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Die Aussage "Klassiker" find ich jetzt etwas vorverurteilend. Ich hab ja nicht gesagt, veganer wären blöd und hätten Mangelerscheinungen oder würden nur fades Zeugs essen. DAS wäre ein Klassiker.
Ich schrieb nur, MIR wäre es zu anstrengend, alle tiereischen Produkte zu ersetzen.housefrau1981, 08.09.2014 12:38 #

Anstrengend ist es aber wohl eh nur, wenn man nicht vom Nutzen seines Tuns überzeugt ist. Ist dies jedoch der Fall (egal ob aus ethischen, gesundheitlichen etc Motiven), nimmt man diese "Strapazen" anfangs locker in Kauf!SURFACER, 08.09.2014 12:57 #

DAS wollte ich sagen.
Wenn ich wollte, dann würde es schon klappen. Gibt ja genug geile Alternativen.

Wer jedoch heute noch behauptet, dass es anstrengend wäre sich in den eigenen vier Wänden (nicht unterwegs) vegan zu ernähren, kennt sich einfach nicht aus. Was ja auch normal ist, wenn man sich nicht mit der Thematik beschäftigt.

Jetzt mal abgesehen von den Billig-Discountern (Aldi, Lidl etc.) bekommt man doch überall leicht jede vegane Alternative, vor allen Dingen bei Rewe, Edeka, Kaufland, Tegut etc. Es braucht vielleicht 1-2x (ggf. mit erfahrenem Veganer im Schlepptau) Einkäufe, dann weiss ich, welche Produkte ich kaufen kann. Und dann ist jeder Einkauf genau so anstrengend wie der eines Omnivoren.SURFACER, 08.09.2014 12:57 #

Anstrengend ist da auch sicher nicht der Einkauf. Auswählen und abwägen, nehm ich nun dieses Produkt oder jenes, muss man auch als Nichtveganer. Aber wenn ich nicht erstmal stunenlang überlegen muss, wie kann ich das jetzt kochen, daß es doch so schmeckt, wie ichs gewohnt bin, oder ne Aktion "ich hab jetzt einfach Bock auf n leckeres Schweineschnitzel" abblasen muss, dann ist mir das zu anstrengend und genussfeindlich.

Aber wenn ich nicht erstmal stunenlang überlegen muss, wie kann ich das jetzt kochen, daß es doch so schmeckt, wie ichs gewohnt bin, oder ne Aktion "ich hab jetzt einfach Bock auf n leckeres Schweineschnitzel" abblasen muss, dann ist mir das zu anstrengend und genussfeindlich.AERPELSCHLOT, 08.09.2014 13:07 #

Naja, man kann ja auch Gewohnheiten mal ablegen und einfach ausprobieren! Aber man investiert diese Energie in das "Ausprobieren" wohl nur dann, wenn man - wie bereits festgestellt - den Nutzen darin (für sich) sieht.

Meine Lieblingsessen sind übrigens noch immer die gleichen, wie zu omnivoren Zeiten. Ich habe eben viel ausprobiert, bis es mir genau so gemundet hat, wie mit Fleisch. Ich fand das nie anstrengend, eher sogar aufregend, ob das mit den veganen Alternativen wohl so klappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Und es klappt wunderbar!

Ich muss ja gestehen, dass ich vor einiger Zeit mal ein veganes Reis"fleisch" gegessen habe und selten sowas leckeres auf dem Teller hatte

Na siehste, das kenne ich nichtmals :)

Boah, so ein Veganerdasein wär nix für mich, dieses ständige Überlegen ob da jetzt nicht doch vielleicht irgndwas tierisches reinkommt oder drin ist. Nä.thurston moore, 08.09.2014 11:05 #

Klassiker.JustusMeinFreund, 08.09.2014 12:34 #

Für die schwäbischen Klassiker, die ich gern zubereite und verzehre, brauchste halt hier und da mal Eier, Butter, Milch. Sonst ist's nicht original, sonst schmeckt das nicht.

