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kleine Albenkritiken für Zwischendurch

georgcracked
The war on Drugs - lost in dreams

Ich war skeptisch ob das verdammt hohe Niveau des tollen Vorgängers "Slave Ambient" gehalten werden kann.
Es kann! :bow:
Sehr entspannter Chillout-Psychedelic-Pop-Rock mit ein paar elektronischeren Parts und shoegazigen Gitarrenwänden im Hintergrund.
Die Stimme ähnelt mehr und mehr einem nicht-nuschelnden Bob Dylan.
Das Album ist einfach nur herrlich und wird sicher einen verdienten Platz in den Jahresbestenlisten finden.Go Ahead Eagle, 08.07.2014 17:38 #


stimmt. ich find die sehr gut - insbesondere wenn ich sehr müde bin. ich meine so müde, dass ich nicht mal merke, dass ich schon eingeschlafen bin und deshalb besonders aufmerksam zuhören kann.
Powder To The People
Night Verses - Lift Your Existence
Im Prinzip New Metal. Jedenfalls fühlt man sich des Öfteren ins Millennium zurückversetzt, wenn die Schreie leiser produziert werden als der Gesang (oder: Telefoneffekt :rolleyes:), 90% des Albums im Midtempo stattfindet, und die Songs gerne nochmal zum Schluss in den Refrain einbiegen. Die Riffs tun ihr übriges. Schlecht ist das trotzdem nicht. Dafür sorgt zu grossen Teilen der talentierte Drummer, der in Sachen Groove und Akzentuierung manchmal sogar auf Augenhöhe mit Joe Arrington (A Lot Like Birds) agiert. Die Architects-Anleihen halten sich in Grenzen und bringen, wenn sie dann mal eingesetzt werden, Pepp rein. Ein grösseres Problem stellt noch der Sänger dar, der zwar keine schlechten Melodien findet, dessen Stimme aber so austauschbar und teils zurecht produziert klingt, dass man (der Kreis schliesst sich) wieder zwangsweise an den toten Metalstil denken muss. Das Album ist insgesamt zu lang, viele Songs irgendwie auch. Zumindest immer dann, wenn Strophe und Chorus brachial hoch frequentiert sind. Lässt sich die Band Zeit für instrumentale Tiefe, wie hier ab 02:45 (Drumming=:heart:),

geht das alles sehr sehr klar. Ich würd mal sagen 7/12.
-pmh-
Alt-J - An awesome wave
9/12.Go Ahead Eagle, 30.06.2014 19:52 #



am 19. september erscheint album #2 "this is all yours"! :wink:
2006heino
A place to bury strangers – Onwards to the wall

Endlich im Besitz dieser großartigen EP. Ein kleines, aber feines – man muß schon sagen – Meisterwerk aus Indie, Noise und New-Wave-Punk. Sehr druckvoll, rastlos, die Input-Signale absichtlich übersteuert hämmern sich die fünf Songs schnörkellos durchs Gehirn. Und offenbaren die technischen Qualitäten, die Oliver Ackermann und seine Effektgeräte „Death by Audio“ schaffen. Laute, erdrückende Soundwälle, die einen verschlucken. Und man möchte tiefer in den Strudel hinabtauchen. Doch nach nur 16 Minuten wird man wieder an die Wasseroberfläche gespült ...
animalgod
Ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber: ich habe gerade eine Rezension zum Savages-Album "Sielence Yourself" hier bei den Plattenkritiken hochgeladen und habe aber aus Versehen meine Überschrift beim Plattentitel reingeschrieben. Kann das jemand, der dazu berechtigt wäre, vielleicht für mich freundlicherweise ändern? Das wäre toll.
georgcracked
Godsmack - 1000hp

Als wäre in den letzten 10 Jahren nix passiert. Godsmack haben immer noch nur 2 Songs. Den "Ich hau Dich um"-Song und den "Du schaffst es nie mich umzuhauen"-Song. Blöd, dass beide gleich klingen. Aber trotzdem geil. Wenn schon Spacken-Rock, dann diesen. Wo ist das Bier?
eigenwert
:bigsmile:
Ich kenn die Band zwar nicht, aber Bier is' ooch Stulle --> :cheers: .
thurston moore
georgcracked,

leg dir verdammtnochmal eins dieser beschissenen Forumsbenutzerbildchen zu und schreib weiter solche kleinen Albenkritiken für zwischendurch. Bitte.
Crackerman
Passt hier doch eigentlich auch. Um mal für diese wirklich gute neue Band Werbung zu machen:



Gefällt immer besser. Seite 1 wächst und wächst, also besser erstmal umgedreht. Psychedelic Blues, vielschichtiger und einfallsreicher als die momentanen Protagonisten aus der Richtung. Längst nicht so festgelegt, aber vielleicht deshalb längst nicht so bekannt wie Blues Pills, Kadavar, Graveyard. Deshalb hoffentlich auch nicht so schnell abgenutzt. Die reinen Retrobluesrocker fangen langsam aber sicher an zu langweilen. Werden von allen ziemlich richtungsweisende nächste Alben. The Golden Grass sind auf dem Weg schon ein gutes Stück vorneweg :thumbsup:.
AERPELSCHLOT
Danke für die Warnung :bigsmile:
Crackerman
Wow, ich habe zu danken....und The Golden Grass natürlich :hi:. Bessere Werbung gibt's ja gar nicht :friends:
OneFingerSalute
I Hate Our Freedom - Seriously

"Batting Practice" heißt einer der größten Hits, aber Übung ist hier gar nicht mehr nötig, auch so ist fast jeder der schnellen und nicht weit ausholenden Schläge ein Treffer. Die ersten paar Wochen habe ich diese leicht unausgewogene und schräge, aber gerade deshalb leckere Hardcore-Alternative-Punk-Mische mit einer ordentlichen Prise Emo im Gesang rauf und runter gehört. Jetzt kommen die auf zehn Songs verteilten 20 Minuten nicht mehr oft dran - aber wenn, dann kommen sie immer noch so erfrischend kratzbürstig daher wie vor drei Jahren.
Go Ahead Eagle
Adolar - Die Kälte der neuen Biederkeit

