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Dekaden-Charts - die Neunziger

OneFingerSalute
Allen vielen Dank für die bisherigen Beiträge, beste Unterhaltung! Sehr schön finde ich, dass viele Bands und Alben zur Sprache kommen, die hier sonst eher selten bis nie eine Rolle spielen. Bringt 'ne ganze Menge Abwechslung in den Laden.
Woas Sois...
Und nun das obligatorische Album des Fanbois...
Nine Inch Nails - The Fragile 1999, Interscope Records

Vermutlich hätte man eher Downward Spirale hier erwartet, ist ja in der breiten Ansicht das Werk von ihm und dann wars aber auch schon wieder gut damit.

The Fragile also. Seine Intentionen sind eh bei jedem Album gleich (Innere Gespenster, Sucht, Verlust, Einsamkeit, voll das Emokid halt), das kann es auch nicht sein.
Was es ausmacht ist, hier zieht er alle Register. Chorgesänge, einsame Instrumente, rhythmische Präzision, Industrialgitarrenattacken, Soundscapes, große, große Refrains, Zusammenbruch.

Und Reznor wurde hier auch zu einem wirklich relevanten Studiotechniker. Wie ein Bannon es in anderen Gefilden darstellt. Derart räumlichen, präzisen und präsenten Sound, der dennoch organisch wirkt, Chappi. Meisten klang Elektronik in den 90ern wie aufgepimpte Amiga 500 Files, hier passt das wunderbar zur analogen Instrumentierung.

Anspieltipp: I'm looking forward to joining you, finally
Donnerjakob

Royal TruxTwin Infinitives (1990)

#2

Royal Trux finden hier leider im Forum nicht statt und auch in der VISIONS stolpert man selten (bis gar nicht) über ein Zeichen der Ehrerbietung, was sie für die Rockmusik getan haben. Herrema und Hagerty waren Anfang der 90er ein Druffi-Paar, die sich zusammen mehr Drugs einverleibten als Keith Richards von den Exile on Main St-Sessions an, bis er in Kanada hinter Gittern verbrachte. Die als Randfiguren der amerikanischen Gesellschaft die Scheiße um sich herum fotografierten und einen beängstigen schönen Chorgesang darüber legten – womöglich den schönsten des Rock. Es fällt mir schwer zwischen all den tollen Alben zu entscheiden. Da gibt es zum Beispiel das proggige Sweet Sixteen (1997), die eher eingängigen Alben Veterans Of Disorder (1999) und Accelerator (1998), der Rohdiamant Untitled (1992), oder das von der Kritik viel gelobte Cats and Dogs (1993), wodurch Royal Trux das erste Mal so wirklich Aufmerksamkeit auf sich zogen und in die Fußstapfen Nirvanas treten sollten (was sie natürlich nie taten). Jedes Album hätte eine Erwähnung in dieser Liste verdient - da das aber den Rahmen sprängen würde und ich mit meinem Gewissen konform gehen möchte, habe ich mich für die Doppel-LP Twin Infinitives entschieden. Im Jahr meiner Geburt, 1990, lebten Hagerty und Herrema in San Francisco, nachdem sie NYC verlassen hatten und lebten in einer Existenz auf Armutsniveau und Drogensucht. Laut Interviews nahmen Hagerty und Herrema das Album völlig nüchtern auf, hörten jedoch und überprüften die Mixes unter verschiedenen Substanzen (d. H. Marihuana-Test, LSD-Test usw.). Es sollte sich das Herausforderndste im Trux-Katalog herauskristallisieren, das Hörer erst mit gewisser Investition belohnen sollte, indem es im Laufe der Zeit langsam mehr von sich preisgibt. Die meisten Bands tendieren dazu, ein Doppel-LP-Magnum-opus zu schaffen, wenn sie sich bereits in ihrer Karriere als Künstler / Songwriter entwickelt und etabliert haben. Royal Trux sind nicht wie die meisten Bands und was wir hier vorfinden bewegt sich irgendwo zwischen Cans Tago Mago, den frühen Sonic Youth und Lou Reeds Metal Machine Music. Das Resultat der absolut kreativen Freiheit sozusagen. Es ist ein Beweis für ihre Genialität, ihrer Vision, ihrer Kreativität, ihrer Geduld und dafür, dass sie sich einfach nicht darum kümmern, was jemand dachte.
Also bitte, bitte, bitte, liebe Peeps, es ist Zeit diese Band wiederzuentdecken. Verabschiedet euch von euren sonstigen Lieblingen, euren Hörgewohnheiten und öffnet die Ohren für Royal Trux!