Insgesamt dürfte es aber wohl jedem einigermaßen intelligenten und aufgeklärten Menschen klar sein, dass es heutzutage mehr oder weniger kein Problem mehr darstellt, auch auf tierische Produkte abseits vom Tier ansich zu verzichten. Insofern man sich damit auskennt, intensiver damit beschäftigt. Und vor allem, insofern man einen Sinn an der Sache erkennt. Ich tu's nicht. Über Fleischverzicht ließe sich selbst als "Genussmensch" eventuell noch mit mir diskutieren, alles andere halte ich für maximal übertrieben, sorry. Wieso man veganen Produkten "Fleisch"namen gibt, Konsistenz und Geschmack zu imitieren versucht, das versteh sowieso wer will. Veganes Essen ist super, ich liebe Gemüse aller Art, Pilze, Früchte, all sowas, und es gibt bestimmt auch ganz viele ganz tolle vegane Rezepte mit Zutaten, von denen ich noch nie zuvor gehört hab. Verzicht allerdings grundsätzlich zu einer Art Lebensaufgabe zu machen, das wär dann aber echt nix für mich. Klassiker hin oder her.

Zuletzt geändert von thurston moore 08.09.2014 14:27

Wieso man veganen Produkten "Fleisch"namen gibt, Konsistenz und Geschmack zu imitieren versucht, das versteh sowieso wer will.thurston moore, 08.09.2014 14:10 #

Das hört man ja ständig, das habe ich aber widerrum nie nachvollziehen können. Ich bin kein Veganer geworden, weil mir das Fleisch nicht geschmeckt hat, sondern weil ich die Industrie, die dahinter steckt (ebenso bei Ei und Milch) nicht unterstützen möchte und generell nicht möchte, dass Tiere für mich "produzieren" (um mal das Bio-Bauer Argument im Keim zu ersticken). Was spricht also dagegen Alternativen zu entwickeln, damit ich dennoch in den Genuss der leckeren Röstaromen komme? Als Beilage zum Gemüse? Ich bin zwar Veganer aber hab null Bock auf Verzicht, weil ich seit jeher sehr gerne esse.

Deine Argumentation ist demnach paradox, oder? Einerseits wird gesagt, man müsse ja auf alles verzichten und wenn es dann Alternativen gibt, ist es auch wieder nicht gut. Ich finde es toll, dass es das gibt und probiere gerne neue Sachen aus. Aber was noch viel toller ist: die reine Gemüseküche bietet genug Möglichkeiten, dass man diese Alternativen gar nicht erst (täglich) essen muss (und - genau wie bei Fleisch - aus ernährungsphysiologischen Gründen - auch nicht sollte).

Deine Argumentation ist demnach paradox, oder?SURFACER, 08.09.2014 14:30 #

Aus Sicht des Veganers vielleicht, aus meiner Sicht nicht.

Für mich würde es sehr wohl Verzicht bedeuten, eine massive Einschränkung trotz der Alternativen, die es da geben mag. Wenn ich alleine schon anfange zu überlegen, wo jetzt überall Eier und Milch drin sind und imho auch reingehören, dann möcht ich da ehrlich gesagt schon gar nicht mehr weiterüberlegen.

Was spricht also dagegen, Alternativen zu entwickeln, damit ich dennoch in den Genuss der leckeren Röstaromen komme? Als Beilage zum Gemüse?SURFACER

Okay, überzeugt. Vom Argument zumindest, nicht vom Geschmack.

Ich bin zwar Veganer aber hab null Bock auf VerzichtSURFACER

Das klingt jetzt wiederum für mich etwas paradox.

Zuletzt geändert von thurston moore 08.09.2014 14:57

Da muss sogar ich als Fleischfresser mal widersprechen, und das oben erwähnte Reisfleisch herholen. Das Gericht besteht ja nicht NUR aus Fleisch, sondern aus sehr viel mehr und wieso soll ein Veganer dieses Gericht nicht auch auf seine Art nachkochen dürfen? Und dazu - damit er nicht nur Reis mit Paprikapulver essen muss - brauchts eben einen Fleischersatz. Klar sieht's lustig aus, wenn dann auf dem Päckchen Seitan irgendeine Wortkombi steht, die beim ersten Lesen glauben macht, es wäre echt Fleisch, aber ich finde solche Ersatzprodukte dennoch toll. Probier sogar ich ab und an, einfach, weils zusätzlich zum Kochen mit Fleisch eben NOCH mehr Abwechslung bedeutet und für mich eine Bereicherung.

Aber jetzt mal eine ganz andere Erkenntnis, die mir grade beim Kaffee kam:

Maismehl schmeckt schon irgendwie komisch, zumindest in manchen Backwaren

Nur weil man industrielle Züchtung zwecks Exitus ablehnt, schmeckt einem doch nicht auf einmal Erbsen und Karotten mit Kartoffelpüree und nix. Da fehlt einem trotzdem was. Ergo sind Produkte, die "vorgeordnet" sind in ihrer Verwendbarkeit, schon okay. Wegen mir dürften die auch anders aussehen (wie Capcom Merchandise-Artikel z.B.), aber ist halt nicht.

Ich hab da jetzt mal an die Experten eine Frage:
Was kann ich zum Nachkochen von eigentlich Fleisch-enthaltenden Speisen nehmen, wenn eine Seite Tofu nicht verträgt und die andere Gluten nicht, was dann ja Seitan ausschließt?

Kartoffeln?

Nööö, ich meine wirklich etwas, das von der Konsitenz her wie Fleisch gearbeitet werden kann. Finde beide Produkte als Ersatz eben klasse, aber div. Unverträglichkeiten machen einem das dann ja wieder madig.

Das ist schon eine seltene Kombi. :D Tofu wird nicht vertragen bedeutet Soja allgemein? Also auch Tempeh, Seidentofu und so?
Vermutlich würde ich dann mit Guarkernmehl und gequollener/pürierter Hirse oder Graupen experimentieren um was Patty-artiges zu basteln.

gnarf, Graupen natürlich dann auch nicht. Mais aber vielleicht. Und eventuell Agar Agar statt Guarkernmehl.

Appetit macht mir das vom Namen her schon mal nicht.

Nööö, ich meine wirklich etwas, das von der Konsitenz her wie Fleisch gearbeitet werden kann. Finde beide Produkte als Ersatz eben klasse, aber div. Unverträglichkeiten machen einem das dann ja wieder madig.housefrau1981, 08.09.2014 14:59 #

Im Zweifelsfall zudem gesünder als Billigtofu sind natürlich immer Gemüsebratlinge.

Das ist schon eine seltene Kombi. :D Tofu wird nicht vertragen bedeutet Soja allgemein? Also auch Tempeh, Seidentofu und so?
Vermutlich würde ich dann mit Guarkernmehl und gequollener/pürierter Hirse oder Graupen experimentieren um was Patty-artiges zu basteln.

gnarf, Graupen natürlich dann auch nicht. Mais aber vielleicht. Und eventuell Agar Agar statt Guarkernmehl.Fahrenheit, 08.09.2014 15:06 #

Ok, das klingt schon nach tief drin in der Materie. Ist mir auch nur grade eingefallen, wie weit die Unverträglichkeit von Soja bei der betroffenen Person geht, müsste ich erst mal hinterfragen. Ich hatte es nur mal furchtbar gut gemeint und was mit Tofu gemacht und dann konnte sie es nicht essen.

Nööö, ich meine wirklich etwas, das von der Konsitenz her wie Fleisch gearbeitet werden kann. Finde beide Produkte als Ersatz eben klasse, aber div. Unverträglichkeiten machen einem das dann ja wieder madig.housefrau1981, 08.09.2014 14:59 #

Im Zweifelsfall zudem gesünder als Billigtofu sind natürlich immer Gemüsebratlinge.Alphex, 08.09.2014 15:09 #

Die mach ich auch so ganz gerne.
Ich meinte aber eher eine Fleischersatz für Gerichte, wo ich nix anbrate, eher was in Soßen oder "Gulasch-ähnlichem"... Aber Gemüsebratlinge sind geil

Diese Konsistenz hinzubekommen ist generell schwierig, weil das meiste pflanzliche nicht faserig ist. Wenn es nur um Bissfestigkeit geht, könnte man über angebratene grobe Würfel von Auberginen und Zucchinis überlegen. Oder halt Gemüsepattys, ja. :)