Forum

Musik

Überragendes Debutalbum - und dann?

-pmh-
Portugal. The manriotsk, 03.06.2010 19:12



wenn man alle 9 monate was veröffentlicht, muss ja die qualität früher oder später drunter leiden. es klingt zwar kein album wie das andere, aber besser wirds damit auch nicht ... bleibt nur die frage: werden die jungs mit der peitsche zum songschreiben angetrieben oder warum die eile ? :hm:
AERPELSCHLOT
Tja, ihr werdet mich hassen aber mir ging es immer so mit Pearl Jam....ich konnte mich nie mit den Scheiben nach "Ten" anfreunden....geht null für mich...ich weiss, ich muss ein Banause sein aber das Zeug geht mir auf den Zünder!riotsk, 03.06.2010 18:12


Dafür werde ich dich sicher nicht hassen. Wo du Recht hast... Aber daß du "Ten" magst, dafür könntest du schon auf die "böse" Liste kommen. Mir ist die ganze Band zu schwulstig und das hat alles keine Eier. Beim Musikexpress (nicht grad das für mich maßgebliche Blatt, aber hier liegen sie absolut richtig...) zählen sie zu Recht zu den 50 meist überschätzten Bands, wogegen Mudhoney zu den 50 meist unterschätzten Bands zählt.
riotsk
Ach, um ehrlich zu sein, war "Ten" auch nie mein Ding...ich wollte es mir hier im Forum aber nicht endgültig verscherzen:) nee, aber lass mal "Black" ist riesig!Und Eier? Naja...haben Radiohead auch nicht und sind für mich trotzdem umwerfend!
AERPELSCHLOT
Die haben die Kreativitätseier :bigsmile: Aus ner durchschnittlichen Indie-Band ne Band zu machen, die nen völlig eigenen Sound kreiert, dazu brauchste halt auch Eier. :bigsmile:
action ape
Also ich finde ja, dass die Frage, ob Musik "Eier" braucht, wäre einen eigenen Threat wert...Musste diese Diskussion schon des öfteren führen...Was das genau bedeutet, weiß allerdings bis heute nicht.
doomraupe
opeth orchid, ein kantiger (m)eis(ter)b(w)er(k)g - später dann zwar bunter, ausgefeilter, melodisch aber nicht mehr so zwingend
RINGO
Tja, ihr werdet mich hassen aber mir ging es immer so mit Pearl Jam....ich konnte mich nie mit den Scheiben nach "Ten" anfreunden....geht null für mich...ich weiss, ich muss ein Banause sein aber das Zeug geht mir auf den Zünder!riotsk, 03.06.2010 18:12


Dafür werde ich dich sicher nicht hassen. Wo du Recht hast... Aber daß du "Ten" magst, dafür könntest du schon auf die "böse" Liste kommen. Mir ist die ganze Band zu schwulstig und das hat alles keine Eier. Beim Musikexpress (nicht grad das für mich maßgebliche Blatt, aber hier liegen sie absolut richtig...) zählen sie zu Recht zu den 50 meist überschätzten Bands, wogegen Mudhoney zu den 50 meist unterschätzten Bands zählt.AERPELSCHLOT, 03.06.2010 21:22



Ja, ja, über Geschmack lässt sich nicht streiten! Obwohl eigentlich ja doch ....
Hier muss ich doch meinem Verteidigungsreflex nachgeben :bigsmile:

Also gerade Pearl Jam haben ein echt komplexes Gesamtwerk vorgelegt und haben gar m.E. gar keine wirklich schwache Scheibe abgeliefert. So konstant auf so hohem Niveau ... sehr beachtlich und fast ohne Gegenbeispiel!
Nur mal einige Beispiele dafür, dass auch ihr späteres Werk sauviele Perlen beinhaltet "Corduroy" (Vitalogy), "Red Moskquito" (No Code), "In Hiding" (Yield), "Breakerfall" (Binaural), "Green Disease" (Riot Act), "Marker in the Sand" (dto), "Force of Nature" (Backspacer) und und und ...

Wenn "Eier haben" lautes Gebrüll, Dauerknüppeln und konsequente Ignoranz klassischer Songstrukturen bedeutet, ja dann haben Pearl Jam keine Eier. Aber wenn das die Kriterien sind, dann ist die Diskussion auch völlig überflüssig.

Und diese Musikexpress-Lliste ist ja mal auch der größte Quatsch der Welt. Wenn die Liste die 50 tollsten band heißen würde, wäre sie vermutlich fast identisch...
AERPELSCHLOT
Wenn "Eier haben" lautes Gebrüll, Dauerknüppeln und konsequente Ignoranz klassischer Songstrukturen bedeutet, ja dann haben Pearl Jam keine Eier. Aber wenn das die Kriterien sind, dann ist die Diskussion auch völlig überflüssig.

