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Wie Powdi schon gesagt hat: mehr noch als ein Verbrechen war das eine Dummheit.
Ich hoffe nur, dass die AFD keine maximale Ausschlachtung wird betreiben können. Ein Kantholz war wohl doch nicht im Spiel, der kategorische Imperativ muss jetzt doch nicht mit dem Holzhammer durchgesetzt werden.

Interessanter, schon etwas älterer Artikel über die Auswüchse des PC-Wahns und wie dieser Schriftsteller bzw. Kulturjournalisten in realistischer Darstellung bspw. über das Lektorat einschränkt.

Ja, schöne Beobachtungen. Aber diese Leute müssen halt mal ihre Resistenz gegenüber Pranger und Blockwart aufgeben! Wissen die nicht, was diese Dinge schon alles Gutes für die Menschheit gebracht haben?

Mit Shitstorms muss man heuer wohl leben, die Empörungsgesellschaft führt zwangsläufig dazu. Aber das sich diese an beiläufigen Details aufhängen und die häufig zugrundeliegende, positive Hauptkonnotation der Thematik völlig ignoriert, ist schon irre.

Wenn nur noch in Posts und Tweets gedacht wird, schwindet halt die Lesekompetenz für längere Texte.

Dumm, aber schlau.

Weiter als Seite 1 komme ich bei dem Artikel leider nicht, da ich nicht Abonnent von Zeit Plus bin, aber es reicht ja auch so. Fand ich sehr deprimierend zu lesen. Ich dachte bisher, die Rechten übertreiben, wenn sie vom "Diktat" sprechen, aber wie's ausschaut, hatten sie immer recht.

Also ich kann alle 3 Seiten lesen und bin meines Wissens kein Abonnent.

Weiter als Seite 1 komme ich bei dem Artikel leider nicht, da ich nicht Abonnent von Zeit Plus bin, aber es reicht ja auch so. Fand ich sehr deprimierend zu lesen. Ich dachte bisher, die Rechten übertreiben, wenn sie vom "Diktat" sprechen, aber wie's ausschaut, hatten sie immer recht.Olsen, 12.01.2019 14:32 #

"Immer" ist jetzt natürlich arg pauschalisiert, ich denke das meintest du auch nicht so. Das Tragische ist ja, dass es überwiegend kapitalistische respektive teilweise sogar existentielle Gründe für das erzwungene Weglassen mancher Sachen sind. Das wirkt eher selten aus politischer Position heraus, sondern die Verlage und Redaktionen sorgen sich schlicht um die Reaktionen politischer Ecken. Wie sie auch auf den folgenden Seiten schreibt, abstrahieren die Menschen nicht mehr zwischen Verfasser und Herausgeber und das zweiterer nicht zwingend vollständig der Meinung von ersterem sein muss. Es wird nur noch abgescannt ob irgendwo die politische Orientierung sichtbar wird und erst nach vermeintlich erfolgreichem Vorgang wird das Herausgegebene entweder goutiert oder umgehend inkriminiert. Das ist nicht nur der Tod der Diskussion sondern folgt einer Schwarz-Weiss-Subsummierung, die fernab des realen Lebens agiert. Wie sie schrieb: Die Leute sehen die Welt wie sie ihrer Meinung nach sein sollte, nicht wie sie wirklich ist. Du kannst aber nur eine bessere Zukunft schaffen, indem du die Gegenwart erkennst und akzeptierst. Fortschritte respektierst, anstatt zu bemängeln, dass es nicht schnell genug geht. Da überträgt sich das Leistungsprinzip auf die eigene Weltsicht, obwohl man eigentlich genau das immer kritisiert.

Und wie zur Bestätigung nun die Causa Kretzschmar. Typ wird interviewt und gefragt(!), warum sich so wenige Profisportler politisch positionieren, gibt die klare Antwort "aus Sorge vor Shitstorms" und erntet umgehend einen. Dabei wird ständig von "keine Meinungsfreiheit" postuliert, obwohl er das sogar im selben Interview direkt einschränkt. Dass diese eben im übertragenen Sinne nicht funktioniere, rein rechtlich natürlich schon. Man aber aus Sorge der Verluste von Werbeverträgen etc. (deren Vergeber sich kaum für politische Ansichten interessieren, sondern selbst vorrangig Schiss vor Diffarmierung der eigenen Marke haben) einfach nicht mehr äussert. Ist man gegen palästinensischen Terror, ist man islamfeindlich. Ist man gegen israelische Siedlungspolitik, ist man judenfeindlich. Ist man für überlegte Zuwanderung, sitzt man im Naziboot. Will man Menschen nicht absaufen lassen, ist man versifft.
Das ihm gleich aus so vielen Richtungen aktiv und passiv Recht gegeben wird, ist kaum zu glauben. Die Nazis brüllen direkt "So isses!", obwohl Kretzschmar im selben Interview von seiner Zeit in der linken Szene schwärmt, aber heuer gilt es ja jeden (ob gewollt oder ungewollt) zu okkupieren. Von linker Seite gibt es gleich mal Faceswaps mit Höcke, obwohl nicht ein Wort von seiner Seite irgendwie politisch zu werten ist. Aber er bedient ja den rechten Narrativ und muss sich somit nicht wundern. Ich hoffe Justitia steigt irgendwann mal herab und verteilt in den AJZ's und Nazibuden reihenweise Gottesschellen.

