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Und sonst...

krümel im butter - dinge die nerven

FaithAndHope
auch von mir herzliches Beileid!
ich weiß wie das ist, meine oma ist 2009 gestorben und da habe ich das erste mal wirklich mitbekommen was da alles noch dran hängt!
und in ca 1 1/2 wochen wirst du dich hoffentlich etwas entspannen können!! :friends:
eigenwert
Dann sei von mir auch nochmal gedrückt, Kiddo :friends: .
LUNACHICK
Scheiße Kiddo, alles Gute auch von mir an Dich und Deine Family :heart:
Powder To The People
Auch mein Beileid.

Aber: Lasst die Alten gehen, sie wollen wohl kaum, dass ihr vor ihnen sterbt. Natürlicher Kreislauf und ab einem gewissen Alter reicht es für die Betroffenen oft auch einfach. Als meine (Lieblings-)Oma im Alter von 85 Jahren schlimm an Darmkrebs erkrankte (hatte sie schon länger - aber es gibt Menschen, die würden niemals einen Arzt aufsuchen wenn es nicht unbedingt sein muss) und abzusehen war, dass da nix mehr zu machen ist, war sie cool wie sonst was. "Junge, ich hab' lang genug gelebt. Ich hab's nun langsam auch dicke mit dem ganzen Politikscheiss und Finanzen und Arthrose und den Alten hält auch keiner mehr aus.":bigsmile: "Tue der Omma halt noch einen Gefallen und hol unten am Kiosk noch fix 'ne Bratwurst mit Senf, ich sterb' sonst noch vorher an dem Frass hier." 3 Tage später war sie tot, 3 Monate später ist der Opa nachgestorben. Selten so einen mit sich und seinem Leben zum Schluss zufriedenen Menschen gesehen.:thumbsup:
Olsen
Ehrlich, wenn ich sowas lese, hab ich Tränen in den Augen. Ich hoffe, so endet es mit mir auch mal. Allerdings möchte ich bitte vor meiner Freundin sterben, es würde mir sonst sicher das Herz brechen.
Powder To The People
Die Kunst ist, im Alter nicht zynisch zu werden. Mein Opa war das blanke Gegenteil. Nur noch mürrisch und auch nicht mehr in der Lage mal "Danke" zu sagen. Erst als seine Frau gestorben war, hat er wohl ihre wahre Bedeutung für ihn realisiert und wollte nicht mehr ohne sie. Meine andere Oma ist leider auch so. Ich glaube die werden irgendwann einfach müde ob ihrer ganzen Gebrechen, den 500 Medikamenten am Tag und den Erinnerungen an richtig schlimme Zeiten (2. Weltkrieg, 5 Jahre russische Gefangenschaft z.B.).
Woas Sois...
War bei meinem Opa kürzlich ähnlich. Der war aber nicht verbittert, hatte seinen Frieden damit gemacht und letztendlich zuhause im Schlaf verstorben. Könnte ich auch mit leben.
14 Tage vorher noch: "Noi, jetzad will i koi Wassr, Oma, mir hen doch no dr Flasch Rodn. De machad mr jetzd auf"
Powder To The People
Ich will auch gar nicht sagen, dass man da nicht traurig sein oder weinen darf. Man muss nur klar unterscheiden, ob das jetzt echte Trauer ist oder mehr so ein Wie-konnte-er/sie-es-wagen-zu-sterben-Es-ist-doch-MEIN/E-OPA/OMA-Ding. Letzteres ist lediglich egoistisch bzw. pures Selbstmitleid und ein Stück weit respektlos (als hätte ich das Recht, jemandem vorzuschreiben wann er zu gehen hat).

