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Und sonst...

ich denk grad...

Woas Sois...
Na, jetzt klopft sich der alternative Deutsche mal wieder die Brust. Beeindruckende Demos und Artikel gegen Rassismus. Lieber zu früh als zu spät gewarnt, furchtlos die Sepsis des Rassismus offengelegt. Wenn bei uns sich Neger spontan in Gefängniszellen selbst entzünden, ist das ne andere Geschichte, gegen Physik demonstrieren wäre ja ziemlich aluhutig!
fennegk
Das selektive Erregungsgefüge.
Drunken Third
Vielleicht auch selektive Wahrnehmung, ich habe im Zuge der gesamten Diskussion immer wieder die Namen Oury Jalloh, Robble Warsame, Achidi John und andere gelesen, und zwar immer dann, wenn es verhamlosend darum ging, dass sowas ja höchstens ein Problem in Trumpland wäre. Also in meiner Filterblase findet das schon statt und das Bewusstsein scheint auch bei den Demonstrationen in Deutschland durchaus vorhanden gewesen zu sein.
Jetzt die Proteste abzuwerten, weil (vielmals wohl zurecht) angenommen wird, dass ein Großteil eher aus Zeitgeistempfinden mitmacht, finde ich daneben. Ist nicht jedes klare Statement gegen Rassimus ein richtiges Statement?
Woas Sois...
Gute Ergänzung zu meinen Rant von dir. :agree:
Klar, in der richtigen Bubble bekommst du die Rückmeldung. Wenn ich aber mit Bildzeitungsgebrieften People rede...
Sieht man ja, wie sie jetzt die SPD-Chefin abwatschen nur für den Vorschlag da mal hinzusehen.
fennegk
Die Frage ist wohl eher, wo damals und zeitnah die Proteste waren; auch finde ich es "interessant", wie groß die Proteste jetzt auf Grundlage eines US-amerikanischen Geschehens ausfallen, wohingegen die #metwo-Nummer kaum medial mitgetragen wurde und dementsprechend schnell wieder weg war.
Bei dieser ging es damals (vor vielleicht zwei Jahren) um den hier mehr noch als Polizeigewalt bedeutsamen so called strukturellen und Alltagsrassismus. Jeder Beitrag aber stellte einleitend die Frage, wie man denn den Hashtag so close zu #metoo hätte wählen können und nach drei Tagen weinte Teutonien, man würde von Türken als Kartoffel verunglimpft.

...selektive Wahrnehmung allerorten.
In entsprechender Filterblase fand sicherlich auch #metwo groß statt, aber das ist unerheblich, da die Breitenwirkung zählt und ein guter Gradmesser ist tatsächlich die Aufmerksamkeitsspanne der etablierten und der Tagesschau.
(Junge Formate der etablierten - wie insbesondere bento - zählen natürlich nicht.)

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Zu Esken: Das war ja weniger ein Vorschlag, genauer hinzusehen, als der "Hinweis" man (die Polizei in der Gesamtheit) wäre latent rassistisch.
Im Zweifel sogar selbstverständlich, denn wenn gewisse Delikte überproportional oder fast ausschließlich auf die Kappe der immergleichen Personengruppe geht, die aber eine Minderheit ist, kommt man bei alltäglicher Befassung wohl kaum umhin in Reflexen zu schlussfolgern.
Das hat aber nichts mit dem landläufigen Rassismus zu tun, der in der Polizei bspw. natürlich aber auch in Einzelfällen zu finden ist, weil da einfach so kackviele Leute arbeiten, dass ein gewisser gesellschaftlicher Querschnitt dort beschäftigt ist.

Blödes anderes Beispiel: In meiner Zeit beim Bundestag hatte ich einen Haufen Leute getroffen, denen nicht klar war, an welcher Hierarchiestelle der Bundestagspräsident so gesamtdeutsch steht - oder aber wer denn tatsächlich den Kanzler wählt.
(Für den Fall, dass jetzt jemand argumentiert, bei der Polizei können ja per se nur Philanthropen werkeln.)

Zuletzt geändert von fennegk

Drunken Third
Das hat aber nichts mit dem landläufigen Rassismus zu tun, der in der Polizei bspw. natürlich aber auch in Einzelfällen zu finden ist, weil da einfach so kackviele Leute arbeiten, dass ein gewisser gesellschaftlicher Querschnitt dort beschäftigt ist.fennegk, 11.06.2020 10:03 #


In dem Zusammenhang verweise ich nochmal ausdrücklich auf die ZDF-Doku "Angriff von Innen", die ich ja im entsprechenden Thread gepostet hatte. Wer dann noch von "gesellschaftlicher Querschnitt" bei Polizei und Bundeswehr fabuliert, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Das hat wohl noch nichtmal zu Zeiten des Grundwehrdienstes gegolten, wie dort auch gesagt wird. Daneben: Dass schon ein bestimmter Charaktertyp ("Wertkonservativ") von dieser Berufung angezogen wird, dürfte auch nicht verwundern.
Zur Klarstellung: Die verschörerischen Extreme werden dort zwar immer noch eine Minderheit bilden, aber dass sie es überhaupt in dem Masse konnten (können), sagt ja auch viel aus.
Und zur Sicherheit noch klarer: Nicht jeder Polizist und Soldat ist ein Nazi, aber ich befürchte eine ganz, ganz tiefe Verseuchung.
eigenwert
Sieht man ja, wie sie jetzt die SPD-Chefin abwatschen nur für den Vorschlag da mal hinzusehen.Woas Sois..., 11.06.2020 10:00 #

Heißt das, sie lassen den Drosten jetzt in Ruhe :smile: ?
fennegk
Drunken, dass es diese Fälle gibt stwlle ich auch nicht in Abrede - ebenso, dass sowas nicht tolerabel ist; man muss jedoch auch die Relationen sehen und so wird es eben ein weniger skandalöser Personenkreis (quantitativ). Auch ist's selbstverständlich, dass es rechte Bazillen eher in wertkonservative Vereine treibt, die Polizei und Bundeswehr nun einmal sind (und zumal es sonst ja nirgends mehr konservative Refugien gibt, es sei denn man überquert den Rubikon nach AfD-land).

