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Platten

die alben des jahres 2021

Jack Crabb
@ Crabby: jou, tomahawk ist unterschrieben. Ist bei mir nur etwas unter den Tisch gefallen, habe sie aber letztens wieder gehört und sollte bei möglichkeit geordert werden (ist ja auch immer so ne Sache mit Verfügbarkeit). Macht alle weiter so :cheers: :bow: !eigenwert, 21.12.2021 20:12 #
Oh...gerade bei dir hätte ich Tomahawk in den Top 10 erwartet. Immerhin durfte ich dir ja mal einen Ausschnitt von denen für den "Cover raten"-Thread basteln. :wink:
Powder To The People
Im Hardcore war für mich dieses Jahr wieder am Meisten rauszuholen. Von daher gibt es ein paar Extra-Listen:

HC/Punk, Honorable Mentions

Wristmeetrazor - Replica Of A Strange Love
Das garstige Debüt wurde songwriterisch aufgepeppt und Album Nummer 2 klingt jetzt wie straight aus early 2000. Mitsamt Goth-Look, Pathos-Refrains aber eben immer noch mit Fiesheit in der Unterhose. SeeYouSpaceCowboy mögen das. (Justus approvement check incoming?)

Glassing - Twin Dream
Gefielen mir früher etwas besser, weil radikaler. Jetzt gibt’s mehr Post-Rock. Ist aber nicht schlimm, tut nach wie vor weh.

Zao - The Crimson Corridor
Die alten Helden. Diesmal mit einem Bein im Post-Metal und auch das meistern sie. Es gibt wieder böse Grooves und diesmal mehr Cleanvocals von Weyandt. Man kann mit ihnen einfach nix falsch machen.

Spezialfall:
Turnstile - Glow On
Wie erkläre ich das jetzt? Zunächst mal: Turnstile waren nie mein Ding. Musikalisch schlicht nichts besonderes für mich, habe ich den Hype nie verstanden. Auch auf „Glow On“ findet sich nichts, was es nicht schon gab. Aber Fantanos Einwurf, dass die jetzt Dreampunk spielen, hat etwas frei gepustet. Die Assoziation mit Hardcore war eine Bremse für mich. Jetzt machen sie was sie wollen und schon hat es geklickt. Nicht auf Albumlänge und schon gar nicht bei ihren Versuchen, The Police zu covern („Underwater Boi“ oder „Alien Love Call“). Aber allein die ersten 3 Songs sind Sahne. Und dann kommt da noch der Live-Aspekt dazu. Ihre Shows sind genau das, was 80er Hardcore so faszinierend gemacht hat minus die Gewalt. Die letzten 10 Minuten ihrer Release-Show, aufgenommen von Szene-Gott Hate5Six, ist das was das Genre immer sein sollte in a nutshell. Ich weiss nicht, warum sie diesen Status haben. Aber ich respektiere sie dafür. Also Ehre wem Ehre gebührt.

Top Ten Mathe Krach

10. Kaonashi - Dear Lemon House You Ruined Me Senior Year
Normajeaniger Metalcore mit reichlich sedierungspflichtigem Sänger.

09. Knoll - Interstice
Fieseste Grindung des Jahres.

08. The Sound That Ends Creation - Boomers, Zoomers, Desperate Coomers
Cartoonmusik gespielt von Mitschülern von DEP. Kannste dir nicht ausdenken.

07. Fallfiftyfeet - Twisted World Perspective
Disso-MC (Part 1) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

06. For Your Health - In Spite Of
Disso-MC (Part 2) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

05. Under The Pier - An Exercise In Discontent
Disso-MC (Part 3) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

04. Mouthbreather - I’m Sorry Mr. Salesman
Disso-MC (Part 4) ohne originelle Ideen, aber mit Moshpit-Napalm-Abwürfen. (Justus approvement check incoming?)

03. Frontierer - Oxidized
Der Autounfall aus Ion Dissonance und Tony Danza Tapdance Extravaganza macht auch mit Album Nummer 3 die Szene nass.

02. Fawn Limbs - Darwin Falls
Die spirituelle Fortsetzung der alten EP „Thrum“ von 2018. Mit einer sich durchziehenden Narration ähnlich Twin Peaks. Darkjazz ist drin und mittlerweile auch Sludge. Ansonsten wieder völliger Hirnfick.

01. Pupil Slicer - Mirrors
Klassenbeste Kombi des Jahres aus einmal alles bitte. Komplexe Rhythmen, Grind, Punkästhetik, Transthematik, you name it. Prosthetic Records mausern sich zu meinem aktuellen Lieblingslabel.

Zuletzt geändert von Powder To The People

Powder To The People
Hardcore, Top 3 EP's

03. 156/Silence - Don’t Hold Your Breath
Der Midtempo-Moshcore mit Pferdelungen-Hassprediger ballert auch in EP-Form alles nieder. 4 Songs zum Ziehen von Weisheitszähnen. Mit einem Brecheisen und bei vollem Bewusstsein, versteht sich.


02. Possession1981 - Faster On Fire
Die Band, die sich aus den Überresten von Fero Lux bildete, kommt gerne mit Kurzveröffentlichungen um die Ecke. Ihr geschwärzter Metalcore zieht alle Register und der Scheiss Titeltrack geht mies unter die Haut. „Burned in effigy, and I swear to god I felt the heat, but that’s okay cause I was cold and I got places to be. I pedal faster on fire.“


01. Knocked Loose - A Tear In The Fabric
Wer Hardcore ernst nimmt, kam um diese EP nicht drumrum. Es gibt wohl kaum eine Band im Moshsektor, die derart kompromisslos von Breakdown zu Breakdown wandert und trotzdem genug Kniffe einbaut, um die ganzen anderen Beatdowner niederzutrampeln. Das, was Code Orange losgetreten haben, wird von Knocked Loose konsequent verfolgt. Und wo Erstere mittlerweile zu lang an der Lederpflege geschnüffelt haben bzw. offenbar in Eigenregie Blade 4 drehen wollen (Habt ihr die letzte Single gehört/gesehen? WAS? IST? DAS?), dropkicken Letztere alle aus dem Stand über das dritte Seil.
rocknroli
Im Hardcore war für mich dieses Jahr wieder am Meisten rauszuholen. Von daher gibt es ein paar Extra-Listen:

HC/Punk, Honorable Mentions

Wristmeetrazor - Replica Of A Strange Love
Das garstige Debüt wurde songwriterisch aufgepeppt und Album Nummer 2 klingt jetzt wie straight aus early 2000. Mitsamt Goth-Look, Pathos-Refrains aber eben immer noch mit Fiesheit in der Unterhose. SeeYouSpaceCowboy mögen das. (Justus approvement check incoming?)