Zuletzt geändert von Powder To The People

LUNACHICK
Mein Opa war bis zum letzten Atemzug ein selbständiger Mann. Als er uns einfach umkippte und nach wenigen Stunden Koma verstarb war ich auch traurig. Er hatte Jahre zuvor einen Schlaganfall, hat sich erholt davon, war mit 70 mit meiner Schwester noch im Freizeitpark und hat uns zu seinem 80. Geburtstag mit selbst ausgedruckten (!) Einladungskarten eingeladen. So war er, der Opa, ein geiler Typ halt! Und mann, wir vermissen ihn so, aber wir sind so froh, dass er es nicht so scheiße hatte wie mein anderer Opa, mit seiner Demenz, dem man beim vegitieren zusehen konnte. Da war ich nicht traurig, sondern froh, dass er endlich Ruhe hat. Jemand so dahinsiechen zu sehen ist das schlimmste.
Flabes2000
Aber wir sind so froh, dass er es nicht so scheiße hatte wie mein anderer Opa, mit seiner Demenz, dem man beim vegitieren zusehen konnte. Da war ich nicht traurig, sondern froh, dass er endlich Ruhe hat. Jemand so dahinsiechen zu sehen ist das schlimmste.LUNACHICK, 07.10.2014 17:23 #

So läuft es gerade auch bei meinem Schwiegervater ab.
Da braucht es viel Aufbauarbeit bei der Schwiegermutter. Die dreht zur Zeit völlig am Rad, die Ärmste.
thurston moore
Von mir auch herzliches Beileid. :friends:pixiesa, 07.10.2014 13:42 #

Möchte mich auch noch anschließen.

Ich selbst hab ja nur noch eine Oma, sie ist jetzt 84 und man merkt doch, dass es da mittlerweile Jahr für Jahr bergab geht. Zum Glück stimmt's im Köpfchen noch, von der körperlichen Verfassung her baut sie aber mehr und mehr ab. Ihr kleines Häuschen und ihren eigenen Haushalt möchte sie unter keinen Umständen aufgeben und schafft das bisher auch noch einigermaßen gut alleine, aber das ist auch schon das Stichwort: alleine. Mit der Einsamkeit hat sie zu kämpfen. Ich versuche, so gut wie es geht, 1x in der Woche vorbeizukommen, meistens Samstags, hier und da behilflich zu sein und vor allem einfach da zu sein. Mir ist's dann immer ganz unrecht, weil sie mich dafür bezahlen will, dass ich mir Zeit für sie nehme. Als wäre das ein Job. Für mich ist's aber - gerade im Bewusstsein, dass es der letzte lebende Großelternteil ist - ne liebevolle Selbstverständlichkeit. Sollte sie dann mal sterben, wird mich das wohl trauriger machen als bei den vorherigen dreien. Obwohl ich alle lieb gehabt hab, selbst den sturen Bock von Opa. Warum der so unnahbar war, darüber zerbrech ich mir heute noch manchmal den Kopf. Die Tatsache, dass er als 19jähriger in den Krieg geschickt wurde, die Geschehnisse dort, das hat ihn wohl so dermaßen traumatisiert, dass er sein komplettes Restleben quasi... ja... versteinerte. Oft hab ich's versucht, darüber reden wollte er nie. Aber ich schweife ab.

Zuletzt geändert von thurston moore

pixiesa
Ich bin ja in dem Alter wo ich schon um ein Elternteil trauern musste. Meine Ma ist kurz vor ihrem 72. verstorben und hat auch leider lange ganz fies leiden müssen. Meine Schwester sagte noch kürzlich, meine Ma wäre lieber sofort nach ihrem Schlaganfall gestorben. Manchmal ist die Medizin ein Fluch.-- Ich habe immer noch dieses traurige und verzweifelte Gesicht meiner Mutter vor mir, die leider nicht mehr sprechen konnte.....ich kriegs nicht ausm Kopf und während ich das hier gerade schreibe, laufen mir wieder die Tränen (bin aber auch zZ etwas nah am Wasser gebaut)
CYBERBORIS
Ich bin ja in dem Alter wo ich schon um ein Elternteil trauern musste. Meine Ma ist kurz vor ihrem 72. verstorben und hat auch leider lange ganz fies leiden müssen. Meine Schwester sagte noch kürzlich, meine Ma wäre lieber sofort nach ihrem Schlaganfall gestorben. Manchmal ist die Medizin ein Fluch.-- Ich habe immer noch dieses traurige und verzweifelte Gesicht meiner Mutter vor mir, die leider nicht mehr sprechen konnte.....ich kriegs nicht ausm Kopf und während ich das hier gerade schreibe, laufen mir wieder die Tränen (bin aber auch zZ etwas nah am Wasser gebaut)pixiesa, 07.10.2014 18:42 #


Ohje... Ich habe auch schon meinen Vater verloren. Er hat einen großen und intensiven Kampf gegen den Krebs geliefert, den ich ihm in Nachhinein auch lieber erspart hätte. Damals, als ich mittendrin gesteckt habe, hab ich immer, zu jeder Sekunde dran geglaubt, dass alles wieder gut wird. So funktioniere ich halt. Aber meinen Vater, der sehr sehr selbstbewusst und dominant war zu sehen, wie er uns nicht mehr erkennt und vor Schmerzen schreit werde ich auch nie wieder vergessen. Kurz vor seinem Ende hatte er plötzlich wieder 2 klare Tage. Was ich damals als Besserung fehlgedeutet habe, war wohl nur seine Möglichkeit noch einmal Lebewohl zu sagen zu mir und meiner Mutter.

Oh Mann, mir kullern gerade auch die Tränen herunter.

Na ja, seitdem versuche ich so gut wie möglich für meine Mutter da zu sein. Allerdings ist sie jetzt im Moment im Krankenhaus.
Powder To The People
Kurz vor seinem Ende hatte er plötzlich wieder 2 klare Tage. Was ich damals als Besserung fehlgedeutet habe, war wohl nur seine Möglichkeit noch einmal Lebewohl zu sagen zu mir und meiner Mutter.CYBERBORIS, 07.10.2014 18:55 #

Oje Boris, Eltern sind ja nochmal eine Ecke härter, weil noch näher dran. Das tut mir leid. In der Strahlentherapie spricht man bei diesem Phänomen von der Walking-Ghost-Phase. Dort wird das entsprechend erklärt. Aber auch bei Leuten im nicht durch Strahlung behandelten Sterbeprozess lässt sich oft ähnliches beobachten, finde ich. Dann vielleicht nicht direkt organisch zu erklären, aber irgendwie passt der Begriff da auch.
CYBERBORIS
Kurz vor seinem Ende hatte er plötzlich wieder 2 klare Tage. Was ich damals als Besserung fehlgedeutet habe, war wohl nur seine Möglichkeit noch einmal Lebewohl zu sagen zu mir und meiner Mutter.CYBERBORIS, 07.10.2014 18:55 #

Oje Boris, Eltern sind ja nochmal eine Ecke härter, weil noch näher dran. Das tut mir leid. In der Strahlentherapie spricht man bei diesem Phänomen von der Walking-Ghost-Phase. Dort wird das entsprechend erklärt. Aber auch bei Leuten im nicht durch Strahlung behandelten Sterbeprozess lässt sich oft ähnliches beobachten, finde ich. Dann vielleicht nicht direkt organisch zu erklären, aber irgendwie passt der Begriff da auch.Powder To The People, 07.10.2014 19:22 #


Oh, das wusst ich gar nicht. Wie gesagt: im Nachhinein habe ich damals viel zu spät realisiert, dass er sterben könnte. Ich hab immer die Hoffnung gehabt, dass es bergauf geht. Im Nachhinein bestimmt ziemlich lächerlich, aber damals ganz logisch für mich.

Dass es sowas gibt, lese ich jetzt zum ersten Mal. Ich finde das auch ziemlich unheimlich, ehrlich gesagt.
FaithAndHope
darüber will ich gar nicht nachdenken!!!
ich habe zwar nicht das beste Verhältnis zu meinem Vater, aber mit seinen 73 jahren kann es nunmal auch demnächst so sein.. vorallem als Kettenraucher...
-pmh-
:friends: &

an boris, pixie, kiddo & alle anderen die einen geliebten menschen verloren haben.

Zuletzt geändert von -pmh-

Woas Sois...
Der Vater ist bei mir auch schon vor 10 Jahren gestorben. Da habe ich allerdings nicht viel von mitgekriegt.
Powder To The People
Kurz vor seinem Ende hatte er plötzlich wieder 2 klare Tage. Was ich damals als Besserung fehlgedeutet habe, war wohl nur seine Möglichkeit noch einmal Lebewohl zu sagen zu mir und meiner Mutter.CYBERBORIS, 07.10.2014 18:55 #

Oje Boris, Eltern sind ja nochmal eine Ecke härter, weil noch näher dran. Das tut mir leid. In der Strahlentherapie spricht man bei diesem Phänomen von der Walking-Ghost-Phase. Dort wird das entsprechend erklärt. Aber auch bei Leuten im nicht durch Strahlung behandelten Sterbeprozess lässt sich oft ähnliches beobachten, finde ich. Dann vielleicht nicht direkt organisch zu erklären, aber irgendwie passt der Begriff da auch.Powder To The People, 07.10.2014 19:22 #


Oh, das wusst ich gar nicht. Wie gesagt: im Nachhinein habe ich damals viel zu spät realisiert, dass er sterben könnte. Ich hab immer die Hoffnung gehabt, dass es bergauf geht. Im Nachhinein bestimmt ziemlich lächerlich, aber damals ganz logisch für mich.

Dass es sowas gibt, lese ich jetzt zum ersten Mal. Ich finde das auch ziemlich unheimlich, ehrlich gesagt.CYBERBORIS, 07.10.2014 19:26 #

Der Artikel ist auch nicht ganz vollständig, der bezieht sich in dem Zusammenhang ausschliesslich auf die Strahlenkrankheit. Da ich aber mal Röntgenassistent gelernt habe, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es das auch bei regulären Bestrahlungen gibt. Allerdings ist man heute technisch so gut ausgerüstet und mit einer sehr sensiblen Haltung gegenüber Bestrahlung indoktriniert, dass sowas in diesem Bereich so gut wie gar nicht mehr (wenn überhaupt) auftritt.
CYBERBORIS
Kurz vor seinem Ende hatte er plötzlich wieder 2 klare Tage. Was ich damals als Besserung fehlgedeutet habe, war wohl nur seine Möglichkeit noch einmal Lebewohl zu sagen zu mir und meiner Mutter.CYBERBORIS, 07.10.2014 18:55 #

Oje Boris, Eltern sind ja nochmal eine Ecke härter, weil noch näher dran. Das tut mir leid. In der Strahlentherapie spricht man bei diesem Phänomen von der Walking-Ghost-Phase. Dort wird das entsprechend erklärt. Aber auch bei Leuten im nicht durch Strahlung behandelten Sterbeprozess lässt sich oft ähnliches beobachten, finde ich. Dann vielleicht nicht direkt organisch zu erklären, aber irgendwie passt der Begriff da auch.Powder To The People, 07.10.2014 19:22 #


Oh, das wusst ich gar nicht. Wie gesagt: im Nachhinein habe ich damals viel zu spät realisiert, dass er sterben könnte. Ich hab immer die Hoffnung gehabt, dass es bergauf geht. Im Nachhinein bestimmt ziemlich lächerlich, aber damals ganz logisch für mich.

Dass es sowas gibt, lese ich jetzt zum ersten Mal. Ich finde das auch ziemlich unheimlich, ehrlich gesagt.CYBERBORIS, 07.10.2014 19:26 #

Der Artikel ist auch nicht ganz vollständig, der bezieht sich in dem Zusammenhang ausschliesslich auf die Strahlenkrankheit. Da ich aber mal Röntgenassistent gelernt habe, kann ich aus Erfahrung sagen, dass es das auch bei regulären Bestrahlungen gibt. Allerdings ist man heute technisch so gut ausgerüstet und mit einer sehr sensiblen Haltung gegenüber Bestrahlung indoktriniert, dass sowas in diesem Bereich so gut wie gar nicht mehr (wenn überhaupt) auftritt.Powder To The People, 07.10.2014 19:43 #


Na, trotz des Artikels wird es wohl so in meinem Kopf bleiben, dass er sich einfach noch mal verabschieden wollte und deswegen noch mal klar war. Ob und wie dieses Syndrom da reingespielt hat, weiß ich nicht (und will es ehrlich gesagt auch gar nicht wissen).

Allein die Tatsache, dass es sowas gibt finde ich aber ziemlich unheimlich irgendwie.