(Dank @ Larry!)
Nachdem in meiner Plattenecke in den letzte Monaten eine Menge deutschsprachiger Kram ankam - angefangen bei Captain Planet über Love A, Herrenmagazin oder Mikrokosmos23 bis zu Turbostaat - ist das hier auch wieder deutsch und pop-rockig, diesmal aber komplett ohne Punkeinfluss. Und fällt bei mir trotzdem in die gleiche Schublade wie die zuvor genannten.
Leider: mehr als solide kann ich es nicht nennen. Weder musikalisch, noch textlich kriegen wir eine Beziehung aufgebaut die mich irgendwie berührt. Es geht vorüber ohne groß zu nerven. An meinem Hörgeschmack läufts knapp vorbei, da zu beliebig. Am Radio läufts vermutlich vorbei, da zu speziell. Es fehlt an Richtung. Entweder Revolverheld oder doch lieber meine Schublade?
-pmh-
deadmau5 - while(1 < 2)
weniger dance, mehr verwirrung. für die hardcore-fans. so oder so ähnlich könnte das fazit dieser knapp 140minütigen reise ausfallen - wenn da nicht die erwartungshaltung wäre: die kann man nach dem ersten track, welcher alle sinne befriedigt (schön, aber eben nix neues) schon mal ablegen. und platz nehmen, denn spätestens nach dem einzigen skip-kandidaten ("ice age") fließen electroteilchen, dance, zarte piano-passagen, gitarren (!) und jede menge ruhiger ambientstrecken wie honig ins weit aufgerissene maul.
man muß die mau5produktpalette nicht mögen, die ablehnung seines neuen werkes entsteht aber mMn durch das nichteinlösen der zahlreichen vorgaben. "for lack of a better name"? schöne sache. aber das neue ist eben anders. zum tanzen gibts nur ein paar willkürlich eingestreute tracks, die hier aber eher wie eine lästige pflichterfüllung wirken. und wenn selbst trent/nin mit "survivalism" vorbeischaut, dann weiß man wo hier mal länger hingehört wurde. natürlich ist das ganze weit weg vom verstörenden werken wie the downward spiral, aber wer auch mal how to destroy angels und den soundtrack zu the girl with the dragon tattoo einlöst, der darf sich hier einklinken:
full album
Powder To The People
Beatsteaks - s/t 7/12
Liebe Visions. Die Beatsteaks sind ein sympathischer Haufen Musikfreaks, eine tolle Liveband und vermutlich die Typen Mensch, mit denen ich so abhängen würde. Warum diese Platte aber als zweitbeste im Soundcheck durchgeht kann ja nun wirklich nichts mehr mit objektivem Journalismus zu tun haben. Das ging beim letzten Album schon zu weit. "Beatsteaks" macht nicht alles falsch, nein, keineswegs. Die Band schafft es immer wieder einige ihrer Songs ins Ohr zu fräsen. Das geht beim Opener los: "A Real Paradise" beweist eindrucksvoll was für ein raffinierter Sänger Teutoburg-Weiss sein kann. Über zerhackte Gitarrenläufe eine sich derart geschickt schlängelnde Gesangsmelodie zu legen - da gehört schon bisschen was dazu. Bei "Gentleman Of The Year" stattdessen, weiss er sich zurück zu nehmen, und eh man sich's versieht, verliert man sich im Sound. "Make A Wish" schickt verhallte Gitarren (Shoegaze, anyone?) über einen geilen Groove und lässt sich auch den Ausbruch zum Ende hin nicht nehmen. Der düstere Text von "Everything Went Black" passt mal gar nicht zum sommerlichen Instrumental, funktioniert aber vielleicht genau deswegen prächtig. Und "DNA" hätte so auch auf jedem Weezer-Album stehen können ohne eine schlechte Figur zu machen.
Soweit so bekannt.
Ansonsten fragt man sich aber doch ernsthaft, warum das ein oder andere Lied auf der Platte gelandet ist, wenn die Band angeblich 22 Songs ins Studio gebracht hat. Waren die anderen echt so kacke? Das völlig belanglose "Wicked Witch" regt gar nichts in einem, "Creep Magnet" dödelt ganz nett so dahin, würde sich aber wohl eher als B-Seite gut machen. Noch schlimmer sind die Herren jedoch, wenn sie sich offensichtlich wiederholen. "Be Smart And Breathe" klingt trotz Snare-auf-die-eins irgendwie ungewohnt gebremst bzw. wie eine farblose Kopie von "E-G-O", während das von der Redaktion gefeierte "Up On The Roof" zwar mit nettem Refrain aufwartet, ansonsten aber Herrn Homme zu brav folgt. Das hat die Band mit "Jane Became Insane" tausend mal cleverer hinbekommen.
Fazit 2014: Die Beatsteaks werden müde. Das ist nicht mal schlimm bei End-30ern/Anfang-40ern. Und es ist auch verständlich, dass man nicht einfach so seinen Brötchenerwerb sein lässt, nur weil man nicht mehr ausreichend gutes Songmaterial für ein Album zusammen bekommt. Aber Jungs: Packt ihn mal wieder aus, den Punk! Haut mal wieder was kurz und klein! Von 11 Songs 8 im Midtempo abzufertigen braucht von dieser Band kein Mensch.
Ich mag euch trotzdem sehr.
Go Ahead Eagle
Leider wahr.
eigenwert
Das sind doch Ko-Redakteure, da gehört sich das eben :klugscheiss: .
Woas Sois...
Das ist doch genau die Platte, die man von den Herren noch erwartet? :confused:
2-3 Singlesongs für die nächste Konzerttournee und Festivals, der Rest All Füller, No Killer.
Crackerman
Das ist doch genau die Platte, die man von den Herren noch erwartet? :confused:
2-3 Singlesongs für die nächste Konzerttournee und Festivals, der Rest All Füller, No Killer.Woas Sois..., 12.08.2014 17:45 #

Küller! Das Wort heisst Küller :klugscheiss:
Bei denen habe ich übrigens schon beim letzten Album aufgegeben.
schmirglie
Das letzte Album war stilistisch auch schon ziemlich wild durchmischt, dadurch war für jeden was dabei, aber es konnte einem eigentlich kaum alles gefallen. Ich hab das Album rauf und runter gehört und dabei dann halt immer 2 Tracks geskippt. Bei den neuen Liedern bin ich aber auch eher skeptisch. Im Gegensatz zu Powdi mag ich "Up on the Roof", bin aber kein großer Fan von "Everything Went Black". "Gentleman of the Year" ist gut, aber kein Überhit wie "Milk and Honey" auf der letzten Platte zum Beispiel.
Ich höre grade das Konzert aus Neuruppin, macht auf jeden Fall noch Spaß! Aber nun gut, "Let me in", "Hello Joe" und "Summer" sind halt auch nicht tot zu bekommen.