Glassing - Twin Dream
Gefielen mir früher etwas besser, weil radikaler. Jetzt gibt’s mehr Post-Rock. Ist aber nicht schlimm, tut nach wie vor weh.

Zao - The Crimson Corridor
Die alten Helden. Diesmal mit einem Bein im Post-Metal und auch das meistern sie. Es gibt wieder böse Grooves und diesmal mehr Cleanvocals von Weyandt. Man kann mit ihnen einfach nix falsch machen.

Spezialfall:
Turnstile - Glow On
Wie erkläre ich das jetzt? Zunächst mal: Turnstile waren nie mein Ding. Musikalisch schlicht nichts besonderes für mich, habe ich den Hype nie verstanden. Auch auf „Glow On“ findet sich nichts, was es nicht schon gab. Aber Fantanos Einwurf, dass die jetzt Dreampunk spielen, hat etwas frei gepustet. Die Assoziation mit Hardcore war eine Bremse für mich. Jetzt machen sie was sie wollen und schon hat es geklickt. Nicht auf Albumlänge und schon gar nicht bei ihren Versuchen, The Police zu covern („Underwater Boi“ oder „Alien Love Call“). Aber allein die ersten 3 Songs sind Sahne. Und dann kommt da noch der Live-Aspekt dazu. Ihre Shows sind genau das, was 80er Hardcore so faszinierend gemacht hat minus die Gewalt. Die letzten 10 Minuten ihrer Release-Show, aufgenommen von Szene-Gott Hate5Six, ist das was das Genre immer sein sollte in a nutshell. Ich weiss nicht, warum sie diesen Status haben. Aber ich respektiere sie dafür. Also Ehre wem Ehre gebührt.

Top Ten Mathe Krach

10. Kaonashi - Dear Lemon House You Ruined Me Senior Year
Normajeaniger Metalcore mit reichlich sedierungspflichtigem Sänger.

09. Knoll - Interstice
Fieseste Grindung des Jahres.

08. The Sound That Ends Creation - Boomers, Zoomers, Desperate Coomers
Cartoonmusik gespielt von Mitschülern von DEP. Kannste dir nicht ausdenken.

07. Fallfiftyfeet - Twisted World Perspective
Disso-MC (Part 1) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

06. For Your Health - In Spite Of
Disso-MC (Part 2) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

05. Under The Pier - An Exercise In Discontent
Disso-MC (Part 3) mit originellen Ideen. (Justus approvement check incoming?)

04. Mouthbreather - I’m Sorry Mr. Salesman
Disso-MC (Part 3) ohne originelle Ideen, aber Moshpit-Napalm-Abwürfen. (Justus approvement check incoming?)

03. Frontierer - Oxidized
Der Autounfall aus Ion Dissonance und Tony Danza Tapdance Extravaganza macht auch mit Album Nummer 3 die Szene nass.

02. Fawn Limbs -Darwin Falls
Die spirituelle Fortsetzung der alten EP „Thrum“ von 2018. Mit einer sich durchziehenden Narration ähnlich Twin Peaks. Darkjazz ist drin und mittlerweile auch Sludge. Ansonsten wieder völliger Hirnfick.

01. Pupil Slicer - Mirrors
Klassenbeste Kombi des Jahres aus einmal alles bitte. Komplexe Rhythmen, Grind, Punkästhetik, Transthematik, you name it. Prosthetic Records mausern sich zu meinem aktuellen Lieblingslabel.Powder To The People, 22.12.2021 22:20 #

Hui, einige Unbekannte dabei. Pupil Slicer wollte ich mir als Support von Rolo Tomassi geben; Fawn Limps, Glassing und Zao sind bekannt. Ich bin gespannt, was da noch angebrettert kommt.
Powder To The People
HC/Punk, Top 5

05. Death Goals - The Horrible And The Miserable
Zweiergespanne sind keine absolute Seltenheit mehr. Dachten sich auch zwei Typen aus Hertfordshire, nahmen sich Gitarre und Drumkit, und kloppten sich damit einen Proberaum in einen Fels. Die Rohheit früher Dyse trifft auf den Energievorrat von Lysistrata. Quasi Mantar nach einer Clockwork Orange-Umpolung zum Thema The Chariot. Die Treppe herunter fallende Snapcase. Infizierte White Stripes in 28 Days Later. Soll ich weiter machen?


04. Portrayal Of Guilt - We Are Always Alone / Christfucker
Es muss was falsch laufen in der Welt, wenn sich die schwärzeste Skramz-Band genötigt fühlt, gleich 2 Alben in einem Jahr raus zu bringen. Was ein Jahr Pandemie so mit einem macht? Der Januar hielt "We Are Always Alone" bereit, dass sich mehr auf den Post-HC-Anteil fixierte. Interessante Songideen, hart aber differenziert produziert, fast schon vorzeigerisch. Darauf scheisst "Christfucker" aus dem November. Hätte quasi nur noch in Mono aufgenommen werden müssen. Das ganze Klangbild schreit nach Black Metal. Sogar Jeremy Bolm klingt auf "Fall From Grace" bösartig. Jeremy Bolm! Macht mal 'ne Pause, Jungs, sonst klingt ihr nächstes Jahr wie Darkthrone.


03. SeeYouSpaceCowboy - The Romance Of Affliction
Everybody's darling des Metalcore dieses Jahr. Ich stelle die schon seit der ersten Compi zur Diskussion und natürlich geht ihnen das Ungestüme der Frühwerke ab, allerdings nicht mehr so sehr wie auf dem Vorgänger. Genau genommen sind ihre Songs jetzt irre klug konzipiert. So lassen sie einen im Kosmos von einst schweben, der sich von Hopesfall über Underoath bis Drop Dead, Gorgeous erstreckt, und des Powders Herz in Melancholie hüllt. Da kann man schon mal Aaron Gillespie featuren. Der Einwurf der Visions, sie würden Sad-Boy-Lyrik umschiffen, ist sowohl optisch als auch textlich falsch und klingt nach vorauseilendem Gehorsam nur weil Frontfrau Connie Trans ist. Die Band liebt Klischees. Tut aber nichts zur eigentlichen Sache. Die Breakdowns sitzen, die Cleans überwiegend auch, es ist sehr vieles sehr geil an "The Romance Of Affliction".


02. The Armed - Ultrapop
Eigentlich ein fester Platz 1, so war ich mir bis vor kurzem noch sicher. Dann kamen ETID. Sei's drum. Das Patchwork-Ensemble rund um eine Crew wechselnder Musiker, hat sich zumindest für dieses Album mal fix personell aufgestellt. Musikalisch steht "Ultrapop" meinem geliebten "Only Love" in nichts nach. Produktionstechnisch ist es diesmal sogar einen Hauch differenzierter. Die Band gibt von allem mehr. Mehr Punk, mehr Attitüde, mehr Melodie, mehr Krach, mehr Groove, mehr Meersalzbutter auf muskulösen Körpern. Wenn "All Futures" nicht der Punksong des Jahres ist, fresse ich eine ganze Nietenjacke. Wer hier alles wann singt und schreit, weiss schon lange keiner mehr. Die zig Gäste lassen sich auch kaum nachvollziehen, schliesslich wird nur Mark Lanegan ganz zum Schluss namentlich erwähnt. Irgendwo im Mix verstecken sich Kurt Ballou, Eva Spence, Troy Van Leeuwen, Ben Koller, Nicole Estill und Zach Weeks. Allein die Diversität aller Beteiligten lässt dieses wohlige Gefühl aufkommen, dass die Band allen gehört - vor allem aber dem Zuhörer. "Ultrapop" ist Nihilismus in Form der veganen Teewurst von Rügenwalder. Lässt man einfach nicht liegen.


01. Every Time I Die - Radical
Da sind die Drecksäcke also, die noch kurz vor Schluss The Armed vom Thron kickten. Man muss die Geschichte der Band nicht mehr aufrollen, kaum jemand hat ein solches Standing in der Szene. Selbst die Leute die sie nicht mögen, ziehen den Hut. Dann hauten sie ein paar miese Vorboten raus und liessen ganze 16 Songs aus dem Nichts auf die Menschen los. Und lassen "Low Teens", dass ich für das bis hierhin beste Spätwerk der Band hielt, im Regen stehen. Will Putney hat produzententechnisch wieder die Prügel rausgeschmissen, dieser fette Sound steht der Band einfach. Rifftechnisch hat er bestimmt auch geholfen. So viel Wucht kann nicht nur aus 2 Köpfen kommen. Keith Buckley denkt noch lange nicht an die Rente, sich mit Anfang 40 noch so souverän durch 50 Minuten Hasenjagd zu prusten - Hut ist ab. Dabei fällt immer wieder auf, wie klug er die Cleans einsetzt. "Thing With Feathers" im Zusammenspiel mit Andy Hull zieht einem die Beine weg. Nicht nur die Thematik (Buckleys Abschied an seine vor Jahren verstorbene, geistig und körperlich behinderte Schwester), auch das ganze Konzept formt einen der besten Alternative-Songs des Jahres. Die Spitze des Metalcore-Moshpits eroberten sie mit "All This And War" ganz nebenbei auch zurück, indem sie Josh Scogin reaktivierten. Natürlich ist bei dieser Anzahl an Liedern nicht alles absolute Sahne. Von was reden wir da aber eigentlich? Davon, "Vier Fäuste Für Ein Hallelujah" doof zu finden, weil sich die Eröffnungssequenz zu lang zieht? Ich bitte euch.

Zuletzt geändert von Powder To The People

JustusMeinFreund
Content I didn't know I needed.
eigenwert
@ Crabby: jou, tomahawk ist unterschrieben. Ist bei mir nur etwas unter den Tisch gefallen, habe sie aber letztens wieder gehört und sollte bei möglichkeit geordert werden (ist ja auch immer so ne Sache mit Verfügbarkeit). Macht alle weiter so :cheers: :bow: !eigenwert, 21.12.2021 20:12 #
Oh...gerade bei dir hätte ich Tomahawk in den Top 10 erwartet. Immerhin durfte ich dir ja mal einen Ausschnitt von denen für den "Cover raten"-Thread basteln. :wink:Jack Crabb, 22.12.2021 21:00 #

Die hatte ich für einige Zeit vom Schirm verloren wegen Zuviel Anderes, jetzt muss ich halt gucken, wo man sie noch ordern kann. Wird schon klappen.
Ne AOTY Topten werd ich aber auf absehbare Zeit nicht basteln, das mit den ganzen Listen ist mir doch etwas zuviel.
Also wohlgemerkt, lesen tu ich fast alles hier, aber mit dem Selberverfassen hab ich's nicht so.
Die Dekaden-Topten haben mir aber viel Spaß gemacht :hi: .
JustusMeinFreund
Senf dazu:

- Wristmeetrazor ging an mir vorbei, das ist aber genau der Myspace-MC den ich liebe
- Mouthbreather gefällt von den Matheliste am Besten
- Fallfiftyfeet ist schön abwechslungsreich
- For Your Health hat kurze gute Momente, ist mir gesamt aber zu Chaos und zu wenig Windmilling
- Under The Pier auch zuviel Mathe, zuwenig Windmühle
- 156/Silence wieder zuviel sterbenslangweiliger Postmetal im Core (Rocknrolis Tipp Silent Planet leider gleiche Kerbe)

The Armed und ETID habe ich unterm Jahr getestet, die haben mir leider gar nichts gegeben.

