ja bei rush biste bei mir an der richtigen stelle
also, da die band auch etliche phasen durch hat und so einige eigenheiten hat, kommst um einen eigenen höreindruck nicht drumrum.
woran sich, glaub ich die meisten leute an rush stoßen, ist die stimme von geddy lee. grade auf den ersten scheiben, klingt sie echt wie ne zu schnell abgespielte platte. ein schelm, wer jetzt an die chipmunks denkt! die musik an sich ist, (als rush fan bin ich da jetzt nicht grad objektiv), genial. so gewöhnungsbedürftig seine stimme ist, so genial ist sein bass-spiel. im progbereich gibts fast nichts vergleichbares (außer yes). der bass, als eigenständiges melodieinstrument, hammer! dh. wo sich manche bands, auf eine gitarren melodie verlassen, singt der bass noch eigenständig eine 2 melodie dazu, ebenso die drums von neil peart. ein melodischer overkill, der immer wieder etwas neues entdecken lässt.
die frühphase: aus der frühphase kann ich dir vorallem caress of steel empfehlen. ein ziemlich klassisches progalbum, aber schon mit einigen rush-eigenen äh eigenheiten.
der kreative urknall kam mit 2112. hier fand die band zu ihrem ureigenen stil. die platte ist bestimmt nicht ihre stärkste, aber die erste "richtige" rush, vorallem der titelgebende longtrack.
mit jedem folgendem album gibts ne steigerung, also: a farewell to kings, hemispheres, permanent waves der höhepunkt: moving pictures. DAS rush album schlechthin.
es folgen die 80er: dh. mehr keyboards und synthies und eine kristallklare und teure produktion.
den einen ist es zu cheesig und melodisch, andere sehen darin eine erweiterung ihres musikalischen wortschatzes. ich gehöre zu letzteren und mag die alben der 80er am liebsten, dh.
signals, grace under pressure, power windows, hold your fire (mit der jungen aimee mann! als gastsängerin), presto. allesamt meisterwerke!!
die 90er:
da scheiden sich nun die geister vollends.
roll the bones, counterparts, test for echo.
die hardcore proggies die sich in den 80er solangsam mit den keys und catchy songs angefreundet haben, sehen in den alben eine anbiederung an den zeitgeist, dh. an den grunge bzw, alternative rock. ich sehs mal wieder als erweiterung ihrer musikalischen sprache. die produktion ist rauer, die gitarren stehen im vordergrund, und trotzdem ist noch alles da, wofür man rush, liebt od hasst. die prägnanten bass-lines, die genialen texte, die ohrwurm melodien. alles auf technisch höchsten niveau, und das so gespielt, als sei es das selbstverständlichste auf der welt :) ich halte test for echo, für das gelungenste 90er jahre album der band. andere schwören auf counterparts. aber das ist wie immer, geschmackssache. die 0er jahre sind aufgrund tragischer privater schicksalsschläge musikalisch dünn gesät. vapor trails und snakes and arrows. (und ein coveralbum feedback - rushs spaghetti incident). an vapor trails scheiden sich die geister. viele halten es für ihr schlechtestes album, ich sehe es als ungeschliffenen diamanten, roh, harsch, sperrig. man muss sich das album selbst hart erarbeiten, aber man wird, wie immer bei rush, dafür belohnt! mit snakes fanden sie wieder zur alten form zurück...zum einstieg empfehl ich dir: moving pictures, hold your fire und counterparts, der rest kommt dann (bei gefallen) von ganz allein :)