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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

SHITHEAD
Deliverance

Puh. Auch nach heutigen Maßstäben ist das immer noch ein brutaler, deprimierender und düsterer Film. Zum ersten Mal hab ich dann auch endlich mal eine komplette Fassung gesehen. Die Szene, welche im deutschen TV immer geschnitten wird, hat's ziemlich in sich. John Boorman ist ein interessanter Regisseur, sag ich ja immer wieder. Er macht's einem nicht leicht mit diesem Film, alle Interpretationsebenen müssen selbst erschlossen werden, es gibt nur leichte Anschübe. Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was mir "Deliverance" sagen möchte. Macht aber nix, ein sehenswerter Film ist das allemal.Olsen, 25.07.2011 23:37


Auf alle Fälle, der verliert auch Jahrzehnte später nichts von seiner Wirkung. Die Szene mit dem behinderten Banjospieler erzeugt mehr unterschwelligen Terror in mir als jeder Backwoods-Horror-Streifen...
Olsen
Ja, das stimmt. Nachdem ich mir noch die Extras angesehen habe, weiß ich jetzt, wie der Film gemeint ist.
Bellice
Hab gestern Final Destination 3 auf DVD geschaut, hatte den Film schon vorher mit Freunden angeschaut und fand den ganz gut.
SHITHEAD
Gestern nem Kumpel zuliebe mit in Transformers 3...

Oh Mann! Die Schauwerte stimmen ja halbwegs, aber irgendwie war das alles ziemlich wirr und so gar nicht fesselnd. Der Ersatz für die Bombshell Megan Fox ist - nichts: kein Charisma, null Schauspieltalent und so dermaßen ecken- und kantenfrei. Wo man bei Fox dachte, die wäre auch für ne A2M-Bukkake-Party (um das mal wieder zu verwenden) zu haben, wird doch bei der neuen nur mit Unterwäsche gekuschelt, wenn überhaupt, oder? ÖDE! Und ach so, bei den ganzen Transformers blick ich auch nicht mehr durch...

Die Szene auf dem Highway fand ich allerdings ganz geil, deswegen 4/12

Edit: Deep Wang würde beinahe der fünften Punkt wert sein, aber dafür isser zu früh abgeschmiert...

Zuletzt geändert von SHITHEAD

SHITHEAD
Achso, was ich auch nicht verstehe: Wieso geben sich Schauspieler (!) wie John Malkovich, John Turturro oder Frances McDormand (!!!!) für sowas her? Um die Pausen zwischen den Coen-Drehs zu überbrücken? Brauchen die das Geld wirklich? Aus der Malkovich-Rolle hätte man ja durchaus was machen können, mit weniger Überzeichnung, aber nach ner Stunde war der ja dann einfach so raus...
Olsen
Die Leute spekulieren immer direkt aufs Geld. Vielleicht macht es denen aber auch einfach Spaß, mal wegzukommen von ihren anspruchsvolleren Sachen? (Wobei, speziell Malkovich hat da in den letzten Jahren extrem nachgelassen.) Ich versteh allerdings nicht, warum es dann nicht irgendein anderer Actionfilm sein kann, warum es unbedingt was von Mr. Militärporno Michael Bay sein muss.
Olsen
Deutsche-Filme-Abend.

Das Wirtshaus im Spessart
Kann man sich ja mal ansehen, wenn man schon im "Tor zum Spessart" wohnt, dachte ich. Kann man aber nicht. Nach 45 Minuten hatte ich die Schnauze voll. Ein hundsmiserables Lustspiel, das mich unangenehm an Steiners Theaterstadtl aus den 90ern erinnert hat.

Rosen für den Staatsanwalt
So sah das aus nach dem Krieg, zack, waren hochrangige Kriegsverbrecher schon wieder im deutschen Alltag integriert, in diesem Fall in der Justiz. Ein weiterer wichtiger deutscher Film, der sich mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt und nie im Fernsehen läuft. Merkwürdig, das scheint System zu haben. Wolgang Staudte inszeniert souverän, aber den Film trägt Martin Held als der titelgebende Staatsanwalt, und das macht er mit Bravour. Gefällt.

Zur Sache, Schätzchen
Deutschland 1968, das Land in Teilen in Veränderungsstimmung, und das ist der Film dazu. Erinnert mich von der Machart her sehr an Richard Lesters Filme ein paar Jahre früher in England, diese Swinging Sixties-Dinger wie "The Knack". Schon sehr interessant, eine ganz andere Art von deutschem Kino, unbefangen, wild, frei, lustig. Und eigentlich passiert gar nix, ein Typ treibt so durch den Tag und redet viel Zeug (sehr gute Dialoge mit Wortneuschöpfungen wie "fummeln", die heute in der Alltagssprache fest verankert sind), es gibt eine kleine Liebelei, nebenbei provoziert er ein kleines bisschen die Staatsmacht. Daumen hoch.
AERPELSCHLOT
Rosen für den Staatsanwalt
So sah das aus nach dem Krieg, zack, waren hochrangige Kriegsverbrecher schon wieder im deutschen Alltag integriert, in diesem Fall in der Justiz. Ein weiterer wichtiger deutscher Film, der sich mit der eigenen Vergangenheit beschäftigt und nie im Fernsehen läuft. Merkwürdig, das scheint System zu haben. Wolgang Staudte inszeniert souverän, aber den Film trägt Martin Held als der titelgebende Staatsanwalt, und das macht er mit Bravour. Gefällt.Olsen, 30.07.2011 00:51


