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Frei.Wild & Rechtsrock - eine Diskussion

Mulaggi
Wenn es Nationalstolz gibt, gibt es dann auch Nationalscham? Denn das empfinde ich, wenn ich mir die Kommentare von Aerpels Link durchlese. :messer:
Woas Sois...
Hallo? Das hat nichts mit rechts zu tun, wenn man sein Land kritiklos supi findet! Nur bei uns gibt es Salat aus der Dose und die Kühe sind schöner wie die Frauen gepflegte Autobahntoiletten!
eigenwert
Wenn es Nationalstolz gibt, gibt es dann auch Nationalscham? Denn das empfinde ich, wenn ich mir die Kommentare von Aerpels Link durchlese. :messer:Mulaggi, 07.02.2014 20:14 #

Ich muss jetzt die nächsten 4 Wochen ganz tapfer ganz viel essen.
AERPELSCHLOT
Es spielt ja auch keine Rolle, das Wort ist inzwischen ein politischer Kampfbegriff. Jeder, der das benutzt, bringt für mich hervorragend seine Geiseshaltung zum Ausdruck.Olsen, 07.02.2014 20:10 #


Wie gesagt, ich kenne das Wort schon lange, bevor das von den Kackbratzen benutzt wurde. Ich lass mir meine Sprache von den Klotzköppen nicht zensieren.
Den Artikel von der Welt würde ich auch mit Vorsicht genießen, aber immerhin treffen sie den Punkt insofern, daß Gutmensch als Titulierung im eigentlichen Sinne für jemanden gedacht war, der seine Moralvorstellungen über die anderer Leute stellt. Und genau das find ich auch zum Kotzen. In so einem Falle kriegt derjenige dann halt auch gerne mal ein "Gutmensch" um die Ohren gehauen. Wenn er mir dann einen von wegen Nazisprachgebrauch verbraten will, dann lach ich ihn dazu noch aus.
2006heino
Ich ahnte, daß der Begriff zur Diskussion führt. Unabhängig davon, wer ihn nun begründet/eingeführt hat, definiere ich ihn so, daß diese Person sich selbst als moralisch erhaben erachtet, anderen Menschen das "Gute" (was auch immer, subjektive Sicht der Person) beibringen will und dabei auch noch den Zeigefinger hebt ... Und leider paßt das auf so manche Gestalt im öffentlichen Leben, die ihre vermeintlichen Werte nur verbal anderen anzumahnen sucht, aber nicht selbst lebt (hin und wieder muß man auch sagen: zum Glück nicht lebt). Vielleicht paßt auch der Begriff Moralapostel.

Im übrigen, um die Debatte abzurunden, werfe ich noch den Begriff des politischen Diskurses in den Raum, wonach die Bedeutung und Interpretation von Begriffen sich je nach Situation und Lebensumständen verschieben kann.

So, und jetzt neues Diskussionsfutter - Achtung, Ironie:
Hilfe, die Nazis haben die deutsche Sprache benutzt. Jetzt dürfen wir kein Deutsch mehr sprechen! :wink:
thurston moore
Es spielt ja auch keine Rolle, das Wort ist inzwischen ein politischer Kampfbegriff. Jeder, der das benutzt, bringt für mich hervorragend seine Geiseshaltung zum Ausdruck.Olsen, 07.02.2014 20:10 #

Ganz genau so seh ich das auch.

Mir fällt spontan kein anderes Wort ein, das mich beim Lesen so sehr auf die Palme bringt wie der Begriff vom "grünen Gutmenschen". Es ist ein beschissenes Focus-Leser-Wort. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mich vor nicht allzu langer Zeit in einem anderen Forum im Politikthread auf eine dieser Rattenschwanzdiskussionen einließ und feststellen musste, dass wirklich jeder, der diesen Begriff benutzte bzw. verteidigte, im Endeffekt eine mindestens latent rassistische Grundeinstellung hatte. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass ich in meiner Jugend in der Grünen Jugend aktiv war und dieser Partei bis heute näher als allen anderen zu wählenden stehe. Unbedingt anderen Menschen seine Meinung/Moralvorstellung aufdrängen zu müssen halte ich prinzipiell für ziemlich daneben, den Veggieday-Vorschlag z.B. allerdings nicht halb so daneben wie das, was medial daraus gemacht wurde. Möchte da jetzt aber keine Diskussion starten, da steiger ich mich dann doch immer zu sehr rein, das ist nicht gut fürn Blutdruck. Außerdem gehts hier ja um diese Nationalstolzschmarrn-Kackband.

Einen Kommentar werde ich mir allerdings merken, wenn ein grüner Gutmensch wieder seine Weltsicht allen auferlegen möchte: "Geh in den Wald, Käfer lecken" :tongue:2006heino

Wie peinlich. Sollte mir jemals irgend jemand im Laufe einer politischen Diskussion so nen hirnrissigen Billigspruch vor den Latz knallen, würd ich ihn auslachen. Und jetzt geh ich Frösche lecken - da wird man wenigstens high.

