Ich weiss es auch nicht, aber Pearl Jam klingen einfach nach Springsteen.....es gibt immer wieder mal songs, die mir gefallen, aber so durchgehend langweilt mich das einfach...ich glaube was Schloti meint, ist ein konsequent anderer Umgang mit Musik....allerdings finde ich, dass es eine Reihe verflucht guter Alben nach Seattle gab, die meiner Meinung nach gewaltig für Umbruchstimmung gesorgt haben....aber sei´s drum: Muss jeder für sich selbst entscheiden aber mich hat vor einigen Jahren "Miss Machine" von DEP mehr umgehauen als seinerzeit Soundgarden und "Relationship of command" von at the drive in war für meine persönliche Sicht auf Musik wichtiger als "Nevermind"...und so durchlebt jeder seine eigene Entwicklung aber ich bin damit konform, dass viele Bands im heutigen Visions-Spektrum substanzlos, harmlos und ziemlich banal sind....aber vielleicht hätte ich mit dem Wissen von heute damalige megabands auch total belanglos gefunden.riotsk, 09.06.2010 08:26
So langsam läufts in die richtige Richtung. Du hast vollkommen recht, daß es auch später noch bahnbrechende Alben gab, was den rein musikalischen Anspruch angeht. Musikalisch gesehen für mich persönlich sogar noch größere als alle Seattle Dinger zusammen. Der große Verdienst von Seattle war aber tatsächlich der große kommerzielle Erfolg. Mir selbst ist es natürlich wurscht, ob ein Album kommerziell erfolgreich ist. Aber Seattle hat die Hörgewohnheiten der breiten Masse verändert. Es gab ja auch schon vor "Smells like teen spirit" so nen Sound. Nicht grad in großen Massen, aber es hat ja nicht WUSCH gemacht und auf einmal waren alle da. Da ist halt was gewachsen und als sich das abzeichnete, was das wird, da kam der Erfolg. Und der hat wirklich auch in der breiten Masse alles verändert.
Rock am Ring zB. Heute etwas, worüber wir uns hier sogar Gedanken machen können, weil die Bands das zumindest teilweise hergeben. 1985 sah das noch ganz anders aus. Da waren im Line-Up solche Dinger wie Westernhagen, Chris de Burgh und Gianna Nannini, also eher die klassische Rockschiene. Vielleicht war Pearl Jam aber auch deswegen nicht unwichtig, um den Übergang von dem seichten Stadionrock zu Nirvana für die Leute hinzubekommen. Musikalisch sind sie aber dennoch eher banal.
Aber diese Veränderung der Hörgewohnheiten in der Masse wie bei Seattle haben Bands wie DEP (gut) oder At the Drive-In (mag ich überhaupt nicht leiden) halt nicht bewirkt, selbst wenn sie vielleicht sogar mehr Innovationspotenzial als Soundgarden und Nirvana haben. Nirvana hab ich mir zB schon Jahre nicht mehr angehört. Es gibt mir mittlerweile musikalisch auch nicht mehr besonders viel. Ist halt 20 Jahre her. Aber zu der Zeit halt schon ein großer Kontrast zum Rest der damaligen Musiklandschaft.
Und Schloti meint tatsächlich einen konsequent anderen Umgang mit Musik. Wer hat zB gesagt, daß Musik immer nen Rhythmus haben muss? Wozu eigentlich immer die Standardbesetzung Gitarre / Bass / Schlagzeug ( / Gesang)? Wozu überhaupt Melodien? Es gibt mittlerweile einige Visions-Bands, die nebenbei noch Musik machen, die nen gänzlich anderen Umgang mit Musik vorantreiben. Bei Isis zB gibts die Nebenprojekte "Lotus Eaters" und "House of Low Culture", bei Neurosis gibts "Tribes of Neurot", bei Godflesh/Jesu gibts u.a. "Final" und bei Isis und Neurosis schaffen es solche Soundexperimente auch immer mal wieder auf die Alben bzw. bei Rosetta wird gleich ne zweite CD nur mit so nem Zeugs mitgeliefert (Galilean Satellites). Wenn man sich in sowas mal reinhört und will dann mehr haben, da steht einem ein völlig neues Universum an Bands/Projekte offen, die noch kein Mensch kennt. Den Schritt bin ich vor ca. 8 Jahren mal gegangen und mittlerweile hör ich kaum noch was anderes, weils so immens spannend ist. Und so eine Musik lässt einen auch bewusster mit den Geräuschen seiner Umwelt umgehen. Zudem gewinnt man einen gewissen Abstand zu "herkömmlicher" Musik und man kann besser Wichtiges von Belanglosem trennen.