Ich hab eine Spotify Playlist mit meinen Lieblingstracks von Royal Trux gebastelt, wer also Bock drauf hat, kann mir gerne ein Täubchen zukommen lassen. Ansonsten ein Anspieltipp aus Sweet Sixteen (1997): Morphic Resident
eigenwert
Oh, bei mir finden Royal Trux sehr wohl statt!
Freut mich, das hier zu lesen (ich lese es gleich noch). Diese Pladde ist mir aber unbekannt.
Donnerjakob
Vermutlich hätte man eher Downward Spirale hier erwartet, ist ja in der breiten Ansicht das Werk von ihm und dann wars aber auch schon wieder gut damit.Woas Sois..., 02.05.2020 14:32 #

Tatsächlich hätte ich Downward Spirale bei dir erwartet, aber vielleicht ist The Fragile rückblickend betrachtet die wohl ergiebigste, weswegen das deine Wahl völlig rechtfertigt.
Amano
@Woas: eine Nine Inch Nails musste ja kommen, sonst hätte ich den Glauben an Alles verloren (und wäre wohl in der Matrix aufgewacht - obwohl, in der Matrix wäre ich ja jetzt ; würde also in der echten aufwachen - und da gibt es keine Nine Inch Nails :yikes:)

Die FRAGILE ist natürlich sehr groß. Sehr voluminös und gegenüber der DOWNWARD sicherlichh vielschichtiger. „Somewhat damaged“ ist immer noch einer meiner absoluten Lieblinge.

Zwischen DOWNWARD und FrAGILE hat er ja viel für Computerspiele gearbeitet (nicht nur QUAKE und nicht nur Musik sondern viel Sound allgemein). Damals hat er auch den ein oder anderen Sound-Award in diesem Bereich gewonnen. Da hat er damals wohl sein Handwerkszeug zwei Schritte derber professionalisiert.


Gute Listen bisher :cheers:
fennegk
Zwischen Spirale und Fragilität ist's wie mit Äpfeln und Birnen - daher auch recht fies (bei Aldi gibt's aber echt leckeren Apfel-Birnen-Saft).
"The Fragile" ist groß, grandios und mit knapp zwei Stunden auch arg fordernd, wiegt den Hörer aber über alle 23 Stücke in gewisser Vertrautheit, wohlig - das gilt sogar irgendwie für die Manson-Nummer "Starfuckers, Inc.", die Reznor viel bedeutet haben muss, beguckt man sich deren Rolle auf dem Remix-Follow-Up.
Es gibt ferner wohl auch kaum ein Album, das ich so textsicher mitträllern könnte und dass es dann auch noch the musical link zwischen mir und einer Person werden sollte, die später zur Mutter meiner Kinder wurde... puh, da hängt echt viel an diesem Doppelalbum.
:heart:
Crackerman
Muchas graciasczerkus, 29.04.2020 19:30 #

Sorry, geschätzter Czerkus, daß das ein Sampler ist geht ja klar, aber die ist ein paar Monate zu spät :klugscheiss:.

Edit: Eigi war einige Tage :yikes: früher dran. Merke: erst alles lesen.

Muchas graciasczerkus, 29.04.2020 19:30 #

Kyuss kann ich dir auch sehr empfehlen :tongue: .eigenwert, 29.04.2020 20:05 #
Crackerman
Von mir aus bekannten Gründen keine Liste. Ausserdem habe ich in den 90ern die 70er, welche ich in den 80ern entdeckte und nicht schaffte, nachgeholt.
Zum Nachlesen ist das alles toll. Musik und Stories :bow:.
Crackerman
Metallica – Black 1991
Mein Einstieg bei Metallica, wahrscheinlich über Enter Sandman, und für mich das einzige Metallica-Album, dass ich wirklich gehört habe und immer noch höre. Ihre Frühphase ist komplett an mir vorbei gegangen und danach habe ich alle neuen Alben an dem Album gemessen. Wurde aber nicht mehr erreicht.dacla, 29.04.2020 11:56 #
Mutig und interessant. Aber für die 90er war das schwarze Album von Metallica schon sehr essentiell. Stimmt schon :wink:Jack Crabb, 29.04.2020 12:59 #