Und auch entfernte man die Leute aus yem Dienst, wären sie ja nicht fort und tobten sich anderswo anderswie aus... tjoa, sollten die zuständigen sich halt mal überlegen, wie das Problem zu lösen oder wenigstens einzuhegen ist.

Zuletzt geändert von fennegk

Drunken Third
Dass wir bei deim Thema keinen Konsens erzielen werden, ist wohl klar, aber, echt jetzt: Hast du dir den Film angeschaut?
fennegk
Ich kann lesen, Dokus gucke ich eher selten und dann auch eher so Zeug zum Abschalten betr. kosmologischer Sachen.

Davon ab waren die ZDF-Dokus auch mal besser, aber das gilt für den gesamten ÖRR - das ehemalige Qualitätsmagazin "ZAPP" macht bspw. nahezu ausschließlich nur noch in Hemdenwaschung für die eigene Zunft.
Das und der Zeitfaktor: Wüsste gar nicht, wann ich da noch hinterhergucken sollte.

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Und warum schon wieder der absolute Konsensverzicht?
Ist ja nicht so, dass wir im Kern der Sache über Kreuz lägen - das scheint vielmehr bei der Quantifizierung oder dem Erregungsfaktor der Fall... aber das sind die Makulaturen hier.

Und spiegeln wunderbar das derweilige Problem eines Meinungsabsolutismus, wo keinen Nanometer aufeinanderzugegangen wird und viel lieber Grenzen gezogen werden.

Zuletzt geändert von fennegk

Drunken Third
Legtitm, dann wäre ich allerdings mit Allgemeinplätzen zum Thema etwas zurückhaltener. Diese Doku ist jedenfalls sehr eindringlich.
Zu Lesen gab es zu dieser Geschichten über die letzten Jahre übrigens auch so einiges.
Nathanael_x
fennegk
OneFingerSalute
Sollte jemand heute Abend Langeweile haben und ein bisschen Musik hören wollen - wir verbringen auf Twitter mal wieder einen virtuellen Abend in der Lieblingskneipe. Geht los um 21 Uhr unter #EISENbleibt, die Playlist, die dann hoffentlich viele Leute gleichzeitig starten, findet ihr hier:

#EISENbleibt - Wunschkonzert

"When the soul of the city
Was laid to rest
And the nights forgotten
and left for dead ..."

... gerade dann müssen wir zusammen was tun, um die Art (Sub)Kultur am Leben zu erhalten, die wir auch nach der großen Krise noch genießen und lieben wollen.

Also, lasst uns mit unseren Ärschen buchstäblich auf dem Sofa bleiben und sie gleichzeitig sprichwörtlich hochkriegen, um zu zeigen: Läden wie das Eisen nimmst du uns nicht einfach so weg, Drecksvirus.

Machen wir Stimmung - und schmeißen wir auch ein bisschen Geld in die Kriegskasse:

https://tinyurl.com/yd3s8pb5

Die Musikauswahl für diese vierte Ausgabe von #EISENbleibt stammt übrigens nicht wie sonst gewohnt hauptsächlich von @WorumRondu und @jensotto83, sondern auch von @someentertain, @bimmelbommelei, @hansenheld, @GospiPonki, @ursuspiscator, @DerStevieWer, @AlenaMumme, @bex_hb, @Doubleface_hb und @p_faltermann.
Nathanael_x
sehr schöner Artikel über Black Sabbath in der Musikexpress:

Black Sabbath ME
eigenwert
...und wenn ich Sweet Leaf höre, so ab Stelle 2:40, denk ich mir: geht's denn wirklich so ab mit dem Zeug intus :hm: ?
Olsen
Wow. So einen dunklen Tag wie heute hatte ich schon lange nicht mehr. (Was gut ist, denn das rückt die Perspektive gerade.)
-pmh-
Wow. So einen dunklen Tag wie heute hatte ich schon lange nicht mehr.Olsen, 22.06.2020 12:00 #



zuviel black sabbath gehört? :hm:
Drunken Third
Wow. So einen dunklen Tag wie heute hatte ich schon lange nicht mehr. (Was gut ist, denn das rückt die Perspektive gerade.)Olsen, 22.06.2020 12:00 #


Ich werte die Wahl des Threads (eben diesen und nicht den mit den Krümeln) als gutes Zeichen?

@Peter: Feinfühlig wie immer, bravo.
-pmh-
Feinfühlig wie immer, bravo.Drunken Third, 22.06.2020 13:04 #



meine güte, ich muss auch laufend dumme/unsensible sprüche von allen seiten einstecken. :blabla:

und olsen hat ein dickes fell bzw. weiß er von wem es kommt. das ignoriert er gekonnt.