Und diese Musikexpress-Lliste ist ja mal auch der größte Quatsch der Welt. Wenn die Liste die 50 tollsten band heißen würde, wäre sie vermutlich fast identisch...RINGO, 08.06.2010 12:44


Klassische Songstrukturen braucht in der Tat keiner, wenn damit das gängige Strophe-Refrain Schema gemeint ist. Wir sind hier nicht in der musikalischen Früherziehung :bigsmile:
Und diese ganzen "Schönsinger", die sich mittlerweile in der Alternative Szene tummeln, die ihre Stimmen in höchste Tonlagen quälen, die klingen als wenn man ein Stück rostigen Stacheldraht ins rechte Ohr reinschiebt und aus dem linken wieder rauszieht und dann schön hin und her zieht: Aktion Ohrenbluten.
Weder Strophe/Refrain noch Schönsinger haben Eier (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Und beides gibt es schon, solange es Pop gibt und wird auch im Schlager verwendet. Wenn man Alternative wörtlich nimmt, dann kann das ja nu wirklich nicht sein.
Der Gegenentwurf dazu heißt übrigens nicht lautes Gebrüll und Dauerknüppeln. Wäre das so, dann wäre das ein Zeichen extremer musikalischer Beschränktheit. Wie man in großen Teilen der Metalszene sieht, kommt man damit auch nicht weiter.
RINGO
Wenn "Eier haben" lautes Gebrüll, Dauerknüppeln und konsequente Ignoranz klassischer Songstrukturen bedeutet, ja dann haben Pearl Jam keine Eier. Aber wenn das die Kriterien sind, dann ist die Diskussion auch völlig überflüssig.

Und diese Musikexpress-Lliste ist ja mal auch der größte Quatsch der Welt. Wenn die Liste die 50 tollsten band heißen würde, wäre sie vermutlich fast identisch...RINGO, 08.06.2010 12:44


Klassische Songstrukturen braucht in der Tat keiner, wenn damit das gängige Strophe-Refrain Schema gemeint ist. Wir sind hier nicht in der musikalischen Früherziehung :bigsmile:
Und diese ganzen "Schönsinger", die sich mittlerweile in der Alternative Szene tummeln, die ihre Stimmen in höchste Tonlagen quälen, die klingen als wenn man ein Stück rostigen Stacheldraht ins rechte Ohr reinschiebt und aus dem linken wieder rauszieht und dann schön hin und her zieht: Aktion Ohrenbluten.
Weder Strophe/Refrain noch Schönsinger haben Eier (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Und beides gibt es schon, solange es Pop gibt und wird auch im Schlager verwendet. Wenn man Alternative wörtlich nimmt, dann kann das ja nu wirklich nicht sein.
Der Gegenentwurf dazu heißt übrigens nicht lautes Gebrüll und Dauerknüppeln. Wäre das so, dann wäre das ein Zeichen extremer musikalischer Beschränktheit. Wie man in großen Teilen der Metalszene sieht, kommt man damit auch nicht weiter.AERPELSCHLOT, 08.06.2010 14:18


Tja,
wenn das die Eckpfeiler Deiner Klangwelt sind, dann bittesehr.
Vor zehn Jahren war es mir auch wichtig, möglichst "alternative" und "innovative" Sounds zu entdecken. So was gefällt mir auch nach wie vor immer noch. Aber: Inzwischen habe ich die Berührungsängste vor dem Strophe-Refrain-Schema wirklich endgültig verloren und auch bei Popsongs steigt mir nicht mehr die Röte ins Gesicht. Des Weiteren habe ich auch keine Problem mehr mit Hypes. Das sah vor 15 Jahren noch ganz anders aus.
Damit lebt es sich übrigens viel entspannter :cool:
Also auch an dieser Stelle viel Spaß weiterhin beim Entdecken des wahren Alternatives. Meiner eierlosen Rockwelt geht es derweil gut.
action ape
Meiner Meinung nach hat es nichts mit Innovation zu tun, ob ein Song ein Strophe/Refrain Schema hat oder nicht. Beides kann aufegende, innovative Musik beinhalten. Mir ist jetzt aber nicht ganz klargeworden, was mit einem "Schönsänger" gemeint ist...
riotsk
Ich weiss es auch nicht, aber Pearl Jam klingen einfach nach Springsteen.....es gibt immer wieder mal songs, die mir gefallen, aber so durchgehend langweilt mich das einfach...ich glaube was Schloti meint, ist ein konsequent anderer Umgang mit Musik....allerdings finde ich, dass es eine Reihe verflucht guter Alben nach Seattle gab, die meiner Meinung nach gewaltig für Umbruchstimmung gesorgt haben....aber sei´s drum: Muss jeder für sich selbst entscheiden aber mich hat vor einigen Jahren "Miss Machine" von DEP mehr umgehauen als seinerzeit Soundgarden und "Relationship of command" von at the drive in war für meine persönliche Sicht auf Musik wichtiger als "Nevermind"...und so durchlebt jeder seine eigene Entwicklung aber ich bin damit konform, dass viele Bands im heutigen Visions-Spektrum substanzlos, harmlos und ziemlich banal sind....aber vielleicht hätte ich mit dem Wissen von heute damalige megabands auch total belanglos gefunden.
action ape
Springsteen ist geil! Ansonsten gab es "damals":klugscheiss: genauso viele Scheißbands wie heute und auch VISIONS ist natürlich nicht vor Geschmacksverirrungen gefeit(?)! Und natürlich war Seattle nicht die ENdstation guter und wichtiger Musik. Aber Refrains sind trotzdem toll!
AERPELSCHLOT
Ich weiss es auch nicht, aber Pearl Jam klingen einfach nach Springsteen.....es gibt immer wieder mal songs, die mir gefallen, aber so durchgehend langweilt mich das einfach...ich glaube was Schloti meint, ist ein konsequent anderer Umgang mit Musik....allerdings finde ich, dass es eine Reihe verflucht guter Alben nach Seattle gab, die meiner Meinung nach gewaltig für Umbruchstimmung gesorgt haben....aber sei´s drum: Muss jeder für sich selbst entscheiden aber mich hat vor einigen Jahren "Miss Machine" von DEP mehr umgehauen als seinerzeit Soundgarden und "Relationship of command" von at the drive in war für meine persönliche Sicht auf Musik wichtiger als "Nevermind"...und so durchlebt jeder seine eigene Entwicklung aber ich bin damit konform, dass viele Bands im heutigen Visions-Spektrum substanzlos, harmlos und ziemlich banal sind....aber vielleicht hätte ich mit dem Wissen von heute damalige megabands auch total belanglos gefunden.riotsk, 09.06.2010 08:26


So langsam läufts in die richtige Richtung. Du hast vollkommen recht, daß es auch später noch bahnbrechende Alben gab, was den rein musikalischen Anspruch angeht. Musikalisch gesehen für mich persönlich sogar noch größere als alle Seattle Dinger zusammen. Der große Verdienst von Seattle war aber tatsächlich der große kommerzielle Erfolg. Mir selbst ist es natürlich wurscht, ob ein Album kommerziell erfolgreich ist. Aber Seattle hat die Hörgewohnheiten der breiten Masse verändert. Es gab ja auch schon vor "Smells like teen spirit" so nen Sound. Nicht grad in großen Massen, aber es hat ja nicht WUSCH gemacht und auf einmal waren alle da. Da ist halt was gewachsen und als sich das abzeichnete, was das wird, da kam der Erfolg. Und der hat wirklich auch in der breiten Masse alles verändert.
Rock am Ring zB. Heute etwas, worüber wir uns hier sogar Gedanken machen können, weil die Bands das zumindest teilweise hergeben. 1985 sah das noch ganz anders aus. Da waren im Line-Up solche Dinger wie Westernhagen, Chris de Burgh und Gianna Nannini, also eher die klassische Rockschiene. Vielleicht war Pearl Jam aber auch deswegen nicht unwichtig, um den Übergang von dem seichten Stadionrock zu Nirvana für die Leute hinzubekommen. Musikalisch sind sie aber dennoch eher banal.
Aber diese Veränderung der Hörgewohnheiten in der Masse wie bei Seattle haben Bands wie DEP (gut) oder At the Drive-In (mag ich überhaupt nicht leiden) halt nicht bewirkt, selbst wenn sie vielleicht sogar mehr Innovationspotenzial als Soundgarden und Nirvana haben. Nirvana hab ich mir zB schon Jahre nicht mehr angehört. Es gibt mir mittlerweile musikalisch auch nicht mehr besonders viel. Ist halt 20 Jahre her. Aber zu der Zeit halt schon ein großer Kontrast zum Rest der damaligen Musiklandschaft.

