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Musik

zu unrecht unterschätzt

action ape
Ich versteh das nicht! Könnte man auch sagen TOOL wären überschätzt. Aber ist ja immerhin Geschmackssache und so solls auch bleiben.BOARDI, 31.07.2010 09:41

natürlich kann man das behaupten, ich kenn sogar leute, die es behaupten, aber wenn ich zum beispiel radioheads ok computer höre, höre ich nur einen mix aus king crimson, krautrock und throbbing gristle/psychic tv, die kombination ist vielleicht neu, aber halt nur eine neue kombination alter elemente, also meiner meinung nach, nicht wirklich innovativ

und auf die gefahr hin, mich vollkommen ins abseits zu schiessen, für mars volta gilt das gleichePatient OT, 31.07.2010 09:49


ohne hier eine privatfehde zwischen uns hinaufbeschwören zu wollen: Ok Computer eine Mischung aus king crimson, krautrock und throbbing gristle? Was haben Songs wie airbag, karma police oder no surprises mit diesen bands zu tun?
Patient OT
karma police erinnert mich zum beispiel sehr an moonchild von king crimson

das ist ja auch nicht als persönlicher angriff gemeint, einfach nur meine meinung, die deiner widerspricht, mehr nicht
AERPELSCHLOT
ich hab bis in die 90er nma-konzerte besucht. solche gutmenschen-robos hab ich da eigentlich selten gesehen. da bist du wohl ein/zwei jahrzehnte zu spät gekommen :wink: aber bei so einer aversion wird's wohl schwer sein, sich jemals darauf einzulassen.momo37, 31.07.2010 09:46


Nö, das letzte Festival mit denen, was ich gesehen hab, war irgendwann zwischen 90 und 92. Die NMA-Leute konnte man alle wunderbar an der Duftwolke erkennen :bigsmile:
Übrigens haben so eindeutige politische Statements, wie sie NMA in den Texten haben, in der Musik nix zu suchen. Ich bin selbst ein sehr politisch denkender Mensch. Aber in der Musik gehts um ganz andere Dinge als um so nen "Quatsch" wie Politik... oder sollte es zumindest.
AERPELSCHLOT
karma police erinnert mich zum beispiel sehr an moonchild von king crimson

das ist ja auch nicht als persönlicher angriff gemeint, einfach nur meine meinung, die deiner widerspricht, mehr nichtPatient OT, 31.07.2010 12:28


Astrein. Den Song von KC kenn ich nicht. Aber gerade "Karma Police" konnte ich auch nie leiden, weils so rückwärtsgewandt klang. Ich fand Radiohead bis vor "Kid A" auch komplett überschätzt und eher langweilig. "Kid A" allerdings liebe ich total. Es klingt schon sehr strange teilweise. Aber ich muss dir Recht geben. So toll ich das Album auch finde, so wahnsinnig innovativ ist es wirklich nicht.
Patient OT
ich werd mir kid a nochmal anhören, als ich es die ersten male gehört hatte, war ich in meiner black metal-phase
action ape
Ist ja auch die frage, was "innovativ" eigentlich bedeutet. die wenigsten bands erfinden das rad komplett neu. für mich bedeutet innovativ daher auch, musikalische einflüsse auf sehr eigenständige weise in die gegenwart zu transportieren, zu einem zeitpunkt, wo wenige andere bands diese einflüsse durchscheinen lassen.
-pmh-
unterschätzt & aufgelöst:

the tea party
the cooper temple clause
momo37
Nö, das letzte Festival mit denen, was ich gesehen hab, war irgendwann zwischen 90 und 92. Die NMA-Leute konnte man alle wunderbar an der Duftwolke erkennen :bigsmile:
Übrigens haben so eindeutige politische Statements, wie sie NMA in den Texten haben, in der Musik nix zu suchen. Ich bin selbst ein sehr politisch denkender Mensch. Aber in der Musik gehts um ganz andere Dinge als um so nen "Quatsch" wie Politik... oder sollte es zumindest.AERPELSCHLOT, 31.07.2010 12:37


