Forum

Kein Streaming, kein Runterladen, keine CDs.
Nur Vinyl, sehr bevorzugt direkt von der Band, da passen die Preise noch am besten. Und die Kohle bleibt da hängen, wo sie hingehört. Die Preise im Laden und Mailorder ändern sich erst, wenn niemand den teuren Mist mehr kauft.
Ich bin allerdings nicht representativ .

Sehe ich genau wie Du Eagle, nur leider liegt nicht immer ein Code bei (z.B. bei Nattesferd, und die Vinyl Preise werden langsam unverschämt. Damals, vor 3 Jahren, gab es oft genug Doppel- LPs mit CD für einen Zwanni, heute auch mal einfache LPs für 29,99
Dann greife ich lieber zur CD und warte damit auch mal, die werden ja schnell günstig.DerBolzen, 10.08.2016 11:25 #

Dann lade es dir doch anderweitig runter. Ist ja nicht so, dass die Band dadurch Einnahmen verlieren würde.

Achja, das Durchklicken bei YT fand ich zu Anfang ziemlich gut, um neue Bands kennenzulernen, die ähnliche Musik machen, wie man hört. Inzwischen ist das für mich zu einer unerträglichen Überflutung geworden, sodass ich das überhaupt nicht mehr mache. Ich habe mittlerweile für mich entschieden, daß die Zeit, als man nur wenige neue Bands durch gute Tipps entdeckte, die "glücklichere" war.

@Aerpelschlot, mein Problem ist nicht, dass ich mich in Details verhaspele.
Vielleicht hast du den Thread ja gelesen.JF3012, 10.08.2016 19:38 #

Doch, das weißt du nur noch nicht

Ich habe mittlerweile für mich entschieden, daß die Zeit, als man nur wenige neue Bands durch gute Tipps entdeckte, die "glücklichere" war.Crackerman, 10.08.2016 23:20 #

Vollkommen richtiger Satz. Auch wenns irgendwie blöd nostalgisch klingt.

Ihr habt ja wenigstens noch Plattenläden fürs Nostalgische. Ich kann mich entweder beim 40km entfernten Mediamarkt reinstellen oder online. Die Zeit, als man beim Probehören und Fächer durchkramen im Plattenladen was erobert hat, war eigentlich am spaßigsten.

Sehe ich genau wie Du Eagle, nur leider liegt nicht immer ein Code bei (z.B. bei Nattesferd, und die Vinyl Preise werden langsam unverschämt. Damals, vor 3 Jahren, gab es oft genug Doppel- LPs mit CD für einen Zwanni, heute auch mal einfache LPs für 29,99
Dann greife ich lieber zur CD und warte damit auch mal, die werden ja schnell günstig.DerBolzen, 10.08.2016 11:25 #

Dann lade es dir doch anderweitig runter. Ist ja nicht so, dass die Band dadurch Einnahmen verlieren würde.Baron von Quakenbrück, 10.08.2016 23:15 #

Hm stimmt schon, aber wenn man "erwischt" wird, zieht das Argument eher nicht. Und diese Möglichkeit ändert ja auch nichts an den übertriebenen Vinyl Preisen. Plattensammler sind halt Enthusiasten, da muss man soviel Geld wie möglich raus pressen

ich streame nicht, bei Interesse vorher reinhören geht ja auch über bandcamp, soundcloud, youtube etc.
gibt ne schicke Vinyl-Version für einen erschwinglichen Preis: Platte bei F13 und Co kaufen
gibt keine schicke Vinyl-Version für einen erschwinglichen Preis: Album digital bei iTunes kaufen
CDs kauf ich nicht mehr, sind das Geld einfach nicht wert.Colfax Road, 10.08.2016 16:01 #

Nichts für ungut, aber bandcamp, soundcloud, youtube bieten auch Streaming.
Kannst du kurz erläutern, was es gegen CDs auszusetzen gibt?JF3012, 10.08.2016 19:40 #

ok, ich streame nicht über Spotify oder ähnliche Bezahl-Streaming-Dienste, bei denen für den Künstler wenig bis gar nichts hängenbleibt, ich streame zwar über Bandcamp und Co. aber wie schon erläutert nur zum Reinhören, nicht zum eigentlichen Konsumieren der Musik, da bleibe ich beim Kaufen des Albums, entweder Vinyl + mp3 oder halt nur mp3.