Ja, stimmt schon. Mit Metallica und mir ist aber auch so ne Sache...Ich komm' bei den alten Alben einfach nicht rein. Musste mir schon öfter anhören, dass ich ja keine Ahnung hätte... :bigsmile:dacla, 29.04.2020 13:15 #

Ja das ist die landläufige Meinung, trotzdem bin ich da vollkommen bei dir. Mein Erstkontakt -und ich weiß das bis heute als wenn's gestern war- war Sad but true, das im Fernsehen lief und ich kam ins Wohnzimmer. Ich war sofort total aus den Latschen gepustet, konnte überhaupt nicht glauben, daß ich diese Band nicht kannte. Hab' mir dann direkt die Platte zugelegt und blind alles davor. Und damit war die Frage beantwortet, warum ich die vorher nicht kannte. Für mich ganz andere Musik, bei der nichts diesen Quantensprung vorwegnahm.
Ich hätte übrigens vermutet, daß in deiner Liste mehr sein würde, was für mich auch infrage käme....die ist aber die einzige, die auch bei mir gesetzt wäre.
affenkind
Metallica – Black 1991
Mein Einstieg bei Metallica, wahrscheinlich über Enter Sandman, und für mich das einzige Metallica-Album, dass ich wirklich gehört habe und immer noch höre. Ihre Frühphase ist komplett an mir vorbei gegangen und danach habe ich alle neuen Alben an dem Album gemessen. Wurde aber nicht mehr erreicht.dacla, 29.04.2020 11:56 #
Mutig und interessant. Aber für die 90er war das schwarze Album von Metallica schon sehr essentiell. Stimmt schon :wink:Jack Crabb, 29.04.2020 12:59 #


Ja, stimmt schon. Mit Metallica und mir ist aber auch so ne Sache...Ich komm' bei den alten Alben einfach nicht rein. Musste mir schon öfter anhören, dass ich ja keine Ahnung hätte... :bigsmile:dacla, 29.04.2020 13:15 #

Ja das ist die landläufige Meinung, trotzdem bin ich da vollkommen bei dir. Mein Erstkontakt -und ich weiß das bis heute als wenn's gestern war- war Sad but true, das im Fernsehen lief und ich kam ins Wohnzimmer. Ich war sofort total aus den Latschen gepustet, konnte überhaupt nicht glauben, daß ich diese Band nicht kannte. Hab' mir dann direkt die Platte zugelegt und blind alles davor. Und damit war die Frage beantwortet, warum ich die vorher nicht kannte. Für mich ganz andere Musik, bei der nichts diesen Quantensprung vorwegnahm.
Ich hätte übrigens vermutet, daß in deiner Liste mehr sein würde, was für mich auch infrage käme....die ist aber die einzige, die auch bei mir gesetzt wäre.Crackerman, 02.05.2020 23:09 #


Interessante Meinungen zu Metallica. Besteht denn jedenfalls Einigkeit darüber, das danach nur noch Grütze gekommen ist? :hm:
affenkind
Metallica – Black 1991
Mein Einstieg bei Metallica, wahrscheinlich über Enter Sandman, und für mich das einzige Metallica-Album, dass ich wirklich gehört habe und immer noch höre. Ihre Frühphase ist komplett an mir vorbei gegangen und danach habe ich alle neuen Alben an dem Album gemessen. Wurde aber nicht mehr erreicht.dacla, 29.04.2020 11:56 #
Mutig und interessant. Aber für die 90er war das schwarze Album von Metallica schon sehr essentiell. Stimmt schon :wink:Jack Crabb, 29.04.2020 12:59 #


Ja, stimmt schon. Mit Metallica und mir ist aber auch so ne Sache...Ich komm' bei den alten Alben einfach nicht rein. Musste mir schon öfter anhören, dass ich ja keine Ahnung hätte... :bigsmile:dacla, 29.04.2020 13:15 #

