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Wie könnte man die Zeiten von Blümchen und Scooter auch vergessen? housefrau1981, 09.06.2010 12:06

wie sagte Bilxa Bargeld einst, am meisten ist man von der Musik beeinflusst, die man nicht mag. Oder wie fragte Dieter Bohlen einst "Was ist den überhaupt der Unterschied zwischen Brother Louie Louie und I should be so lucky lucky von Stock/Aitken/Waterman?"

keine möchte Modern Talking aber die mit den schulterverstärktes Jackets hatten sie alle im Schrank stehen .... und damit meine ich nicht Sonny Crockett

meine erste selbstgekaufte platte: iron maiden - "live after death" als doppel-lp !

kann mich noch gut dran erinnern:
es war im herbst 1985, ich mit dem fahrrad als 12jähriger rund einen halbe stunde im strönenden regen zum geschäft geradelt (vorher noch angerufen ob die das teil auch sicher haben), reingestürmt, gekauft (ich weiss sogar noch den preis ... 279 schilling, sind heute gut 20€) und in ca. 8 plastiksackerln regenfest gemacht & wieder eine halbe stunde im dauerregen heim. daheim noch vor dem abtrocken die plastikhülle runtergerissen und seite eins auf anschlag aufgedreht. luftgitarre rausgeholt und einer viertelstunde später war ich fast wieder trocken ;)

Ich erinnere mich noch, wie ich damals mit einem guten Freund 15km mit dem Fahrrad zum nächsten PLattenladen geradelt bin. Wir wollten uns beide die Nevermind von Nirvana holen. Im Laden angekommen ... Aufatmen: sie ist vorrätig. Enttäuschung: nur ein Exemplar. Mein Kumpel hatte sie zuerst entdeckt, daher Vorkaufsrecht für ihn. Wir sind dann zurückgeradelt und haben uns die Scheibe andächtig reingezogen. Ich durfte mir ein Tape ziehen und habe die Scheibe dann einige Wochen später endlich auch erstehen können. Oh Mann, das war schon was...RINGO, 09.06.2010 12:08

Das kenn ich... ein Großteil meiner (teils teeniemäßig doofen) CDs hab ich mir auch per Rad geholt... egal wie héiß es war oder wie kalt, das hab ich mir nicht nehmen lassen...

meine erste selbstgekaufte platte: rainbow rising. irgendwo in einem plattenladen in münchen. (gibts eigentlich schon einen thread - erste selbstgekaufte platte?-) irgendwann im sommer. hatte ständig angst, dass sich durch die hitze die platte zu nem wrap faltet. naja. ging ja alles gut. r.i.p. dio!

meine erste selbstgekaufte platte: iron maiden - "live after death" als doppel-lp !

kann mich noch gut dran erinnern:
es war im herbst 1985, ich mit dem fahrrad als 12jähriger rund einen halbe stunde im strönenden regen zum geschäft geradelt (vorher noch angerufen ob die das teil auch sicher haben), reingestürmt, gekauft (ich weiss sogar noch den preis ... 279 schilling, sind heute gut 20€) und in ca. 8 plastiksackerln regenfest gemacht & wieder eine halbe stunde im dauerregen heim. daheim noch vor dem abtrocken die plastikhülle runtergerissen und seite eins auf anschlag aufgedreht. luftgitarre rausgeholt und einer viertelstunde später war ich fast wieder trocken ;)-pmh-, 09.06.2010 13:25

die hab ich letzte woche auf dem flohmarkt für 2€ erstanden...

Ich muss sagen, ich bin da zwiegespalten. Viele der Dinge kann ich nachvollziehen. Ich hab früher auch Plattenläden und -börsen abgeklappert, hab mit Plattenhändlern gequatscht, Tapes ausgetauscht - war alles toll. Heute kauf ich fast nur noch im Netz, weil ich eine gebrauchte Platte viel schneller finde. Das klassische Stöbern im Plattenladen geht mir eher auf die Nerven, weil es zu oft damit endet, dass ich nichts finde und viel Zeit verliere. Handy nutzt man heute ständig, man ist aber früher ohne doch super ausgekommen.
Generell hätte ich total Bock drauf, so Mitte der 50er geboren worden zu sein - da beneid ich meine Eltern. Ich hätte dann die ganzen 70er im besten Alter erlebt. Und da man die ganzen Dinge, die man heute hat, damals noch nicht kannte, würde man sie auch nicht vermissen.
Nur in einer Hinsicht kann ich mir ein Leben ohne Internet nicht vorstellen: Ich bin Übersetzer und muss extrem viel recherchieren, das muss früher der reinste Horror gewesen sein.

Was es vor den Zeiten der CD auch nicht gab, war sowas wie Zufallswiedergabe. Man konnte ein Album also nur in einer festen Reihenfolge hören (zumindest ohne größeren Aufwand). Und Playlisten wie es sie im mp3 Zeitalter gibt, waren damals undenkbar, außer eben als Mixtapes.
Einerseits ist das ja gut, weil man die Alben im vom Künstler gewollten Zusammenhang hört. Grad bei nem Konzeptalbum einen Song einzeln zu hören ist ja schon beinahe Blasphemie. Aber andererseits ist es auch nicht schlecht, Songs mal in nem völlig neuen Zusammenhang zu hören.
Ich hab gestern mal stundenlang meine iTunes Bibliothek durchgehört und zwar aufsteigend nach Songdauer sortiert. Ich bin zwar nur bis 1:45 gekommen, aber das war sauspannend, diese ganzen kurzen Häppchen von unterschiedlichsten Bands so schnell hinternander weg zu hören. Ne Erfahrung, die man früher nicht hätte machen können.

Einerseits ist das ja gut, weil man die Alben im vom Künstler gewollten Zusammenhang hört. Grad bei nem Konzeptalbum einen Song einzeln zu hören ist ja schon beinahe Blasphemie.AERPELSCHLOT, 09.06.2010 14:12

Ja, die waren ja zum Teil auch so ausgelegt. je länger die Stücke, um so cooler war die Musik ...

z.B. Can (Tago mago) - Halleluwah
Genesis (Foxtrot) - Supper´s Ready
Yes - Gates of delirium und Close to the Edge
Kraftwerk Autobahn
undendliches von Grateful Dead
Grobschnitt - Solar Music (ging sogar über zwei Plattenseiten)
all das Zeugs von Ashra Tempel, Tangerine Dream,

oder so Kuriositäten wie Achim Reichel´s "Die grüne Reise" - unfassbar

womöglich waren da andere Drogen im Spiel ... tztztz

Da dachte ich jetzt eigentlich an ganz anderes Zeugs, macht aber nix

Tja, diese Entwicklung der Musikindustrie und des Internets hat bei mir zwei stark ausgeprägte Seiten der Medaille: Einerseits trauere ich den Früh/Mitt-Neunzigern hinterher, als ich noch jede Info aus Printmagazinen zog, in der Schule viele Tipps von Freunden bekam, sehnsüchtig auf die nächste Mailorder-Lieferung wartete (die damals wesentlich länger in der Bearbeitung dauerten..imho) oder ein schräges Lächeln des örtlichen Plattenverkäufers sah, wenn man was Abseitiges haben wollte. Oder der heilige Weg in die nächstgrößere Stadt (bei mir Lübeck), wo wesentlich mehr Indie-Kram gleich vorrätig war.

DOCH: Wieviele Bands hätte ich ohne Web nicht kennengelernt, wieviele Leute hätte ich nicht getroffen und wie oft hätte ich Releases vergessen... . Die Infos aus dem Web sind schon extrem wichtig und zum Glück gibt es in HH noch nette und gutsortierte Plattenläden, die meinen Geschmack und Namen kennen.

Es gibt sowieso immer zwei Seiten... klar, es war schon cool damals... aber zurück? Ich weiß nicht... egal wie geprägt wir von all den neuen Medien heutzutage auch sein mögen, ich weiß das alles sehr zu schätzen. Und es kam ja nicht von heute auf morgen über uns... ich denke genauso nostalgisch daran zurück, als noch all die lustige Musiktauschbörsen gab und wir mit einem 56k-Modem ewig warten musste, ehe die erste selbstzusammengestellte CD-R fertig war... jede Zeit hat was und wir verfügen jetzt über Mittel und Wege, um die wir uns vor 15 Jahren wahrscheinlich beneidet hätten... aber schön war's trotzdem und ein paar der alten Mix-Tapes hab ich sogar noch.... unterm Bett

Hehe,
mein altes Auto hat immer noch nur 'nen Kassettendeck und ich fahre zu selten um mich für eine Umrüstung erwärmen zu können. Also höre ich da immmer noch hin und wieder meine Neuunziger-Tapes aus Schulzeiten (!!!). Die liegen immer noch im Türfach rum. Das ist schon strange, aber auch lustig. Zu der Zeit gab es mal einfach noch keine standardmäßigen CD-PLayer für Autos.

Hab letztens auch mal wieder Kassetten gehört... da fragt man sich schon echt... aber lustig zum Hören allemal... nur langsam lässt die Qualität echt nach... halten auch nicht ewig...

Hab meinen Walkman aus den Neunzigern, der noch wunderbar läuft. Der ist an der Stereo-Anlage im Wohnzimmer angeschlossen, also kann ich noch wunderbar neue und alte Tapes hören. So einige Mixtapes haben auch bei mir überlebt.

