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Butter ohne Krümel - dinge die Laune machen

OneFingerSalute
Drei-vier Tage die Woche vegetarisch probiere ich auch, das ist gar nicht schwer eigentlich.schmirglie, 01.11.2018 18:53 #


Sieben Tage die Woche übrigens auch nicht, wie ich damals schnell festgestellt habe, als ich damit erst mal tageweise anfangen wollte.

Man kann sich allerdings auch vegetarisch problemlos vollkommen ungesund ernähren.schmirglie, 01.11.2018 18:53 #


Oh ja, aber so was von. Stelle ich jeden Tag und bei der Mehrzahl aller Mahlzeiten eindrucksvoll unter Beweis. Leider.
schmirglie
Ich kenne mich leider gut genug um zu wissen,dass ich das komplette Vegetariertum wohl nicht allzu lange durchhalten würde...
Ich müsste dann auch bei Besuchen bei meinen Eltern oder den Schwiegereltern entweder durchsetzen, dass konsequent für mich vegetarisch gekocht wird (was illusorisch ist) oder mich von Beilagen ernähren, was mich auch nicht glücklich machen würde.
Ich versuche also nach dem Motto "wenig, aber dafür bewusst" zu leben, und außerdem eher Meereszeug als Fleisch zu essen. Klappt momentan so mittel, aber besser als gar nicht.
OneFingerSalute
Alles cool, keine Rechtfertigung notwendig. Mein Post war nicht missionarisch gedacht, ich wollte wirklich bloß sagen, wie's bei mir damals war, als ich da auf einmal "aus Versehen" tiefer und mit fast keinen der erwarteten Problem reingerutscht bin als eigentlich geplant. Ich find's gut, dass du überhaupt drüber nachdenkst und an ein paar sinnvollen Schrauben drehst.
schmirglie
Mein Post war nicht missionarisch gedachtOneFingerSalute, 02.11.2018 11:36 #

Hab ich auch nicht so aufgefasst. Ich wollte bloß sagen, wies bei mir grade ist :bigsmile:
Powder To The People
Es lässt sich allgemein problemlos einrichten deutlich weniger Fleisch/Fisch zu essen. Die "Wenn-Kein-Tier-Drin-Ist-Ist-Es-Kein-Essen"-Idioten sollte man über's Knie legen. Militante Veggies vergessen aber ganz gern, dass sich das heutige Gehirn nur über die Aufnahme tierischer Proteine so weit entwickeln konnte und dass der Mensch Allesesser ist. Wer 2-3 Mal Fleisch die Woche isst, hat mit Barbarsein wenig am Hut.
Allgemein darf Fleisch/Fisch aber gern ordentlich teuer sein, damit man es auch zu schätzen weiss. Diese 2 Euro Aldi-Steaks mit Fertigmarinade bestehen aus zähem Allerlei und haben mit einem wohlschmeckendem Stück Fleisch so viel zu tun wie Bauschaum mit Nahrungsergänzungsmitteln. Das dafür ein Tier sterben musste, ist schon ein Farce.
Olsen
Das Preis-Argument wollte ich gerade ins Feld führen. Klar ist es von der Lebensmittelauswahl überhaupt kein Problem, sich vegetarisch zu ernähren. Aber wenn du beispielsweise von Hartz IV lebst, ist es eine Herausforderung, weil Gemüse nun mal deutlich teurer ist als Fleischprodukte. Dass das kein guter Zustand ist, liegt auf der Hand.
Powder To The People
Nun, das ist wahr. Wenn ich für die 3er-Packung Fertigpizza 3 Euro zahle (=3 Mahlzeiten) und für Gemüse/Obst dasselbe für 1 Mahlzeit, ist die Rechnung klar. Geringverdienern würde ich diesbezüglich tatsächlich keine Vorwürfe machen.
Woas Sois...
Fertigpizza gibt es auch vegetarisch :wink:
Powder To The People
Die Salamischeiben sind darauf wohl das einzig Nahrhafte.:bigsmile:
DerBolzen
Hm also im Vergleich zur Fertigpizza mag das stimmen, aber wenn man "normal" kocht und nur das Fleisch durch zb Antipasti, Frittierter Aubergine, gefüllte oder Panierte Zucchini ersetze, kostet mich das doch weniger? 1 Paprika und 1 Zucchini sind doch günstiger als 2 Hähnchenbrust.
Oder bin ich da schon außen vor, weil ich das Fleisch beim Metzger kaufe und es auch mal Bio sein darf? Oh mein Gott, bin ich schon abgehoben und habe den Kontakt zum Volk verloren? Sollen sie doch Kuchen essen!:hm:
Powder To The People
Das stimmt nicht nur bei Fertigpizza. Anderes Beispiel: Ich kaufe ganz gern bei Edeka den tiefgefrorenen Gemüsemix. Da sind Reis, Broccoli, Blumenkohl, Erbsen und Möhren drin. Kostet 1,99 Euro. Würde ich mir das mit natürlichen Produkten zusammenstellen, würde ich deutlich mehr zahlen. Nun kann man natürlich argumentieren, dass daraus mehrere Mahlzeiten gemacht werden können. Das ist richtig, wenn das Gekaufte Gemüse/Obst auch wirklich frisch ist. Häufig ist das aber in den Discountern auch nicht mehr der Fall. Wir hatten in letzter Zeit öfter das Glück, dass gekauftes Gemüse am nächsten Tag schon gammelte (und beim Kauf gar nicht danach aussah). Zudem schauen vor allem Alleinstehende eher auf portionierte Kost. Nur für sich selbst Kochen ist auf lange Sicht tatsächlich teurer als 2 Minuten Mikrowelle an.
Ich will das mal nicht als generelle Ausrede deklinieren, aber ich weiss wie haarklein die Leute teilweise ihr monatlisches Auskommen berechnen müssen und nicht ohne Grund gehen so einige zur Tafel.
eigenwert
Tja, Haltbarkeit, da sagste was.
Ich kaufe Karotten nur noch als Teil von Suppengrün oder einzeln, wenn ich die so bekomm.
Wenn ich mir ein Kilo davon kaufe und brauche erstmal nur zwei oder drei Stück, dann ist der Rest spätestens nach zwei Tagen verlummelt.
DerBolzen
Mit den Möhren finde ich das auch krass, seitdem ich die im Keller Lager halten sie zumindest 1-2 Tage länger.
Woas Sois...
Möhren mit Dreck dran kaufen, dunkel im Keller lagern, dann halten die über den Winter. :klugscheiss:
Problem bei Gemüse ist halt, so richtig billig ist es nur bei Erntezeit. Vor zwei Wochen im örtlichen Edeka: 10k Kartoffeln 2,50€, 10 Kilo Möhren 3€, 15 Kilo Weißkohl 3€, usw...
Oder es ist Treibhausware aus Spanien. Da kaufste aber 95% Spanisches Wasser.
Powder To The People
Deutschland gilt immer als Land des Billigessens. Aber im Prinzip ist nur die Billigscheisse billig. Du kannst dich für wenig Geld mit Müll zustopfen, das bedeutet das.
Woas Sois...
Aber, aber, ein Döner für 2,50€ ist doch sicherlich Hochqualitativ? :hm:

Problem in Deutschland ist: Es gibt immer weniger gute preisleistunggerechte Ware. Der Geldadel will Luxusprodukte, die Leberkäsetage kriegt billige Massenware. Ein anständig gehaltenes Facki für 12,90/kg ohne Bio/Regional/Adelstitel kriegste immer weniger. Marinadenträger für den Grill für 3,90/kg oder Landferkel mit Abitur für 30€/kg.
Olsen
Facki?
Woas Sois...
Miss Piggy. Schweindl. Ferkel.
eigenwert
Serviert im Weltraum.
etienoir
Ich versuche also nach dem Motto "wenig, aber dafür bewusst" zu leben, und außerdem eher Meereszeug als Fleisch zu essen.schmirglie, 02.11.2018 11:10 #

dabei bitte vorsichtig und besonders bewusst sein! der ökologische stellenwert der weltmeere ist in vielerlei hinsicht kaum hoch genug einzuschätzen. dennoch wird der enorme druck, den menschliche aktivitäten dort ausüben, nach wie vor eher massiv gesteigert als abgemildert. zu nennen sind da in erster linie der klimawandel sowie das müllproblem - nicht nur ein großteil des plastikmülls (makro bis nano) landet irgendwann im meer, sondern auch dünge- oder pestizidrückstände, selbst arzneimittel und hormone kommen unweigerlich irgendwann dort an, zudem treibstoffreste und anderer abfall von der stark zunehmenden beschiffung - das meer ist einfach die ultimative müllhalde. gleichauf mit den genannten bedrohungen liegt aber ebenso die in weiten teilen maßlose überfischung und das in weiten teilen ausbleibende nachhaltige management der befischung.

und hier liegt eben auch wieder ein stück weit die verantwortung des verbrauchers: fisch gilt ja allgemein als gesünder als fleisch, folglich ist die nachfrage in den letzten jahren immens gestiegen. die ökologischen folgen gehen in manchen gebieten dadurch aber tatsächlich ins katastrophale - und bleiben leider für uns zunächst kaum sichtbar. aquakulturen sind auch nicht die erhoffte lösung, z.b. wird die fütterung der fische größtenteils wieder aus wildbeständen vorgenommen, ganz abgesehen davon, dass das massentierhaltung galore ist - manche gehege haben eine besatzdichte, dass man hinüberwandern kann, ohne nasse füße zu bekommen. auch das msc-siegel ist nahezu wertlos, hier kontrolliert die fischereindustrie sich quasi wieder selbst (auch wenn es gerne anders dargestellt wird). beste anhaltspunkte liefern eigentlich die informationen von greenpeace (u.a. der ca jährlich herausgegebene, kostenlose fischführer), auch wenn dem normalen konsumenten die forderungen und empfehlungen vielleicht zu restriktiv erscheinen mögen.