haben wir wohl ne andere wahrnehmung. ganz widersprechen möchte ich dir aber auch nicht, da gab's schon so'n paar ... :smile:
was politik in der musik angeht, seh ich das aber anders. musik ist spätestens seit den 50ern das am stärksten wahrgenommene sprachrohr der subkultur. alle größeren gesellschaftlichen umwälzungen waren begleitet von einem bestimmten sound - gegen die spießigkeit in den 50ern, für individualität und selbstbestimmtes leben in den 60ern und frühen 70ern, gegen alles und jeden ende der 70er, gegen bedrohliche weltpolitische szenarien, umweltzerstörung und festgefahrene machtstrukturen in der reagan/thatcher-ära ... seit anfang der 90er mit dem fall des eisernen vorhangs regiert eigentlich ne große indifferenziertheit in der musik (mit wenigen ausnahmen, die aber eher begrenzte effekte hatten), was sich dann auch im gesellschaftlichen nicht-wandel ausgedrückt hat. ob das eine das andere bedingt oder umgekehrt, weiß ich nicht, ich denke nur, das wir alle ziemlich selbstzufriedene ignoranten der missstände (ich meine die im großen maßstab) geworden sind. so was wie n soundtrack zur revolution (pathos, ich weiß) könnte da vielleicht mal wieder abhilfe schaffen.
andererseits sollte die musik natürlich - da geb ich dir recht - als reine kunstform nicht darunter leiden, ganz klar. aber es braucht in jeder zeit schon den einen oder anderen künstler, der immer wieder wachrüttelt.
bzgl. nma ist justin sullivan selbst immer wieder überrascht, wie seine band in der fremdwahrnehmung interpretiert wird. er betont(e) in interviews häufig, dass der grund für seine musik von anfang an der spaß daran war. dass sie ihre karriere im norden englands zu zeiten thatchers, arbeitslosigkeit, strukturarmut und z.b. dem großen grubenarbeiterstreik begonnen haben, zwang sie als politisch denkende menschen (zu recht, s.o.), sich damit auch in der musik auseinanderzusetzen. und wenn sie die großen politischen themen weiterhin beschäftigen - warum sollten sie dann nur über beziehungen, alltagsgeschichten oder was auch immer schreiben?
doomraupe
Nö, das letzte Festival mit denen, was ich gesehen hab, war irgendwann zwischen 90 und 92. Die NMA-Leute konnte man alle wunderbar an der Duftwolke erkennen :bigsmile:
Übrigens haben so eindeutige politische Statements, wie sie NMA in den Texten haben, in der Musik nix zu suchen. Ich bin selbst ein sehr politisch denkender Mensch. Aber in der Musik gehts um ganz andere Dinge als um so nen "Quatsch" wie Politik... oder sollte es zumindest.AERPELSCHLOT, 31.07.2010 12:37


haben wir wohl ne andere wahrnehmung. ganz widersprechen möchte ich dir aber auch nicht, da gab's schon so'n paar ... :smile:
was politik in der musik angeht, seh ich das aber anders. musik ist spätestens seit den 50ern das am stärksten wahrgenommene sprachrohr der subkultur. alle größeren gesellschaftlichen umwälzungen waren begleitet von einem bestimmten sound - gegen die spießigkeit in den 50ern, für individualität und selbstbestimmtes leben in den 60ern und frühen 70ern, gegen alles und jeden ende der 70er, gegen bedrohliche weltpolitische szenarien, umweltzerstörung und festgefahrene machtstrukturen in der reagan/thatcher-ära ... seit anfang der 90er mit dem fall des eisernen vorhangs regiert eigentlich ne große indifferenziertheit in der musik (mit wenigen ausnahmen, die aber eher begrenzte effekte hatten), was sich dann auch im gesellschaftlichen nicht-wandel ausgedrückt hat. ob das eine das andere bedingt oder umgekehrt, weiß ich nicht, ich denke nur, das wir alle ziemlich selbstzufriedene ignoranten der missstände (ich meine die im großen maßstab) geworden sind. so was wie n soundtrack zur revolution (pathos, ich weiß) könnte da vielleicht mal wieder abhilfe schaffen.
andererseits sollte die musik natürlich - da geb ich dir recht - als reine kunstform nicht darunter leiden, ganz klar. aber es braucht in jeder zeit schon den einen oder anderen künstler, der immer wieder wachrüttelt.
bzgl. nma ist justin sullivan selbst immer wieder überrascht, wie seine band in der fremdwahrnehmung interpretiert wird. er betont(e) in interviews häufig, dass der grund für seine musik von anfang an der spaß daran war. dass sie ihre karriere im norden englands zu zeiten thatchers, arbeitslosigkeit, strukturarmut und z.b. dem großen grubenarbeiterstreik begonnen haben, zwang sie als politisch denkende menschen (zu recht, s.o.), sich damit auch in der musik auseinanderzusetzen. und wenn sie die großen politischen themen weiterhin beschäftigen - warum sollten sie dann nur über beziehungen, alltagsgeschichten oder was auch immer schreiben?momo37, 31.07.2010 14:05


Musik ohne Inhalt ist wie ein Fluss ohne Wasser. Hab ich keine Aussage, sollt ich besser ganz schweigen. brauch ich das millionste liebeslied? ja, wenn der künstler meint, er könne dem thema etwas neues hinzufügen, oder sich selbst damit therapieren, warum nicht. als konsument muss mans ja nicht kaufen, kann drüber hinweghören, oder weiterskippen, meistens hat aber gerade, die peinlichste liebeslyrik die schönste musik. da musik genauso wie jede andere kunstform etwas mit reflektion zu tun hat..., warum soll ich nicht über politik, religion, missstände reflektieren können/dürfen? gerade künstler haben einen sensor für das, was unterschwellig in der welt passiert. das braucht einen filter, ob malerei, musik, literatur...und eine meinung. ob ich mit der meinung konform gehe, ist eine andere sache. musik als meinungsäußerung in klängen gabs schon immer (bach, beethoven, mahler, bruckner, dylan, beatles, pearl jam, ratm, tribe after tribe, pain of salvation etc etc...) dies verhindert gleichzeitig, das abrutschen einer kunstform in die trivialität. kunst als meinung aber nicht als meinungsmache!

Zuletzt geändert von doomraupe

momo37
irgendwie ist das ganze hier ein bisschen ins stocken geraten. entweder liegt's am mangelnden interesse, fänd ich schade, denn mich interessiert, wen andere für unter- (und von mir aus auch für über-)schätzt halten, oder es liegt daran, dass alles gesagt ist, gibt sonst keine anderen bands - aber das kann dann wohl kaum sein. vielleicht hab ich mit meinem rundumschlag gegen die 90er auch den einen oder anderen verschreckt, das täte mir leid und war dann sooo rigoros eigentlich auch gar nicht gemeint :rolleyes:. außerdem nur meine meinung.
ich starte nochmal n neuanfang, vielleicht mit eher visions-kompatiblem zeug. emocore. das ganze startete ende der 80er mit so bands wie rites of spring oder embrace. deren einfluss auf das subgenre ist wahrscheinlich unbestritten. mitte der neunziger gab's dann ne erste blütezeit, aber damals war emocore noch absoluter underground. zu unrecht!!! denn mmn war das die beste zeit des heute eher totgelaufenen genres. beispiele: split lip, texas is the reason, still life, walleye, sense field, blindfold, dayspring etc. pp., alles uneingeschränkt zu empfehlen. bekannter wurde das ganze dann gegen ende der 90er mit get up kids und jimmy eat world, meines wissens richtig groß und nicht nur daher wohl kaum unterschätzt wurde emo anfang der 2000er, z.b. mit taking back sunday oder thursday. mein persönliches interesse hatte sich zu der zeit schon anderem zugewendet, sodass ich davon kaum was mitbekommen habe. die bands kenn ich jetzt noch kaum. ich war da nur ziemlich überrascht, als ich die vielen geschminkten kids sah und hörte, dass die "emo" seien. das "-core" hatte man da wohl schon vergessen. aus der visions weiß ich, das das ganze dann anscheinend einen weichgespülten exitus genommen hat.
würd mich freuen, wenn der eine oder andere ergänzungen oder berichtigungen anbringen würde, oder auch mal wieder schwung aus anderer richtung in das thema käme.
Patient OT
eins der probleme ist, dass man hier keine etablierten bands(radiohead zum beispiel) kritisieren darf

überbewertet: megadeth
doomraupe
ich find überschätzt und unterschätzt ist immer ne ziemlich subjektive sache. der eine schätzt radiohead und ihren mut zum experiment, der andere findets eher dröge, weil so neu war das auch nicht... is halt ne große band die mal was anderes versuchte, mutig ja...aber neu? eine ähnliche richtung haben björk und autechre, the notwist schon etwas eher eingeschlagen und von den zahlreichen krautgrößen der 70/80er jahre ganz zu schweigen. in dem sinne find ich nigel godrich ziemlich überschätzt. auch wenn andere größen mit ihm zusammengearbeitet haben, es ist immer der selbe schmontz. naja auch ein produzent hat ein ego und versucht sich irgendwie auf platte zu verewigen. also überschätzt, ganz subjektiv :) : the strokes, spocks beard (so gern ich sie auch mag), beatsteakes, franz ferdinand, U2, unterschätzt: meine band:bigsmile:, neal morse :), yo la tengo, talk talk
housefrau1981
unterschätzt: meine band:bigsmile:doomraupe, 03.08.2010 10:54


:cheers: ich finde auch, dass meine Musik unterschätzt wird :bigsmile:

Aber du hast recht, unterschätzt - überschätzt ist Ansichtssache... wird eine Band unterschätzt, weil sie keine kommerziellen Erfolg hat oder wenige Fans oder wenig erwähnt bleibt oder keine Anerkennung findet? Schwer zu sagen... es gibt sicher genügend Bands, die sich mehr Erfolg verdienen würden, aber es gibt auch Bands, die durchaus gut verdienen, deren tolle Musik aber nicht ausreichend gewürdigt wird im Sinne von Lob, Anerkennung...

