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Platten

Die Alben des Jahres 2020

JustusMeinFreund
08. Body Count – Carnivore
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Ich mag Ice T, Body Count sogar noch mehr. Zeitgeist-Crossover, passt wie die Faust aufs Auge im Jahre 2020.
fennegk
Soft Kill haben mich mit ihrem stetigen Ausstoß an Releases bisher immer abgeschreckt. Discogs listet für 2020 alleine 3 full-length Alben. Sowas mag ich nicht.JustusMeinFreund, 24.12.2020 09:34
Noch schlimmer finde ich ja unablässige Single-Releases... die dann überraschend ein Album komplettieren und letztlich sinnfreie Arbeit im Rahmen der Sammlungshaltung bedeutet haben.
(Merke ich aktuell bei 'ner Kollektionsrevision vermehrt. Luxusproblem.)
etienoir
Soft Kill haben mich mit ihrem stetigen Ausstoß an Releases bisher immer abgeschreckt. Discogs listet für 2020 alleine 3 full-length Alben. Sowas mag ich nicht.JustusMeinFreund, 24.12.2020 09:34 #

discogs listet ja immer alles, was irgendwie danach riecht, als reguläres album. ein großer nachteil der institution, finde ich.

das einzige reguläre album von soft kill in diesem jahr war dead kids, r.i.p. city. premium drifter und a plan to suffer sind demo collections.
JustusMeinFreund
07. The Lawrence Arms - Skeleton Coast
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Herzensband, für immer in meiner DNA verwurzelt.
JustusMeinFreund
06. Deftones – Ohms
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Herzensband, die zweite. Sie werden wohl nie ein mittelmäßiges Album zusammenbringen, deswegen wie immer in meiner Top 10.
Powder To The People
Frohe Weihnachten ihr kleinen Racker. Ich serviere mal kurz meine onäräbel Menschens, bevor die nächsten Tage die jeweiligen Top Ten folgen. Wie immer viel Zeuch, aber Ehre wem Ehre gebührt.

Gorillaz - Song Machine Season One: Strange Timez
Mehr eine Ansammlung von Singles als ein wirkliches Album. Damon Albarns Hang zu ausufernden Gästelisten liess „Humanz“ zu einer identitätslosen Veranstaltung werden, seine neugewonnene Liebe zu Synthies hingegen machte „The Now Now“ besonders. Dass er die zwei Pole jetzt überwiegend stimmig vereinen kann - Chapeau! „Momentary Bliss“ mit Slowthai und Slaves kombiniert Synthwave, Trap und die Dropkick Murphys. Mache ihm das mal einer nach.

Primitive Man - Immersion
Wer die Band kennt, der weiss: zuckersüsser, lebensbejahender Uptempo-Pop.
Gibt’s hier nicht. Gab’s hier noch nie. Das’ mehr so der Lakritzeladen im Keller unter dem Candy-Shop, der alles ausser Lakritze verkauft. Im Hinterzimmer spielt einer das Debüt von Black Sabbath rückwärts auf halber Geschwindigkeit ab, während ein anderer von zu viel schlecht gelagertem Weed in einer Tour kotzt.

Raging Speedhorn - Hard To Kill
Der Party-Sludge aus Corby ist nicht mehr ganz so dreckig und im besten Sinne nasty wie auf dem von mir immer noch heiss geliebtem Debüt. Machste nix dran. Hab trotzdem meinen Spass, auch mit dem T-Rex-Cover. Auf jeden Fall um Längen besser als der direkte Vorgänger.

Carach Angren - Franckensteina Strataemontanus
Symphonischer, gedeathter Black Metal und ich, wir sind nicht so dicke. MMn haben Cradle und Dimmu diesbezüglich alles gesagt. Die zwei Holländer hier bleiben allerdings in 2-3 Jahresabständen hartnäckig. Und siehe da: Konzeptalbum Nummer 6 bleibt dann auch bei mir hängen. Dafür ist das zu abwechslungsreich und mal ehrlich - wenn der Titeltrack kein Hit ist, entferne man mir die Extremitäten und nähe sie an Göring-Eckhart. Auf dass sie endlich die Shiva der Grünen werde.

Killer Be Killed - Reluctant Hero
Album Nummer 1 der Supergroup fand ich öde, das hier ist dann doch deutlich ansprechender. Der Wechselgesang ist mir meist zu formelhaft aber diesmal finde ich die Songs überzeugender. Kurz vor Schluss geht ihnen kurz die Puste aus, aber trotzdem gut gestalter Metal.

Mr. Bungle - The Raging Wrath Of The Easter Bunny
Witzig und irgendwie auch cool, dass eine Band mal eben so ein 1986 veröffentlichtes Demotape (nahezu) identisch neu einspielt. Die Meisten negieren ihr Frühmaterial eher. Als gigantischer Fan von „California“, fehlt mir natürlich des Genresliding, aber dem durchgedrehten Patton höre ich auch in nochmal 34 Jahren noch zu.

Gulch - Impenetrable Cerebral Fortress
Sollte heute morgen jemand beim Zähneputzen noch nicht mit Chlorreiniger gespült haben, lege er dieses ätzende HC-Album auf. Tut genauso weh und führt im Anschluss ebenso in die Psychatrie.

Code Orange - Underneath
Es hätte normalerweise für die Top Ten im HC gereicht, aber die Konkurrenz war zu stark. Die Band baut ihre Musik weiter in den NIN-Kosmos aus, wird auch mal unerhöhrt ohrwurmig („Sulfur Surrounding“) und verbindet ihre beiden Welten aus dissonantem Beatdown-Metalcore bzw. Elektrogrunge zum ersten Mal völlig stimmig. 2-3 Songs weniger hätten es auch getan, nicht alles ist Gold. Bleiben aber eine verlässliche Bank der aktuellen Szene.

Touché Amore - Lament
Die Band wird bei mir keine absoluten Spitzenplätze mehr erreichen, ich finde andere mittlerweile einfach spannender. Ich war aber sehr erfreut über den neu gewonnenen Schwung der Platte; bekanntermassen bin ich kein grosser Fan des musikalisch eher dezenten Vorgängers. Der Opener ist so super, dass sie das Niveau im weiteren Verlauf nicht mehr ganz halten können, aber egal.

Miley Cyrus - Plastic Hearts
Ich hab’s versucht, dieses Jahr. Ich hab’s echt versucht mit Mainstream Pop. Er ist fürchterlich. Jaja, ok Boomer, und so, aber mal ehrlich: mehr als raporientierten Singsang auf totproduziertem Trap oder klinisch sterilem Melancholiaindiewhatever mit Flüsterstimmchen, die man nicht mal allein mit Akustikgitarre am Lagerfeuer verstehen würde, kriegt man nicht serviert. Danke also an Miley, für straighten, mit echten Instrumenten angereichertem Pop. Und während man Stevie Nicks oder die 80er Madonna allerorten tapsen hört, wünscht man sich den Kram wieder vermehrt zurück. Soweit isses schon.

Geheimtipp an Justus falls noch nicht bekannt:
Malokarpatan - Krupinské Ohne
JustusMeinFreund
Geheimtipp an Justus falls noch nicht bekannt:
Malokarpatan - Krupinské OhnePowder To The People, 26.12.2020 10:38 #


Beiden Vorgängeralben stehen im Regal, Interesse an der Band lies aber mal nach, daher kenne ich die neue noch gar nicht.
fennegk
Raging Speedhorn - Hard To KillPowder To The People, 26.12.2020 10:38
Nun habe ich zwar nur das grandiose "Thumper" und frage mich dennoch: Die gibt's noch?
Mal mit befassen - auch und v.a. die Zeit zwischen damals und heute.
eigenwert
Dool.- Summerlandfennegk, 26.12.2020 00:24 #

Oh, waddendat?
Erzähl mal :dogrun: !
rocknroli
So, ohne großes Geschwafel und alphabetisch geordnet:

Ba'al.- Ellipsism
A.A. Williams.- Forever Blue
Fuzziebär.- Grober Unfug
Vennart.- In The Dead, Dead Wood
Heisa.- Joni
Dan Terminus.- Last Call For All Passengers
As Real.- Marveless
Barishi.- Old Smoke
Kvelertak.- Splid
Dool.- Summerlandfennegk, 26.12.2020 00:24 #

Schöne Liste mit ein paar Bekannten... Dool hab' ich falsch abgespeichert, Summerland war für mich aus 2019.
Die 3 Unbekannten werden baldigst angehört.
fennegk
Dool.- Summerlandfennegk, 26.12.2020 00:24 #
Oh, waddendat?
Erzähl mal :dogrun: !eigenwert, 26.12.2020 12:05
Könnte dir gefallen... :bigsmile:

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So, ohne großes Geschwafel und alphabetisch geordnet:...fennegk, 26.12.2020 00:24 #
Schöne Liste mit ein paar Bekannten... Dool hab' ich falsch abgespeichert, Summerland war für mich aus 2019.
Die 3 Unbekannten werden baldigst angehört.rocknroli, 26.12.2020 14:05
Wer sind denn die unbekannten (drei); und bzgl. 2019-Problematik: Zwei oder gar drei dieses Jahr entdeckte Alben waren leider eben vom Vorjahr, sonst... na ja.
So kamen As Real bspw. zur verdienten Nennung und musste ich mich zwischen Ba'al und Barishi nicht entscheiden.
:smile:
rocknroli
Heisa, Dan Terminus und Barishi.
Summerland ist ja ein 2020er Album, keine Ahnung weshalb ich das ins 2019er geschoben habe. Eventuell coronabedingt oder aufgrund der mittlerweile dritten Terminverschiebung für das Dool-Konzert in Wien?
fennegk
Bei so 'nem Verschiebungsbums würde ich den Überblick auch verloren haben; Heisa jedenfalls ein vitaler Hakenschläger, Dan Terminus der Synthbringer und Barishi knarzig-trockener Sludge.
JustusMeinFreund
05. Paysage D'Hiver - Im Wald
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Keine Band bringt für mich das Konzept „Black Metal“ besser zur Schau und zum Gehör als Paysage.
Anders als die üblichen sa(n)tanischen Eislutscher-Bands transportiert Winterherr mich in andere Metaebenen.
fennegk
die üblichen sa(n)tanischen Eislutscher-BandsJustusMeinFreund, 27.12.2020 09:33
:bigsmile:
etienoir
da kamen übrigens ende november auch noch ne ep und ne compilation hinterher.
JustusMeinFreund
Die EP leider nur verzichtbare Ambient-Übrigbleibsel vom Im Wald-Album, die Comp. mit bereits veröffentlichten Vinyl-only-Tracks. Die knallen aber.
JustusMeinFreund
4. Nothing - The Great Dismal
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Zu meinen Shoegaze-Hooligans hab ich im Forum schon genug gesagt. Sie dürfen aber weiterhin im Zweijahrestakt ein neues Album droppen.
Powder To The People
So, ich steige mal ein mit meiner Top Ten in Sachen Alternative/Rock/Pop. Knapp vorbei gingen Phantograms "Ceremony" und Good Tigers "Raised In A Doomsday Cult", sind hiermit aber noch genannt.

