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Wenn du keine Lust auf den Film hast, weil er dir zu abgedreht rüberkommt, ist das die eine Sache und völlig verständlich. Aber, ohne ihn gesehen zu haben, zu hinterfragen, warum er gemacht wurde, finde ich irgendwie seltsam. Der einfachste Weg, das herauszufinden, liegt nämlich auf der Hand: Schau ihn dir an. theoettingerescapeplan, 24.08.2018 09:26

So wie Olsen und Woas das sagen meine ich das - shit, hätte Etis Beitrag zitieren sollen.
Wie angerissen: Gesehen habe ich den nie, aber in der Werkschau ging's schon so ausführlich um den Film, dass das Ansehen nur der tatsächlichen Bilder wegen sein müsste. Wollte ihn auch als "elitärer Arthaus-Bub" noch lange genug sehen, bin heute aber drüber hinweg.
Nicht mal zwingend des Unterhaltungsfaktors wegen... ich bin derweil auch so gereift, dass ich mit so abgedrehtem Shice nicht mehr allzu viel anfangen kann.

Erklärt auch meine vor nicht allzu langer Zeit geäußerte Zurückhaltung gegenüber dieser Sodom-Reisedoku.

Ich glaube, ich habe noch nie was Schlechtes von Jean-Jacques Annaud gesehen.Olsen, 24.08.2018 11:07 #

Wenn du mit gesehen die Bilder meinst, ja. Black Gold ist da großartig. Aber Zwei Brüder finde ich schon ziemlich schwach, Tierfilm hatte er mit Der Bär halt schon definiert.

zig filme in den letzten wochen gesehen (ein paar lasse ich aussen vor, da schon wieder vergessen) - daher nur sehr kurz gehaltene kritiken:

brimstone
verstörend-kompromisslos: guy pearce als wahnsinniger mann gottes, der frauen hasst (und nicht nur das) - tarantino-fans könnte der gefallen, wenn auch dessen leichtigkeit wie geschwätzigkeit fehlt.

kings of summer
schöne geschichte über jugendlich freiheit. oder an das weniger lustige erwachsenwerden.

american assassin
sinnlos brutal, überflüssig, unspannend. fehlbesetzt an allen ecken und enden.

alles geld der welt
dazu hat mr. olsen schon alles wichtige geschrieben: wenig o(h)riginell.

manchester by the sea
depri-film mit tollen darstellern und unbrauchbarer synchro: im herbst/winter sicherlich wirkungsvoller

a ghost story
hier passiert so gut wie nichts, trotzdem regt der streifen zum nachdenken über das leben an.

Erst: The Nice Guys.
Prima Unterhaltung mit Ryan Gosling und Russell Crowe.
Buddy-Krimi-Komödie mit guten Prügeleien.

Dann: Doctor Strange.
Begonnen wegen Benedikt Cumberbatch, abgebrochen nach gut 40 Minuten weil es einfach mal wieder Marvel-Dreck ist.

Nice Guys vor allem mal wieder ein Film mit casual Boobs.
Beim awkward Sorcerer direkt aus der He-Man Hölle alles richtig gemacht.

Nice Guys vor allem mal wieder ein Film mit casual Boobs.Woas Sois..., 28.08.2018 15:18 #

Ich liebe den Blick von meiner Frau, wenn ein Film oder ne Serie wieder etwas boobielastiger wird.
"Hast du nicht mal etwas ohne Titten? Jedes mal dasselbe, wenn du was aussuchst."

Pro Nice Guys und Pro Boobies

There Will Be Blood
Mein Eindruck vom ersten Mal hat sich nicht geändert: Das ist sicher ein recht guter Film, aber mir manchmal zu sehr Kunstkino und zwischenzeitlich zu schleppend. Die eigenwillige Kameraführung ist ein Plus, die tollen Schauspieler eh (und da gefällt mir Paul Dano fast noch besser als Daniel Day Lewis). Die Musik von Jonny Greenwood unterstützt die eigenartige Atmosphäre zwar perfekt, nervt mich aber bisweilen. Vom Psychoduell zwischen Lewis und Dano hätte ich gerne mehr gesehen. Beides widerliche Figuren, man kann sich kaum entscheiden, welchen von beiden man schlimmer findet. Eindrückliche Schlussszene, wenn auch komplett drüber.
7/10

Born To Be Blue
Überzeugendes Biopic, das einen Ausschnitt aus Chet Bakers Leben abbildet. Ethan Hawke spielt den mit Drogensucht und Erfolglosigkeit kämpfenden Jazzer großartig. Diese Traurige, Selbstzerstörerische kann der Mann echt gut. Carmen Ejogo in der weiblichen Hauptrolle beeindruckt ebenfalls. Auch ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Ausstattung stimmt, Kameramann Steve Cosens liefert schöne, klare Bilder. Sehenswert. Bin gespannt, was Regisseur und Autor Robert Brudeau in Zukunft so abliefern wird.
8/10

ich hatte bei There Will Be Blood nie das Gefühl einen auf Teufel komm raus Arthouse Film zu sehen.

ich hatte bei There Will Be Blood nie das Gefühl einen auf Teufel komm raus Arthouse Film zu sehen.Harry Gant, 28.08.2018 16:24

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Es ist auch kein Film, der Arthaus sein möchte, er ist es einfach. Diese langen ruhigen Strecken, die an Tarkowski erinnnern, beispielsweise.

Das möchte er vielleicht, aber bei Tarkowski bisste halt nie sicher was da auf einmal in die Bilder eindringt.
Bei Anderson bleibts halt ne einfache Narration. Aber er ist schon ein besserer Vertreter der modernen Filmzunft mit ein bisschen mehr als gekaufte Schrumpeleier.

Tarkanwas? Dieses Referenzpalaver...

Tarkanwas? Dieses Referenzpalaver...reduqtif, 28.08.2018 20:57 #

Prinzipiell bringt Name-Dropping natürlich wenig substanzielles. Aber im Kino schon ne Nummer wie Kubrick, Spielberg, Lang. Ist halt wie der wirklich coole Rapper den Jayze in ner Line dropped.

Got it, fickt aber eher ab.
Weil's im Cineastenkosmos dann schnell akademisch wird - so lange diese Grenze aber nicht überschritten wird, bin ich cool damit.

Andererseits liegt mir Schublade und so Zeug eh nicht; Zuordnungen machen andere (besserer).

Ja sorry, aber es macht nun mal Sinn, von Regisseuren zu sprechen, wenn die ihren Filmen sehr deutlich den Stempel aufdrücken. Und das ist bei Tarkowski der Fall. Seine Werke sind sehr langsam, fast meditativ. Ganz eigenartig, schwer zu beschreiben.

Cineast
Die erklären dir auch, warum Jerry Lewis ein Genie ist und De Funes ein Kasper.

Ich als Cineast sage: beides Kasper.

@Olsen:
Das ist ja noch within die von mir angedeuteten Grenzen - reine Allgemeinzuschreibung mit gewisser Insidernote, die aber noch mit Google-Schnellsuche spielbar ist.

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@Woas:
Genau das!

Ich als Cineast sage: beides Kasper. Olsen, 28.08.2018 21:15 #

Und vermutlich Didi Hallervorden abfeiern Stummfilm-Reverenzen, Selbstbehauptung der geknechteten Kreatur, Ignorieren, Unterwandern und verändern der gesellschaftlichen Regeln...