Forum

Und sonst...

Was lest ihr gerade...

Nathanael_x
Ich lese gerade:

das von Kritikern gefeierte Abbitte von Ian McEwan (den Film habe ich nicht gesehen).

Fazit zum ersten Teil (die ersten 260 Seiten): warum so lang? Das hätte man auf 1/3 kürzen können. Zu langatmig und bisschen öde.

Anscheinend wird das Buch erst mit dem zweiten Teil interessant, vielleicht war der erste Teil als eine ausführliche Einführung der Charaktere und Vorstellung der Ausgangssituation gedacht.

Von dem zweiten Teil habe ich erst 35 Seiten gelesen, finde aber schon, dass es sich interessanter und flotter liest und es passiert mehr.

Bei Antworten bitte keine groben Spoiler.
rocknroli
Christian Jostmann - Das Eis und der Tod

Sehr schönes Buch. Jostmann versteht es gut, Fakten in eine romanartige Handlung zu packen.LarryRansomInferno, 08.01.2021 22:52 #

Werde ich gleich auf meine Leseliste packen, Danke für den Hinweis.

Auch an einer wahren Begebenheit, in diesem Fall die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition 1872, orientiert ist Christoph Ransmayers "Die Schrecken des Eises und der Finsternis". Informativ und interessant zu lesen.
Bild anzeigen

Absolut packend geschrieben, teilweise so intensiv und brutal dass ich einige Stellen nochmals und nochmals lesen "musste", ist Ian McGuires "Nordwasser". Hier blieb mir die Spucke weg.
Bild anzeigen
Donnerjakob


Kim GordonGirl in a Band
MUSIKBAER
Bela B Scharnow

Zuletzt geändert von MUSIKBAER

BrutusGirl


Kim GordonGirl in a BandDonnerjakob, 03.02.2021 16:04 #

Kim Gordon - fand ich ziemlich gut, gibt mit „Icon“ bereits
ein weiteres Buch von ihr.

Aktuell lese ich den neuen Roman von Matt Ruff „88 Namen“
Kann ich auch sehr empfehlen.
BADBRAIN
JAMES ELLROY - Jener Sturm
czerkus
Bela B ScharnowMUSIKBAER, 22.02.2021 10:31 #

Bist du schon durch? Zu etwa 2/3 fand ich es großartig, dann wird es so langsam für mich zu abgedreht ...

Ich muss hier auch noch einiges nachtragen:
Annette Großbongardt, Dietmar Pieper - Jerusalem:
Meine Erwartung war ein Buch über die Geschichte Jerusalems, größtenteils war es leider ein Buch mit "Geschichten", die zufällig in oder in der Nähe von Jerusalem spielen. Insgesamt naja.

Benjamin Quaderer - Für immer die Alpen
Ein mehr oder weniger fiktiver Roman über das Leben desjenigen, der die Liechtensteiner Steueraffäre aufgedeckt/verursacht/... hat. Wahnsinnig gut zu lesen, mit sehr viel Detailversessenheit und Liebe zur Recherche geschrieben: Wahrscheinlich mein Buch des letzten Jahres. Irgendwann demnächst muss ich auch noch die Autobiographie des Whistleblowers lesen.

Robert Galbraith/Joanne K. Rowling - Der Seidenspinner
Ach Joanne, wenn du mir nicht nur immer unsympathischer werden würdest... Ich war noch niemals ein Krimifan und werd es wohl auch niemals werden, aber schreiben und erzählen kann sie wie nur wenig andere. Ansonsten ist es ein Krimi: Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Thomas Piketty - Das Kapital im 21. Jahrhundert
Etwa 600 Seiten Einleitung um dann am Ende irgendwann mal zu Potte zu kommen. Für viele Dinge fand ich die Argumentationslage insgesamt eher dünn, auch wenn sehr viele Quellen angegeben sind. Nur die Schlussfolgerungen muss man gerade im Einleitungsteil als nicht Fachmensch meiner Meinung nach nicht so ziehen, teilweise ist das schon die Kategorie "das seh' ich erst, wenn ich's glaub". Der letzte Teil ist dann durchaus interessant und lesenswert. Wenn irgendjemand das Buch in die Hand nehmen will, beschränkt euch auf die letzten beiden (oder drei? ich hab es nicht mehr hier liegen) großen Kapitel, dann lohnt sich das auch. Insgesamt kann ich den Hype, den es vor einigen Jahren um das Buch gab, nicht nachvollziehen.

Steve Toltz - Fließsand
Nicht ganz so gut wie das von mir überaus geschätzte "Vatermord und andere Familienvergnügen", aber trotzdem ein super Buch. Insgesamt ein bisschen weniger absurd und damit eine ganze Portion tragischer. Wer Vatermord mochte, wird hiermit nichts verkehrt machen.

Donald F. Glut - The Empire Strikes Back
Nichts neues, da die Filme mehr als bekannt sind und das nunmal das Buch zum Film ist. Es macht aber durchaus viel Spaß, den gesamten Film während des Buches noch einmal im Kopf abzuspielen und durch ein paar, nur im Buch ersichtliche Details zu ergänzen.

Francis Nenik - Reise durch ein tragikomisches Jahrhundert
Mal wieder eine fiktive Biographie einer realen Persönlichkeit: Der Hauptprotagonist Hasso Grabner ist in der Weimarer Republik groß geworden, als Kommunist von den Nazis verfolgt und in eine Strafkompanie gesteckt worden. Nach dem Krieg hat er in der DDR immer wieder Karriere gemacht, wurde aber auch immer wieder aufgrund seiner Ecken und Kanten degradiert. So etwas wie Bekanntheit hat er dann am Ende als Schriftsteller erlangt. Beeindruckende Geschichte eines wahrscheinlich beeindruckenden Menschen, der Wikipedia-Artikel gibt einen guten Einblick. Gerade aufgrund der Kürze (< 200 Seiten) sehr gut zu lesen.
phil24
da hast du aber ganz schön was weggelesen..

Steve Toltz - Fließsand
Nicht ganz so gut wie das von mir überaus geschätzte "Vatermord und andere Familienvergnügen", aber trotzdem ein super Buch. Insgesamt ein bisschen weniger absurd und damit eine ganze Portion tragischer. Wer Vatermord mochte, wird hiermit nichts verkehrt machen.czerkus, 05.03.2021 22:34 #

leider noch immer nicht verfügbar in der hiesigen bibli... :cussing:


hier zuletzt..



rachel kushner - flammenwerfer

irgendwie lässt mich dieses buch ziemlich unbefriedigt zurück und die letzten 100 seiten oder so waren dann doch sehr ermüdend.. ihr kubanisches telex hat mir besser gefallen.
BrutusGirl
Bild anzeigen

Christian Kracht - Eurotrash
Olsen
Von Kracht muss ich auch mal was lesen.
BrutusGirl
Von Kracht muss ich auch mal was lesen.Olsen, 07.03.2021 14:17 #


Ich empfehle „Imperium“ von ihm zum Einstieg!
Olsen
Danke, ist notiert.
Olsen
George Orwell - 1984

Da jetzt überall die Neuübersetzungen grassieren, habe ich mir seit dreißig Jahren noch mal das Original zur Brust genommen. Und: Poah, ist das ein hartes Buch! Speziell das letzte Drittel ist so dermaßen trostlos (und brutal), dass ich ziemlich geschockt war. Man verbindet dieses Werk ja immer nur mit der totalen Video- und Tonüberwachung, aber es ist alles noch viel schlimmer. Orwell ist ein exzellenter Autor, seine Sprache hat es mir sehr angetan. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings das "Buch", das dem Protagonisten irgendwann in die Hand fällt und aus dem wir dann Auszüge in epischer Breite mitanlesen dürfen; politische und gesellschaftliche Analysen, die den Handlungsfluss komplett stoppen. Das hätte er besser in den Appendix auslagern sollen, wo sich auch eine längere Erklärung zur Funktionalität von "Newspeak" findet. Egal, ich bin extrem beeindruckt.
Donnerjakob
Von Kracht muss ich auch mal was lesen.Olsen, 07.03.2021 14:17 #


Ich empfehle „Imperium“ von ihm zum Einstieg!BrutusGirl, 07.03.2021 19:39 #

Imperium kenne ich noch gar nicht. Ich habe "Die Toten" und "Faserland" gelesen, gefallen haben mir beide, würde jedoch ganz klar Faserland als Einstieg empfehlen. Auch weil es sein Debüt als Buchautor ist und sich zügig lesen lässt.
BrutusGirl
Von Kracht muss ich auch mal was lesen.Olsen, 07.03.2021 14:17 #


Ich empfehle „Imperium“ von ihm zum Einstieg!BrutusGirl, 07.03.2021 19:39 #

Imperium kenne ich noch gar nicht. Ich habe "Die Toten" und "Faserland" gelesen, gefallen haben mir beide, würde jedoch ganz klar Faserland als Einstieg empfehlen. Auch weil es sein Debüt als Buchautor ist und sich zügig lesen lässt.Donnerjakob, 12.03.2021 12:55 #


Faserland ist sicher auch kein schlechter Einstieg! Habe soeben die quasi Fortsetzung „Eurotrash“ dazu gelesen,
die aber doch ganz anders ist. Unterhaltsam, sprachlich auf gewohnt gutem Niveau und allein deshalb lesenswert.
Aber „Imperium“ ist einfach ein richtiger abgeschlossener Roman mit einer Story die das Buch zu einem Pageturner
macht und man nicht aufhören möchte zu lesen.
Donnerjakob
Ist schon notiert. :thumbsup:
eigenwert
Bei mir ist 1984 notiert.
Allerdings schon seit Jahren, mal schauen, wann's tatsächlich was wird.
etienoir
wir haben endlich wieder anschluss :bunny_4:

und dann nutz ich mal schnell den rest der kaffeepause, um olsens lektüre zu unterstützen. kafka, huxley und eben orwell haben meine liebe zu dystopien schon in der frühen jugend geprägt. 1984 steht in meiner allzeit-bestenliste ganz sicher in der top10. und die verfilmung mit john hurt ist auf jeden fall kongenial.

aber auch viele andere romane und essays von orwell sind sehr empfehlenswert (vielleicht nicht gerade animal farm, das nervt mich irgendwie). der mann hat einen sehr fesselnden schreibstil, kann messerscharf analysieren und hat ein händchen für brisante themen bzw kann auch nebenschauplätze spannend und interessant präsentieren.
Woas Sois...
Animal Farm ist ja auch eher anti-Sowjet-Propaghanda. Der Film wurde zum Teil von der CIA finanziert, hab ich mal gelesen :hm:
Ich würde noch Bradbury und, um an den Thread anzukoppeln, von Kracht "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten" erwähnen.
czerkus
Bei mir ist 1984 notiert.
Allerdings schon seit Jahren, mal schauen, wann's tatsächlich was wird.eigenwert, 12.03.2021 14:08 #

Lies es ruhig bald, es lohnt sich.