Im Schlafzimmer steht ne Kompaktanlage, auch mit Tapedeck. Irgendwie schon geil, diese Drehgeräusche, wenn eine Kassette läuft. Hach ja und natürlich das Einwahlgeräusch eines alten Modems.

Au ja, ich hab Gott sei Dank (oder "meinem Freund sei dank", der hat's angeschleppt) auch noch eine alte "Soundmaschine" rumstehen mit Doppelkassettendeck - herrlich... einzig mein Walkman hat das Zeitliche gesegnet... aber egal... ich kann das alte Zeugs hören... oder mal eine alte Vinyl... herrlich!

... jede Zeit hat was und wir verfügen jetzt über Mittel und Wege, um die wir uns vor 15 Jahren wahrscheinlich beneidet hätten...housefrau1981, 09.06.2010 16:04

mag sein. aber dieses "was wäre wenn..." - spielchen geht halt nur in gedanken ;)
in 15 jahren werden wir wahrscheinlich ganz verklärt und nostalgisch von der heutigen zeit sprechen - wahrscheinlich gibts dann keine cds mehr, dafür weisdergeieralles ...

weisdergeieralles = Komplette Vernetzung
Wir speichern einmal einen gekauften Song irgendwo zentral und können ihn mit der Anlage, dem Rechner, dem iPod, dem Handy, dem Autoradio jederzeit streamen? *grusel*

Hat man sich eigentlich früher mehr auf das Wesentliche konzentriert und nur die allerbesten Platten der allerbesten Bands gekauft, und heute versucht man auf egal welche Art und Weise alles von einer Band/einem Label/einer Stilrichtung alles komplett zu haben? Verzettelt man sich heutzutage vielleicht eher?

Hat man sich eigentlich früher mehr auf das Wesentliche konzentriert und nur die allerbesten Platten der allerbesten Bands gekauft, und heute versucht man auf egal welche Art und Weise alles von einer Band/einem Label/einer Stilrichtung alles komplett zu haben? Verzettelt man sich heutzutage vielleicht eher?AERPELSCHLOT, 10.06.2010 00:34

Also ich als Sammler, ich denke nicht, dass man sich verzettelt. Gesammelt habe ich ja auch Vinyl. Was prima ist, die Bootleg-Qualität. das begeistert mich. Zumal ich lieber diese höre, als die overdubbed, perfekt gemachten. hat einer mal alte Rammstein-Bootlegs gehört, wow, was konnte Herr Lindemann falsch singen .... auch zu der Zeit, als Live in berlin schon draussen war. Oder diese alten Vinyl-Bootlegs mit viel rauschen und man Publikumsgespräche besser verstehen konnte als die Band ,

ok, bei einigen meiner Helden ist das schon viel, wie z.B. bei Pearl Jam (uiuiui) - ich denke dennoch, dass Bootlegs hauptsächlich sammelnde Fans intersseiren und da gibt es ja einige spannende Links. Was natürlich auch nett ist, sind einige Podcasts (aus denen man sich dann prima seine eigene Cd basteln kann), so kam ich dann auch mal in den Genuss z.B. die Silversun Pickups live zu hören .... oder das nette Konzert von den KoC mit Feist als Mitsängerin .... das macht schon Spaß ....

geht mir auch so.

früher war alles besser. zu der genannten zeit war ich so ungefähr 19 und es war in mancher hinsicht die beste zeit.

kein internet, keine mp3 vor dem release, neue musik musste man sich noch erarbeiten, da man sie ja nicht überall und jeder zeit so leicht angeboten bekam. man war einer der verrückten, der soviel geld für ein magazin über musik ausgab, min. 1x die woche im platten- oder/und im secondhandladen war und dann jeden freitag abend ein neues tape am start hatte um geile neue sachen unters volk zu bringen ....

sommer festivals gab es auch nicht soviele, was gar nicht so schlecht war. ich war alleine 2 mal auf dem Dynamo (ca. 1996, oder so) und es gab sogar hier in der nähe von frankfurt, in dietzenbach auf einem acker, ein umsonst und draußen festival wo damals auch rollins band und so gespielt haben.

heute ist alles irgendwie nur noch szene. egal ob hip hop, electro, metal, etc.

hätte ich jetzt ein bier im kühlschrank würde ich mir jetzt eins holen auch wenns erst halb elf ist ...

Ich vermisse ja die Verzweiflung, nicht sicher zu wissen ob man den tollen Song gerade eben aus'm Radio jemals wieder hören wird, wie er heißt, wie man das rauskriegt, sich zu freuen wenn er doch wieder gespielt wurde und dann mit Moderator-Reingelaber auf Kassette aufzunehmen. Good times
Heute kriegt man alles direkt raus und kann sich's direkt besorgen, hat natürlich auch Vorteile, logo. Aber die Panik ist leider ein wenig weg. Naja, im normalen Radio kommt ja eh kaum noch was passables.