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Zuletzt besuchtes Konzert

frau-lotte
grad auf dem heimweg von den chromatics. astrein :bigsmile:
2006heino
Na, dann auf die Schnelle ein kurzer Bericht von mir: Konzert von Iroha und Talvihorros im Tiefgrund (Berlin)

Das Tiefgrund war für mich eine bislang unbekannte Örtlichkeit am Ostkreuz, anscheinend entstanden aus der Wohnwagenszene oder anderen "alternativen" Projekten auf dem Gelände. Jedenfalls befindet sich der Konzertraum in einem feucht-kalten Keller unterhalb der Kneipe. Ob dies der Technik zuträglich ist, darf hinterfragt werden. In den Raum passen mit gutem Willen vielleicht 60-70 Personen. Nachteilig ist auch, dass Ausschankbereich und die schräg versetzte Nische für die Musikkapelle durch eine Mauer getrennt werden. Na ja, sei's drum - für die gefühlten 15 zahlenden Besucher reichte es vollkommen.

Zunächst spielten Talvihorros (UK), bestehend aus 1 Schlagzeuger und 1 Gitarrist/Keyboarder/Soundmixer. Musikstil: eingespielte Loops, gleißende Keyboardflächen, dazu ein Schlagzeug, das mal mehr, mal weniger akzentuierend eingreift. Eine ganz interessante Komposition mit etwas optimistischeren Tonlagen als beim typischen Drone-Sound ?

Danach spielten Iroha, eine 3-Mann-Band aus UK. 2 Gitarren und 1 Bass, das Schlagzeug wird vom Band eingespielt. Hier im Keller kam leider der tolle Sound der Alben nicht so gut rüber, was natürlich am Raumklang, an der PA und dem nicht gerade geräuschsensiblen Mikrofon (Stimme war nicht gut zu hören) lag. Der Band ist daraus letztlich kein Vorwurf zu machen. Ihr etwas getragener, langsamer und schöner Sound blitzte immer wieder durch und ließ die musikalischen Eigenheiten der Band erkennen. Begeisterten Applaus gab's zum Schluß auf jeden Fall.

Dann noch 2 LPs erworben, darunter die Split-LP (Iroha & Fragments) mit einem tollen Cover-Artwork, und raus aus dem feucht-kalten Keller ins die warme Sommernacht ?
LUNACHICK
17.5. Nothington, Villa Nachttanz, Heidelberg

Die Villa Nachttanz ist eine sehr schöne Location direkt am Ortseingang, etwas ausserhalb. Sieht ein bisschen aus, wie ein von Studenten besetztes Haus, und so fühlt es sich dort auch an. Im Garten hängen Hängematten und eine Hollywoodschaukel, es gibt eine Feuerstelle und Gartenmöbel. Im ersten Geschoss der Villa ist eine kleine Bar, an der es jegliche Getränke für 1€ + Pfand gibt, Wasser sogar kostenlos. Ausserdem gibt es einige Sitzgelegenheiten und ein DJ legt auf.
Im Keller gibt es Livemusik auf engstem Raum. Ich bin immer ganz schlecht im schätzen, aber das Ding war nicht größer als mein Wohnzimmer und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kapazität des Raumes im dreistelligen Bereich liegt. Am kleinen Merchstand (mit dem selbstgemalten "Nothington loves you" Schild) hab ich mir die Split mit Paper Arms gekauft und mein Mann hat sich ein T-Shirt gegönnt.

Um 23.30 betraten Nothington die winzige Bühne und konnten froh sein, dass sie nur zu viert waren, für einen fünften wäre sicher kein Platz mehr gewesen. Der leere Blick in den Augen beim betreten der Bühne verrät es sofort: Die Band ist völlig abgeräumt! Scheinen sie aber gewohnt zu sein. Gleich der erste Song war mein Lieblingslied Far to go und obwohl Jay schaut, als würde er sich jetzt am liebsten hinlegen und ein Stündchen schlafen, gibt es keine Aussetzer zu beklagen. Das Konzert macht total viel Spaß, sie spielen Hit nach Hit, reden ein bisschen Quatsch zwischendurch und lassen sich ne Zigarette und Wodka ausgeben. Und wenn sogar mein schwer erheiterbarer Mann mit ungeahnter Textsicherheit überrascht, die Luftgitarre zückt und den Zeigefinger kaum noch aus der Luft bekommt, ja dann wars echt geil!

Das Publikum war ausserdem überraschend offen und freundlich, superentspannt. Noch vor dem Konzert fragte der Typ vor mir, ob ich mich nicht vor ihn stellen möchte, um besser sehen zu können. Im Ernst?? Ich gehe jetzt seit 18 Jahren auf Konzerte aber DAS hat mich noch nie jemand gefragt! Als die Band nach Biernachschub fragt rennt sofort jemand die paar Stufen zur Bar rauf, und als mein Becher leer ist fragt das nette Mädel neben mir ob ich bei ihr mit trinken möchte. Ich bin baff! :thumbsup:

Nothington, Punkrock mit Herz für Menschen mit Herz für Punkrock!

Schöner Abend, trotz Krankheit, und zu meiner Überraschung gings mir am nächsten Tag gleich viel besser!
Drunken Third
Klingt ein wenig nach der Iron Chic Show in Hamburg, auf der Ofsi und ich letztens waren.

Nothington hab ich mal in Hannover im Stumpf gesehen, meiner Meinung nach der kleinsten Konzertlocation der Welt.
Es war gar wunderbar.
OneFingerSalute
Klingt ein wenig nach der Iron Chic Show in Hamburg, auf der Ofsi und ich letztens waren.Drunken Third, 23.05.2013 16:25 #


Da hast du mich aber nicht gefragt, ob ich vor dir stehen will, um besser zu sehen :yikes:
Drunken Third
Wohl, weil wir nebeneinander standen. Nicht hintereinander.
Da zeigt der billige Bierpreis wohl seine Nachwirkung. :tongue:
OneFingerSalute
Billiges Bier, ja. Da war was ...
Woas Sois...
Und ein williger Abnehmer vermutlich?
Drunken Third
Und drei williger Abnehmer vermutlich?Woas Sois..., 23.05.2013 19:25 #


Speakin' da truth, wise man.
Go Ahead Eagle
Nothington, Punkrock mit Herz für Menschen mit Herz für Punkrock!LUNACHICK, 23.05.2013 16:15 #

:bigsmile: Schön zu lesen!
Aber so langsam sollten die sich echt mal ne Pause vom Touren gönnen.
JustusMeinFreund
Primavera Sound Festival/ Barcelona (20.05.-27.05.):
Tag 1: Anreise, gemütlich das ausgedruckte Ticket am Gelände gegen Bändchen und ID-Card getauscht.Gespielt hätten dann im Sala Apolo (Ein wunderschöner Club,paar Km weit weg vom Gelände) nur 2 Bands,die wir nicht kannten,daher gleich sausen gelassen.

Tag 2: 2. Pre-Festival Tag im Sala Apolo und im kleineren La(2) Apolo.Gespielt hat dann im größeren als erstes Foscor (spanischer 08/15 BM),dann Bo Ningen (asiatischer Psych/Prog, fand ich auch nicht gut, dem Publikum gefiels aber) und als letztes Godflesh.Zu 2 und mit Drumcomputer unpackbar guter Sound,leider nur Songs von den ersten 3-4 Alben und mit 60min viel zu kurze Spielzeit.Saal war zum Schluss erstaunlicherweise nur mehr halb voll..

Tag 3: Opening Day bei Gratis-Eintritt und 2 Bühnen: Schön im Sitzen bei der Ray-Ban Bühne Guards und The Vaccines geguckt.Erst am nächsten Tag bemerkt,dass im La(2) Apolo die Cheatahs gespielt hätten.Hätte ich gerne gesehen.

Tag 4: Erster voller Festivaltag mit allen 9 Bühnen.Gesehen haben wir dann Wild Nothing (Super),Savages (Hype um die Band ist berechtigt,die sind gut),Metz (live zu chaotisch) ,kurz Woods, Dinosaur Jr. (best of in 1 Stunde,sau gut),Bob Mould (bestes Konzert diese Woche,3-4 Sugar Copper Blue Songs,2-3 Silver Age, Rest nur Hüsker Dü.Leider nur 45min Stagetime),kurz Hot Snakes (fanden wir beide so richtig scheisse) und zur Krönung Death Grips (3.beste Show diese Woche, war das Geil).
Hätte ich gern gesehen: The Postal Service,Phoenix,Animal Collective,Deerhunter,Fuck Buttons,Killer Mike,Fucked up,Toundra. War dann bei 9 Bühnen und Spielzeiten von 18-05 Uhr körperlich und organisatorisch nicht drinnen.

Tag 5: Kurt Vile & The Violators (ein Traum,dieser Mann), Merchandise (auch gut,nur bisschen verloren auf einer großen Bühne),kurz OM (ich liebe zwar Sleep,aber das ist nicht meins),Breeders (Ganze Last Splash durchgespielt,leider bisschen mau), The Jesus and Mary Chain (seufz, wären neben MBV das Highlight für mich vom Lineup gewesen.was soll ich sagen: ein ergrauter Löwe ohne Zahne,das triffts am besten.“Just like honey“ dann mit Bilinda Butcher am Mic.Beste Nummer vom Set).Zum Schluss noch die letzte Hälfte von Daughter.(Sehr gut,leider mit Dance-Beats von der Nachbarbühne unterlegt)
Hätte ich gern gesehen: Blur, James Blake, The Knife, Shellack, Neurosis, Glass Candy,How to dress well, King Tuff,Sex Jams)

Tag 6: Melody’s Echo Chamber (super),Dead Can Dance (da schliefen mir die Füße ein), Camera Obscura (ok,da schlief dann ich als ganzes für ein paar Minuten im sitzen,für meine Freundin wars aber das Highlight der Woche),Wu-Tang Clan (auch super),My bloody Valentine (2.beste Show diese Woche.Und mit Abstand das lauteste Konzert,das ich je beigewohnt hatte.Trotz semi-professionellen Gehörschutz bimmelte es mir das Hirn durch).

Tag 7: Abreise.Nichts mehr mitbekommen.

Fazit:
Pro: Durch die musikalische Ausrichtung wunderbar entspanntes Publikum.Kein herumgejodle,keine Schlachtgesänge,keine Oberkörper-frei-ich-ich-zeig-all-meine-Tätüs-Machotum,keine herumliegenden Besoffenen.Durchschnittsalter würde ich jetzt auf Ende 20,Anfang 30 schätzen.Und da es kein Camping gibt und die Getränkepreise over the Top sind,fallen natürlich die ganzen Koma-kids weg, die die deutschsprachigen Festivals immer so einladend machen. Und 150€ für das Early-Bird- Festivalticket war auch top.


Contra: Der totale Overkill. ~300 Bands in so kurzer Zeit.Und die Preise natürlich.Ein 0,5l Bier 6€,T-Shirts der auftretenden Bands 25€. Die „Merchmeile“ war auch nichts anderes als erbärmlich.Rough Trade hatte nur ein paar Tonträger/Shirts mit,sonst nur heimische Kleinstlabels mit 2 Plattenkisten und den immer wieder gleichen 20€ Bootleg-Shirts (Wipers,Black Flag,Joy Division usw.)
Darum habe ich mir bis auf die Kurt Vile LP,ein JAMC Shirt und eine MBV Tote-Bag auch nichts mitgenommen.

Zuletzt geändert von JustusMeinFreund

der_acki
kein camping? wo habt ihr denn genächtigt?
JustusMeinFreund
Im Hotel.3 U-Bahnstationen weiter.Camping hätte ich mir niemals angetan.
alvarez
Uh, der feine Herr:bigsmile:
Aber schöne Sachen hast da mitgenommen. Daughter seh ich denke ich im November in Hamburg, ohne Elektrobeats:wink:
JustusMeinFreund
Ich hätte viel lieber noch mehr mitgenommen,aber meine Freundin war ab den 3. Tag wegen der Kälte und dem peitschenden Wind schon so erkältet,und untertags dann noch Sightseeing,da war dann immer relativ bald wieder Schluss.:bigsmile:

Man möge sich das ansehen und die Comments lesen:
2006heino
Primavera Sound Festival/ Barcelona (20.05.-27.05.):
Tag 1: Anreise, gemütlich das ausgedruckte Ticket am Gelände gegen Bändchen und ID-Card getauscht.Gespielt hätten dann im Sala Apolo (Ein wunderschöner Club,paar Km weit weg vom Gelände) nur 2 Bands,die wir nicht kannten,daher gleich sausen gelassen.

Tag 2: 2. Pre-Festival Tag im Sala Apolo und im kleineren La(2) Apolo.Gespielt hat dann im größeren als erstes Foscor (spanischer 08/15 BM),dann Bo Ningen (asiatischer Psych/Prog, fand ich auch nicht gut, dem Publikum gefiels aber) und als letztes Godflesh.Zu 2 und mit Drumcomputer unpackbar guter Sound,leider nur Songs von den ersten 3-4 Alben und mit 60min viel zu kurze Spielzeit.Saal war zum Schluss erstaunlicherweise nur mehr halb voll..

Tag 3: Opening Day bei Gratis-Eintritt und 2 Bühnen: Schön im Sitzen bei der Ray-Ban Bühne Guards und The Vaccines geguckt.Erst am nächsten Tag bemerkt,dass im La(2) Apolo die Cheatahs gespielt hätten.Hätte ich gerne gesehen.

Tag 4: Erster voller Festivaltag mit allen 9 Bühnen.Gesehen haben wir dann Wild Nothing (Super),Savages (Hype um die Band ist berechtigt,die sind gut),Metz (live zu chaotisch) ,kurz Woods, Dinosaur Jr. (best of in 1 Stunde,sau gut),Bob Mould (bestes Konzert diese Woche,3-4 Sugar Copper Blue Songs,2-3 Silver Age, Rest nur Hüsker Dü.Leider nur 45min Stagetime),kurz Hot Snakes (fanden wir beide so richtig scheisse) und zur Krönung Death Grips (3.beste Show diese Woche, war das Geil).
Hätte ich gern gesehen: The Postal Service,Phoenix,Animal Collective,Deerhunter,Fuck Buttons,Killer Mike,Fucked up,Toundra. War dann bei 9 Bühnen und Spielzeiten von 18-05 Uhr körperlich und organisatorisch nicht drinnen.

Tag 5: Kurt Vile & The Violators (ein Traum,dieser Mann), Merchandise (auch gut,nur bisschen verloren auf einer großen Bühne),kurz OM (ich liebe zwar Sleep,aber das ist nicht meins),Breeders (Ganze Last Splash durchgespielt,leider bisschen mau), The Jesus and Mary Chain (seufz, wären neben MBV das Highlight für mich vom Lineup gewesen.was soll ich sagen: ein ergrauter Löwe ohne Zahne,das triffts am besten.“Just like honey“ dann mit Bilinda Butcher am Mic.Beste Nummer vom Set).Zum Schluss noch die letzte Hälfte von Daughter.(Sehr gut,leider mit Dance-Beats von der Nachbarbühne unterlegt)
Hätte ich gern gesehen: Blur, James Blake, The Knife, Shellack, Neurosis, Glass Candy,How to dress well, King Tuff,Sex Jams)

Tag 6: Melody’s Echo Chamber (super),Dead Can Dance (da schliefen mir die Füße ein), Camera Obscura (ok,da schlief dann ich als ganzes für ein paar Minuten im sitzen,für meine Freundin wars aber das Highlight der Woche),Wu-Tang Clan (auch super),My bloody Valentine (2.beste Show diese Woche.Und mit Abstand das lauteste Konzert,das ich je beigewohnt hatte.Trotz semi-professionellen Gehörschutz bimmelte es mir das Hirn durch).

Tag 7: Abreise.Nichts mehr mitbekommen.

Fazit:
Pro: Durch die musikalische Ausrichtung wunderbar entspanntes Publikum.Kein herumgejodle,keine Schlachtgesänge,keine Oberkörper-frei-ich-ich-zeig-all-meine-Tätüs-Machotum,keine herumliegenden Besoffenen.Durchschnittsalter würde ich jetzt auf Ende 20,Anfang 30 schätzen.Und da es kein Camping gibt und die Getränkepreise over the Top sind,fallen natürlich die ganzen Koma-kids weg, die die deutschsprachigen Festivals immer so einladend machen. Und 150€ für das Early-Bird- Festivalticket war auch top.


Contra: Der totale Overkill. ~300 Bands in so kurzer Zeit.Und die Preise natürlich.Ein 0,5l Bier 6€,T-Shirts der auftretenden Bands 25€. Die „Merchmeile“ war auch nichts anderes als erbärmlich.Rough Trade hatte nur ein paar Tonträger/Shirts mit,sonst nur heimische Kleinstlabels mit 2 Plattenkisten und den immer wieder gleichen 20€ Bootleg-Shirts (Wipers,Black Flag,Joy Division usw.)
Darum habe ich mir bis auf die Kurt Vile LP,ein JAMC Shirt und eine MBV Tote-Bag auch nichts mitgenommen.JustusMeinFreund, 27.05.2013 14:25 #


Justus,
bin total neidisch. Irgendwann hatte ich das Festival mal ins Auge gefaßt und es dann irgendwie wieder aus den Augen verloren. Vielleicht auch, weil es ohne Begleitung dann vielleicht doch über eine knappe Woche langweilig werden könnte. Na ja, meine absolut favorisierten Bands hast du verpaßt - schäm dich :wink::wink:
Die Atmosphäre stelle ich mir auch ganz angenehm vor. Einmal ohne "Helga" und besoffene Proleten - man wird halt älter :smile:
Aber 25 EUR für 1 T-Shirt und 6 Euronen für einen halben Liter Bier, das nenne ich mal kräftig zugelangt. Und wahrscheinlich durfte man nur eine Sunkist-0,2l-Getränke-Packung mitnehmen? Gab's denn die Sangria wenigstens günstiger? Okay, dann bin ich schon mal vorgewarnt, falls ich es mal angehen sollte.
Olsen
Schön im Sitzen bei der Ray-Ban Bühne Guards und The Vaccines geguckt.JustusMeinFreund, 27.05.2013 14:25 #


wie sind die live? die würde ich nämlich gerne mal sehen.
dagoth
So, ich war die Tage auch mal wieder an einem kleinen Festival, hier ein paar kurz Zerrisse und Lobpreisungen. (Programm)

Donnerstag: Bei 3 Grad und Regen waren die Rahmenbedingunegn leider nicht so gut, aber die Aussicht auf den Main Act liess keine schlechte Stimmung zu. Von den unbekannten Sachen war Kurt Vile ganz ok, nichts besonderes aber ok. Jim Jarmush & Jozef van Wissem waren dann der erste "grössere" Act. Die beiden haben iwie versucht wie Boris zu klingen, aber droniger. Wären sie als Act XY angekündigt gewesen, hätte vermutlich kaum einer zugehört. Die Akkustiknummern waren noch ganz ok aber der Rest kann jeder mit ner halbwegs gut sortierten Effektgeräte Sammlung, einer Gitarre und einem Amp zu Hause fabrizieren. Trotzdem noch halbwegs ok.
Dann kamen My Bloody Valentine und ich weiss ehrlich gesagt nicht so recht, was ich davon halten soll. Hatte mir 45 Minuten die Beine kaputtgewartet um in der ersten Reihe zu sein. Das Konzert war aber dermassen abartig laut, dass ich wohl besser nen Platz vor dem Mischpult hätte einnehmen sollen. Vom Gesang habe ich leider absolut rein ga nix mitbekommen. Shields war ca. drei mal unzufrieden mit der Gitarre und hat sich ne neue geben lassen (der hatte für jeden Song eine da). Naja, seine Amps waren so brutal laut, dass ich mir die Songs schon vorstellen musste, sonst wäre es einfach irgend ein Brei gewesen. Highlight war "You made me realise" mit einem Noise-Mittelteil der so geklungen hat, als würde eine Düsenjägerstaffel über dem Gelände Kreise fliegen. Es war unglaublich laut und ich weiss nicht, wie lange der Teil gedauert hat. 5 Minuten, 10... ne Viertelstunde? Ich kanns echt nicht sagen, jedenfalls war ich erstaunt, als es dann irgendwann noch weiterging. Da war der geschriene Songtitel zum Schluss schon irgendwie ein Statement :floet:. Ich hab jedenfalls "realised", dass ich irgendwie sehr viel mehr erwartet hatte und war unter dem Strich eher enttäuscht. Abmischtechnisches Debakel, wo man sich fragt, wie der gute Herr Shields es mit nur 19 verschiedenen Studios geschafft hat, Loveless einzuspielen^^
Den Abend gerettet hat dann Dan Deacon mit einer Show, die an Energie und Power kaum zu übertreffern war. Zwei Drummer, absolut supertight, fette Synthies und angenehme Noiseeinlagen. Publikum toll miteinbezogen. Und dann auch noch 'America' von vorne bis hinten durchgespielt. Da ich da keine grossen Erwartungen hatte war ich umso erstaunter wie cool dieses Konzert war und für mich hat der MBV mal locker in die Tasche gesteckt.


Freitag: Wetter noch mieser. Habe mir von Freunden sagen lassen "schau dir dies und jenes an".... pff. Ich hätte es besser wissen müssen. Soley waren der erste Act, den ich bewusst wahrgenommen hab. Wäre sicher cool für Paare. Tendenziell schnulziger Wohlfühlpop mit Schwermutanleihen. Im Grunde relativ ok, aber nichts weltbewegendes. Danach kam Pete Swanson. Der spielte so ne Art Detroit-Noise-Techno, treibender Stampfbeat mit brutalem White Noise, der als Percussion drübergeschichtet wurde. Ich fands toll, meine Begleiter waren nach 5 Minuten weg :D.
So, danach kamen Conan Mockasin. Müsse man kennen sagte man mir, hatte ich noch nie gehört. Was soll ich sagen, ich fands beschissen. Auf der Bühne standen irgendwelche Hipster-Transen, deren Sound belanglos vor sich hinplätscherte. Inhalts- und Formlos, aber die Meute fands gut, ich nicht.
Danach waren Grizzyl Bear dran und wieder war ich in der vordersten Reihe. Zumindest wurde mir während dem Konzert klar, dass MBV einfach nur verschissen abgemischt waren, denn hier kam der Sound kristallklar rüber. 'Yet Again' war natürlich der Hammer, der Rest ging irgendwie bissel unter im Vergleich dazu. Die Jungs sollten bisschen mehr aufs Gaspedal drücken, dann wärs mir noch deutlich lieber. War aber alles in allem ganz gut, kann man ned meckern.
Zum Schluss kamen noch die Liars. Die hatte ich als Gitarrenband in Erinnerung aber entweder hab ich da mal was verpasst oder es waren andere Liars. Der Sound war fast durchgehend sehr elektronisch, mit Beats, die jeder Anfänger aus dem Ableton holen kann. Durchsetzt mit billigen Rave Sounds und dem ewig gleichen, langweiligen geshoute. Die Band hätte auch Scooter heissen können...

An den Samstag habe ich leider kaum Erinnerungen, da dort der Bierpegel schon so hoch war, dass ich nur noch die Flaming Lips bewusst wahrnehmen konnte. War glaub ich auch ganz ok, hat mich aber nicht aus den Socken gehauen. Alles in allem tendenziell eher enttäuschend, wenn ich die "grossen" Namen bedenke. Es waren dann halt die kleinen Acts, von denen ich nichts erwartet habe, die mich umgehauen haben. Dan Deacon und Pete Swanson, von denen werde ich Platten kaufen!



Olsen
sehr schöner bericht, musste mehrmals laut lachen. :thumbsup:
JustusMeinFreund
Schön im Sitzen bei der Ray-Ban Bühne Guards und The Vaccines geguckt.JustusMeinFreund, 27.05.2013 14:25 #


wie sind die live? die würde ich nämlich gerne mal sehen.Olsen, 27.05.2013 17:07 #


War recht spaßig,kann man sich ruhig geben!