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Musik

Vielohrentest light

Fahrenheit
Hilfe Hilfe.
Ähem.. ausgerechnet ich als Musiktheoretiker.
Ich brauche allerdings noch bis morgen, vorher bin ich nicht an einem PC mit Youtube-Zugang.. :/
Fahrenheit
Sorry, dass ich hier den Verkehr aufgehalten habe. Ich hadere, auch weil ich ja selbst weiss, dass ich nicht der große Musikgeniesser bin. Seltenst gefällt mir Musik die man mir empfielt, mein Freundeskreis stempelt mich auch nach vielen Jahren noch als komisch ab. Aber man kann ja nicht aus der Haut.
Mein Spektrum ist.. ein wenig, was ich nahezu grundsätzlich nicht mag (Reggae, Jazz), ein gigantisches Feld dessen, was ich OK finde, hören kann, oft auch mal höre, und dann einzelne Alben oder Lieder, die darüber hinaus bei mir immer immer wieder laufen, über viele Jahre. Was mir gefällt sind auch oft kleine Nuancen oder Quirks, die gar nicht so prägend sind für den gesamten Song. Ecken und Kanten. Jetzt kommt dieses Lied daher. Erstens, als Empfehlung, zweitens, definitiv in dem breiten Mittelfeld angesiedelt. Ich versuche mich aus beiden Richtungen anzunähern. Es stößt mir auch beim dritten hören nicht auf, nervt zu keiner Minute und auch der Gesang ist angenehm. Verbreitet Ruhe und ist nicht zu aufdringlich. Aber auf der anderen Seite wechselt es zwar in Lautstärke und Intensität, aber so die eine richtig markante Stelle, der Ausbruch, der Höhepunkt ist für mich nicht gegeben, bzw gibt es da zu viele. Beim ersten hören habe ich relativ schnell angefangen wieder mit den Gedanken woanders zu sein und hab angefangen Kommentare bei youtube zu lesen (lustigerweise sagen die, dies ist das schlechteste des Albums?). Auch hab ich mich zwischendurch gefragt, ob es noch der selbe Song ist (nach ca 5min). Zu dem Zeitpunkt kam es mir lang vor und - auch das ein Zeichen dafür dass mir der rote Faden fehlt. Beim zweiten und jetzt gerade dritten Hören hab ich den Effekt lustigerweise nicht mehr. Mittlerweile gefällt es mir besser als am Anfang. Objektiv betrachtet dürfte es aber solide bis gute Handarbeit sein, nur was hilfts, wenn es nicht die großen Gefühle auslöst?
Ich tu mich wirklich schwer damit, weil es so mittig im Mittelfeld liegt. Was sagt man über gute Musik, die einen aber nicht so recht berührt? 3.5/5? :D

Ich hab leider auch gerade keinen Song, den ich beurteilen lassen wollen würde. Ich glaub ich habe über die letzten Wochen 4 Lieder gehört.
Ergo - freie Runde? Wer will?
-pmh-
tja, ich hätte das was... und denkt mal an mich, ich verreiße kritisiere gerne mal was aus einem anderen musikalischen universum. :cool:

birgit, du bist nominiert und darfst etwas über diesen track schreiben:

daniel avery - drone logic (2014)
housefrau1981
Hahaha, da hast du ja ZUFÄLLIG einen Song gewählt der wie gemacht für mich ist.

Natürlich ist Drone Logic zu allererst mal ein Track, der das Rad jetzt auch nicht neu erfindet, garniert mit eher simplen 08/15 Vocals (die aber grade an den packendsten Stellen dann auch wieder verschwunden sind)

Der Song reisst mich ehrlich mit. Minimalistisch, aber treibend, baut sich über die Laufzeit von 7 Minuten hier ein ordentlicher Druck auf, jede "Schicht" passt perfekt auf die nächste.
Ich bin zwar zu alt für den Scheiß, aber der Song macht echt Luft auf eine durchtanzte Nacht, spätestens ab Minute 3 wummert es mit einer Wucht und Brillanz aus den Boxen - ich würde sagen, gut ausgewähltes Beispielstück für deepen Clubsound.


Und damit ich die Runde hier nicht aufhalte, nominiere ich einfach mal Powdi für den Song hier

Gregor McEwan - Rewind, Retrack, Rename, Restore

Powder To The People
Huch? Ich wieder? Und dann beginnt das so Singer-/Songwriter-mässig. Mit der Sparte kann ich ja nur bedingt was anfangen, weil mir da einfach viel zu viel Gleichförmigkeit und aufgeblasene Nichtigkeitslyrik herrscht. Aber siehe da: Der Refrain wird plötzlich verstärkt und mit Schmackes vorgetragen! Der Herr kann richtig Druck hinter seine Stimme bringen, gefällt mir. Ich mag es wenn Lieder in dieser Sektion auch mal mit Inbrunst vorgetragen werden. Das Outro ist ok, fügt dem Song ohne abschliessendes Crescendo allerdings meiner Meinung nach nicht viel hinzu. Da hätte ich den Chorus lieber noch häufiger gehört. Aber trotzdem schön, wenn sich einer Gedanken über Songwriting macht. Ich höre mir den mal genauer an und danke, liebe Birgit!