Bands zu finden, die ÜBERschätzt werden ist da sicherlich leichter...
-pmh-
Bands zu finden, die ÜBERschätzt werden ist da sicherlich leichter...housefrau1981, 03.08.2010 11:01


klar, bands zu verteufeln weil sie mit dem kommerz (twilight-saga-soundtrack) liebäugeln oder einfach musikalisch nicht den erwartungen der fans nachkommen (zb editors & das letzte album) ist immer einfacher als hoffnungsvollen nachwuchs oder mittlerweile aufgelöste liebhaber-truppen mit nem dicken stift hervorzuheben .

bzgl. radiohead kann es jeder halten wie er will - ich liebe diese band und all ihre alben, mit andersartigen meinungen hab ich kein problem. wems nicht gefällt was thom yorke & co. fabrizieren muss es ja auch nicht hören. ganz einfach.
Mulaggi
ich starte nochmal n neuanfang, vielleicht mit eher visions-kompatiblem zeug. emocore. das ganze startete ende der 80er mit so bands wie rites of spring oder embrace. deren einfluss auf das subgenre ist wahrscheinlich unbestritten. mitte der neunziger gab's dann ne erste blütezeit, aber damals war emocore noch absoluter underground. zu unrecht!!! denn mmn war das die beste zeit des heute eher totgelaufenen genres. beispiele: split lip, texas is the reason, still life, walleye, sense field, blindfold, dayspring etc. pp.momo37, 03.08.2010 09:38

Ich füge mal noch Knapsack an, ihr Einfluss ist zwar im Verhältnis zu den von dir genannten bedeutend geringer, doch haben sie drei wirklich grandiose Alben vorzuweisen.

Yo La Tengo fallen mir auch noch ein. Ich weiß nicht, ob sie unterschätzt werden oder ob sie selbst nicht überschätzt werden wollen. Gut 25 Jahre Bandgeschichte auf den Buckel, unzählige Alben und Auftritte absolviert, aber nie standen sie im Rampenlicht. Statt sich in irgendeiner Weise präsentieren zu müssen lassen sie einfach ihre Musik sprechen.

eins der probleme ist, dass man hier keine etablierten bands(radiohead zum beispiel) kritisieren darf

überbewertet: megadethPatient OT, 03.08.2010 09:54


Du darfsts kritisieren, wen du willst. Ich kann mit Radiohead auch nix anfangen, ebenso wenig mit Nine Inch Nails, Thrice, Brand New, etc. Und selbst die Beatles finde ich mehr als überschätzt. (ich ahne, was jetzt kommt Bild anzeigen)
-pmh-
beatles ? naja, ich kenn nur ne handvoll songs von denen ... mir waren die pilzköpfe eigentlich immer ziemlich egal. hab mich nie weiter mit denen beschäftigt und für die rockmusik waren die stones wohl essentieller. mMn.
housefrau1981
Bands zu finden, die ÜBERschätzt werden ist da sicherlich leichter...housefrau1981, 03.08.2010 11:01


klar, bands zu verteufeln weil sie mit dem kommerz (twilight-saga-soundtrack) liebäugeln-pmh-, 03.08.2010 11:25


Das DAS kommen musste, war ja klar :bigsmile:

Weil ich grad wieder 2 Songs gehört habe... die Gorillaz find ich zB unglaublich überschätzt... die Beatles auch...
doomraupe
hab selbst erst spät zu den beatles gefunden, jetzt mein ich sie besser zu verstehen und lerne sie langsam aber sicher richtig zu schätzen...vorallem das revolver album. mit den stones kann ich bis jetzt noch nicht so viel anfangen, vielleicht muss ich erst an der 40 kratzen bis sich da noch was auftut :smile:
@housefrau1981 gibts von dir was auf myspace zu hören? :bigsmile:
Patient OT
definitiv unterbewertet ist der humor von rammstein
ekim
Jetzt hab ich glatt mal geschaut - die Twilight Soundtracks sind ja richtig stark. zumindest die letzten Beiden.
:hm:

Bands die unterschätzt sind gibt es zuhauf:
Someone Still Loves You Boris Yeltsin
Blitzen Trapper
Sun Kil Moon
Flashguns!! (unbedingt vormerken!)
Beach House