Ja das ist die landläufige Meinung, trotzdem bin ich da vollkommen bei dir. Mein Erstkontakt -und ich weiß das bis heute als wenn's gestern war- war Sad but true, das im Fernsehen lief und ich kam ins Wohnzimmer. Ich war sofort total aus den Latschen gepustet, konnte überhaupt nicht glauben, daß ich diese Band nicht kannte. Hab' mir dann direkt die Platte zugelegt und blind alles davor. Und damit war die Frage beantwortet, warum ich die vorher nicht kannte. Für mich ganz andere Musik, bei der nichts diesen Quantensprung vorwegnahm.
Ich hätte übrigens vermutet, daß in deiner Liste mehr sein würde, was für mich auch infrage käme....die ist aber die einzige, die auch bei mir gesetzt wäre.Crackerman, 02.05.2020 23:09 #


Interessante Meinungen zu Metallica. Besteht denn jedenfalls Einigkeit darüber, das danach nur noch Grütze gekommen ist? :hm:
Amano
Was heißt erst danach :hm:

Bei diesem Album unterscheidet sich mein damaliges Ich von meinem jetzigen.

Flashback: Amano sitzt im Zimmer und hört die Alben seines großen Bruders. Ganz oben auf der Lieblingsliste: Metallica - ...and justice for all.
Harte Kost. N Text darüber, dass der Sänger seinen Vater hasst und dann natürlich ONE. Mega. Dazu noch eine Band, die (außer eben für ONE) keine Videos dreht. Die Alben davor waren ja nicht minder wuchtig.

Und dann plötzlich das Schwarze Album. Alle Songs in schöner radiotauglicher Länge und auf einmal Musikvideos, die auf MTV rauf und runter laufen. Und eine Ballade!

Wenn jemals einer Band Ausverkauf-Vorwürfe zu machen waren, dann dieser!!!! Dann wegen diesem Album.

Viele Jahre habe ich es gehasst. Bis vor etwa 2 Jahren hatte ich mich geweigert, das Album in meine Mediathek aufzunehmen. Inzwischen kann ich es auch anhören.
Und ja, sind schon ganz nette Songs drauf :floet:

Aber ganz kann ich die Abneigung nicht ablegen, deshalb wird es wohl nie auf einer meiner Top10 Listen erscheinen.
Woas Sois...
Vom Alter her, war ich wahrscheinlich eher Amanos großer Bruder und mir geht es mit der Schwatten genauso.
Unterschied ist halt, ich habe die damals gekauft. Neue Metallica? Blindkauf, 'fjeden. Und dann der Erstdurchgang...
Enter Sandman? Ein Riff, das man fast mitsingen konnte? Und bei den Balladen, die hatten sie zwar früher auch (Fade to black), aber die waren nicht radiotauglich.

Ist zwar alles unfair an Vorwürfen, aber da wird mich nicht mal ne Hashtag-Kampagne ändern.
affenkind
Danke jetzt fühle ich mich bei dem Thema hier nicht mehr so einsam :wink:. Meine erste gekaufte metallica war die "Master...", danach die ersten beiden sofort nachgekauft.. Die ersten 4 mag ich auch heute noch. Danach war es ganz vorbei. .etallica waren aber eh nie einer meiner ganz Grössen Favoriten. Da gab es damals andere Kaliber.
Olsen
Ich liebe das schwarze Album heiß und innig. Für mich war es das erste von Metallica, auf das ich aktiv gewartet habe, weil ich die Band per "One" und "...And Justice For All" kennen gelernt habe. Als erstmals "Sad But True" in meiner liebsten Radiosendung lief (einer Metal-Show auf WDR Eins, den Namen weiß ich aber nicht mehr), war ich komplett weggeblasen. Glaube sogar, dass ich die Platte als meine liebste Metallica bezeichnen würde. Vielleicht in Konkurrenz mit "Ride The Lightning".

Bei dem üblichen "danach kam nur noch Grütze"-Chor stimme ich auch nicht ein. Bei Metallica zeigt sich exemplarisch dieses Phänomen, dass alte Fans oft nicht mit musikalischer Veränderung klarkommen. Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem der neueren Metallica-Sachen, dass sich keiner mit Hetfields und Ulrichs Egos anlegen will und denen mal sagt, was funktioniert und was nicht. Viele Songs und ganze Alben könnten so viel besser sein, wenn weniger Songs drauf wären, kürzere Songs, Dinge mehr auf den Punkt gebracht würden. Aus dem letzten Doppelalbum beispielsweise hätte man eine ziemlich geile Einzelplatte destillieren können.