Ich arbeite mich weiter durch. Mit Wristmeetrazor und Mouthbreather waren schon mal 2 unbekannte Volltreffer dabei, danke dafür. :cheers:
eigenwert
Oh, da hat sich grad ein neuer Beitrag ergeben.
Also nochmal zu Tomahawk: hab ich grad in UK geschossen für 23,34€ oder ungrad, kostenloser Versand. Mal schauen, ob das auch so klappt und das Teil gut behandelt wird.
Billiger wär's wohl sicher nicht geworden :rolleyes: .
Geoffrey Peterson
Kurz und schmerzlos...Meine Top 10 des Jahres in loser Reihenfolge...Viel Spaß und ja, ich lebe auch noch :klugscheiss:


Arab Strap - As Days Get Dark
https://www.youtube.com/watch?v=f4CN6sxDvr0

Chevelle - Niratias
https://www.youtube.com/watch?v=147uvFKW1Ss

VOLA - Witness
https://www.youtube.com/watch?v=DhcsSfCbl7Y

Lantlôs - Wildhund
https://www.youtube.com/watch?v=Sj_sELx_Lg4

Foxing - Draw Down The Moon
https://www.youtube.com/watch?v=VnTMhr_Mg8c

Every Time I Die - Radical
https://www.youtube.com/watch?v=eCeaEIz5Fpg

The War On Drugs - I Don't Live Here Anymore
https://www.youtube.com/watch?v=NHcR2Jb3eH0

MØL - Diorama
https://www.youtube.com/watch?v=ooY2JtQ6NXc

Creature - Eloge De L'Ombre
https://www.youtube.com/watch?v=8eKNGRCoxNA

The Ocean - Phanerozoic Live
https://www.youtube.com/watch?v=WfrX1HiRgPA




Songs:

Biffy Clyro - Unknown Male 01
https://www.youtube.com/watch?v=blb8TKpjLZc

White Ward - Debemur Morti
https://www.youtube.com/watch?v=B4JZN-E7QII

Converge & Chelsea Wolfe — Crimson Stone
https://www.youtube.com/watch?v=wVKJf-Z-Y7E

Emma Ruth Rundle - Blooms of Oblivion
https://www.youtube.com/watch?v=Pn12FvaaRMI
alvarez
Ich glaube, wir hatten schon mal mehr Überschnitt, aber ja, da gefallen mir auch einige Alben.
HIRNTOT
Mit Every Time I Die kann ich auch nix anfangen, aber das war zu erwarten, dafür steht das bei Paudi zu hoch im Kurs. Ich werde es noch mit Low probieren, weil ich die schon in vielen Bestenlisten ganz oben gesehen hab. Hab zwar keine Vorstellung von deren Sound, aber ich erwarte mal nicht zu viel.

Dafür find ich diese Renewal von Kreator auf Anhieb geil. Von 1992. Da sieht man mal wieder. :kaffee:

Ach ja, die neue Naked Raygun ist auch großartig. Aber alte Hasen halt. Da sieht man mal wieder. :kaffee:
alvarez
Ich komm dann auch mal um die Ecke. Ich habe hier mal eine top 10 für euch, wobei das eher eine Top 7 + 2 + 1 ist, da ich mich gerade bei Platz 10 nicht entscheiden konnte und da wohl jedes weitere Album aus der Top 20 stehen könnte (z.B. Chvrches, Tyler, Spellling, Japanese Breakfast...)

10. Sweet Trip - A Tiny House, In Secret Speeches, Polar Equals
Ja, wo kommt das denn her? Ich war die ganze Zeit am Grübeln, welche Scheibe meine Top 10 ausfüllt. Japanese Breakfast? Tyler? Vielleicht doch das genüsslich-langweilige Antlers Album? Oder das doch wieder wirklich geile CHVRCHES Album? Mehr oder weniger zufällig hab ich dann Sweet Trip noch eine Chance gegeben und es hat Klick gemacht. Dass mir auf dem Papier eine Mischung aus M83 und Slowdive gefallen muss, ist klar. aber irgendwie hat mich die Platte anfangs nicht über die 65 Minuten Spielzeit gepackt. Erst zum Ende des Jahres habe ich mehr Gefallen an den ganzen Ideen gefunden, die hier um ihren Platz kämpfen. Da es auch mein Erstkontakt mit der Band ist, hab ich nicht den nostalgischen Vergleich mit den (tollen, jetzt nachgehört) Vorgängern. Am Ende beschreibt der Bandname das Erlebnis dieser Platte ziemlich gut.
Anspieltipp: At Last a Truth that is Real

9. Low - HEY WHAT
Einfach komplett weg von allem. Spätestens seit Double Negative ist den beiden von Low alles egal und sie studieren lieber, auf welche Weise man Sounds auseinanderbauen und verzerrt, verändert, verbessert wieder zusammenklöppeln kann. Das Experiment von Experimental steht hier an erster Stelle und außer Low bekommt es wohl niemand hin, in dieses lärmende, ungewöhnliche Gewand so unfassbar schöne Momente zu kleiden. Und mit More schaffen sie es sogar, einen kleinen Hit zu schreiben. Bitte niemals aufhören.
Anspieltipp: HEY

8. Turnstile - GLOW ON
Die Rockplatte, die das Geschehen dieses Jahr bestimmt hat. Schaut euch doch einfach mal an, was diese (im Kern immer noch) Hardcoreband mittlerweil für Venues spielt! Late Night Shows! Das ist natürlich geil, die Songs hier drauf auch. Wobei das ja schon fast Dream Punk oder so ist, denn der trve Hardcore bricht hier nur noch selten raus. Was aber natürlich vollkommen in Ordnung ist, wenn man so großartige Songs wie Wild Wrld oder Underwater Boi in einer Tracklist hat. Hardcore steckt sich ja gerne mal selbst in ein Korsett, das Turnstile einfach mal vollkommen ignorieren, um dem Genre neue Wege zu öffnen.
Anspieltipp: Underwater Boi

7. Makthaverskan - För Allting
Schweden auf der Überholspur. Das Album hat sich mal ganz schnell in meine Top 10 gespielt. Makthaverskan kannte ich schon vorher, aus der Göteborg-Szene fand ich aber immer Agent Blå und Westkust etwas spannender. Da haben sich Erstere gedacht, dass sie einfach mal ihr mit Abstand bestes Album veröffentlichen. Eigentlich versuche ich, Recency Bias immer zu vermeiden, indem ich späte Releases extra kritisch beäuge, aber hier habe ich Song für Song immer wieder gedacht: "Geiler Track". Und wenn ich das bei jedem Song denke, dann ist das auch einfach ein geiles Album. Und für dreamy Postpunk bin ich natürlich auch immer zu haben.
Anspieltipp: Tomorrow