10. Coletta - Idealism
Man nehme Dance Gavin Dance, sauge das ganze Koks vom Tisch, decke selbigen blickdicht mit Weed ab, dann nimmt jeder noch einen kräftigen Zug aus dem Taschentuch voll Ether und lasse sich bequem in die Couch fallen im VIP-Room des Stripclubs. Dann hat man eine grobe Vorstellung des synthieverklebten Post-HC-Pops dieses Vierers aus Atlanta. Liess mich maximal chillen dieses Jahr. Props an Alphex für’s drauf aufmerksam machen.

09. Dance Gavin Dance - Afterburner
Habe ich gerade Dance Gavin Dance gehört? Die haben doch dieses Jahr auch released und um ein Haar wären sie an der Liste vorbeigeschlittert. Denn die Band macht nun seit 5 Alben dasselbe; die ersten paar Songs des Albums langweilen mich mehr als das sie entertainen. Dafür reissen sie es auf der zweiten Hälfte mit Schmackes rum, klingen teilweise auf Secret Band Niveau hart und haben ein wirklich gelungenes Bilmuri-Feature am Start. Für meinen Geschmack darf diese Kreativität gerne ausgebaut werden.

08. Nord - The Only Way To Reach The Surface
Warte mal. Ein Season Of Mist Album in der Alt.-Sektion? Tatsächlich sind die Franzosen nur schwer zu klassifizieren. Steigen mit verwaschenem Falsetto-Auto-Tune ein, ballern dann und wann Blastbeats raus, erinnern mal an Icarus The Owl und dann wieder an Biffy zu Mathrock-Zeiten. Bisschen Coheed Gitarrenarbeit hört man raus und Prog darf generell nicht fehlen. Dass das Ganze mehr ist als seine Zitate liegt nicht nur am Konzept. Das Potpourri ist einfach beeindruckend inszeniert.

07. Biffy Clyro - A Celebration Of Endings
Habe ich gerade Biffy Clyro gehört? Die haben doch dieses Jahr auch released und standen von vornherein fest in der Liste. Die Sorgen waren gross, dass sich die Band langsam in ihren eigenen Ambitionen verläuft. Die Vorabsingle „Instant History“ machte viele Fans skeptisch, dabei finde ich den Song im Popkontext gar nicht übel. Auch „Tiny Indoor Fireworks“ wurde eher verhalten aufgenommen, dabei hätte das Ding 2005 die Indietanzfläche beherrscht. Abgesehen davon zelebrieren die Schotten jedoch ihren hakenschlagenden Rock wieder deutlich wuchtiger als in der jüngeren Vergangenheit. „The Pink Limit“ rasiert. „Cop Syrup“ klatscht auf. „End Of“ macht sogar beides. Sie bleiben die Thinking Man’s Foo Fighters.

06. Greg Puciato - Child Soldier: Creator Of God
Die Tatsache, dass ich einer der grössten Fans des Dillinger Escape Plans bin, hat nichts mit der Platzierung dieses Albums zu tun. Deren ehemaliger Sänger hat einfach ein extrem interessantes Album veröffentlicht. Wobei man es eher als Compilation der Vorlieben des Künstlers sehen sollte. Die liegen neben extremem Hardcore nämlich bekanntermassen bei Depeche Mode, Metallica, Black Sabbath, NIN oder schlicht Pop. All das grast er erstaunlich kompetent ab. So kompetent sogar, dass er manchen Genres regelrechte Kampfansagen macht: „Fireflies“ zum Beispiel ist einer der besten Synthwave-Tracks, die ich dieses Jahr gehört habe. „Do You Need Me To Remind You?“ hebt die Augenbrauen in Richtung Sludge und „Roach Hiss“ ist so etwas wie so richtig abgefuckte Idles. Mein Liebling ist aber „Through The Walls“, dass sich nach reduzierter Akustiksektion in Synthies hüllt und dann einen bekifften Beach Boys Abgang macht. Geil.