Forum

Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Olsen
Kicking And Screaming
Diesen Film hätte Woody Allen gedreht, wenn er 1995 um die dreißig gewesen wäre. Es geht um eine Reihe von Typen, die ihren College-Abschluss hinter sich haben und nichts mit ihren Leben anzufangen wissen. Die Dialoge sind witzig und intelligent, die Figuren gut geschrieben und hervorragend besetzt. 2:1 steht es jetzt in der persönlichen Noah-Baumbach-Liga.
8/10
Harry Gant
Noah Baumbach, ist das nicht der Typ von dem ich mir schon immer mal mehr ansehen wollte, mich aber schon "Gefühlt Mitte Zwanzig" tierisch genervt hat?
Olsen
Scheint so. Den hier kann ich aber empfehlen, ebenso "The Squid And The Whale". Dringende Warnung andererseits vor "Frances Ha", wenn man über dreißig ist.
Olsen
Blue Jay
Einer dieser kleinen unaufgeregten Indiefilme, wie ich sie liebe. Ein ehemaliges Paar aus der Highschool trifft sich nach zwanzig Jahren zufällig im alten Heimatort wieder. Gespräche, ein authentisches Wiedersehen, fertig. In diesem melancholischen Film steckt sehr viel Vergangenheit, auch etwas Nostalgie, vor allem aber Was-wäre-wenn-gewesen. Zu diesem Gefühl kann ich sehr viel Bezug aufbauen. Beide Schauspieler bringen diese Unbehaglichkeit, dieses Unausgesprochene einer solchen Begegnung, dieses stille Bedauern sehr gut rüber. Der Schlussakt zieht den Gesamteindruck leider etwas runter.
7/10
Olsen
Black Mass
Wann hört Hollywood endlich auf, Filme über psychotische Gangster zu drehen und ihnen damit filmische Denkmäler zu setzen? Wie lange wollen die Menschen sowas noch sehen, wie oft, in der wievieltausendsten Variante? Es ist frustrierend. Leider hat Scott Cooper trotzdem einen ganz guten Film gedreht, weil er eben Scott Cooper ist und das kann. Und weil der zusätzliche Aspekt dieses unsympathischen FBI-Spongos recht gewinnbringend ist. Und die Besetzung sich natürlich lohnt. Johnny Depp hat mal wieder eine hübsche Verkleidung angelegt, aber immerhin weniger als sonst. Vielleicht sehen wir ihn bis zu seinem Ableben ja doch noch mal vollkommen ohne. Das wär doch was.
7/10
Fennegk
Fand den Streifen ja etwas arg zurückgenommen und blutarm. Trotzdem gut und schön im Flow.
Und scheißejamann: Der FBI-Hengst war irgendwie der größere Arsch.
Olsen
Das hattest du in deiner Kritik schon mal geschrieben, hab ich gestern Nacht hier beim Googlen gelesen. Frage mich manchmal wirklich, wie dein Wertesystem aussieht. Du findest einen Gangster, der zig Menschen umbringen lässt, besser als einen FBI-Agenten, der zwar ein halbkorruptes Arschloch ist, aber zumindest menschlich? Der nicht anderer Leute Familienmitglieder bedroht?
Fennegk
Da in dem Film vom Gangsterzeug ja kaum bis nichts vorkommt, sondern immer nur angerissen wird, bleibt Depps Rolle weit weg und weniger (an-)greifbar als der FBI-Hurensohn.
Deshalb enttäuschte mich der Streifen auch etwas... ein bisschen Thema verfehlt.
Olsen
Depp bringt mindestens zwei Personen im Film selbst um und sieht bei einer weiteren zu. Daran kann ich mich gerade erinnern.
Fennegk
Im Verhältnis zu dem Biest, das er aber sein soll, ist das nichts. Das soll auch nicht heißen, dass ich es auf einen Splatterstreifen abgesehen hatte, aber über dir gesamte Länge bleibt er letztlich Kopf von etwas, das selbst immer nur geschildert wird.
KurdtKillsBoddah
Gestern war ich im Kino um den Black Sabbath-Dokumentationsfilm zu sehen, der sich um den letzten Auftritt der Band dreht. Ich war bisher nie großer Sabbath-Fan, doch das gestern hat mir die Augen geöffnet. Tony, Geezer und Ozzy kommen so sympathisch herüber, dass man die alten Herren einfach gut finden muss. In etlichen Interviews blicken sie auf ihre lange Karriere zurück und albern desöfteren auch mal herum. Sie scheinen wie eine junge Band, die noch jede Menge Flausen im Kopf hat. Der Film beinhaltet außerdem eine Proberaum-Session der Band. Ein intimer Einblick also. Die Songs klangen über die Kinoanlage sehr schön mächtig. Die Bilder des Konzertes waren wirklich stark.