CDs sind einfach nicht wertig, Plastikhülle + Plastik-CD + 4-Seiten Booklet rechtfertigt keine 15 Euro, klar gibt es auch aufwendige Digi-Packs aber da ist die LP-Version meistens trotzdem noch viel weiter vorne in Sachen Optik und Haptik.

Vinyl ist auch Plastik Und ich habe schon lange keine aktuelle CD mehr in einem Jewel-Case erhalten.

Im Streamingzeitalter... nun, ich lasse den Scheiß einfach sein.
Liegt vielleicht daran, dass ich 'ne Archivarsausbildung genossen habe, aber ich will meine "Schätze" auch besitzen und mich selbst um deren Ordnung und Korrektheit mühen. Hat zwar durchaus zur Folge, dass ich nicht alles habe, was ich gerne hätte, aber das ist es mir wert - und dem Überblick zuträglich.

Ich seh den Widerspruch halt nicht.
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich auch für Spotify-Nutzer die Möglichkeit, sich noch CDs oder Vinyl zu kaufen. Man gibt das Recht dazu nicht mit seinem Spotify-Abo ab.

Mit ein bisschen Ordnungssinn geht das alles gut voran.
Die Verquickung von eigenem und gestreamtem Kram. (Letzteres mag ich einfach nicht.)

Ich seh den Widerspruch halt nicht.
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich auch für Spotify-Nutzer die Möglichkeit, sich noch CDs oder Vinyl zu kaufen. Man gibt das Recht dazu nicht mit seinem Spotify-Abo ab.schmirglie, 11.08.2016 10:18 #

Das sehe ich ganz genau so.
Deshalb wollte ich ja die leidige Diskussion, was besser ist, hier überhaupt nicht starten.
Ich überlege halt zurzeit, welchen Weg ich einschlagen will.

Ihr habt ja wenigstens noch Plattenläden fürs Nostalgische. Ich kann mich entweder beim 40km entfernten Mediamarkt reinstellen oder online. Die Zeit, als man beim Probehören und Fächer durchkramen im Plattenladen was erobert hat, war eigentlich am spaßigsten.Woas Sois..., 11.08.2016 07:27 #

Genau, dieser Moment, wenn eine ewig gesuchte Platte plötzlich während des Fächerns in deiner Hand liegt. Unbezahlbar . Man müsste den Typen, die einmal zum RSD einen Plattenladen von innen sehen -oder sogar nur da anrufen- und sich sonst durch Discogs klicken mal klarmachen, was sie eigentlich verpassen. Ohne jetzt zu übertreiben, ich weiss noch jede Sekunde, als ich in einem Laden in Brüssel (ich kann mich sogar noch an die komplette Einrichtung erinnern ) völlig unvermittelt Days of speed und Stanley road von Paul Weller erblickte. Da war ich unbeschreiblich glücklich . Ich weiss, hier sind keine dieser RSD-Spezies, aber was man so von Ladenbesitzern hört, werden die immer mehr. Seltsam, seltsam .

Ich seh den Widerspruch halt nicht.
Man glaubt es kaum, aber es gibt tatsächlich auch für Spotify-Nutzer die Möglichkeit, sich noch CDs oder Vinyl zu kaufen. Man gibt das Recht dazu nicht mit seinem Spotify-Abo ab.schmirglie, 11.08.2016 10:18 #

Ich würde jetzt mal sagen, obwohl ich von dem Kram keine Ahnung habe, zum Reinhören isses total ok. Man kauft ja auch keine Platte, die man im Laden probehört und die nicht gefällt.
Nur wer eine Scheibe sagen wir zehnmal durchhört und dann meint, hmmmnööh so ganz toll isse doch nicht, und das dann mit der zweiten Scheibe auch so macht, der hat die Band schon irgendwie abgezogen. Oder sehe ich das falsch?

Genau, dieser Moment, wenn eine ewig gesuchte Platte plötzlich während des Fächerns in deiner Hand liegt. Unbezahlbar .

Ich habe erst seit 6 Jahren einen Plattenspieler, und habe solche Momente nie wirklich erlebt. Es gibt in der Nähe keine besonders guten Plattenläden, und wenn ich unterwegs bin, verkaufen die besser sortierten Läden auch Online. Da gibt es keine Schätze mehr zu entdecken. Ich bin immer sehr motiviert, zum Beispiel war ich letzten Monat in Budapest und habe mir vorher Plattenläden rausgesucht, und dann: Fehlanzeige. Die haben nichts gehabt, was man nicht auch so bekommt. Habe 2 Foals Platten gekauft die günstig waren und ich noch nicht hatte. Am nächsten kam ich diesem Moment letztes Jahr in Amsterdam, als ich Wiegedod und How to dress Well im Concerto gefunden habe.
Ich würde auch ein bissel mehr zahlen, wenn es einen tollen Laden in der Nähe gäbe, aber wenn ich Online kaufe, vergleiche ich die Preise bei den üblichen verdächtigen und bestelle dann. Wenn JPC ein paar Euro günstiger ist als Flight13, warum sollte ich dann beim Flieger ordern? Um ein kleineres Unternehmen das mir genauso Fremd ist zu unterstützen? Vielleicht gehe ich in die falschen Läden oder wohne falsch, aber ich wünschte das mir so ein Moment auch mal widerfährt.

Nur wer eine Scheibe sagen wir zehnmal durchhört und dann meint, hmmmnööh so ganz toll isse doch nicht, und das dann mit der zweiten Scheibe auch so macht, der hat die Band schon irgendwie abgezogen. Oder sehe ich das falsch? Crackerman, 11.08.2016 13:54 #

Das ist halt eine Frage, die sich nicht in zwei Sätzen beantworten lässt, finde ich. Es wurden sicher schon Bücher darüber geschrieben, wie das Internet den Musikkonsum (Hör- genauso wie Kaufverhalten) revolutioniert hat.
Dass Leute weniger Musik kaufen, ist jedenfalls kein Problem, dass es erst seit Spotify gibt.

Ich weiß, das betrifft dich nicht, aber andere Leute hier haben ja bspw. Bandcamp oder youtube vorgeschlagen.
Wenn du das Album auf den Plattformen 10 Mal hörst und die Platte nicht kaufst, ist es doch das gleiche.
Davor hat man Musik illegal runtergeladen. Auch nicht besser.

Letztlich muss jeder selber entscheiden, wie er damit umgeht. Das gilt im Übrigen auch für die Künstler. Ich persönlich vertrete ja immer noch die Position, dass Künstler nicht gezwungen werden ihre Musik bei Spotify anzubieten (bei youtube ist das übrigens schwieriger. Wenn da irgendwer halt mein Album hochlädt, hab ich die Arbeit damit es da wieder wegzubekommen, und dauernd zu überblicken wer wieder Zeug von mir da reingestellt hat, stell ich mir schwierig vor). Manche Künstler können sich ggf. nicht wehren, wenn das Label da was einstellt, aber dann muss halt ein anderes Label suchen oder anders verhandeln, wenn man seine Musik da nicht sehen will. Ich denke viele Künstler nutzen Spotify als Plattform um Fans zu gewinnen und somit mehr Festivals und größere Konzerte zu spielen. Die Ärzte haben andererseits gar nichts bei Spotify, weil Farin Urlaub das albern findet. Ich mache niemandem einen Vorwurf für irgendwas.

Für mich persönlich ist Spotify erst mal die Union von Bandcamp und youtube, wenn man so will (denn bei Bandcamp bekommt man nur Bands der letzten paar Jahre, und davon längst nicht alle, und bei youtube bekommt man jede Menge gar nicht). Bei Spotify kann ich ab Erscheinungstag alles hören was mich interessiert (die neue Radiohead war da übrigens eine Ausnahme, aber selbst die gibt es mittlerweile bei Spotify zu hören), hab es an einer Stelle und kann mir eine Liste von Sachen machen, die ich grade nicht zu hören schaffe. Ich brauche nichts durch die Gegend schleppen und kann auf meinem Handy und auch auf meinem Arbeitslaptop alles hören. Das ist einfach sehr bequem.

Theoretisch müsste ich also wohl wirklich nichts mehr kaufen, aber ich mache es trotzdem, weil ich die Künstler unterstützen will und halt auch gerne die Sachen im Regal stehen habe. Dabei hab ich jetzt die Möglichkeit, erst mal alles bei Spotify zu hören und die Tonträger dann auf einem Konzert zu kaufen, wo die Künstler am meisten dran verdienen.
Ich hab dieses Jahr aber einiges Zeug gekauft, dass ich bestenfalls mal auf die Festplatte gezogen und dann auf den mp3-Player für unterwegs gepackt habe (für unterwegs finde ich den mp3-Player irgendwie praktischer). Im Player abgespielt wurde da einiges nie.
Ich kanns mir aber halt auch leisten jeden Monat X € in Musik zu investieren. Andere könnten das vielleicht auch, wenn sie sich nicht stattdessen lieber jedes Jahr ein neues iPhone kaufen würden, aber naja. Da sind wir wieder bei dem ersten Punkt.