Den hab ich neulich auch mal wieder geschaut. Ich find den irgendwie sehr konstruiert. Wie der Staatsanwalt bei der Verhandlung am Ende verbal ins straucheln gerät und auf einmal die Todesstrafe fordert, wie die drei Pappnasen aus der Pension ihre Beschwerden dann doch nicht vorbringen und noch ganz viel mehr. Das wirkt alles absolut nicht so, als ob es so einem echten Menschen hätte passieren können. Sehr inszeniert und dadurch ziemlich leblos. Eigentlich ein guter Film zu nem sehr wichtigen Thema, bei dem aber das Buch teilweise nicht zuende gedacht wurde.
SHITHEAD
Walk The Line

Immer wieder gut. Was Phoenix und Riverspoon da abliefern, ist schon saustark, vor allem musikalisch. Einfach n toller Film, weiß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Außer vielleicht: Kann ich bitte Reese Witherspoon heiraten, sofort? 11/12
Olsen
Ich find den irgendwie sehr konstruiert.AERPELSCHLOT, 30.07.2011 02:19


Das stimmt und ich geb dir auch bei deinen Kritikpunkten recht. Trotzdem, aufs Gesamte gesehen hat er mir gefallen und schon alleine die Szenen beim Staatsanwalt zu Hause sind das Anschauen wert ("Ich lese jetzt ein Gedicht vor!").
Go Ahead Eagle
Walk The Line

Immer wieder gut. Was Phoenix und Riverspoon da abliefern, ist schon saustark, vor allem musikalisch. Einfach n toller Film, weiß gar nicht, was ich dazu noch sagen soll. Außer vielleicht: Kann ich bitte Reese Witherspoon heiraten, sofort? 11/12SHITHEAD, 30.07.2011 11:56

Schön auch mal sowas zu lesen.
Ich fand den Film nicht gut, da er Cash als schwachen, kaputten und hilflosen Menschen darstellt, als den ich ich auch in Interviews, Biographien und Berichten nie wahr genommen habe.

Natürlich ist er mehrmals in unterschiedliche Richtungen aus einem konformen Leben ausgebrochen, egal ob das in Richtung Drogen oder Religion ging. Aber ich habs es immer so gesehen, als hätte er dies dann mit vollem Einsatz und vollster Überzeugung betrieben. Gebrochen, fertig und mitleiderregend kam er mir nicht vor und genau das stört mich an dem Film.
SHITHEAD
Ich hab "The Beast In Me" gelesen, und die Zeit damals trifft der Film glaub ich ganz gut. Und so schwach und mitleiderregend wird er meiner Meinung nach auch nicht dargestellt, das Rebellische, Störrische find ich deutlich ausgeprägter (in dem Film)

Was in "The Beast..." auch durchklingt: Ohne June hätte er es damals glaub ich nicht geschafft...

Zuletzt geändert von SHITHEAD

Go Ahead Eagle
Eine dringende Empfehlung (eigentlich an alle Cash interessierten):

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Reinhard Kleist: Cash - I see a darkness
SHITHEAD
Und bestellt :cheers:
Go Ahead Eagle
Viel Spaß damit! Ich, und mehrere Leute die das Ding von mir in die Hand gedrückt bekamen, fanden es ganz groß.

Und genauso würde ich mir dann auch ne Cash-Verfilmung vorstellen.
Gewaltig, düster, hart - immerhin handelt es sich hier um den Prototyp des Musik-Rebellen!
Olsen
Wird in dem Buch mal kritisch darauf eingegangen, was für ein konservativer Christ Cash gewesen ist?
SHITHEAD
Ist aber glaub ich durchaus n bissl Verklärung in dem "gewaltig, düster, hart" - ich glaub, dieses "harte" Image hat er erst in den letzten 10 Jahren bekommen, wegen seiner Anti-Haltung. Vor allem in den 60ern hat er seinen Schwächen teilweise extrem nachgegeben, deswegen find ich den Film ja auch so treffend... Und in der 80ern war er teilweise dort, wo Gunter Gabriel auch war (oder noch ist)
Woas Sois...
Danke Olsen, das stört mich bei den ganzen Cash Gejuble auch immer. Der Mann war ja wirklich von den Christlichen Fundamentalisten.
AERPELSCHLOT
schon alleine die Szenen beim Staatsanwalt zu Hause sind das Anschauen wert ("Ich lese jetzt ein Gedicht vor!").Olsen, 30.07.2011 12:00


"Der Mond..... ist aufgegangen...." Die überbetonten Pausen, dieser Befehlston, großartig. Das stimmt, diese Szenen sind absolut herausragend.
-pmh-
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rien à déclarer (dt. "nichts zu verzollen")
Franz./OmdtU

"grenz"wertiger spaß ... zwar ohne nennenswerten tiefgang, aber mit herrlichem ensemble und jeder menge spielwitz ausgestaltet > 7/12