6. Dreamwell - Modern Grotesque
Selbstverständlich gibt es auch Screamo in meiner Top 10. Lieb das ja wegen dem Gegensatz der möglichst brutalen Vocals und wunderschönen Gitarrenpassagen und Melodien, die zum Entdecken einladen. Und Dreamwell haben genau das dieses Jahr so gut geschafft wie keine andere Band. Wie eine härtere Version von La Dispute walzen sich Dreamwell durch ihre Songs, wunderschöne Melodien werden von harten Passagen und Noise-Gewittern, die auch gerne mal über die Schmerzgrenze gehen ergänzt und einfach alles ist an seinem Platz. Und wenn John Darnielle von den Mountain Goats das auch noch gut findet, dann ist das ja eigentlich eh Pflichtprogramm.
Anspieltipp: Sayaka

5. New Pagans - The Seed, The Vessel, The Roots and All
Firmiert irgendwie unter dem Postpunk-Banner, das irgendwie jede Band mit Gitarren aus UK & Irland in den letzten Jahren bekommt, ist aber viel mehr. Nämlich einfach alles, was seit den 90ern in der Gitarrenmusik passiert ist in unfassbar eingängige, charmante und gute Songs gegossen. Sonic Youth, Garbage, Pixies, Distillers, Yeah Yeah Yeahs, PJ Harvey, man muss nicht lange suchen und kann Momente entdecken, die deiner alten Lieblingsband entsprechen. Und trotzdem bleibt die Mischung eigen und bietet weiterhin unerwartete Momente. Riesenteil und ich bin gespannt, was da noch so kommt.
Anspieltipp: Harbour

4. Sufjan Stevens & Angelo De Augustine - A Beginner's Mind
Ich bin halt Fanboy. Von Sufjan ist alles zumindesten interessant. Und wenn er sich noch den Buddy Angelo dazuholt und über obskure Filme schriebt, what's not to love? Ich mag aber halt auch den experimentellen Sufjan und hier bekommt man eher klassische Kost. Das ist natürlich vollkommen okay, wenn dabei so großartige Songs wie Back to Oz oder Olympus entstehen. Und man muss auch sagen, dass seine Kollab-Platten bisher eher Miss als Hit waren und der mir bisher egale Angelo de Augustine hier definitiv eine Bereicherung für den Sound ist, den Sufjan eigentlich schon perfektioniert hatte.
Anspieltipp: Back to Oz

3. The World Is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die - Illusory Walls
Am besten vermeidet man den Blick auf die Tracklängen. Sonst könnte man denken, dass das Album einfach sehr backloaded ist, mit den zwei Giga-Songs Infinite Josh (15 Min.) und Fewer Afraid (20 Min.). Aber auch die 35 Minuten davor haben so viel Gutes zu bieten. Nach dem mauen Vorgänger haben TWIABP ihre dicken Hosen angezogen und gniedeln sich proggy durch ihre Songs und entfernen sich immer weiter vom Emo der frühen Tage. Die Theatralik, die großen Gesten, das Zusammenspiel der Stimmen ist aber natürlich weiterhin ihr Markenzeichen. Wenn der Throwback am Ende von Fewer Afraid zur Großtat Getting Sodas vom Debüt kommt, weiß man, dass es bei jeder anderen Band total kitschig gewesen wäre, während man hier einfach die Gänsehaut genießt.
Anspieltipp: Invading the World of the Guilty

2. Wild Pink - A Billion Little Lights
The War on Drugs wer? während Wild Pink auf ihrem Debüt noch tollen emo-nahen Indie Rock gemacht haben, schafften sie es ganz natürlich, über Album #2 bis zum jetzigen Drittling den Sound mit Country und Heartland Rock anzureichern. Das ist alles ziemlich soft, aber einfach unverschämt melodiös und catchy und bietet die wunderschönen, warmen Momente, die einen erst dazu verleiten, solch eine Musik anzuschalten. Das vertonte Gefühl, sich auf eine Sommerwiese fallen zu lassen.
Anspieltipp: The Shining But Tropical

Adjy - The Idyll Opus (I-VI)
Ich habe selten das Gefühl, dass ich ein Album noch während des ersten Durchgangs einschätzen kann, obwohl ich weiß, dass sich mir eigentlich noch gar nichts erschlossen hat. Wenn ich manisch den Bandnamen google, um mehr über dieses Album herauszufinden. Lyrics gibt es. Ein kryptischer Text auf der Labelseite mit wenigen Informationen. Aber sonst? Nichts. Wer ist diese Band? Was hat sie dazu verleitet, ein Konzeptalbum zu veröffentlichen über...ja was eigentlich? Zwei Charaktere, June und July treffen sich(das Album natürlich auch am 30. Juni veröffentlicht), eine Liebesgeschichte, irgendwas mit Zikaden und...so ganz blick ich immer noch nicht durch. Die fast 100 Minuten vergehen wie im Flug, denn musikalisch bietet sich hier viel Abwechslung. Hauptsächlich folkiger Indierock mit Emo-Stimme, viele Banjos und Streichern und progressiven Songstrukturen und natürlich wird das in 9 Teile aufgesplittete untrale Stück von einer Ouvertüre angeführt. Das ist selbstverständlich superkitschig, aber es passt alles bei dieser Band, dass das einfach einen großen Teil des Erlebnis ausmacht. Selten hatte ich das direkte Gefühl, etwas so Besonderes, Rares zu hören wie hier. Von Minute 1 an der Spitze meiner Jahrescharts und wohl eine der besten Platten, die ich in den letzten Jahren gehört habe. Denn selten wurde ich so abgeholt und auf eine Reise geschickt wie hier.
Anspieltipp: Where June Meets July: IV. O Tonight
Powder To The People
Erwartungsgemäß Sahne von alvi.:cheers: Dreamwell sind durchgerutscht und werden prompt nachgeholt. Und wenn du Adjy so in den Himmel lobst, setze ich mich da auch ran. Indie ist mir dieses Jahr wenig bis gar nicht begegnet - ergo: Danke!

Heute Abend hau ich noch die Rap/Hip Hop Best Of raus, vornehmlich für Thunderjacob und anteilig vielleicht für alvi.
Donnerjakob
Ayo Alvi, wie immer toll :cheers: Eine Honorable Mention der Übriggebliebenen deiner Top 20 würde mich auch interessieren.

Heute Abend hau ich noch die Rap/Hip Hop Best Of raus, vornehmlich für Thunderjacob und anteilig vielleicht für alvi.Powder To The People, 30.12.2021 14:38 #

Noice alter
..ich dreh schon mal den Spliff vor und später sehen wir uns da wo's qualmt :cheers:
alvarez
Erwartungsgemäß Sahne von alvi.:cheers: Dreamwell sind durchgerutscht und werden prompt nachgeholt. Und wenn du Adjy so in den Himmel lobst, setze ich mich da auch ran. Indie ist mir dieses Jahr wenig bis gar nicht begegnet - ergo: Danke!

Heute Abend hau ich noch die Rap/Hip Hop Best Of raus, vornehmlich für Thunderjacob und anteilig vielleicht für alvi.Powder To The People, 30.12.2021 14:38 #


:cheers: Bock auf Hiphop, hab einiges Gutes gehört dieses Jahr, aber gerade bei vielen Underground-Releases schnell die Lust verloren (Moor Mother, Wiki, Blu, Your Old Droog, Ka, MIKE, man kenntse). Da bin ich natürlich gespannt!

Ayo Alvi, wie immer toll :cheers: Eine Honorable Mention der Übriggebliebenen deiner Top 20 würde mich auch interessieren.Donnerjakob, 30.12.2021 16:27 #

:cheers:

Weil du so lieb fragst, bekommst du sogar die Top 40 in ungefährer Reihenfolge. Das sind die Alben, die ich in meiner persönlichen Wertung mit einer 4/5 bewertet habe, in Visions-Terms wäre das wohl eine 8-9/12. Ich hab keine Lust, Scheiße nach Geruch zu bewerten, also bekommen schlechte Alben eine 1 und auch eine 2 ist schon eine solide Wertung, das sind dann so Alben, die Fans des Genres sich mal geben sollten.

Ich pack nochmal Genres dazu, damit bei einigen obskureren Geschichten nicht gegooglet werden muss.
Unter den Scheiben möchte ich nochmal die dltzk hervorheben, was 18-jährige mittlerweile quasi nur mit ihrem Computer anstellen können, ist der Hammer. Das bringt die ganze Hyperpop-Geschichte nochmal auf ein neues Level. Da klappt nicht alles, aber wenn es klappt, ist es der Wahnsinn.

Tyler, The Creator - CALL ME IF YOU GET LOST (Hiphop/Rap)
The Antlers - Green To Gold (Indie/Folk)
Home Is Where - I Became Birds (Emo/Folk)
Foxing - Draw Down The Moon (Pop/Emo)
Hurry - Fake Ideas (Indie/Powerpop)

Spellling - The Turning Wheel (Artpop/Psychedelic)
TORRES - Thirstier (Indie/Rock)
dltzk - Frailty (Indietronica/Emo)
Japanese Breakfast - Jubilee (Pop/Indie)
CHVRCHES - Screen Violence (Indie/Synthpop)

Dazy - MAXIMUMBLASTSUPERLOUD: The First 24 Songs (Fuzzpop/Powerpop)
SeeYouSpaceCowboy... - The Romance of Affliction (Metalcore/Emocore)
Portrayal of Guilt - We Are Always Alone (Screamo/Black Metal)
tricot - ??? (Jodeki) (Mathrock/Pop)
Parannoul - To See the Next Part of the Dream (Emo/Shoegaze)

Every Time I Die - Radical (Metalcore/Mathcore)
Origami Angel - GAMI GANG (Emo/Pop-Punk)
Alien Boy - Don't Know What I Am (Emo/Shoegaze)
So Hideous - None But the Pure Heart Can Sing (Screamo/Chamber music)
Raccoon City - For Nobody, Nowhere (Emo/Post-Hardcore)

Aeon Station - Observatory (Indie/Rock)
Ovlov - Buds (Noisepop/Indie)
Really From - Really From (Emo/Jazzrock)
Wednesday - Twin Plagues (Shoegaze/Indie)
One Step Closer - This Place You Know (Hardcore/Emo)

Talking Violet - Tell Your Friends You Love Them (Indie/Shoegaze)
Still Corners - The Last Exit (Dreampop/Indie)
Little Simz - Sometimes I Might Be Introvert (Hiphop/Rap)
Youth Novel - Youth Novel (Emoviolence/Postrock)
Chevelle - NIRATIAS (Metal/Progressive)

Zuletzt geändert von alvarez

Powder To The People
Rap hört einfach nicht auf beliebt zu sein. In Deutschland sowieso nicht, aber hier fehlt mittlerweile ein gesunder Underground-Input. Den haben die Amis schon allein wegen dem Originator-Ding gepachtet. Vitaler denn je sogar. Deutschrap ist trotzdem mein GZSZ. Es gibt schon gute Leute hier, nur haben sie selten was zu erzählen. Einer, der halt wirklich rasiert, ist Asche, und ich würde so weit gehen, sein "Was Bleibt Ist Asche" als einen der wichtigsten Releases hierzulande einzuordnen. Direkt neben PA Sports "Streben Nach Glück" und Haftis schwarzem Album. Genetikk begeistert auch immer, aber redet halt, wie jüngst auch wieder Kollegah, gerne mal Stuss. Reimkettentechnisch sind die aber selten überhaupt nur zu berühren. Farid Bang und Bushido gehen mir weiterhin am Arsch vorbei.