Es kann sein, dass ich weniger konsequent darin geworden bin ältere Sachen nachzukaufen. Ich hab zum Beispiel in den letzten Monaten immer wieder Bad Religion gehört (sich mit älterer Musik zu beschäftigen geht durch Streaming viel, viel einfacher als früher), besitze aber nichts von denen. Wenn ich das Zeug irgendwo in Ramschauktionen bei Ebay kaufe, verdient die Band aber auch nix dran. Das ist dann nur für mein Regal.
Aktuelle Alben, die ich sehr mag, werden gekauft. Das ist MEINE Herangehensweise. Andere machen das anders, aber ich bleibe bei meiner Aussage, dass die Entwertung von Musik nicht erst durch Streaming begonnen hat. Vielleicht wurde das Phänomen dadurch noch verstärkt, ich weiß es nicht. Aber die Grundproblematik war auch vorher schon da.

Ob es nun besonders romantisch ist im Internet alles immer verfügbar zu haben ist eine andere Frage (eine, die sich auch in anderen Bereichen stellt). Aber ich war ja eh nie der große Romantiker.

Zuletzt geändert von schmirglie 11.08.2016 14:52

Genau, dieser Moment, wenn eine ewig gesuchte Platte plötzlich während des Fächerns in deiner Hand liegt. Unbezahlbar .

Ich habe erst seit 6 Jahren einen Plattenspieler, und habe solche Momente nie wirklich erlebt. Es gibt in der Nähe keine besonders guten Plattenläden, und wenn ich unterwegs bin, verkaufen die besser sortierten Läden auch Online. Da gibt es keine Schätze mehr zu entdecken. Ich bin immer sehr motiviert, zum Beispiel war ich letzten Monat in Budapest und habe mir vorher Plattenläden rausgesucht, und dann: Fehlanzeige. Die haben nichts gehabt, was man nicht auch so bekommt. Habe 2 Foals Platten gekauft die günstig waren und ich noch nicht hatte. Am nächsten kam ich diesem Moment letztes Jahr in Amsterdam, als ich Wiegedod und How to dress Well im Concerto gefunden habe.
Ich würde auch ein bissel mehr zahlen, wenn es einen tollen Laden in der Nähe gäbe, aber wenn ich Online kaufe, vergleiche ich die Preise bei den üblichen verdächtigen und bestelle dann. Wenn JPC ein paar Euro günstiger ist als Flight13, warum sollte ich dann beim Flieger ordern? Um ein kleineres Unternehmen das mir genauso Fremd ist zu unterstützen? Vielleicht gehe ich in die falschen Läden oder wohne falsch, aber ich wünschte das mir so ein Moment auch mal widerfährt.DerBolzen, 11.08.2016 14:17 #

Tja . Also ich behaupte jetzt mal, das gibt es nicht mehr. Woas schrieb ja auch, das war am spassigsten. Und es liegt ganz simpel am Internet. Die Händler bei Plattenbörsen hatten schon immer Ahnung, was den Wert betrifft, nur früher waren die Preise nicht so versaut. Jeder Flohmarkthändler kann ebay, discogs und popsike aufmachen und Preise checken. Schnäppchen unmöglich. Und dass eine Platte im Laden nicht verkauft wird und dann da Jahre vor sich hin schlummert, in denen sie selten und wertvoll wird, nur um dann zum ursprünglichen Preis von dir oder mir rausgezogen zu werden, das -ehemals gar nicht so selten- passiert heute auch nicht mehr.
Wenn ich mal so drüber nachdenke, das könnte auch ein Grund sein (bisher nicht bewusst wahrgenommen), daß ich in ein paar Jahren mit Sammeln aufhören werde . Damit war tatsächlich ein nicht unerheblicher Teil des Spasses unwiederbringlich weg.

Wie gewohnt differenzierter und kompetenter Beitrag von Mattes zu einem mir ansonsten sehr fernen Themenbereich.schmirglie, 11.08.2016 14:41 #

Das hört sich für mich alles sehr nachvollziehbar an, damit kann ich was anfangen . Danke für's ausführliche Feedback .