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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

Olsen
Incendies (Die Frau, die singt)
Ich war mir lange Zeit nicht sicher, ob ich den Film nicht zu ruhig, zu lang und auf der anderen Seite zu klischeehaft finde. Einige Szenen würde ich wohl immer noch ändern. Aber: Wie sich diese letzte Viertelstunde eindrücklich ins Gehirn brennt und alles verstärkt, was man vorher gesehen hat, das ist schon meisterhaft. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal beim Abspann derart versteinert dagesessen hätte. Geweint hatte ich vorher schon. Es ist einer dieser Filme, die ihre volle Wucht erst nach dem Ende entfalten und einen echten, denkenden, fühlenden Zuschauer erfordern, keinen Konsumenten.
8/10
(Aber wenn ich den noch mal sehe, gebe ich die Höchstwertung, ich hab's im Gefühl.)
SHITHEAD
Leute, hört auf den Olsen. Ganz starker Film.
OneFingerSalute
Wenn Tina das lesen sollte, gibt es wahrscheinlich ordentlich Dresche, aber: ich kann die Dinger echt nicht mehr ertragen. Diese unfassbare Überpräsenz überall, schrecklich. Gestern hab ich allein drei (!) Autos hier auf dem Land gesehen, die eine Minion-Figur im Auto hatten.Olsen, 20.07.2015 15:27 #


Dazu passt sehr schön, was ich gestern auf Twitter gelesen habe:

Suchte im Supermarkt ein Produkt ohne Minions drauf. Esse jetzt in Essig getunkte Putzschwämme.


Quelle
BabyBorderline
ja sorry, aber "lustige" menschen auf twitter sind noch nerviger als die minions. FAKT!

schlimm auch diese ritualisierte sprache, die sich dort finden lässt. "und dann weiß ich auch nicht" , "..., kann ich!"

ich könnt kotzen. twittermenschen = untermenschen!
Olsen
Howl
Mit wirklich erlesener Besetzung (die teilweise nur zwei Minuten zu sehen ist, aber wurscht) dreht sich dieser Film um Allen Ginsbergs berühmtes Gedicht und den Prozess um eben jenes. Mir war diese Geschichte nicht bekannt, ich kenne Ginsberg bisher auch nur als den Kumpel vom alten Jack Kerouac. Aber meine Fresse, hat dieses Gedicht eine Wortkraft, sensationell. Ich mache mir nicht so viel aus Poesie, aber das... super. Das Gedicht wird komplett im Film zitiert, unterlegt durch eher befremdliche Animationssequenzen. Die sind dann auch mein Hauptkritikpunkt, ansonsten hätte mir der Film sicher noch besser gefallen. Aber er lohnt sich auch so, schon alleine, um James Franco mal schauspielen zu sehen. (Eine Seltenheit.)
8/10
LaRocca
Men & Chicken
Was raucht dieser Thomas Anders Jensen eigentlich? :D Seine Filme sind ja alle ein bisschen böse, aber der hier, hab ich das Gefühl, schießt den Vogel ab. Der ist ähnlich lustig wie Adam's Äpfel oder Dänische Delikatessen, ghat aber in eine abartigere Richtung. Ein paar mal wusste ich nicht, ob man darüber überhaupt lachen darf. Nach dem Kinobesuch war ich etwas verstört. :D
a.moroso
"Men & Chicken" ist abartig gut. Die Bibel-Exegese, die Abrahams Verhalten auf dem Berg wissenschaftlich erläutert und die Ziege zum Hauptprotagonisten werden lässt, anstatt über die moralischen Implikationen nachzudenken... Mads Mikkelsen, der zuerst die Bürgermeistertochter verschmäht, dann seinen Bruder beleidigt, nur um im selben Atemzug das Kücheninventar zu bewundern ("Verdammt, sind das viele Nudelhölzer!"). Das Federball-Doppel im ehemaligen Sanatorium. Boah, fand ich den Film gut.
Reefer Sutherland
Auf "Men & Chicken" bin ich gespannt wie Flinten.
Thomas Anders Jensen überarbeitet gerade das Drehbuch zur "Dark Tower" Verfilmung von Stephen King.
Ich dachte, ich les' nicht recht und hab direkt steiffe Nippel bekommen.
Reefer Sutherland
"Chappie"

Ein Stück Brot von einem Film.
Hugh Jackman hatte die asozialste Frisur im ganzen Film und wurde von Die Antwoord tatsächlich an die Wand gespielt.
Ich habe nach "Chappie" für mich beschlossen, dass ich mir keinen weiteren Film von Blomkamp anschauen werde.
"District 9" war ein Gaukler.
"Elysium" war ungeniert stibitzter Trash.
"Chappie" ist ein Haufen Scheisse mit einem der beschissensten Filmenden der jüngsten Filmgeschichte.
Ich hätte dem Film eine menge verziehen: sein weltfremdes Weltbild, in wenigen Fällen Potentialverschwendung, Hugh Jackman der eine gefühlte Woche lang in einem stinkingen Kevin James ähnlichen UPS meets Jurassic Park Outfit durch den Film stapft und am Ende den asozialsten Penner innerhalb des Films darstellt....etc pp.
Aber es geht nicht, da dir das Ende versucht mit seinem Schwachmatentum ins Hirn zu scheissen.

Blomkamp ist im Sci-Fi Bereich sicherlich ein Optiker. Aber inhaltlich sind seine Filme hohle Fritten. Wenn "Chappie" ähnlich hohl gewesen wäre wie "Elysium" dann hätte ich hier null problemo mit dem Film, aber da "Chappie" sein Ende todernst meint, fühle ich mich als Zuschauer nicht nur verarscht, ich fühle mich mit Füssen getreten.

2.5/10
Woas Sois...
Schön, dass jemand auch mal den Blomkamp so sieht.
Wobei, bei Chappie waren die anderen hier auch nicht so angetan. Für mich einer der nervigsten Filme der letzten Zeit. Der Roboter hätte sofort bei VW ans Band gestellt gehört. Mit dem Stimmmodul auf mute.
Reefer Sutherland
Was ich dem Film aber minimal anrechnen musste .... Sharlto Copley war nicht zu sehen. Zwar zu hören, aber nicht zu sehen.
Copley's Bild sollte im Duden unter Anti-Schauspieler abgedruckt werden.
Olsen
Tja, in "District 9" fand ich ihn überzeugend. Aber mir gefiel auch der ganze Film (Schlussteil mit Battletech-Kram etwas weniger). Und "Elysium" geht für mich auch klar. Ergo: Ich mag Blomkamp eigentlich.
Amano
"Men & Chicken" ist abartig gut. Die Bibel-Exegese, die Abrahams Verhalten auf dem Berg wissenschaftlich erläutert und die Ziege zum Hauptprotagonisten werden lässt, anstatt über die moralischen Implikationen nachzudenken... Mads Mikkelsen, der zuerst die Bürgermeistertochter verschmäht, dann seinen Bruder beleidigt, nur um im selben Atemzug das Kücheninventar zu bewundern ("Verdammt, sind das viele Nudelhölzer!"). Das Federball-Doppel im ehemaligen Sanatorium. Boah, fand ich den Film gut.a.moroso, 25.07.2015 17:07 #


Naja abartig gut trifft zwar wortspielerisch den Inhalt ganz gut, ist mir persönlich aber etwas zu hoch gegriffen.

Klar, die Nudelhölzer-Szene fand ich auch ganz ganz toll, aber am Ende war's mir einfach zu eklig. Dazwischen gab's aber auch ganz großartige, absurde Dialoge und Szenen.

Der Film wirkte jedenfalls noch lange nach.

Müsste ich aber wählen, würde ich mich für ADAMS ÄPFEL entscheiden.
Amano
Vorgestern Dank Freikarte ANT-MAN angeschaut.

Da war ich echt positiv überrascht! aber das passiert ja oft, wenn man ohne große Erwartungen einen Film anschaut.

Klar, war jetzt kein AVENGERS und einige Dialoge waren etwas holprig, aber ich musste doch oft laut lachen. Schön, dass so ein "kleiner" Marvel nicht einfach lieblos runtergespult wird, sondern auch hier viele schöne Ideen eingebaut werden (z.Bsp. der Falcon).

Empfehlenswerte 9/12
Powder To The People
Dein Weg
Freundin bestritt den Jakobsweg und wollte den unbedingt sehen. Und tatsächlich: Mit Martin Sheen in der Hauptrolle entwickelt sich ein angenehm unpathetischer, unaufgeregter, in sich ruhender Film, der nur selten ausbricht. Das ist nicht negativ gemeint. Denn der eigentlich sehr traurige Stoff hätte auch zu einer triefenden Schmonzette werden können. Stattdessen wird der Spirit der Reise mit bewusst überzeichneten Figuren (als Metapher für die emotionalen Spitzen) und einem kühl agierenden Sheen wohl sehr gut erfasst, wie die erfahrene Mitguckerin äusserte. Ich hatte schlimmes erwartet und bin durchaus positiv überrascht.
7/12

Kingsman
Äusserst unterhaltsam. Völlig übertriebener Weltverschwörungs-James-Bond-Kram mit Obercoolnessfaktor. Also zumindest was Colin Firth angeht. Die Flachpfeife Egerton, mit seinem genau einen Milchbubi-Gesichtsausdruck, hat mich völlig unbeeindruckt gelassen. Ansonsten schicker Schwung dahinter. Samuel L. Jackson als lispelnder Computernerdmilliardär und gleichzeitiger Endgegner hat mal ein paar Facetten wenn er nicht den harten Sack markiert. Quasi das eigentlich Comicäquivalent zu seiner Rolle in "Unbreakable". P.S.: Die überraschend brutale/ausladende Kirchenszene hat Kinnladenfallfaktor.:thumbsup:
9/12

Stretch
Hier schliesse ich mich Woas an. Nette Ideen, witzige Skizzen - aber insgesamt viel zu sehr auf Kultfilm getrimmt. Die Figuren wirken wie abgewandelte Blaupausen aus anderen Filmen. Manche machen überhaupt keinen Sinn oder sind reiner Schaufaktor. Die Story einer beschissenen Nacht voller Obskuritäten ist spätestens seit Hangover überreizt. Vielleicht hat dem Film auch einfach nur eine verzweifelte Atmosphäre gefehlt. Oder mindestens ein richtig guter Schauspieler. Oder doch noch 1-2 Millionen Budget. Ich weiss es nicht.
6/12

Inherent Vice
Zum Schluss noch ein abgedrehtes Spektakel im Fear-And-Loathing-Style. Dessen Wahnsinn erreicht die Story um einen Privatdetektiv in den 70ern, dessen Ex ihm einen scheinbar beiläufigen Auftrag gibt, der sich als obskures Drogending entpuppt, natürlich nicht. Muss sie auch gar nicht. Das Staraufgebot, das sich hier die Klinke in die Hand gibt, reicht völlig aus. Allen voran Joaquin Phoenix als Hauptdarsteller im dauerbekifften Zustand, Josh Brolin als Cop mit reichlich Störungen, Reese Witherspoon als Staatsanwalt und gleichzeitige Gespielin, Owen Wilson als ungewollter FBI-Informant, Benicio Del Toro als...na was wohl...Anwalt(:bigsmile:), Eric Roberts als entschwundener Immobilienmillionär, Martin Short als koksender Zahnarzt - die Liste ist noch länger. Allerdings haben die Figuren nicht sonderlich viel Screentime, was irgendwie auch gleich wieder sympathisch ist und nach Dauercameos riecht. Das verleiht der zumindest teilweise zähen Geschichte viel Unterhaltungsfaktor. Warum das Ding bei so einem Aufgebot nur in ausgewählten deutschen Kinos lief, bleibt wohl ein Geheimnis der Betreiber. Hinweis: In der Originalsprache kaum guckbar. Nicht wegen der Dialekte, es wird einfach nur so dermassen unverständlich genuschelt.
9/12
Reefer Sutherland
Ich hab "Inherent Vice" nach 40 Minuten, die sich wie 3 Tage anfühlten, beendet.
Fahrenheit
They Live

Aus gegebenen Anlass. :( Ich find den ja ganz toll, nach wie vor aktuell und Roddy Piper ist einer meiner Kindheitshelden.

Ant-Man

genau wie ich erwartet habe. Nicht per se unerträgliches Popcornkino, aber man merkte, dass einige Gags nur enthalten waren, um dem Film einen Hauch von Individualismus zu geben. Der Rest war absolutes Standardprogramm, das auch hätte von einer Maschine geschrieben werden können.
SHITHEAD
Slow West
(Anti-)Western von John Maclean, gedreht in Neuseeland, mit Briten und Australiern besetzt, das uramerikanische Genre also von Fremden unterwandert wie einst zu Horst Wendlandt's Zeiten. Und die Landschaft ist Jugoslawien tatsächlich nicht unähnlich. Aber zum Film: Ein 16-jähriger Schotte reitet allein gen Westen, seiner großen Liebe hinterher, nicht ahnend, dass auf sie und ihren Vater ein beträchtliches Kopfgeld ausgesetzt ist. Ein Pistolero nimmt sich seiner an, nicht ohne Hintergedanken...
Ziemlich gutes Ding, sehr ruhig und unaufgeregt inszeniert (slow halt), enorm lakonisch, und mit einigen surrealen Tagtraum-Sequenzen, die aber besser nicht passen könnten. Mit 80 Minuten schön knackig, demontiert der Film so einige Wild-West-Mythen, ohne aber die wesentlichen Bestandteile zu sehr aus dem Auge zu verlieren (der harte Kerl mit dem weichen Herz, der Schurke im Bärenfell, die edle Rothaut). Die großartige Besetzung tut ihr übriges: Michael Fassbender geht ja eigentlich immer klar, Kodi Smit-McPhee passt hervorragend in die Rolle des idealistischen Jünglings und Ben Mendelsohn hat seit Bloodline einen dermaßen großen Stein bei mir im Brett, der Typ ist einfach großartig. Highlight war allerdings für mich Caren Pistorius, die als Rose, das Ziel der Reise, eine wunderbare Mischung aus verletzlicher Jugend und abgebrühter Erwachsenenhärte abgab. 10/12
schmirglie
Kingsman
Was für ein unfassbarer Quatsch.
Hatte definitiv seine Momente, aber insgesamt hat mich das nicht überzeugt, trotz Colin Firth und Samuel L. Jackson.
MartinwillVinyl
Slow West

10/12SHITHEAD, 03.08.2015 09:23 #


toller Film, stimme dir in allen Punkten zu. Da hätte ich gern mehr davon.