Hier geht's weiter mit einem Aufruf an against pollution mit:

Dananananaykroyd - Black Wax
against pollution
Damit rennst du bei mir natürlich offene Türen ein. Oder wenigstens Angelehnte. Mit der Band selbst hab ich mich trotz des (dämlichen? cleveren? auffälligen!) Namens noch nicht beschäftigt, aber Indierock geht immer! Auf der AA-CD war mal ein Track von denen drauf, der, wenn er denn mal zufällig läuft bei mir aber als 'irgendwas frühes von Billy Talent' registriert wird.
Diese Ähnlichkeit ist im obigen Song aber nicht mehr zu erkennen. Ich mag die klare Gitarre (so deutlich abgemischte Spuren helfen mir Musiktheorie-Deppen manchmal, auch ein paar Sachen rauszuhören, die einige von euch auch im härtesten Thrash-Metal-Geshredder erkennen können :bigsmile:) und halte grundsätzlich auch viel von Sängern, die zwar nicht sooo große Skills haben, fehlende aber mit doppelt so viel 'Hingabe' wettmachen. Erst wollte ich schreiben, dass der Refrain eine vertane Chance ist, nochmal ein bisschen mehr Tempo reinzubringen - da wird gegenüber der Strophe eher etwas Luft rausgelassen - das hat man sich aber wohl für das Finale aufgespart, das dann versöhnlich stimmt, da würde ich in 'nem kleinen Club auch gut zu abgehen.
Insgesamt also ziemlich gute Wahl für mich, danke dafür Powdi! Werde ich bei Gelegenheit auch mal vertiefen, haben ja nicht die umfangreichste Discographie. :bigsmile:

Habe ein bisschen den Überblick verloren, wer hier jetzt wie oft dran war, aber vielleicht mag Harry Gant mal was zu folgendem - vielleicht etwas Visions-untypischen - Song sagen:



Casiotone For The Painfully Alone - Young Shields

Zuletzt geändert von against pollution

Harry Gant
Visions-untypisch bin ich ja auch gerne :bigsmile:
Und eine Frage gleich zu Beginn, in welchem Monat und Jahr der 80 war das Album im ME?
Nein Scherz.
Eigentlich nicht so mein Stil aber der Song gefällt mir richtig gut, der stoische Drumcomputer und die flächigen Synthies passen und ergeben zusammen einen perfekten Sound zum nachts Autofahren. Da reiht sich der eher monotone Gesang auch gut mit ein. Gefällt mir, vielleicht höre ich da noch mehr rein.
Also guter Tipp Polli

Jetzt würde ich für meinen Teil mal gerne lesen was der Crackerman von diesem Song hält.

Von den ganzen Retro Platten zur Zeit eine meiner liebsten.
Olsen
Jetzt kommen die Einschläge langsam wieder näher. Bitte nominiert mich nicht wieder, danke.
Crackerman
Jetzt kommen die Einschläge langsam wieder näher. Bitte nominiert mich nicht wieder, danke.Olsen, 28.06.2018 20:48 #

:lol1:
Denk dran, du bist nicht zu deinem Vergnügen hier :klugscheiss:
Crackerman
The Temperance Movement war mir mal auf einer Heft-CD aufgefallen. Kannte ich davor gar nicht und der Sound stach angenehm heraus. Der Song war da allerdings etwas öde. Hier stimmen eigentlich alle Zutaten, um ein schönes Gebräu zusammenzukriegen: die Stimme ist rauh genug, die Gitarre gibt dem ganzen einen coolen Funky-touch, der Bass geht in die Beine. Seltsamerweise funktioniert grad der Refrain für mich gar nicht. Den habe ich jetzt einige Male direkt hintereinander gehört, aber was die Strophe mit ihrem sehr schön entspannten Flow aufbaut, kann er überhaupt nicht einhalten. Auch die Bridge passt nicht. Für mich. Das wäre so ein Lied, welches einfach durchfliessen müsste. Jetzt läuft grad wieder die Strophe, und ja, das mag ich sehr. Wenn die so stimmt, bräuchte ich keine Abwechslung. Insofern bin ich nach wie vor zwiegespalten bei dieser Band. Trotzdem danke für die Erinnerung. Entweder höre ich mir mal eine ganze Platte im Laden an, oder -noch lieber- ich schau sie bei der nächsten Gelegenheit live.
Crackerman
Hinreichend bekannt, jeder hier ist in verschiedensten Genres unterwegs. Ich hätte gern jemand, der Hartes und Poppiges ziemlich gleichermassen goutiert, aber von dem ich noch nie etwas Altes gehört oder gesehen habe. Deshalb möchte ich den vielseitigen OlSchmirglie nominieren. Und zwar hierzu:



BEGGARS OPERA - Death
schmirglie
Antwort kommt, kann aber bis Dienstag dauern.
schmirglie
Also, vielen Dank für die Blumen erst mal!
Ich hab mir das Lied zunächst angehört ohne mich weiter über die Band (deren Namen ich noch nie gehört hatte, natürlich) zu informieren, bin wegen Crackers Erklärung aber mal davon ausgegangen, dass das Stück wohl älter ist als ich. Nach einer Minute habe ich geschaut wie lang es ist, und, wie mein Eindruck nach dieser Minute vermuten ließ, wurde mir hier ein längerer Brocken zugeteilt. Die große sich stellende Frage war dann: Geht das jetzt noch acht Minuten so weiter (möglich, wäre mir dann aber doch etwas zu dröge), oder wann entwickelt sich noch etwas, und wenn ja, was ist dieses etwas?
Die Antwort ist: Ja, es entwickelt sich etwas, aber nicht unbedingt das, was ich erwartet hatte :bigsmile: Statt einem großen Ausbruch stellt das lyrische Ich fest, dass es tot ist, und danach zieht sich das Lied im besten Sinn zum Ende hin, um diese Erkenntnis musikalisch zu untermalen. So weit so schön. Mein Eindruck am Ende war, dass das Stück sich sehr gut als Abschluss eines Albums machen würde, ganz besonders bei einem Konzeptalbum, dass die Geschichte dieses Ichs erzählen würde. Da lag ich wohl recht richtig, wie mir die anschließende Recherche und das genauere Anhören der Lyrics verraten haben.
Fazit: Insgesamt fällt es mir schwer das Stück ohne den Rest des Albums zu bewerten. Ich glaube eher nicht, dass ich großer Fan werde, bin aber definitiv nicht abgeneigt dem Album eine Runde zu geben.
Insgesamt fand ich den Song spannend genug um ihn zwei Mal hintereinander komplett zu hören, was mich nur sehr verwirrt, ist, dass du mir hier definitiv etwas vorgesetzt hast, was weder hart noch poppig ist :bigsmile:
schmirglie
Nachtrag: Beim Nachlesen im Thread zwecks Finden eines geeigneten Nachfolgers bin ich darüber gestolpert, dass du den Olsen mit Ufomammut gequält hast, die ich nur vom Namen kenne, weil sie hier häufig als grandiose Liveband gefeiert wurden. Ich muss sagen: das hat mir echt überraschend gut gefallen, ich glaube live würde ich mir die Walze schon auch mal geben wollen. Für die Bahn oder zu Hause nebenbei wäre es dann aber wohl eher nichts.

Wie dem auch sei, ich habe mir jedenfalls den Eagle für dieses Stück ausgesucht, ich hoffe er hat Lust:
eigenwert
Protokoll, Protokoll, mitschreiben: baldmöglichst wieder Ufomammut hören!
Go Ahead Eagle
So, da bin ich.

Three man cannon? Nie gehört.
Nach 30 Sekunden springe ich direkt wieder an den Anfang zurück, allein weil die Intro Gitarre so toll klingt.
Death Cab for Cutie wäre meine erste Idee.
Noch mal zurück. Schön wie Gitarre und Keyboard harmonieren.
Schlagzeugeinsatz passt. Gesang bringt mich weit weg von DCfC.
Hmmm, schöne Bridge. Herrlich. Ich gleite dahin.
Ab ner Minute stellen sie den Sound of Lofi um? Egal. Bleibt schön.
Es steigert sich in einen kleinen Gitarrenorgasmus.
Wie viele Spuren laufen hier nun übereinander? 4? 5?
Tolles Ende. Alles gesagt. Schön, dass sie es einfach im "Krach" zu Ende bringen und sich nicht erneut eine Art Strophe oder Refrain einschleicht nur um auszudehnen.

Noch mal zurück auf Anfang. Das Intro ist einfach großartig.
Wo hast du den Song her, Schmirglie? Kennt ja offenbar selbst bei youtube kaum jemand. 10.000 Klicks innerhalb von gut 4 Jahren, davon 3 durch mich, ist jetzt nicht die Masse.
Go Ahead Eagle
Bevor ich die nächste Runde schon wieder frei gebe, lasst mir mal noch einen Tag Zeit nach einem schönen Song zu suchen.
Go Ahead Eagle
Ach ja. Soll sich der Cracker doch mal bitte mit JAZZ befassen.
Keine Ahnung, wie er dazu steht. Also bitte. Bühne frei für:

schmirglie
Ich hab Three Man Cannon vor einiger Zeit als Vorband von Pup und Modern Baseball (glaube ich) in Köln gesehen und direkt ins Herz geschlossen :smile: Manchmal hat man solche Erlebnisse, freut mich, dass es dir auch gefällt! (Ich hab dich aber auch nicht so ganz ohne Grund ausgewählt :smile:)
Go Ahead Eagle
Och ich habs scon oft erlebt, dass mich die Vorband schlagartig begeistert und alles danach dann, trotz Vorfreude und allem drumherum, nicht mehr dran kommt.

Bestes Beispiel: Eastern Conference Championship als Vorband von The Get up Kids.
Oder: Turisas als Vorband von Dragonforce. :floet: