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Mattscheibe

Der zuletzt gesehene Film...egal ob Kino oder DVD...

SHITHEAD
Le Passé
Familien-Drama von Asghar Farhadi (Nader und Simin - eine Trennung). Ahmad kehrt aus Teheran nach Paris zurück, um die Scheidung von seiner Noch-Ehefrau Marie über die Bühne zu bringen. Statt ihn in einem Hotel unterzubringen, zieht er für ein paar Tage wieder in die Wohnung ein, in der sie jahrelang gemeinsam mit den Kindern Léa und Lucie gewohnt haben. Mittlerweile wohnen da (zumindest teilweise) auch Maries neuer Freund Samir und sein Sohn Fouad. Und so entspinnt sich ein komplexes Beziehungsdrama, welches virtuos zwischen den einzelnen Blickwinkeln hin- und herwechselt und so geschickt Verständnis und Sympathie für alle Handelnden und deren Verhalten weckt. Toller Film, der mir für nen Freitag-Abend im Kino etwas zu wenig Eskapismus bot (so bin ich halt, schnödes Popcorn-Kino bevorzugt :rolleyes:), dafür aber ungemein lebensnah und realistisch war. Die Darsteller sind allesamt super, Ali Mosaffa und Bérénice Bejo (ich dachte mir die ganze Zeit, woher kenn ich die - heut nachgeschaut: The Artist, logisch. Alter, was eine Präsenz auf der Leinwand!) ragen trotzdem nochmal raus. Lockere 10/12.
SHITHEAD
Kick-Ass 2
Schönes Beispiel dafür, wie brachial Fortsetzungen manchmal scheitern können. Den ersten fand ich super, die Charaktere waren charmant und sympathisch, es gab genügend kinnladenrunterfallende "echt jetzt???"-Momente, der Bösewicht war wirklich böse, und die Mischung aus Humor und Gewaltspitzen hat einfach gestimmt. In der Fortsetzung stimmt leider nicht mehr viel. Dave Lizewski ist plötzlich seltsam egozentriert und deutlich weniger sympathisch (immerhin, er vögelt Night Bitch), die Justice Forever Gurkentruppe um Colonel Stars and Stripes ist lächerlich (OK, der "Schwantz!"-fixierte Schäferhund und Dr. Gravity retten es halbwegs), und dann "The Motherfucker" :messer: - was ein Würstchen. Der Film findet eigentlich zu keiner Zeit den richtigen Ton und/oder die Balance, das passt alles nicht so recht zusammen. Die Mother Russia-Eskapaden sind dann völlig jenseits von gut und böse. Oh Mann, hätte man es mal beim ersten belassen. Und John Leguizamo sieht mal runtergerockt aus, alter Schwede.04/12.
kidOhri
Kick-Ass 2
Schönes Beispiel dafür, wie brachial Fortsetzungen manchmal scheitern können. Den ersten fand ich super, die Charaktere waren charmant und sympathisch, es gab genügend kinnladenrunterfallende "echt jetzt???"-Momente, der Bösewicht war wirklich böse, und die Mischung aus Humor und Gewaltspitzen hat einfach gestimmt. In der Fortsetzung stimmt leider nicht mehr viel. Dave Lizewski ist plötzlich seltsam egozentriert und deutlich weniger sympathisch (immerhin, er vögelt Night Bitch), die Justice Forever Gurkentruppe um Colonel Stars and Stripes ist lächerlich (OK, der "Schwantz!"-fixierte Schäferhund und Dr. Gravity retten es halbwegs), und dann "The Motherfucker" :messer: - was ein Würstchen. Der Film findet eigentlich zu keiner Zeit den richtigen Ton und/oder die Balance, das passt alles nicht so recht zusammen. Die Mother Russia-Eskapaden sind dann völlig jenseits von gut und böse. Oh Mann, hätte man es mal beim ersten belassen. Und John Leguizamo sieht mal runtergerockt aus, alter Schwede.04/12.SHITHEAD, 03.02.2014 09:59 #