@Affenkind:
Welche Metal-Favoriten hattest du denn zu dieser Zeit?
Harry Gant
Ich habe damals Mörtällica auch mit dem schwarzen kennen und lieben gelernt, aber trotzdem liegt meine liebe bei der Band bei den ersten drei.
Aber trotzdem würde ich dieses Album jederzeit mit Messern verteidigen, Roam,Sad,Sandman und/oder Never alles verdammt gute Metal Songs. :headbang:
Donnerjakob

EmperorIn The Nightside Eclipse (1994)

#3

Als Freunde von mir sich mit Black Metal beschäftigt haben, habe ich ihn gehasst. Ich fand den Blastbeat-Stil total uncool und den Klang im allgemeinen auch. Dann diese Brandstiftungen an Kirchen, Morde, Burzum und als Mayhems "Dead" sich nach diversen Suizidversuchen in den Kopf schoss, um später für einen Schnappschuss seines Leichnams, dass Plattencover eines Live-Albums zieren zu dürfen. Black Metal kann hart sein und furchtbar dumm. Ich denke im Black Metal sollte man klare Grenzen ziehen und die ziehe ich bei Burzum, denn der Typ ist ein beschissener Nazi. Das Emperors "Faust" auch ein Mörder ist, ist mir bewusst und ich find das komplett gestört, natürlich, aber ich mag dieses Album (es gibt Live-Aufnahmen von diesem Album, mit einem anderen Schlagzeuger, die sind sogar noch besser!). Ich mag die Ideologie hinter der Black Metal-Szene nicht sonderlich und was sie uns damit kommunizieren möchten, aber ich liebe dieses Album nicht aus diesen Gründen. Ich hab zu dieser Platte nicht viel zu sagen, außer dass es ein wirklich schöner symphonischer Black Metal ist. Songs wie "Cosmic Keys To My Creations & Times" , "I Am The Black Wizard", "Inno A Satana", sind einfach großartig! Ich liebe die Synth-Passagen, die Arrangements, die Orchestrierung, das Schreddern – das schürft bei mir mehr, als nur an der Oberfläche!

Anspieltipp: Cosmic Keys To My Creations & Times
JustusMeinFreund
:thumbsup: für die Emperor. Auch meine norwegische Liebste aus den 90igern.
Donnerjakob

Genius/GZALiquid Swords (1995)

#4

All Right. Ich lass hier jetzt mal die Hosen runter, denn ohne Flachs, ich hab in der Grundschule schon Mortal Kombat gespielt, Wu-Tang gehört und mit stolz Wu-Tang-Socken getragen. Wu-Tang war irgendwie infiltriert. Es fing mit der Wu-Tang Forever an, die ich mir damals auf Cassette im Globus Markt gekauft habe (auf mein Drängen hat meine Ma die gesponsert), dann The W auf CD und dann hab ich all die Solo-Sachen verfolgt. Zu der Begeisterung meiner Lehrer versuchte ich die Texte zu übersetzen und habe dadurch Englisch gelernt. Ich mag fast alles vom Clan, aber Lquid Swords war zu strong und intelligenter als die anderen. RZA nutzte Samples von Soul-Platten oder Three Dog Night, wie kurze Soundscapes oder das kräftige Flackern einer Kerze in der Dunkelheit – es schlug jedenfalls tiefe Akkorde und diese Akkorde schwingen immer noch. Dann die großartigen Lyrics von GZA – GZA war damals der älteste im Clan (29) und jedes Mitglied des Clans pflichtet zur Stimmung des Albums etwas bei, doch GZA nicht zwingend als Hauptcharakter, nahm sich fast schon meditativ zurück, gab aber trotzdem den Ton an. Diese 50 Minuten sind von Anfang bis Ende stringent und es gibt zu keinem Moment auf Liquid Swords etwas Schwaches. Und jetzt mal Real Rap: Wann bekommst sowas noch geboten?

Anspieltipp: Liquid Swords