Und Schloti meint tatsächlich einen konsequent anderen Umgang mit Musik. Wer hat zB gesagt, daß Musik immer nen Rhythmus haben muss? Wozu eigentlich immer die Standardbesetzung Gitarre / Bass / Schlagzeug ( / Gesang)? Wozu überhaupt Melodien? Es gibt mittlerweile einige Visions-Bands, die nebenbei noch Musik machen, die nen gänzlich anderen Umgang mit Musik vorantreiben. Bei Isis zB gibts die Nebenprojekte "Lotus Eaters" und "House of Low Culture", bei Neurosis gibts "Tribes of Neurot", bei Godflesh/Jesu gibts u.a. "Final" und bei Isis und Neurosis schaffen es solche Soundexperimente auch immer mal wieder auf die Alben bzw. bei Rosetta wird gleich ne zweite CD nur mit so nem Zeugs mitgeliefert (Galilean Satellites). Wenn man sich in sowas mal reinhört und will dann mehr haben, da steht einem ein völlig neues Universum an Bands/Projekte offen, die noch kein Mensch kennt. Den Schritt bin ich vor ca. 8 Jahren mal gegangen und mittlerweile hör ich kaum noch was anderes, weils so immens spannend ist. Und so eine Musik lässt einen auch bewusster mit den Geräuschen seiner Umwelt umgehen. Zudem gewinnt man einen gewissen Abstand zu "herkömmlicher" Musik und man kann besser Wichtiges von Belanglosem trennen.
CYBERBORIS
Absolut unerträglich, wie du dich hier als Musikexpertin aufspielst mit solchen Aussagen:

Musikalisch sind sie aber dennoch eher banal.


Wenn man sich jeweils den Sprung von Ten zu Vs. zu Vitalogy zu No Code anschaut, kann man sehen, dass PJ keineswegs auf Nummer sicher gegangen sind. Und ich will jetzt gar nicht mit der Verweigerungshaltung gegenüber den Medien anfangen, die die Band konsequent durchgezogen hat.

Und ob die Musik "Eier" hat? Keine Ahnung. Aufgrund der meiner Meinung dämlichen wie engstirnigen Formulierung ist mir das auch egal. Fest steht, dass FÜR MICH keine andere Band einen ähnlichen Stellenwert innehat und das reicht mir dann auch, Testikel hin, Testikel her.
AERPELSCHLOT
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
RINGO
Wenn man sich jeweils den Sprung von Ten zu Vs. zu Vitalogy zu No Code anschaut, kann man sehen, dass PJ keineswegs auf Nummer sicher gegangen sind. Und ich will jetzt gar nicht mit der Verweigerungshaltung gegenüber den Medien anfangen, die die Band konsequent durchgezogen hat.

Und ob die Musik "Eier" hat? Keine Ahnung. Aufgrund der meiner Meinung dämlichen wie engstirnigen Formulierung ist mir das auch egal. Fest steht, dass FÜR MICH keine andere Band einen ähnlichen Stellenwert innehat und das reicht mir dann auch, Testikel hin, Testikel her.CYBERBORIS, 09.06.2010 14:40


DAS unterschreibe ich mit einem dicken Edding :bigsmile:
KurdtKillsBoddah
Mir geht das so mit Radiohead.
"Pablo Honey" war vor ca. 10 Jahren wie eine Bibel für mich.
Der Rest ging dann immer mehr in diese Hornbrillen-Intelligenz-Elektronikhype!-Ambient-Sparte.
Und mit ihrem In Rainbows war es endgültig vorbei.

Nur die "The Bends" und vereinzelte Single-Auskopplungen konnten mich dann noch begeistern.
AERPELSCHLOT
Mir geht das so mit Radiohead.
"Pablo Honey" war vor ca. 10 Jahren wie eine Bibel für mich.
Der Rest ging dann immer mehr in diese Hornbrillen-Intelligenz-Elektronikhype!-Ambient-Sparte.
Und mit ihrem In Rainbows war es endgültig vorbei.

Nur die "The Bends" und vereinzelte Single-Auskopplungen konnten mich dann noch begeistern.KurdtKillsBoddah, 12.06.2010 14:18


Geht mir genau andersrum. Ich find die ersten Alben ziemlich banal bis auf so einzelne kleine Hits. Bis dann irgendwann mal "Kid A" kam, was auch immer noch mein Lieblingsalbum ist.
Die ersten Alben waren sie nicht mehr als ne relativ gewöhnliche Alternative Band. Ne kleine Weiterentwicklung gabs dann mit "OK Computer" und den entscheidenden Schritt nach vorne gabs mit "Kid A".
-pmh-
pure reason revolution ... leider, muss ich sagen.

the dark third war ein wahnsinnsdebüt. immer noch desöfteren am rotieren.
nach dem letztjährigen "amor vincit omnia" waren zweifel angebracht, die songs darauf aber immer noch gutklassig ... leider bauen prr mit dem in kürze erscheinenden drittwerk "hammer and anvil" noch mehr ab und sind mittlerweile ne beliebige synthiepoptruppe ohne eigene duftnote. drei gute neue songs, das wars. wären sie doch beim prog geblieben *seufz*
JakeofallTrades
Maximo Park...das erste bleibt unereicht...und der Rest war Käse

Zuletzt geändert von JakeofallTrades