Exakt meine Meinung auch gewesen. Fand ich sehr schade. Aber den ersten liebe ich immernoch. Dort war zum Beispiel auch der Soundtrack viel besser, die einzelnen Musikstücke besser eingesetzt und auch vielfältiger. Und erinnerst du dich an diese gemalten Comic-Szenen im ersten Film, die von Farbe auf Papier in Bewegtbild übergingen? Das war so ein cooler Effekt. Freilich ist der Charakter im zweiten Film nichtmehr da, der diese Comics im Film gezeichnet hat, aber das hat dem ganzen doch nochmal richtig den Charakter einer Comicverfilmung gegeben und sah zudem auch noch großartig aus.
SHITHEAD
Drug War
Auf Empfehlung von Baby B hab ich mir dann Samstag Abend noch das jüngste Sahnestückchen aus dem House Milky Way Image Company reingezerrt, mal wieder aus der Feder von Johnnie To und Wai Ka Fai. Können die eigentlich irgendwas falsch machen? Timmy Choi, ein lokaler Drogenproduzent, wird von der Polizei gefasst und sieht sich mit der Todesstrafe konfrontiert. Um dies zu vermeiden, dient er sich als Spitzel und Köder für die großen Fische an. Es beginnt eine konzertierte Aktion, um den Oberganoven Onkel Bill dingfest zu machen. Allerdings wissen die Polizisten um Kommissar Zhang bis zum Schluss nicht, ob sie Choi wirklich trauen können.
Mal wieder stark, wie dicht und vollgepackt der Film ist. Im Prinzip kann man keine Sekunde wegschauen, um nicht irgendwelche Details zu verpassen. Auf optischen Schnickschnack (Zeitlupe, Split Screen, etc.) wird weitestgehend verzichtet, die Spannung bezieht der Film aus dem Figurengeflecht. Zwischendurch hab ich tatsächlich mal kurz den Überblick verloren, wer hier nun auf welcher Seite agiert, dafür entschädigt das Finale in seiner nüchternen Konsequenz dann voll und ganz. Louis Koo als Choi ist stark, den mag ich eh. Aufgrund des Fehlens der sonstigen üblichen Verdächtigen in der Darstellerregie habe ich mich über das Auftauchen Lam Suet's nach ner knappen Stunde umso mehr gefreut. Immer noch so ein geiler Typ! Guter Film, logo. 09/12
SHITHEAD
Johnny Handsome
Zurück in die 80er, aber volle Kanone. Allein wenn der Einspann beginnt und der Soundtrack von Ry Cooder (!!!) erklingt, hab ich schon ne feuchte Hose: Mario Kassar and Andrew Vajna present A Walter Hill Film Mickey Rourke, Lance Henriksen, Ellen Barkin, Elizabeth McGovern, Morgan Freeman, Forest Whitaker - die totale Glückseligkeit (für mich). Ein für Walter Hill'sche Verhältnisse eher durchschnittlicher Thriller, es gibt natürlich trotzdem n paar ordentliche Actionszenen und bei der Inszenierung von (blutigen) Schießereien haben ihm damals nicht viele das Wasser reichen können.
Der im Gesicht grob verunstaltete, "schöne", Johnny lässt sich mit dem dynamischen Duo Rafe/Sunny (Henriksen/Barkin) ein, um einen Juwelier zu überfallen. Er wird aufs Kreuz gelegt, sein bester Kumpel geht drauf, und im Knast überlebt er einen Messer-Anschlag nur knapp. Ein ambitionierter Mediziner verhilft ihm zu einem neuen Gesicht, der Rachefeldzug kann beginnen. Rourke ist super, Barkin schön asozial, und Henriksen einfach mal, wie so oft, die pure und unberechenbare Gefahr. Immer noch gute Unterhaltung, manches war früher eben doch besser. 08/12
housefrau1981
:elmo: Heute abends geht in "Wolf of Wall-Street" und ich war selten so heiß auf einen Film - nur kann ich hoffentlich 3h im Kino sitzen, das ist schon lange.
Woas Sois...
Verstehe, endlich wieder ein BradPitt Leo-Film. :tongue:
housefrau1981
:klugscheiss: DiCaprio mag nicht meinem Männergeschmack entsprechen, ABER er ist definitiv einer der großartigsten Schauspieler der heutigen Zeit.
Olsen
The Hobbit: The Desolation Of Smaug

Vom ersten war ich noch ganz angetan, zumindest beim ersten Sehen. Der hier enttäuscht mich. Das erste Drittel ist ziemlich furchtbar, eine seelenlose CGI-Sequenz an der nächsten, mit möglichst viel Action und Gekloppe. Kann man machen, sicher, aber dann muss man sich auf der anderen Seite diese behauptete Epik (die die Geschichte einfach nicht hergibt) verkneifen. Über Beorn wird hinweggehuscht, dabei ist das im Buch eine so beeindruckende Figur. Hier hätte man ihn direkt weglassen sollen. Ab Esgaroth wird es besser, dann gibt es auch komplette Szenen, die gut sind. Legolas ist überflüssig, aber Tauriel funktioniert. Die Abweichungen von der Vorlage sind teilweise hanebüchen, aber der Teil geht schon in Ordnung. Was mir auch aufgefallen ist: Die Dialoge waren bei den anderen Filmen doch nicht so doof, oder? "I could have anything down my pants." "Or nothing at all." Also bitte, sowas nehm ich in einem Michael-Bay-Film hin, aber nicht hier. Dann kommt Smaug, von Cumberbatch auch schön zynisch gesprochen, aber da beginnt dann leider die nächste Videospielsequenz. Lauf hierhin, tu das, dann gibt es am Ende Ergebnis X. Der Thorin-Darsteller gefällt mir noch schlechter als im ersten Teil, den halte ich wirklich für eine komplette Fehlbesetzung. Tja. 08/15-Mittelmaß.
HIRNTOT
Frozen – Eiskalter Abgrund
8/12 Spannender, teilweise harter Thriller über 3 Gestrandete in einem Sessellift. Aus der überschaubaren Idee hat man da einiges rausgeholt. Dreckiger, kleiner Film.Woas Sois..., 02.02.2014 12:09 #

Ah ja, den hab ich mal im TV gesehen, ziemlich fieser Film. :messer:
Fahrenheit
Zuletzt Feuchtgebiete.
Der hat mich sehr traurig gemacht. Wollte viele Leute einfach mal in den Arm nehmen danach. Und Kinder haben und die glücklich machen. Und ich mag Carla Juris Art zu reden und zu gucken sehr. Auch schon in Finsterworld vor ein paar Tagen.

Davor Batman forever. Der hat mich auch traurig gemacht, aber anders.
Olsen
Finsterworld ist ein seltsamer Film, oder?
Fahrenheit
Ja, schon. Ich weiß nicht so recht was ich daraus mitnehmen soll. Dass wir alle nur das charakterliche Produkt unserer zufälligen Situationen zuvor sind? Das alles was wir als Sicherheit betrachten eigentlich auf wackligen Beinen steht? Ich weiß es nicht - habe mich aber mit meinen Erklärungen zufrieden gegeben. Schön anzusehen war er ja dur Haus auch. Habe mir in der Folge noch ein Interview mit der Schreiberin angesehen, welches meinen Eindruck noch etwas getrübt hat, weil sie mir doch ziemlich unsympathisch war - wo übertrieben artsy und eingebildet.
Fahrenheit
Übrigens im Filmforum Duisburg geschaut, kann ich dir nur ans Herz legen.
Olsen
Ja, das habe ich mir schon gedacht. Wer sich einen Filmtitel zu seinem eigenen Pseudonym ausdenkt... Mich hat der Film ähnlich ratlos zurückgelassen, aber bereut habe ich den Kinobesuch auch nicht, dazu war's dann wieder zu faszinierend.

P.S. Im Filmforum war ich vorige Woche noch, das ist ein schönes Kino. Falls du öfter mal ins Kino gehst, sag ruhig Bescheid.
Fahrenheit
Mach ich. Hatte ich auch da überlegt, aber an dem abend warst du bei de Staat. Wollte tatsächlich mal öfter montags gehen. Wie wäre es kommenden direkt?

/Unsinn , was schreib ich denn da. Bei de Staat war spieleabend zu dem ich nicht bescheid gesagt hab.
Als ich gesehen hab, dass der Film läuft, hatte ich nachgeguckt ob du den schon gesehen hattest. War aber in der jahresbewertung.

Zuletzt geändert von Fahrenheit

Olsen
Ich verlager das Gespräch mal in privatere Gefilde.
housefrau1981
The Wolf of Wall Street

Gestern mit einer größeren Truppe in dem Film gewesen und irgendwie waren alle danach enttäuscht.
Grundsätzlich ein geiler Film. Tolle, überdrehte Story, Hochglanzoptik, die perfekt zum dekadenten Leben aller passt und ein DiCaprio, der völlig entfesselt aufspielt, als gäbe es kein Morgen mehr.

Wäre der Film nach 2h vorbei gewesen, würde ich hier glatt eine andere Wertung angeben, denn die Story hat bis dahin einfach nur toll unterhalten. DiCaprio spielt das Arschloch so perfekt, dass man gar nicht auf die Idee kommt, ihn dafür zu hassen, dass es in seinem Leben eigentlich nichts gibt als Nutten, Koks und sonst noch alles, mit dem man sich die Birne vernebeln kann. Dazu massenweise Geld und Null Skrupel, weder seinen Kunden, noch seiner Frau gegebenüber.

Leider kommt der Film dann an einem Punkt an, an dem ich ein Ende für angemessen halten würde, da sich danach die Story verlagert und man sich (bedingt durch die zahlreichen Wendungen und die beachtliche Laufzeit des Films) eigentlich nur noch wünscht, er wäre jetzt dann vorbei.

Wäre der Film nach etwas über 2h vorbei gewesen, würde ich 11/12 sagen.
Im Ganzen gesehen leider nur

8/12

(dafür aber ein 12/12 für den Hauptdarsteller)
-pmh-
elisa

anfangs gewöhnungsbedürftig (madame paradis als gangleaderin mit losem mundwerk?), danach wurde die rachestory um verschiedene facetten reicher und als ganzes packender.