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Die Alben des Jahres 2019

Jack Crabb
Sooo, hiermit präsentiere ich auch meine Liste mit kleinen Rezensionen zu den Alben. Freut mich sehr, dass das Bon Iver-Album hier bereits aufgetaucht ist. Eine paar winzige Anmerkungen zu den bisher geposteten Listen habe ich ja schon gemacht. Ich würde gerne mehr zu den Anderen schreiben wollen, aber leider kenne ich das Meiste maximal nur vom Namen her (was aber umgekehrt natürlich ebenso sein kann). Sorry. :sad:

10. Jungstötter - Love Is

Fabian Altstötter`s Verwandlung vom schnuckigem Waveboy zum melancholischen Indierock- Herzensbrecher fand im abgelaufenem Jahr nur wenig Beachtung. Vielleicht lag es an seinen Gesangsversuchen, die wie Brian Ferry-Imitationen klingen. Oder an seiner Band, die denkt, dass aktuelle Album von Nick Cave & The Bad Seeds sei immer noch „No More Shall We Part“. Wenn aber erst einmal Songs wie „Silence“, „Sally Ran“ oder „Systems“ ihre volle Wirkung entfaltet haben, gibt es kein Halten mehr.

09. Nick Cave & The Bad Seeds - Ghosteen

Nimmt das eigentlich jemals ein Ende? Also, dass Nick Cave und seine Begleitkapelle solch anmutige und berührende Musik voller Größe und Wahrhaftigkeit erschaffen? Er ist längst ein Heiliger, dem man auch einen schwächeren Moment verzeiht. Die gibt es manchmal auch auch hier. Etwa wenn man sich bei Songs wie „Night Raid“ oder „Galleon Ship“ beinahe in einem Walt Disney-Film wiederfindet. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. „Ghosteen“ drückt wie eine lange, feste und herzliche Umarmung zu.

08. T9 - Maestro Antipop

Fans von Audio88 & Yassin werden diese Herrschaften bereits kennen: Doz9 & Torky Tork, die vielleicht eigentümlichste und lustigste Fusion von Rap und Beat, die man sich auf Deutsch zurzeit vorstellen kann. Hier gibt es analoge Sounds, durch den Wolf gedrehte Samples und die Doz9`s ulkige Performance zwischen Philosophie-Vortrag und vernichtendem Battlerap. „Maestro Antipop“ wartet ganz normal mit 18 Tracks auf, von denen kein Einziger durchfällt.

07. Lambchop - This (Is What I Wanted To Tell You)

Mit „FLOTUS“ hatten ausgerechnet Kurt Wagner und seine Mannen den Autotune-Vogel endgültig abgeschossen. Auf „This Is (What I Wanted To Tell You)“ geht diese Reise weiter. Lambchop decken hier ein großes, in der Form noch nie gehörtes, Spektrum ab. Die oft angejazzten, verzerrten Kompositionen werden aufgrund ihrer Widerspenstigkeit erst nach mehrmaligen Hören zum wirklichen Genuss. Am Ende siegt aber wieder die altbekannte, Lambchopsche Romantik. Mit solchen Platten schieben die Amerikaner ihr Verfallsdatum ganz weit nach hinten.

06. Danny Brown - U Know What Im Sayin?

Rap goes Comedy: Danny Brown`s “Atrocity Exhibition” war einer der außergewöhnlichsten Veröffentlichungen, die man von einem Hip Hop-Künstler erwarten konnte. Auf „U Know What I'm Sayin?“ klingt der US-Rapper, der mittlerweile auch eine eigene Comedyshow hat, weniger selbstzerstörerisch und zeigt sich wieder etwas zugänglicher und aufgeräumter. Doch auch unter den oldschooligen Funk-Instrumentals brodelt der Wahnsinn, so wie in „Belly Of The Beast“ oder „Shine“. Wer den Zeitgeist erneut mit einem so mutigen Sound trotzt, der hat mal wieder Alles richtig gemacht.

05. Ilgen-Nur - Power Nap

Beim Debütalbum von Ilgen-Nur waren sich dieses Jahr alle Kritiker einig. Und diese Resonanz gab es auch vollkommen zurecht. Auf „Power Nap“ zeichnet die 23-jährige Hamburgerin mit schmissigen Indie-Hits ein authentisches Portrait ihrer Generation. Die diesmal größer als noch auf der voran geschickten EP „No Emotions“ gedachten Songs haben die weltumarmenden Melodien und den perfekten Drive, um als das Gitarrenalbum 2019 „from Indiehausen in Germany“ durchzugehen.

04. Döll - Nie Oder Jetzt

Das Familien-Rap-Duell des Jahres zwischen Mädness und Döll geht ganz klar an den kleinen Bruder. Denn in puncto Erzählkunst, Delivery und Sounddichtung hat Fabian Döll mit seinem Full-Length-Debüt „Nie Oder Jetzt“ die zweite Hälfte der„IUMB GbR“ klar überholt. Musikalisch klingt das Alles von der ersten bis zur letzten Minute wie aus einem Guss, während der Hesse in seinen Texten komplett blank zieht und sich damit endlich selbst am Schopf aus seinem Sumpf aus Depressionen zieht. Döll macht Rap endlich wieder weich...

03. Die Heiterkeit - Was Passiert Ist

Es scheint Künstler zu geben, die partout nicht in den VISIONS-Kosmos gehören sollen, obwohl vergleichbare Musikmedien längst über sie schreiben. Zum Beispiel Die Heiterkeit. Was auch immer dem bereits für die Geschichtsbücher deutschsprachiger Popmusik angedachten „Pop & Tod I&II“- oder Stella Sommer`s elegischem Soloalbum „13 Kinds Of Happiness“ fehlte: auf „Was Passiert Ist“ hat Sommer ihre Formel perfektioniert, weil ihre Songs endlich so beben, wie ihre Stimme. Wenn dieses kühle, durchdachte Goth-Pop-Meisterwerk nicht der verdiente Durchbruch für Sommer ist, wann kommt er dann?

02. Bon Iver - I,I

Die Beziehung zwischen Bon Iver und mir beginnt erst mit „I,I“. „22, A Million“ und „Bon Iver, Bon Iver“ waren Gelegenheitskäufe, die durchaus gefielen und „For Emma, Forever Ago“ blieb bisher sogar unentdecktes Land. Aber jetzt gibt es keine Ausreden mehr. „I,I“ ist ein perfekt unperfektes, nonkoformistisches Popalbum von uferloser Schönheit. Die schemenhaften, auf ihre puren Emotionen reduzierte Songs klingen für einen Musik-Fan mit Anfang 30, der glaubt, eh schon Alles gehört zu haben, erst wie die größte Herausforderung, bis sie sich schlussendlich so eng, wie ein süßes Schmusekätzchen, anschmiegen. Ganz großes (Kopf-) Kino.

01. Yassin - Ypsilon

Sein Label mit Bruder Audio88 heißt „Normale Musik“, aber normal klingt spätestens seit „Ypsilon“ hier nichts mehr. Yassin`s Entwicklung vom unbarmherzigen Battle-MC zum reflektierten Storyteller beeindruckt auf ganzer Linie. Mit was für einer feinen Klinge er hier über seine Zeit als Jugendlicher oder Drogenerfahrungen erzählt, zeugt nicht nur von Können, sondern auch von Originalität. „Ypsilon“ nistet sich irgendwo zwischen klatschenden Hip Hop-Beats und elektrisierendem Pop ein. Den Autotune-Fuck-Up vermeidet er geschickt, indem er das Singen gelernt hat und Raï-Einflüsse zulässt. Und mit „Abendland“ liefert er nicht weniger als einer der überlegtesten, reifsten und ergreifendsten Kommentare zum wiedererstarkten Rechtsruck in der westlichen Welt.