Was Amirap angeht, war der Mainstream wieder erstaunlich schwach. Mehr als ultrafette Produktionen kriegen viele nicht mehr gebacken. Drake ist nur noch ein einziger Witz und "Donda" von Kanye hat wieder weit bessere Kritiken bekommen als eigentlich verdient. Wenn von über 20 Tracks nur 2-3 Beats hängen bleiben und ansonsten überwiegend über, naja, quasi Ambient genuschelt wird, fehlt mir das Verständnis. Immerhin kein ganzes Album über Gott. Der wird nur bei der Hälfte erwähnt. Da sich die Musikrichtung verständlicherweise hier im Forum nur rudimentär abspielt, habe ich mich kurzfristig für die 2 Interessierten ganz dekadent zu einer Top Ten statt Top 5 entschieden. Aber zuerst, as usual:
Powder To The People
Rap/Hip Hop/Black Music, Honorable Mentions

Common - A Beautiful Revolution Part 2
Er hat seinen Platz gefunden im Jazz-getränkten Conscious-Rap. Da war er eigentlich schon immer, da war „Like Water For Chocolate“, da soll er bleiben. Musst keinem mehr was beweisen, Lonnie. Mach weiter so.

Czarface x MF Doom - Super What
Mehr oder weniger Überbleibsel der Legende, hinten raus ein wenig dünn, aber Mann - Boom Bap!

Navy Blue - Song Of Sage: Post Panic!
Obwohl diesmal so richtiges Full Length, bin ich nicht so hängen geblieben wie beim Vorgänger. Trotzdem wäre es ein Frevel, das Ding nicht mindestens hier zu nennen.

Jedi Mind Tricks - The Funeral And The Raven
Ja Ja! Genau die! Und sie machen kein bisschen weniger das, was sie nun mal tun. Atmosphärisch dichten Boom Bap aus alten Tagen, manchmal fast im Studio neben Dälek. Geil.

Flee Lord - Delgado
Nasty af, klar. Prodigy’s Protegé räuspert sich über düstere Beats seinen Weg in die Gehörgänge, immer mit dieser aggressiven Delivery. Nicht mal eine halbe Stunde brennende Mülltonne. Fix und fertig bisde danach trotzdem.

Hobgoblin - The Awakening
Einer der angesagtesten Producer im Underground Boom Bap bringt ein Soloalbum mit jeder Menge Underground Boom Bap Rapper. Bought.

Brockhampton - Roadrunner: New Light, New Machine
Schade schade. Was hab ich „Chain On“ sofort massiv gefeiert und dann bringt das Album leider keinen anderen Song auf dieses Level. Heisst aber nicht, dass man nicht trotzdem Zungenschnalzer für sich entdecken kann. Das Weirdo-Kollektiv hat eh für jeden was dabei.

Wiki - Half God
Seine Stimme ist mein Problem. Dieses dünne, halbhohe Gesäusel schmeckt mir nicht so richtig. Doof, den sowohl Lyrics als auch Beats sind sehr sehr gut.

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Powder To The People
10. Baby Keem - The Melodic Blue
Starten wir doch einfach mit jemandem, der im Mainstream dieses Jahr hohe Wellen schlug, Nicht nur, weil er Kendricks Cousin ist. Nein, er war auch häufig auf „Donda“. Sein Solodebüt wurde schwer gehypt und er kann dem Ganzen nicht unbedingt gerecht werden. Sein eigenwilliger Style zwischen energiereichem Vortrag und schon fast verschluckender Zurückhaltung hat bei mir aber Eindruck hinterlassen. Ausserdem läuft „The Melodic Blue“ fliessend durch, gerät nur selten ins Stottern und überhaupt: So engagiert wie in „Durag Activity“ erlebt man Travis Scott nur noch selten. Sheesh!


09. Smoke DZA x 183rd x Nym Lo - Thanks Again
Das Dreiergespann liess dieses Jahr genau deswegen aufhorchen, weil sie sich bei den Beats richtig Mühe gaben. Die pendeln zwischen einfachen Sample-Loops („60/40“) bis regelrechtem Beat-Songwriting („Last Days“). Smoke DZA reimt wie immer einem Kaugummi gleich, man hat jedes Mal das Gefühl, er verpasst den Einsatz der nächsten Strophe. Passiert trotzdem nicht. Da passt Nym Los furztrockene Stil mit hellerer Stimme als Kontrast sehr gut, die Produktion von 183rd tut, wie oben schon erwähnt, ihr bestes für ein Concrete Jungle Fundament.


08. Big Boi x Sleepy Brown - Big Sleepover
Da hatte ich so Bock drauf. Als Outkast-Nerd habe ich mich immer gefragt, wo Sleepy eigentlich immer steckt. Er war immer Teil der Dungeon Family, auf jedem Album der beiden Genies vertreten, aber seine Solo-Alben gingen sang- und klanglos unter. Big Boi hat in der Vergangenheit gern kollaboriert (man denke an Phantogram) und hat seinen seltsamen, aber eingängigen Produktionsstil nie aus den Augen verloren. Nun ist Sleepy sicher nicht der Begabteste aller Sänger und hier und da beisst er sich mit den Einsätzen des Boi. Aber im Grossen und Ganzen macht das Album echt Spass und liess mich bootyshaken.


07. Planet Asia - Block Shaman / Holy God / Rule Of Thirds
Na wenn da nicht einer fleissig war? Planet Asia haut nun seit geraumer Zeit mit Wörtern um sich, da kommen kaum noch Producer mit Musik hinterher. Im März zimmerte ihm DirtyDiggs wunderbar weirde Samples in den Nacken, musikalisch wirklich superb. Im Juni holte letzterer noch Izznyce dazu, das Ergebnis „Holy God“ versucht dann mit extrem variablem Beat-Portfolio von Laid Back bis Sick, etwas Ruhe einkehren zu lassen. Nützt nix, Typ labert weiter, bis sich im Dezember gar Evidence erbarmt und „Rule Of Thirds“ erscheint. Das hat dann den rundesten Vibe, bringt Planet Asia aber wohl trotzdem nicht zum Schweigen. Ich mein, dass muss doch anstrengend sein nachts neben dem zu schlafen?