Zuletzt geändert von thurston moore

Woas Sois...
Möchtest du stattdessen lieber über Religion reden? :tongue:
(Kleiner Einspruch: Natürlich versucht jede Partei/Gruppierung anderen seine Meinung aufzudrängen (positiv formuliert: davon zu überzeugen). Anders geht es ja nicht und das meine ich nicht negativ.)
AERPELSCHLOT
Mir fällt spontan kein anderes Wort ein, das mich beim Lesen so sehr auf die Palme bringt wie der Begriff vom "grünen Gutmenschen". Es ist ein beschissenes Focus-Leser-Wort. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass ich mich vor nicht allzu langer Zeit in einem anderen Forum im Politikthread auf eine dieser Rattenschwanzdiskussionen einließ und feststellen musste, dass wirklich jeder, der diesen Begriff benutzte bzw. verteidigte, im Endeffekt eine mindestens latent rassistische Grundeinstellung hatte.thurston moore, 07.02.2014 22:29 #


Da musst du erst in ein Musikforum reinplatzen, damit du jemanden kennenlernst, der das Wort verteidigt/benutzt und der in keinster Weise rassistisch ist. Wieder was gelernt, näch?
Olsen
aber immerhin treffen sie den Punkt insofern, daß Gutmensch als Titulierung im eigentlichen Sinne für jemanden gedacht war, der seine Moralvorstellungen über die anderer Leute stellt. Und genau das find ich auch zum Kotzen.AERPELSCHLOT, 07.02.2014 21:48 #


Ich kann ja nur für mich sprechen, aber natürlich stelle ich meine eigenen Moralvorstellungen über die anderer Leute. Soll ich etwa dem intellektuell suboptimierten Herdenvolk den Vortritt lassen? Deren Moralvorstellungen sind Sozialdarwinismus, jeder für sich selbst, Todesstrafe für X und Y, Grenzen zu, Zigeuner raus aus meiner Stadt. Und das muss ich jetzt gleichberechtigt neben meinen linksliberalen Ansichten stehen lassen, ja? Ich muss gleich kotzen.
AERPELSCHLOT
aber immerhin treffen sie den Punkt insofern, daß Gutmensch als Titulierung im eigentlichen Sinne für jemanden gedacht war, der seine Moralvorstellungen über die anderer Leute stellt. Und genau das find ich auch zum Kotzen.AERPELSCHLOT, 07.02.2014 21:48 #


Ich kann ja nur für mich sprechen, aber natürlich stelle ich meine eigenen Moralvorstellungen über die anderer Leute. Soll ich etwa dem intellektuell suboptimierten Herdenvolk den Vortritt lassen? Deren Moralvorstellungen sind Sozialdarwinismus, jeder für sich selbst, Todesstrafe für X und Y, Grenzen zu, Zigeuner raus aus meiner Stadt. Und das muss ich jetzt gleichberechtigt neben meinen linksliberalen Ansichten stehen lassen, ja? Ich muss gleich kotzen.Olsen, 08.02.2014 01:25 #


Nein. Genau darum gehts ja, daß das die pervertierte Benutzung des Wortes Gutmensch ist. Normales moralisches tolerantes Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen als Gutmenschentum zu verurteilen, da krieg ich auch das kotzen. Aber die Leute, die Fleischfressertum mit KZs in Verbindung bringen, oder das Verurteilen von kriegerischen Akten der israelischen Armee mit Antisemitismus gleichsetzen, oder Leute, die mir das Benutzen der Worte Zigeunersauce, Mohrenkopp usw. oder dieses blödsinnige Feminisieren von Worten durch ein -innen am Ende des Wortes vorschreiben wollen, das sind für mich Gutmenschen. Menschen, die eine eigentlich gute Sache mit überzogenen Forderungen oder Ansichten der Lächerlichkeit preisgeben und sich dabei noch moralisch überlegen fühlen.
2006heino
Danke Aerpel, du bringst es genau auf den Punkt!

Olsen, das ist ja genau das, was ich mit meinem Kommentar kritisiere. Nämlich die Einstellung, oftmals einen Bezug zu den abscheulichsten 12 Jahren deutscher Vergangenheit herzustellen, damit die moralische Keule herauszuholen (= Totschlagsargument) und jede Diskussion damit einzudämmen und bestimmte Teilnehmer zu brandmarken. Und (sorry, thurston) dabei fiel mir – überspitzt formuliert – eine bestimmte, schlecht gekleidete Dame deiner ehemaligen Partei ein, die allen vorschreibt, was man zu denken und zu sagen hat …

Natürlich versucht jede Partei, Religion, Ideologie, Weltanschauung ihre Auffassung von den Dingen an den Menschen zu bringen; es ist die Art und Weise, die ich kritisiere. Ich mag keine Belehrungen von anderen, von oben herab, seitens Medien oder Politik, welche Worte ich verwenden darf, was ich denken soll, etc. Ich ziehe stattdessen eine wertfreie Diskussion unabhängig von moralischen Wertvorstellungen vor. Aber dies erfordert auch ein Abstraktionsvermögen und auch die nötige Selbstreflexion, die vielen Menschen fehlt – auch / vor allem in Medien und Politik. Dort entscheidet nur der Grad der moralischen Entrüstung, Skandale, „bad news are good news“ und der Kampf um die Deutungshoheit! Womit wir wieder beim Begriff „Diskurs“ wären. Das beste Beispiel ist der Begriff „Negerkuß“ (danke, Aerpel).

Kurzum, es ist eine Diskussion um Meinungen und Deutungen von Begriffen, die niemals wahr oder falsch, gut oder böse usw. ist. Deshalb können wir uns ja ewig hierüber streiten – der Weisheit letzten Schluß werden wir nicht finden ...
Woas Sois...
"Ich ziehe stattdessen eine wertfreie Diskussion unabhängig von moralischen Wertvorstellungen vor."

Ich bin ja nicht soweit weg von deinen sonstigen Ausführungen, nur bricht mir kein Zacken aus der Krone auf bestimmte Wörter zu verzichten wenn die ein Gschmäckle haben. Sag ich halt Wasserprediger statt Gutmensch.

Aber den Satz finde ich abseits von technischen Sachbelangen etwas daneben. Da können wir gerne auch mal ohne Moral und wertfrei über Kinderarbeit und Sklavenhaltung reden. Da spricht dann nämlich wenig dagegen.

(Ansonsten ist es natürlich wichtig anzuerkennen, dass es keine absolut gültige Meinung oder Anschauung braucht. Solche Leute schreiben dann nämlich auf einmal was von Gott in Verfassungen)
AERPELSCHLOT
Ich bin ja nicht soweit weg von deinen sonstigen Ausführungen, nur bricht mir kein Zacken aus der Krone auf bestimmte Wörter zu verzichten wenn die ein Gschmäckle haben. Sag ich halt Wasserprediger statt Gutmensch.Woas Sois..., 08.02.2014 10:28 #


Mir bricht da ein Zacken aus der Krone. Ich werde den braunen Horden keinen Zentimeter nachgeben. Wenn die meinen Wortschatz besetzen, okay, sollen sie, aber ich werde ihn nicht räumen.
Powder To The People

Das Lineup.:lol1::lol1::lol1::bow::bow::bow:
MartinwillVinyl
ach du Scheiße... was da wohl für ein Publikum angelockt werden wird?

Nichts gegen Sodom, die Reiter oder BRDigung, aber da hat wohl das Geld die eigenen Wertvorstellungen in den Hintergrund rücken lassen.
pixiesa
:bigsmile: was für ein schräger Mix. Jetzt fehlt nur noch dass Heino anfängt zu grunzen.
MartinwillVinyl
... und nichts gegen Österreicher und deren Sprache, aber



:kotz::kotz::kotz:
Woas Sois...
Sieht aus wie Inka Bause. Inka ist aber schlimmer.
AERPELSCHLOT
Saudumm machen ihrem Spitznamen wieder alle Ehre. Ansonsten beruhigend, daß ich keine Band boykottieren muss. Da hab ich eh nix mit am Hut.
2006heino
"Ich ziehe stattdessen eine wertfreie Diskussion unabhängig von moralischen Wertvorstellungen vor."
...
Aber den Satz finde ich abseits von technischen Sachbelangen etwas daneben. Da können wir gerne auch mal ohne Moral und wertfrei über Kinderarbeit und Sklavenhaltung reden. Da spricht dann nämlich wenig dagegen.
...Woas Sois..., 08.02.2014 10:28 #


Ich meine das in einem philosophisch-wissenschaftlichen Sinne. Wenn ich darin sofort mit moralischen Argumenten auftrete, verbaue ich mir die Chance, auf einem abstrakten Niveau zu diskutieren und zunächst die sachlichen Argumente auszutauschen (z.B. Abtreibung, lebensbeendende (ärztliche) Maßnahmen). Freilich landet man am Ende doch bei der moralischen Einstellung, aber ich meine, solchen Debatten tut es zunächst immer gut, wenn sie abstrakt erörtert werden, ehe jeder sie für sich moralisch entscheidet - und zwar ohne den Gesprächspartner wegen einer anderen Auffassung moralisch zu "verdammen".

Okay, ich will die Debatte nicht künstlich neu beleben, aber der Artikel paßt irgendwie sehr gut zur obigen Diskussion.

So, und nun wieder zum eigentlichen Thread-Thema:
Geiles Festival - Heino, Matze Reim und Freiwürg - Pflicht für jeden Geschmacksverirrten :bigsmile::bigsmile: