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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Powder To The People
Der König Der Löwen (2019)
Kollateralschaden. Hätte mich normal nicht interessiert, aber ich kann nun nicht jedes Mal Kino ausschlagen. Es wird dafür mit mir in Joker gegangen. Die Geschichte dürfte jedem grob geläufig sein, daran hat sich logischerweise nix geändert. Diesmal also in lebensechtem CGI. Und holy moly, was geht? Unglaublich wie gut so etwas in den richtigen Händen aussehen kann. Nicht nur die Animation der Tiere selbst, vor allem auch ihre bis ins Detail emulierten Bewegungen und Verhaltensweisen sind mehr als beeindruckend. Wüsste man es nicht besser, würde man sich in einer Doku wähnen. Dafür tiefsten Respekt. Allgemein wird sehr streng kritisiert, dass die Seele der Geschichte vollkommen verloren geht, da man durch die lebensnahen Mimiken der Tiere keine Emotionen transportieren könne. Das ist dann wohl auch das Problem des Films. Er will einen menschlich packen, dabei aber aussehen wie Echtaufnahmen aus der Savanne. Der Cast muss wohl im Original auch nicht gerade gut Emotionen vermitteln, keine Ahnung. Hab's ja in Deutsch gesehen. Vielleicht ging es bei mir, weil ich nicht, wie sagt man so schön, emotionally developed enough bezüglich des Originals bin. Ich war nur sehr beeindruckt von der Optik. That's it.
5/12

Fractured
Netflixen als Hauptbeschäftigung bei noch andauerndem Parainfluenza auf beiden Seiten des Bettes hat was. Also dann rein in diesen Film über einen Typen, dessen kleine Tochter auf einer Reise an einer Baustelle einen Unfall hat (zusammen mit ihm) und er sie anschliessend mit Frau ins Krankenhaus bringt. Noch angeschlagen von seiner Kopfverletzung bekommt er trotzdem mit, dass irgendetwas in diesem KH nicht stimmt und als seine Familie nach dem Weg zum CT nicht mehr auffindbar ist, kämpft er sich (noch sichtlich vom Sturz mitgenommen) durch die widersprüchlichen Aussagen aller Beteiligten. An sich ein recht interessanter Plot. Mein Problem war die Darstellung des Films, die dazu führte, dass ich nach ca. einer halben Stunde bereits das Ende vorher sagen konnte. Zwar nicht exakt, aber zumindest so ähnlich. Wäre Brad Anderson etwas subtiler vorgegangen und hätte einige Szenen besser verschlüsselt, wäre meine Wahrnehmung anders verlaufen. So bleibt es ein okayer, aber keineswegs gute Thriller, den man sich in der eingangs erwähnten Situation problemlos geben kann.
6/12
fennegk
Ghost In The Shell mit der scharlachroten J. im hautfarbenen Kampfanzug habe ich nur deshalb gesehen, weil sonst absolut nüscht im TV lief; gerne würde ich auch meiner Lebenszeit wegen sagen, ich würde nicht enttäuscht worden, aber erstens hatte ich keine Erwartungen und zweitens wurde es erst im bestenfalls letzten Drittel "spannend".
Man könnte auch sagen, der "King Of My Castle"-Clip (Wamdue Project) hätte völligst gereicht.
4/12
schmirglie
El Camino.
Ein würdiges Ende für Jesse.
Todd als hauptsächliche Nebenfigur war ebenfalls wieder in Meth Damon Form.
Skinny Pete und Badger wieder zu sehen hat auch Spaß gemacht.
Und Robert Forster ein letztes Mal auf Leinwand zu sehen (RIP!) war ebenfalls ziemlich cool.Go Ahead Eagle, 14.10.2019 14:07 #

Im Prinzip schon alles das, aber der ganz große Wurf war es dann auch nicht. Vom "Breaking-Bad-Feeling", von dem Olsen an anderer Stelle schwärmte, war soo viel bei mir dann doch nicht zu spüren.
Vielmehr hat es sich angefühlt wie drei mittelmäßige (für BB-Verhältnisse) Folgen der Serie in einem Film verwurstelt, dazu dann ein bisschen Nostalgie in den Rückblenden und Begegnungen. Jeder durfte noch mal seine persönliche Szene mit Jesse haben.
"Gelungener Nachschlag", ja, aber mehr auch nicht.
Achso, tolle Landschaftsaufnehmen allerdings! Hat es sich direkt gelohnt den Film auf dem neuen Fernseher zu schauen.
7/12.
Powder To The People
The Long Shot
Mit Seth Rogen habe ich so eine On/Off-Beziehung. Ich vergöttere Pineapple Express (fragt mich bitte nicht, warum) und musste bei Sausage Party weitaus häufiger lachen als gedacht. Häufig sind seine Beiträge aber auch einfach nur Quark. Und sowieso: Seine Rolle ist immer identisch. Auch in Long Shot gibt er den nerdigen, unkonventionell auftretenden Dauerkiffer mit inadäquatem Sozialverhalten (das man ihm natürlich vergibt, weil er ja ach so gute Intentionen hat), diesmal als investigativer Journalist, der die nackte Wahrheit verbreitet. Nach Kündigung trifft er auf einer Party (die nach wie vor abartig schöne) Charlize Theron, die ihn damals gebabysittet hat inklusive peinlichem Ständererlebnis. Selbige ist Aussenministerin und kandidiert für die Präsidentschaft und bietet ihm einen Job als Redenschreiber an. Komödie war klar, Romanze war klar, Ablauf ebenso. Wie immer bei Rogen-Filmen gibt es witzige Ideen und Kalauer zum Augenverdrehen. Theron muss nicht viel machen ausser die über allem stehende Göttin mimen. So richtig kapiere ich die vergleichsweise hohen Bewertungen nicht, ich finde den Film maximal medioker. Das kam aber auch gerne mal aus Mündern von Menschen, die Luke Mockridge für einen talentierten Komiker halten, von daher...
6/12
fennegk
El Camino.
Ein würdiges Ende für Jesse.
Todd als hauptsächliche Nebenfigur war ebenfalls wieder in Meth Damon Form.
Skinny Pete und Badger wieder zu sehen hat auch Spaß gemacht.
Und Robert Forster ein letztes Mal auf Leinwand zu sehen (RIP!) war ebenfalls ziemlich cool.Go Ahead Eagle, 14.10.2019 14:07 #
Im Prinzip schon alles das, aber der ganz große Wurf war es dann auch nicht. Vom "Breaking-Bad-Feeling", von dem Olsen an anderer Stelle schwärmte, war soo viel bei mir dann doch nicht zu spüren.
Vielmehr hat es sich angefühlt wie drei mittelmäßige (für BB-Verhältnisse) Folgen der Serie in einem Film verwurstelt, dazu dann ein bisschen Nostalgie in den Rückblenden und Begegnungen. Jeder durfte noch mal seine persönliche Szene mit Jesse haben.
"Gelungener Nachschlag", ja, aber mehr auch nicht.
Achso, tolle Landschaftsaufnehmen allerdings! Hat es sich direkt gelohnt den Film auf dem neuen Fernseher zu schauen.
7/12.schmirglie, 16.10.2019 13:51
Lief am Wochenende hier auch; es war schon schön, das Wiedersehen - aber einen Mehrwert zum Serienende hatte das nicht. Man könnte gar sagen, dass der Film das Paradebeispiel von egal war.
Egal, aber trotzdem gut.
Wertungsanschluss.
Powder To The People
Joker
Gestern abend nun also. Selten so eine Vorfreude auf einen Film erlebt. Die ganzen Vorschusslorbeeren lösten bei mir die (nur geringfügige) Sorge aus, ich könnte doch enttäuscht werden. Ist nicht passiert. Es ist genau das Drama geworden, das ich mir gewünscht habe. Vielleicht konnte der Film auch nur so werden, weil es qua Comic keine wirkliche Origin-Story einer der wohl berühmtesten Widersacher der Welt (und seit Heath Ledger der Popkultur) gibt. Das ausgerechnet der hauptberufliche Strippenzieher von mehr oder minder guten Dödelfilmen hier eine waschechte Gesellschaftstragödie formuliert, haut einen aus den Socken. Natürlich wird der Film von Phoenix getragen. Natürlich macht er das sensationell. Dabei passiert das eher selten über Sprache, es ist viel mehr die ausgemergelte Präsenz (auch wenn er nicht ganz den Skelett-Faktor von Bale in Machinist erreicht) einer gebrochenen und sich zunehmend von rationalen bzw. moralischen Handlungsweisen entkoppelnden Figur. Man entwickelt in der ersten Hälfte Mitleid für den von allen geschassten und kranken Mann. Dies wird konterkariert von inadäquaten Gewaltausbrüchen, deren kurze aber drastische Darstellung sofort wieder Unverständnis schafft (dazu unten nochmal kurz mehr*). Der Rest sind Randfiguren, die die Geschichte des Jokers streifen und zu seiner Entstehung beitragen, für sich betrachtet aber bisweilen auch nur in ihrer eigenen, kaputten Welt über Wasser treiben. Die zweite Hälfte entwickelt einen massiven Sog, der den immer dunkler werdenden Ton (sowohl erzählerisch als auch bildtechnisch) durch einen genau dadurch aufblühenden Hauptdarsteller inszeniert. Und genau damit die Origin-Story des "somebody just want to see the world burn" perfekt umreisst. Wenn du nichts mehr zu verlieren hast, bist du der König der Welt. Ob es nur deine eigene Welt ist, wird praktischerweise offen gelassen. Chapeau, Mr. Williams! Sie dürfen gerne mehr solcher Filme drehen und eigene Visionen inszenieren. Chapeau, Mr. Phoenix! Ein noch heftigeres Method-Acting als Ledger und ein weiterer, hervorragender Take einer Realverfilmung auf diesen Comicstar (Leto natürlich ausgenommen). Ich weiss nicht, ob sie je wieder Lachen können ohne Schmerzen dabei zu haben, aber für mich als Zuschauer: Das war's wert.
12/12

*Die Diskussion, ob der Film nicht Freifahrtscheine für Durchgeknallte vermittelt, sich aus ihrer Opferperspektive die Welt zurecht zu ballern, ist zwar insofern okay, als das man sich auch mit sowas beschäftigen kann. Sie dem Film, der ziemlich klarmacht, dass das Wahnsinn ist, aber ernsthaft zu unterstellen, erschliesst sich mir nicht. Es wird immer Leute geben, die zu Gewalttaten neigen. Und es wird immer wieder ein Zünglein an der Waage geben, das diese Tat auslöst. Ob das ein Film, ein Videogame, selbsterfahrene Gewalt oder einfach nur ein mieser Tag ist, spielt bei Menschen mit sozio-/psychopathischen Anleihen keine grosse Rolle. Solange es Metaebenen gibt, ironische Brüche oder aktive/passive Statements, sind solche Filme gut und wichtig. Zudem wird in "Joker" keine 1-zu-1-Gesellschaft abgebildet, auch wenn das einige gerne so verstehen wollen. Es wird sich ausschliesslich auf die negativen Aspekte konzentriert (die wenigen positiven werden umgehend ausgemerzt). Gerade im sozial- und krankenversicherungs-verwöhnten Deutschland darf man da gerne mal den Ball flach halten.
Woas Sois...
Huch, er zückt die 12. Das will was heißen, umso mehr freu ich mich dann drauf.
Die Diskussion darüber ist wirklich nicht gerade sehr anspruchsvoll. Das ist 90er Jahre Killerspiele Niveau. Ein Film für Erwachsene darf auch erwachsene Fragen stellen.

Aber das mit der Origin Story, der Plotpoint in dem Film scheint mir ja doch der Killing Joke Comic zu sein? :hm:

Hier gab es nur
Hellraiser IV - Bloodline
Für einen 90er Film sehr campy 80er Vibe, Darsteller und so suboptimal.
Plus: Splatter handmade, wirre Story von der franz. Revolution bis ins Weltall.

Valerian
Im Grunde ein Film wie Fifth Element. Besson suhlt im bonbonbunten CGI-Land.
Aber das Hauptdarstellerduo harmoniert (bei Delagvine verwunderlich, wenn man sie nur aus Suicide Squad kennt), die Action ist flott und spielt immer mit allen Ebenen. Ein Diorama.

Zuletzt geändert von Woas Sois...

Powder To The People
Aber das mit der Origin Story, der Plotpoint in dem Film scheint mir ja doch der Killing Joke Comic zu sein? :hm:Woas Sois..., 27.10.2019 08:42 #

Nee, eigentlich nicht. Zwar hat Killing Joke auch eine Drama-Komponente, aber eine andere. Ausserdem gleicht die eigentliche "Entstehung" dort am ehesten dem ersten Batman von Burton.

Ansonsten: Ja, unbedingt gucken! Nicht jeder wird den so gut finden wie ich (es gibt eine handvoll, objektiv betrachtet, flaws), aber um den schlecht zu finden muss man wohl generell Dramen hassen. Interessiert mich auch sehr, was du dazu meinst.
Woas Sois...
Finde ich schon mal gut, dass er dann anscheinend nicht das offensichtliche bedient. Vielleicht kriege ich doch noch einen Spezi überredet zum Kinobesuch. Aber bei den Flaschen ziehen Superheldenfilme ohne Superheldenkräfte nicht mehr so, verwöhntes Pack :cussing:
fennegk
Scheißeverdammt... wie kriege ich also die Familie oder zumindest die Kinder - damit ich mit meiner Herzensdame (zum ersten Mal seit "Terminator: Salvation") ins Kino komme - ruhig gestellt, um auf Phoenix' Joker-Inkarnation nicht bis zur Free-TV-Premiere warten zu müssen?
:hm:

Dergestalt muss erst mal reichen, dass hier gestern der auf Tele 5 ausgestrahlte Lola rennt lief, den ich damit tatsächlich nun zum ersten Mal sah.
Guter Film, auch lustig und v.a. mal was anderes - besonders, wenn man die Zeit zurück denkt. Kurzweilig mit Potential für die ein oder andere Randaußenfigur, aber dann wäre das Ding wohl zu sehr zerfasert. Also konzentriert gerannt...
8/12
eigenwert
dass hier gestern der auf Tele 5 ausgestrahlte Lola rennt lief, den ich damit tatsächlich nun zum ersten Mal sah.fennegk, 27.10.2019 09:51 #

Wot?
Etwa auch noch nie Simpsons: Trilogie derselben Geschichte gesehen?
etienoir
lola hab ich glaub auch noch nie rennen sehen, da ich die potente nicht ausstehen kann. aber hat das irgendwas mit der trilogie zu tun (wenn du die hier reinschmeißt)? weil: ist nämlich eine meiner liebsten folgen.
Woas Sois...
Fun Fact for Cine-Nerds: Der Typ, der Lola fast mit dem Fahrrad umnietet, hat dann 20 Jahre später seine Version von Lola gedreht: Victoria :floet:
eigenwert
Als ich diese Simpsonsfolge gesehen hab, hat sie mich gleich total an Lola erinnert.
Dummerweise kann ich mich jetzt kaum noch an den Film erinnern, aber die Parallele ist doch schonmal, dass Lisa dauernd rennt.
Und, ich würde sagen, die ganze Art und Weise, wie die Geschichte zusammengebaut ist.
Aber wie gesagt, ist alles schon sehr lange her.
fennegk
Doch, doch... das Dingen mit der gelben Familie sagt mir irgendwas. Nebulös hinten in der Erinnerung.
Und Lola sah ich zumindest im damals rauf und runter gelaufenen (sic!) Titelsoundtrackclip öfters...

Der Nerdfact ist derweil pretty nice; auf dem Bike war er aber wohl besser unterwegs?
(Ohne "Victoria" gesehen zu haben.)
eigenwert
Simpsons hab ich übrigens schon ewig nicht mehr gesehen; die wiederholen ja nur noch die beschissenen Folgen aus den 10erjahren. Die sind eh scheiße, aber dann steht auch immer Lisa im Mittelpunkt ("Lisa ist die neue Conny") :messer: .
fennegk
Sieht bei mir nicht anders aus; dafür bleibe ich dann fast schon doch mal hängen, wenn was aus der Zeit vor dem Film läuft.
eigenwert
N Kumpel hat mir mal angeboten, mir die alten Folgen auf DVD zu besorgen (keine Ahnung, welche Connections er da hat), aber ich hab abgelehnt.
Das ist einfach nicht dasselbe, als die Kiste anzumachen und gespannt zu sein, welche Folge einen aus der Glotze raus anstarrt (ok, strenggenommmen steht es im TV-Heft, aber das hat man ja erst kurz davor erworben).
fennegk
Das war mal feines Feierabendritual.
Damals. Alles hat ein Ende. Mindestens.

Später war dann "Bob's Burgers" angesagt und dann "Modern Family"; vor diesen beiden und unterdessen wieder: KiKa-Prä-"Sandmännchen"-Programm und vielleicht noch die Show im Anschluss, wenn die Kinder brav genug waren oder aber das Zähneputzen sich wieder zog.
Go Ahead Eagle
Joker
Ein Plädoyer für Menschlichkeit und Respekt und gegen die Verrohung und Spaltung und Spreizung der Gesellschaft.
Ein sehr befreiender Film mit einfach nur befriedigenden Gewaltspitzen.
Zwei Klitzekleinigkeiten haben mich leider gestört und trüben das Bild ein wenig.
11/12.