Ich bin seit gestern Abend größerer Fan der Band geworden.
Olsen
Underworld: Awakening
Nicht mehr ganz wie gehabt. Ich find diesen Quatsch weiterhin recht unterhaltsam, aber die Inszenierung ist deutlich schwächer als bei den drei Vorgängern. Das Regisseursgespann steht unglaublich auf Geblitze aller Art. Ständig flackert irgendwo irgendwas. Dafür können sie Action nicht gut inszenieren, ist alles etwas trantütig. Die Effekte sind sehr mäßig dieses Mal, vor allem die Lykaner sehen scheiße aus. Auf der Haben-Seite zieht die Reihe wieder ein paar Schauspiel-Joker aus dem Hut, in diesem Fall Stephen Rea und Charles Dance (in bestem Tywin-Lannister-Modus). Bei Kate Beckingsale frage ich mich immer, ob die sich ihre Karriere nicht anders vorgestellt hat.
6/10

Margot At The Wedding
Puh, schwierig. Einer dieser Filme, wo man als Zuschauer in eine Gemengelage von Personen hineingeworfen wird, die allesamt mittelschwere psychische Probleme haben. Das entfaltet sich nach und nach und wirkt sehr echt. Ich könnte mir vorstellen, dass es diese Leute genauso gibt und ich würde keine Minute mit ihnen verbringen wollen. Mal abgesehen von der großartigen Leistung der Schauspieler frage mich mich aber doch, was Baumbach mit diesem Film erzählen will. Ich glaube, hier sollen auch humoristische Elemente drinstecken, die für mich überhaupt nicht funktionieren. Das letzte Drittel fand ich einfach nur noch anstrengend.
5/10
LaRocca
Margot At The Wedding steht schon lange auf meiner Liste, aber schieb ich vermutlich genau deswegen vor mich her, weil ich befürchte, dass der Film anstrengend sein könnte. Ich glaub, den gibt es jetzt bei Netflix, oder? Mal schauen, vielleicht trau ich mich ja demnächst doch mal.
Olsen
Ja, den hab ich auf Netflix gesehen. Schau dir lieber das Debüt des Regisseurs an, "Kicking And Screaming". Auch dort zu sehen.
Drunken Third
Alles, was Olsen zu Margot At The Wedding schreibt, ist wahr.
Mobbi
The Conjuring
Ich mag ja so Horror-Zeugs gerne. Gerade so paranormales Haunted-House Zeugs finde ich ganz reizvoll. In dem Fall bin ich aber unentschlossen. Klar, es gibt gruselige Momente und die 70er-Atmosphäre ist sehr cool, aber gerade die Anfangshälfte ist doch schon langatmig. Und die Protagonisten verhalten sich wie meist in solchen Filmen nicht so richtig nachvollziehbar. Dass das Ganze noch in eine "wahre Geschichte"-Geschenkpapier verpackt wurde - geschenkt.
Ach komm, ich hab heute Spendierhosen an.
7/10

Der zweite Teil soll ja gemäß einiger anderer Kritiken deutlich besser sein. Mal schauen, ob ich es wage. Hehe.
alvarez
Kingsman: The Golden Circle

Der erste Film lief auf einen schmalen Grat zwischen Lächerlichkeit und Unterhaltsamkeit.
Der zweite überschreitet diese Linie leider einige Male zu viel und es gibt keine so schön einprägsame Szene wie das Kirchenmassaker. Viele Kritiker bemängeln die Spielzeit von 141 Minuten, aber ich fand ihn trotz der vielen over-the-top Szenen eigentlich durchgehend spannend. Nur manchmal hätten sie den Regler halt von 10 auf 9 stellen sollen.

6,5/10
Fennegk
Ich bemängle ja ganz allgemein diese ZweistundenplusX-Zeiten.
Nicht, dass die Streifen dennoch kurzweilig genug an einem vorüberziehen, aber... regelfalls liegt das nur an amüsanter Redundanz via allzu hibbeliger Highlightszenen. Erzählerischen jedenfals ist da kein Sinn mit im Boot.

Ach ja: Bezogen auf Heutzutage, wo so ziemlich jeder Blockbuster um die 140 Minuten hat.
Harry Gant
Die glorreichen Sieben
Also der neue mit Denzel aber eigentlich müsste man sagen der mit Chris Pratt. Ja kann man schauen. Er war bei weitem nicht so Actionlastig wie ich es nach dem Trailer erwartet hätte. An das Originale Remake kommt er für mich natürlich nicht ran. Ein guter Popcorn Western.
7/12

Kong - Skull Island
Der Beginn und der Schluss waren im höchsten Maße unterhaltend, dazwischen gab es dann doch fast zu viel Leerlauf. Die Schauspieler? Verschenkt. Die Story? Vergiss es. Aber wenn der Affe loslegt bin ich glücklich.
8/12

Es
Nach dem riesigen Hype hätte ich erwartet enttäuscht zu werden, aber nix da. Der Film war gut wenn auch nicht perfekt. Ich fand den Clown großartig und die Kids waren super getroffen, auch dank der Top gecasteten Kinderdarsteller. Hier und da wurde die Geschichte ein wenig gestrafft und umgeschrieben, aber das passt schon.
9/12
Olsen
Ich habe heute zum ersten Mal gelesen, dass sie die Kindheit in den 80er verlegt haben. Das finde ich als Buchleser sehr schade. Vermutlich funktioniert die Geschichte auch noch in diesem Jahrzehnt, aber ich finde weiterhin, bei eine Romanverfilmung sollte man sich an die Vorlage halten.