Zuckerberg wird irgendwann als Totengräber der liberalen Demokratie in den Geschichtsbüchern stehen. Der reichste Soziopath aller Zeiten.

Hier habe ich einen interessanten Kommentar zur "Causa Kretzschmar" gelesen.

Ergänzung: Was mich an der ganzen Sache stört, ist dieses ideologische Durchleuchten. Es wird gezielt danach gesucht, ob man jemandem etwas vorwerfen kann, das das eigene Bild von dieser Person bestätigt. Und das gilt dann für alle Zeit und die Person hat keine Chance mehr, zu differenzieren oder - Gott bewahre - ihre Meinung zu verändern. (Ich kann mich auch nicht immer von all diesen Prozessen freimachen, speziell Facebook fördert dieses Verhalten sehr.)

Zuletzt geändert von Olsen 14.01.2019 23:41

Die Nazis brüllen direkt "So isses!", obwohl Kretzschmar im selben Interview von seiner Zeit in der linken Szene schwärmt, aber heuer gilt es ja jeden (ob gewollt oder ungewollt) zu okkupieren.Powder To The People, 14.01.2019 21:48 #

Weil halt auch diverse Naziaccounts den einen Satz von ihm aus dem Video extrahiert und verbreitet haben. Und Journos Naziaccounts nicht erkennen.

Jedenfalls - jein. Man kriegt als mutiger schlauer Mensch (sagen wir mal, ich) heute aus viel mehr Ecken auf den Deckel wenn man sich kontrovers äußert (und das kann viel eher Karrieren zerstören; auch auf Hörensagenbasis, da man vernetzter ist), aber dass der Großteil der Menschheit eher Mitläufer ist und schon immer war (!), das ist ja nicht neu.

Zuckerberg als Patient Zero ist freilich verkürzt, aber leider nicht ganz falsch. Auch die manipulierbarkeit von unbedarften "es steht doch im Internet"-Leuten, Aufschwung von Rechts, Tribalisierung von Links, das geht alles einher damit. Brandbeschleuniger allemal.

gute neue Werbe-Kampagne von Gilette gegen "toxische Männlichkeit":

gute neue Werbe-Kampagne von Gilette gegen "toxische Männlichkeit":Colfax Road, 16.01.2019 08:20 #

Der Werbespot an sich ist absolut wohlfeil und halt Werbung bzw. Marketing. Es regen sich allerdings genau die richtigen Leute auf wie die verblödeten Idioten die sie sind, ergo finde ich die Aktion als ganze ziemlich gut.

Was mich in diesen Debatten immer stört, ist dieses Vergeben von Begriffen, von Schlagworten. Toxic masculinity, mein Gott. Als wäre das ein Krankheitsbild ohne Graustufen. In der Sache bin ich absolut der Meinung, dass diese alten Rollenbilder und Erwartungshaltungen überkommen werden müssen, aber wenn ich sowas wie toxic masculinity oder manspreading lese, möchte ich sofort AfD wählen.

Was mich in diesen Debatten immer stört, ist dieses Vergeben von Begriffen, von Schlagworten. Toxic masculinity, mein Gott. Als wäre das ein Krankheitsbild ohne Graustufen. In der Sache bin ich absolut der Meinung, dass diese alten Rollenbilder und Erwartungshaltungen überkommen werden müssen, aber wenn ich sowas wie toxic masculinity oder manspreading lese, möchte ich sofort AfD wählen.Olsen, 16.01.2019 10:50 #

Und warum? Toxic masculinity beschreibt in der Theorie (!) halt als "typisch männlich" konnotierte Rollenmuster bzw. Erwartungshaltungen, die aber Dinge mit sich bringen, die als schlecht gelten: Ein "echter Mann" redet nicht über seine Gefühle, stirbt dann aber mit erhöhtem Stresspegel 15 Jahre früher als Frauen. Sowas halt. Darüber kann man schon reden. Sollte man es auf Social Media tun, wenn man die Begriffe nur als Schlagworte kennt und keine Ahnung hat, wie die Substanz von der Thematik strukturiert ist? Wenn man Bock drauf hat, dass die ganze Theorie als Blödsinn abgestempelt wird, weil die lautstärksten Proponenten wirr reden: Auf jeden Fall.

Manspreading hingegen sollen andere verteidigen, das ist so eine Phantomschmerzdebatte. Auch die breitbeinigsten Dudes machen Platz, wenn Leute neben ihnen sitzen, und ich werde wenn Platz ist auch definitiv so sitzen, wie es bequem ist.

[...] wenn ich sowas wie toxic masculinity oder manspreading lese, möchte ich sofort AfD wählen.Olsen, 16.01.2019 10:50

Danke! Wunderbar auf den Punkt; geht mir dito.

Gibt's da eine Entsprechung bei den 59 anderen Geschlechtern?

Was veranstaltet ihr denn jetzt hier? Bin irritiert.