06. Bronze Nazareth x Roc Marciano - Ekphrasis
Einer meiner Lieblingsproduzenten aus der Wu-Family und Roc? Ihr macht doch Witze? Ich hatte von Anfang an keine Chance.
Powder To The People
05. Bruno Mars x Anderson.Paak - An Evening With Silk Sonic
Dass ich Paak-Fan bin, ist kein Geheimnis und auch wenn nicht alles von ihm immer Gold ist - der Respekt bleibt. Der Team-Up mit Bruno Mars, meiner Meinung nach einer der besten Pop-Sänger der letzten Dekade, hatte also von vornherein meine vollste Aufmerksamkeit. Und enttäuschte nicht. Paak weiss, dass er stimmlich nicht mit Mars mithalten kann, also versucht er es gar nicht und tut das, was er am Besten kann: Sing-Sang-Rap als Dauernarrator. Das, und Mars’ schieres Talent, verwächst zu hochglanzpoliertem Neo-Soul, der felsenfest auf den Schienen des Soul Train sitzt. 8 Songs + 1 Intro sind auf so einem Level nicht viel, aber der Trend zu kurzen, dafür häufigen Releases ist schlicht nicht aufzuhalten. Streng gesehen nisten sich dann eh nur einige Filler ein, da mag ich eine halbe Stunde Vollzeit Tiger-Tanga auf Bärenteppich lieber.


04. Tyler, The Creator - Call Me If You Get Lost
„Igor“ war das Freischwimmen von einem, der schon längst im offenen Wasser trieb. Um so erfreulicher, dass Tyler nicht zu Pharrell V.2.0 wird, sondern einfach wieder weirde Beats mit sich selbst und zahlreichen Gästen kreuzt. Man könnte ihm nun anlasten, dass er thematisch bei Weitem nicht mehr so interessant rüber kommt, wie er das auf so vielen frühen Songs tat. Man kann ihm aber auch einfach nur die Hand reichen und ihn beglückwünschen, dass er nach Coming Out und harter Jugend in der Spitzenriege des Hip Hop angekommen ist. Da muss man nicht mehr 7 Minuten lang den eigenen Vater verfluchen und permanent mit Selbstmord liebäugeln. Da kann man die Tracks schon mal auf Mixtapelänge runterköcheln und flexen bis die Steuerfahndung kommt, oder sich bei seinen Eltern dafür bedanken, nicht vorher rausgezogen zu haben. Der Typ hat mal den Wu-Tang Clan der 10er angeführt und aus seinem Dunstkreis haben sich Earl Sweatshirt, Domo Genesis, Vince Staples und Frank Ocean extrahiert. Es sei ihm einfach alles gegönnt.


03. Westside Gunn - Hitler Wears Hermes 8: Sincerely Adolf
Streng genommen ist Westside rein technisch seinen Griselda Partners In Crime Benny The Butcher und Conway unterlegen. Dafür sitzen bei ihm Beatauswahl und Attitüde wie eine Baggy Pants an Jabba The Hut. Die okaye EP von Benny hat er damit locker überholt. Seine Delivery ähnelt der von Ghostface auffallend, aber ich glaube der kann gar nicht anders reden. Ansonsten ist das auch nicht wichtig, denn diese dirty, grimey Atmo darf die Gang gerne noch die nächsten 10 Jahre reproduzieren. Es ist einfach immer wieder ein Genuss. Die Kompromisslosigkeit hört bei den Gästen nicht auf. Dass Stove God Cooks und Mach-Hommy sich hier Zuhause fühlen ist klar, aber auch Jadakiss oder Lil Wayne kriegen nur dunkelsten Shit aus der letzten Gosse vorgesetzt. Und verköstigen ohne mit der Wimper zu zucken. Sie wissen halt wem die Strasse was erzählt und bei wem es sich credibilitymässig lohnt, ein paar Bars zu spitten. Also: Brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!! Puh Puh Puh Puh! Brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!


02. DJ Muggs x Crimeapple - Cartagena / DJ Muggs x Rome Streetz - Death & The Magician
Hätte mich auch gewundert, wenn Muggs dieses Jahr nix für mich in petto gehabt hätte. 53 ist der Mann. 53! Und während seine Kollegen von Cypress Hill mit Kiff-Podcasts beschäftigt sind, holt er sich alles an Nachwuchs-Underground-Rappern ran, was die Strasse her gibt. Diesmal durften Crimeapple und Rome Streetz ran. Ersterem wird ein abwechslungsreiches Potpourri aus Samplespielereien und düsterstem Soul Assassins-Sound zu Teil (ernsthaft: Wie dunkel kann „Cheap Work“ eigentlich sein?). Das ist geil, nur funktioniert sein ungelenker Rapstyle nicht auf voller Länge. Ganz anders bei Rome Streetz. „Death & The Magician“ versetzt einen quasi umgehend zurück in die erste Soul Assassins Compilation. Nur das Romes Pferdelunge einen unendlichen Flow erzeugt, der das Album am Stück wie an einem Faden durch die Lautsprecher zieht. Der Kerl ist Wahnsinn und komplett unter meinem Radar geflogen. So nicht, SO NICHT!


01. Lord Juco - Raised Right / Lord Juco x Finn - Details
Meine Entdeckung des Jahres. Ich kann Juco auch dabei zuhören, wie er die Rückseite einer Zwieback-Verpackung vorliest und bin gebannt. Eigentlich hat seine Stimme etwas leicht nerviges. Aber die Art wie er flowt, was er erzählt, wo er die Geschichten ausgräbt - alles klingt nach jemandem, der wirkliches Interesse an dieser Kunst hat. Auf seinem Solo-Ding „Raised Right“ holt er sich dafür alle möglichen Produzenten ins Boot und beweist Top-Geschmack. Der relaxte Stil steht ihm einfach, die eingebauten Details zeugen vom Beschäftigen mit den Originalen. Was viele eben nicht mehr wirklich auf dem Schirm haben. Oder wie er es in „Uber Is Isis“ so schön selbst sagt: „Everybody sick but nobody really ill“. Den Vogel schiesst er aber bei seiner Zusammenarbeit mit Finn ab. „Details“ ist nahezu perfekter Conscious-Rap mit einem unfassbar smooth Sampling, musikalisch noch besser auf ihn zugeschnitten. Ein Album an dem ich mal genau gar nichts ändern würde und somit verdient auf 1.