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Ich war völlig verblüfft als mir bewusst wurde, dass Tarsem Singh (The Cell, The Fall) tatsächlich Regisseur gewesen sein soll. Selbst der in den Pressestimmen hochgelobte visuelle Aspekt von "Krieg der Götter" kann zu keinem Zeitpunkt die Kraft seiner bislang bekannten Arbeiten erreichen. Der Stil erinnert dabei weder kompositorisch noch im Handlungsablauf an seine Handschrift sondern aufgrund des Produktionsteams visuell und im streitbaren Versuch irgendwelchen Sagen und Mythen völlig frei in einen Topf werfend an "300", was rein oberflächlich betrachtet natürlich zumindest unterhaltsam sein könnte aber im direkten Vergleich technisch nicht gegen die Bilder vom spartanischen Kampf gegen die Perser bestehen kann und erstaunlicherweise noch flacher im Storyboard ausfällt. Der Film hat trotz einiger guter Darsteller einfach null Charakter und lässt Stoff aus dem so vieles zu machen wäre, elendig im Nichts verpuffen. Im Gegensatz zu "300" gibt es noch nicht einmal Punkte an denen sich streiten lässt über faschistoide Ästhetik oder über die eindimensionale Darstellung historischer Konflikte, denn "Krieg der Götter" lässt den Zuschauer durch seine unraffinierte und billige Charakterdarstellung noch kälter als sein filmisches Vorbild. Klar, es gibt mächtig blutige und technisch tolle Kampfszenen aber wenn "300" noch mit fast visionären Bildern Eindruck machen konnte, fragt man sich hier wirklich ob man nicht lieber hätte bügeln sollen statt 90 Minuten mit "Krieg der Götter" zu verplempern.
5/12