Nationalkonservatives Denken, also die weichgespülte Form der rechtsnationalen Ideologie, hat hier im Westen eine viel längere Tradition und ist schon längst (z.T. noch immer) in der "Mitte" der Gesellschaft verankert. Der ehemalige Bundesbanker, der ganz offen diese Denkmuster für sein Büchlein bediente, ist hierzu nur ein marginales Beispiel. Aber er sprach bzw. schrieb das, was auch viele andere "gutmeinende, ehrliche und besorgte" Bürger dieses Landes empfinden. Und hier, in diesem zunehmend immer unverschämter offen ausgetragenen Diskurs um nicht native Volksgruppen, Ethnien und Religionen, entwickelt sich der Humus für Rechtsextreme. Nein, der gemeine Bürger will mit diesem Pack nichts zu schaffen haben. Aber so war es auch schon in den 20er und 30er Jahren: man hielt sich erst vornehm zurück und liess den braunen Pöbel die Drecksarbeit machen. Als jedoch die Situation geklärt war, waren auch die gutbürgerlichen Akademiker, Industriellen und nicht zuletzt die Von und Zus zur Stelle. Darum Vorsicht von "gutmeinenden, ehrlichen und besorgten" Bürgern…
Einer der dazugehörigen Kommentare. Done.Powder To The People, 23.11.2011 18:12
Mit anderen Worten, der Westen lässt den Osten jetzt erstmal die Drecksarbeit bei der Machtergreifung machen?
Das kommt ja schon alleine deswegen alles nicht hin, weil damals der '"gutmeinende, ehrliche und besorgte" Bürger' bereits die Braunen gewählt hat. Derzeit ist es gerade im Westen noch Konsens, daß solche Parteien nix in den Parlamenten verloren haben. Das war in den 20ern völlig anders. Da macht mir die Entwicklung im Osten mit teils zweistelligen Ergebnissen der extremen Rechten schon deutlich mehr Sorge. Dort ist die braune Scheiße wohl bereits mitten in der Gesellschaft angekommen.