Mark Lanegan, Support: Creature With The Atom Brain, Batschkapp Frankfurt, 13. August 2012
Mark Lanegan trägt jetzt Schnauzer. Einen richtig schön fiesen Seehund-Schnauzer. Fiel aber bei dem schummrig-roten Licht in der Batschkapp nicht weiter auf. Und es ist auch völlig egal, wie dieser Mann aussieht oder welche Klamotten er trägt (wieder langärmeliges schwarzes, weites Hemd trotz wie erwartet hoher Temperaturen im unklimatisierten und wohl vorher auch nicht mal ordentlich gelüfteten Schuppen). Es zählt ohnehin nur Lanegans Stimme. Die hatte zwar gestern in den Höhen (was bei Lanegan halt Höhe bedeutet) etwas wenig Kraft, und Lanegan selbst schien unzufrieden darüber. Aber das gibt nicht wirklich Punktabzug an einem Abend, an dem er sich gar nicht so unwohl zu fühlen schien auf der Bühne.
Wahrscheinlich wäre ich gestern nicht in die Batschkapp gegangen, wenn ich die Karten nicht geschenkt bekommen hätte. Schließlich hatte ich Lanegan erst im März in Köln mit dem gleichen Programm gesehen. Ich dachte, es könnte schon interessant werden, da die Frankfurter Batschkapp einen ganz anderen Charakter hat als das Bürgerhaus Stollwerck in Köln. Dass der Laden aber so viel ausmacht, hatte ich nicht erwartet. So schön der große Saal im Bürgerhaus Stollwerck auch ist, für Lanegan war er zu groß, zu hoch, die Bühne zu breit; er wirkte dort ein bisschen verloren und zuerst auch unsicher. In der engen, dunklen Batschkapp mit ihrer kleinen Bühne hatte Lanegan eine ganz andere Präsenz, von Beginn an.
Die Setlist war der der Frühjahrs-Tour natürlich nicht unähnlich, mit dem Unterschied, dass das aktuelle Album jetzt als bekannt vorausgesetzt werden durfte. Es ging los mit dem Gravedigger's Song und Sleep With Me, es gab Hits wie Hit The City, Wedding Dress, Resurrection Song, One Way Street. Und viel vom Blues Funeral-Album, was sich live nahtlos einfügte, obwohl das aktuelle Material ja doch seinen eigenen Charakter hat. Beim letzten Song des regulären Sets (ich glaube, es war St. Louis Elegy) setzte plötzlich wie aus dem Nichts ein fieses (Bass-)Dröhnen ein, obwohl der Sound sonst recht gut war. Das verhunzte den kompletten Song. Hätten da PoS auf der Bühne gestanden, Gildenlöw hätte das abgebrochen und gesagt, das war Mist, lasst uns das noch mal machen. Da aber Lanegan sämtliche Spontaneität auf der Bühne abgeht, haben sie den Song ohne mit der Wimper zu zucken zu Ende gespielt.
Obwohl, so ganz unlocker war Lanegan ja nicht gestern. Er wisse den Applaus zu schätzen, sagte er mal, und dass er fürs Kommen danke. Wow, das ist viel.
Auch die Vorband Creature With The Atom Brain (deren Frontmann und Schlagzeuger auch in der Mak Lanegan-Band spielen) haben mir gestern viel besser gefallen als in Köln. Mein Begleiter fragte mehrmals, ob das tatsächlich die selbe Band sei. Ich hatte sie aus Köln eher langweilig und abwechslungsarm in Erinnerung. Gestern haben sie mir dagegen richtig Spaß gemacht. Bis auf den Schlusssong, den ich wiedererkannt habe, scheinen sie ein anderes Set gespielt zu haben.
Fazit: Lanegan gehört in enge, muffige Clubs. Seine Vorband auch.
) Queens Of The Stone Age vor einigen Jahres noch einmal ein jüngeres Publikum erschließen konnte, dominierte mit seinem mal brummenden, mal raunenden, immer aber melodisch sicheren Gesang mühelos die Songs.
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), habe ich mir die Arbeit gespart.
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gelöscht, da unpassend 