorgt hat:dash1:
Klar es gibt in jeden Ort dieser Prenzlauer Berg Eltern aber die sind eindeutig in der Minderheit. Treten dafür natürlich immer in Gruppen auf und schreien nach Aufmerksamkeit und sind daher präsenter als die 'normalen' Eltern.

Aber das gab es früher auch schon Stichwort 68er und co.
Alphex
Oh wow. Mir unterstellen, Fragmente isoliert zu zersetzen, und dann auf Grundlage eines durchgestrichenen Satzteils argumentieren? Party on, Garth.
Powder To The People
Will die Diskussion nicht abwürgen, aber hätte hier mal noch einen leider sehr sehr wahren Artikel zum Thema Erziehung am Start.
Bei den Kommentaren bin ich allerdings häufiger am :rolleyes::rolleyes::rolleyes:-en.Powder To The People, 22.04.2016 17:38 #


Erstmal Danke das du uns wieder zu Themen führst wo auch ein Naturwissenschaftler wie ich wieder mit reden kann.

Zum Artikel: Die Frau geistert schon seit Wochen durch die Onlinemedien. Als einer dieser bösen heutigen Elterngeration. Seh ich darin wieder ein klassisches früher war alles Besser gerede. Mit seltsamen Aussagen die überspitzt aussagen, dass der kalte Krieg für eine bessere Jugend gesorgt hat:dash1:
Klar es gibt in jeden Ort dieser Prenzlauer Berg Eltern aber die sind eindeutig in der Minderheit. Treten dafür natürlich immer in Gruppen auf und schreien nach Aufmerksamkeit und sind daher präsenter als die 'normalen' Eltern.

Aber das gab es früher auch schon Stichwort 68er und co.pat81, 22.04.2016 21:10 #

Das mag schon so sein. Die Erzieher, die ich in der psychosomatischen Reha betreue, geben aber hauptsächlich ähnliches Protokoll. Nicht falsch verstehen: Niemand macht irgendwelchen Kindern Vorwürfe oder behauptet, dass es ausschliesslich Probleme gibt. Der Narzissten-Vorwurf, den viele Eltern nicht nur zu verantworten haben, sondern gleichermassen in sich tragen, ist aber völlig gerechtfertigt.
Natürlich muss die Erziehung an die Zeiten angepasst werden. Wenn die Eltern aber derart mit dem eigenen Ego und nicht zuletzt der immer ausmürbenderen Arbeit beschäftigt sind, gibt es gegenüber dem Kind kaum noch Erziehungsmomente. Vor den Fernseher setzen und jeder Grenzaustestung aus dem Weg gehen ist langfristig eine absolute Katastrophe für die Sozialentwicklung. Kinder schwieriger Eltern werden...na was wohl...schwierig. Ich sehe es durchaus bedenklicher als noch vor 10-20 Jahren.
Alphex
Das Interview überrascht mich etwas. Heißt das, die Kindererziehung ist heute antiautoritärer als es unter den 68ern der Fall war? Sind die Eltern einfach feiger geworden, oder sind sie selbst Kinder der 68er?

Dass pubertäre Kinder zu wenig die Werte in Frage stellen, deckt sich aber nicht ganz damit, dass aktuell wieder extrem viel konservativer Hedonismus und Leistungsgedanke trenden. Eine Miley Cyrus ist DER Popstar der aktuellen Zeit, weil sie das Leistungsprinzip mit viel hedonistischer Koketterie verbindet.

Und dass Eltern "warum tust du uns das an" sagen, ist doch auch nicht neu. Auch, dass die Generation Y kleinere Brötchen backen muss, als die Babyboomer, liegt nicht nur an mangelnder Disziplin.
Powder To The People
Ich würde gern mal Schäubles Vorschlag der Erhöhung des Renteneintrittsalters diskutieren. Anyone incoming?
Woas Sois...
Wenn man mal davon ausgeht, die Leute halten wirklich so lange durch: Dann ist es eine Milchmädchenrechnung. Wenn ich länger einzahle, kriege ich auch mehr Rente. Meiner Meinung nach rechnet der mit einem gehörigen Prozentsatz, der nicht durchhält und früher mit gewaschenen Abschlägen in Rente gehen muss. Sonst bringt das ja nichts an "Erleichterung".
Powder To The People
So schaut's aus. Eine längere Lebenserwartung auf rein biologischer Basis ist ja nicht mit einer längeren Leistungsfähigkeit gleichzusetzen. Wenn mein Herz neuerdings zwar bis 90 schlägt, der Rest meines Körpers allerdings trotzdem ab 60 einknickt - wem ist da geholfen? Die moderne Medizin vermag palliativ einiges zu schaffen, der grundsätzlichen Belastbarkeit von Skelett und Gehirn steht aber nach wie vor die Evolution entgegen. ALLES kannst du an einem Körper nun mal nicht reparieren.
Gysi sagte ja mal im Bundestag, dass es mit 70 freilich noch möglich ist, sich in einen Bundestag zu setzen. Ein Dach deckst du in dem Alter aber nicht mehr.
Ich sehe es genauso: Schäuble hofft einfach auf ein Ableben vor der Rente. Wenn ich allerdings sehe, wieviele Leute ab 50 immer früher eine EU oder BU bekommen (müssen), ist da vielleicht noch eine andere Rechnung (passiv herabgestufte Renten) im Hintergrund.

Sichere Renten gäbe es schon, wenn denn auch jeder deutsche Staatsbürger prozentual fest einzahlen müsste. Die würden natürlich ihren Anteil dann auch bekommen, der deutlich erhöhte Income liesse sich aber langfristig wesentlich besser rechnen/planen.
Woas Sois...
Langfristig wird man einer Abkopplung der Rente vom alleinigen Beitrag der Arbeitnehmer nicht vorbeikommen. Die Lohnsummen werden nicht sonderlich steigen, die Zahl der Beschäftigen auch nicht.
Powder To The People
Klar. Es bleibt ein Systemproblem.:drohen:
Alphex
Rentenalter ist ein drolliges Wort. Da ich ja aktuell viel mit solchen Sachen zu tun habe: In Österreich sind 1960er Menschen schon pikiert, wann sie endlich in die Rente kommen. Wenn ich denen erzählen würde, wie die Debatte in DE aktuell abläuft, dürften die staunen.
Fennegk
Kindererziehung und so... habe mir angewöhnt, einfach einen Haufen auf "die anderen" zu setzen und qua drei Kindern kann ich dann auch wissen, wie das korrekt auszusehen hat.
Und wenn's nur ist, dass ich meinem Nachwuchs am Spielplatz immer erklären muss, weshalb die anderen Kinder nicht mit ihnen sondern lieber ihren Rotorblatteltern spielen mögen.