Eventuelle Tipp- oder Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen. :wink:
fennegk
Whoa, der Eröffnungssatz ist durch und durch stimmig; die #2 "sagt" mir was.
:wink:
JustusMeinFreund
Ganz geschmeidig geht es weiter im Text.

9. Idle Hands – Mana


Und wieder ein Stil-Crossover, der sich am Papier nicht gut liest. Und wieder gucke ich doof aus der Wäsche. Wer bei poppig gothigen Postpunk-Heavy Metal melancholisch wird und an seine frühere Lieblingsband „HIM“ zurückdenken muss, den sei dieses Album ans Herz gelegt. Teilweise kauzig, aber immer unverschämt eingängig bei unverschämten Melodien. Obacht! Bleibt im Ohr kleben!

Go Ahead Eagle
Hab grad Die Heiterkeit getestet.
Meine Frau fragt: ist dir das wieder empfohlen worden? Wenn ja, ignorier den Typen!

:lol1:
OneFingerSalute
Die Heiterkeit ist hier in der "Szene" auch ganz gut angesagt, den entsprechenden Nicht-Smiley-Button sieht man schon dann und wann in den Kneipen und bei Konzerten. Kann ich aber auch nichts mit anfangen.
SHITHEAD
Idle Hands klingt spannend, das teste ich mal an.

Ansonsten habe ich grad versucht, 10 Platten zusammenzubekommen, die ich dieses Jahr richtig gut fand und oft gehört habe. Tja, ich komm nur auf 8 (bzw. 9).

Martha – Love Keeps Kicking
So unverschämt eingängig und launemachend, dass es schon eine Frechheit ist. Nur Hits (wirklich, ehrlich!!!) und mit „Mini was a pre-teen arsonist“ den Song des Jahres an Bord.

Press Club – Late Teens / Wasted Energy
Die Rotzpunk-Offenbarung dieses Jahr. Energie für 10 Scheiben, dazu ein unfassbar euphorisierendes Live-Erlebnis und Melodien für Millionen. Late Teens ist zwar eigentlich schon ein Jahr alt, aber erschien ja hier erst 2019. Und paar Monate später kommt schon der Nachfolger, ohne ein Quäntchen an Qualität zu verlieren. Bin gespannt, was aus denen noch wird. Beide gleich gut, deswegen auch beide in der Liste

Angel Du$t – Pretty Buff
So viel Humor wie diese Band musst du erstmal haben. Die Band-gewordene Verarsche aller Hardcore- und Bollo-Klischees und dabei musikalisch beschlagen und richtig was auf dem Kasten. Wer hier nicht anfängt, mit dem Hintern zu wackeln, kann meinetwegen den Sommer gern im Keller verbringen.

Thees Uhlmann – Junkies & Scientologen
Eine Return to Form, die so nicht unbedingt zu erwarten war. Tolle Melodien, tolle Texte, „Danke für die Angst“ und dann diese Reife und Abgeklärtheit, da hat der olle Thees nochmal n schönes Ding vom Stapel gelassen.

Greet Death – New Hell
Man sieht das Cover, kennt das Label und erwartet nicht weniger als ein Blutbad. Und dann kommt dieser packende, traurige Doom-Folk-Postrock (???), der sofort alle Aufmerksamkeit auf sich zieht und dich düster einlullt und durchschunkelt. Live könnte das richtig geil werden, ich hoffe auf baldige Tour hier in D.

Brutus – Nest
Mein Einstieg mit Brutus. Ich habe Black Metal-Raserei, Mathcore und Gekreische erwartet (angesichts mancher Beschreibungen zu Burst hier im Forum), und dann kommt dieser verflucht eingängige Post(?)-Metal(?)-Irgendwas-Core(?)-Brocken mit dieser Wahnsinnsstimme und packt mich von der ersten Sekunde. Geiler Scheiß und live einen vor Staunen offenstehenden Mund hinterlassend.

Baroness – Gold & Grey
Jaja, die Produktion. Aber wenn sie es nun mal so wollen? Die Songs sind halt trotzdem über jeden Zweifel erhaben. Seasons, Tourniquet, Throw Me An Anchor, alles zum Niederknien. Kann die Band überhaupt mittelmäßig, geschweige denn schlecht?

The Menzingers – Hello Exile
Der unwahrscheinlichste Kandidat in der diesjährigen Liste. Erstes Hören, na ja, sie werden älter und ein bisschen ruhiger, Springsteen schimmert immer mehr durch. Wo ist der Punk hin? Erstmal liegen gelassen. Und dann in den letzten Wochen doch ziemlich oft gehört, die Songs sind nämlich doch ganz schön gut und mit diesen fiesen kleinen Widerhaken versehen, die im Ohr stecken bleiben. Und dann fährst du eines Morgens auf Arbeit und summst Anna oder Strangers Forever vor dir her. Tja, so ist das.
OneFingerSalute
Schön. Da gibt's was nachzuholen für mich.
Go Ahead Eagle
Ist mir irgendwie nie aufgefallen, dass der Shitty Baroness mag.
SHITHEAD
Da steht seit den ersten beiden EPs alles im Schrank. Da siehste mal :cheers:
Amano
Wieder schöne Listen hier. Bei McPete hab ich fast alles, die FKA Twigs aber erst vor kurzem.

Und beim DirtyPunk werd ich im Post erwähnt [Smiley der sich geschmeichelt fühlt]

In Die Anderen Listen werd ich noch reinhören müssen. Liest sich zumeist sehr Amano-tauglich
alvarez
Schöne Listen wieder. Die vom Jack ist ja sehr eigen und wild durchmischt, sehr spannend. Deutsche Musik kommt ja tatsächlich recht selten hier vor. Die Danny Brown fand ich solide, aber mehr auch nicht. Trotzdem teilen wir uns auch einen Platz in den Top 10.

Shitty natürlich stabil wie immer, teilen uns auch gleich zwei Platten auf den vorderen Plätzen. Die Menzingers wollte ich aber noch ein paar Mal durchlaufen lassen. Der Opener klebt mir schon länger im Ohr.
JustusMeinFreund
Shittys Liste erinnert mich daran, mal in Press Club reinzuhören. Wird gleich gemacht.
fennegk
Shittys Liste und schon ist da der Drang, ganz fix mal wieder noch mal "Nest" zu hören und vielleicht, die eher ungute Entscheidung Baroness' noch mehr zu verinnerlichen.
(Really: Wenn eine Band, 'nen speziellen Sound will, ist das völlig okay - und darunter schält sich tatsächlich tolles Liedgut hervor.)
-pmh-
Flying Lotus - Flamagra

FKA Twigs - Magdalene

James Blake - Assume Formmcpete, 22.12.2019 18:48 #


flying lotus.... puh, da finde ich einfach nicht rein;
james blake hab ich natürlich (finde aber seine alten sachen spannender)...
fka twigs ist irgendwie immer schulterzuckend an mir vorbeigegangen, aber die neue wird noch mal angetestet.
Amano
Flying Lotus - Flamagra

FKA Twigs - Magdalene

James Blake - Assume Formmcpete, 22.12.2019 18:48 #


flying lotus.... puh, da finde ich einfach nicht rein;
james blake hab ich natürlich (finde aber seine alten sachen spannender)...
fka twigs ist irgendwie immer schulterzuckend an mir vorbeigegangen, aber die neue wird noch mal angetestet.-pmh-, 23.12.2019 11:07 #


Die Flying Lotus ist Hammer! James Blake muss ich noch ein- zweimal hören, glaube ich. Erstdurchgang war noch nicht so überwältigend (aber vorher muss deine Playlist komplett durch sein).

Die FKA Twigs wär beinahe an mir vorbei, Dank MUSIKEXPRESS aber dann doch nicht :tongue: empfehlenswert
alvarez
Chef hat vergessen, mir Berechtigungen für ein Tool zu geben, das ich heute zwingend gebraucht hätte. Daher halt jetzt auf Arbeitszeit ein paar Texte:

10. The Appleseed Cast - The Fleeting Light of Impermanence

Dass Postrock und Emo ganz gut zusammenpassen, haben Bands wie Moving Mountains, Youth Pictures of Florence Henderson und neuerdings auch American Football schon rausgefunden. The Appleseed Cast machen das aber schon seit über 20 Jahren und zeigen auch auf dem neuen Album wieder, warum sie die Meister dieser Klasse sind. Ein Album aus einem Guss, das sich kalt anhört, dann aber direkt die nötige Wärme spendet.

Anspieltipp: Time the Destroyer

9. Oso Oso - Basking In The Glow

Ich habe die Band um Jade Lilitri mit Reindeer Games kennengelernt. "So einen Hit schreibt man nur einmal in seinem Leben", dachte ich mir. Und dann kommt Basking In The Glow um die Ecke und haut The View raus. Emopop in Perfektion. Und positiv wie sonst nichts in diesem Genre.

Anspieltipp: The View

8. Hatchie - Keepsake

Tatsächlich über einen Pitchfork-Artikel kennengelernt. Hatchie aka. Harriette Pilbeam & Friends schreiben das POP in ihrem Dream Pop sehr groß. Das hier sind lupenreine Hits mit viel Hall und Gewaber, wunderschön und catchy. Zielgruppe sind textlich schon ziemlich eindeutig MMillenials, deshalb wohl nicht für jeden etwas, ich habe mich aber sehr angesprochen gefühlt. Das Einzige aus dem Bereich, das mich dieses Jahr mitgenommen hat. Live dann endgültig verguckt.

Anspieltipp: Obsessed

7. Martha - Love Keeps Kicking

HITS HITS HITS. Shitty lügt nicht: Hier ist wirklich all killer no filler angesagt. Power Pop in Perfektion, den man besser für sich selbst sprechen lässt.

Anspieltipp: The Void

6. Westkust - Westkust

Weiter geht es mit Hits. Das neue Album ist anders, der männliche Gegenpart zu den Vocals von Julia Bjernelind hat die Band verlassen. Hält die Band aber nicht davon ab, noch eine kleine Schippe im Songwriting draufzulegen und Übersongs wie Cotton Skies herauszuknallen, die genau so klingen, wie der Titel es verspricht. Diese verdammten Melodien!

Anspieltipp: Cotton skies

5. Pup - Morbid Stuff

Die selbsternannten Zugabenhasser von Pup sind vielleicht die sympathischste Band im Business. Und dann sind sie auch noch so ein Pop Punk Powerhouse (sorry). Zugegeben, ich musste erst warm werden, aber dann knallte es um so mehr. Lohnt alleine schon für die Texte, so zynisch wird es selten.

Anspieltipp: See You At Your Funeral

4. Bon Iver - i,i

Wenn man ein Album ca. 20x am Stück hört, während man durch die dänische Einöde radelt, kann es kein schlechtes sein. Tatsächlich könnte es sogar Justin Vernons bestes sein. Auf jeden Fall ist es die Vermischung der unendlichen Schönheit von Bon Iver mit den abstrakten Elektroabfahrten von 22, A million. Ich hatte das Gefühl, dass Justin genau da angekommen ist, wo er als Künstler hinwollte.

Anspieltipp: Naeem

3. Weyes Blood - Titanic Rising

Throwback zu Zeiten, in denen ich noch lange nicht geboren war. Absolute Schönheit von Musik von einer Künstlerin, für die auch Geld bezahlen würde, wenn ihr Auftritt nur aus ihren Ansagen besteht. Witzig, charmant, warm und ein krasser Gegensatz zu den unnahbaren Songs. Denen haftet immer etwas außerweltliches an, das ich sonst selten so gehört habe. Vielleicht ja straight from Andromeda.

Anspieltipp: Andromeda

2. Hælos - Any Random Kindness

Haben sie hiermit ihr erstes Album noch überboten? Immerhin ja mein Album des Jahres 2016. Sicher bin ich mir weiterhin nicht. Allerdings hat Any Random Kindness eine größere Tiefe bewiesen, ich entdecke weiterhin viel in diesen Songs. Sie sind tanzbarer und variabler als zuvor, ohne den Trip Hop vollständig loszulassen. Hier sind definitiv einige talentierte Musiker am Werk. Warum die Band von der Popularität nicht mit London Grammar oder The xx konkurriert, ist mir absolut schleierhaft.

Anspieltipp: End of the World Party

1. Greet Death - New Hell

Das Ungeheuer hier kam krachend durch die Tür, hat mich in seine Krallen genommen und bis jetzt nicht losgelassen. Die Band rückt aber auch jeden Knopf, der mich anmacht: Emo, Shoegaze, Postrock und alles einfach mal in einen Topf tiefstes Schwarz getaucht. Denn viel Sonne kommt hier nicht durch. Am meisten beeindruckt hat mich die Abwechslung hier: Vom schweren Opener Circles of Hell (puh) zu der leisen Folkballade Let It die (uff) zum Fast-Popsong Do You Feel Nothing? (verdammt). Dauerschleife seit Release. Wie viel Recency Bias drin ist, weiß ich nicht, aber kein Album brauchte 2019 so wenig Anlauf, um mich zu packen.

Anspieltipp: Strange Days
JustusMeinFreund
Da frage ich mich gleich selbst, warum die Hatchie bei mir nicht in die Liste reingerutscht ist. Gehört und gefeiert hätte ich sie oft genug. Und mal ehrlich: was ist die Dame schnuckelig, hach. :bigsmile:
Jack Crabb
Hab grad Die Heiterkeit getestet.
Meine Frau fragt: ist dir das wieder empfohlen worden? Wenn ja, ignorier den Typen!

:lol1:Go Ahead Eagle, 23.12.2019 09:28 #

Die Heiterkeit ist hier in der "Szene" auch ganz gut angesagt, den entsprechenden Nicht-Smiley-Button sieht man schon dann und wann in den Kneipen und bei Konzerten. Kann ich aber auch nichts mit anfangen.OneFingerSalute, 23.12.2019 09:31 #


Ach, halb so wild.:wink: Ich habe die Band erst seit dem vorletzten Album auf den Schirm und bin seitdem sehr angetan. Ich kann mit deutschen Indie meistens auch nicht so viel anfangen, weil es mir musikalisch zu dünn- und textlich zu prätentiös ist. Bei Die Heiterkeit klingt das alles irgendwie ausgewogener.

Aber sooo eigen ist meine Top-10 nun auch wieder nicht. Nick Cave, Lambchop und Bon Iver sind doch über die Forengrenzen hinaus sehr bekannt. Und auch Ilgen-Nur wurde auch in der VISIONS sehr gut besprochen. Aber was den Rap-Anteil betrifft, ja, da fall ich schon etwas aus dem Rahmen des Üblichen. :cool:
etienoir
@jack crabb: zur besseren einordnung - du liefst doch vorher unter dem namen animalgod, oder?
Powder To The People
Schöne Listen hier.:cheers: Die meisten Sachen sind mir bekannt, aber nur in wenigen Fällen jetzt direkt in meinen Listen. Ein paar Dinger führ ich mir aber auch noch zu Gemüte. Ich würde dann auch demnächst losschiessen, wie immer mit meinen Big Four. Plus eine Mathe-Liste.