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Und sonst...

krümel im butter - dinge die nerven

Amano
Auf die gute alte Zeit ist mal wieder Verlass. Sehr schöner Kommentar zum Thema.AERPELSCHLOT, 05.11.2014 13:45 #


"[...]Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben[...]

ich kenne keinen

"[...] Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können [...]"

ja was denn? 10% Gehaltserhöhung?
Da möchte nur mal erwähnen, dass ich nur alle 2 Jahre (wenn überhaupt) eine Erhöhung von mximal 3% erhalte. wie viel will die GDL? 5% + Arbeitszeitverkürzung?

Und könnten die vielleicht mal ihre Streiks früher ankündigen? Für Arbeitnehmer hängt da auch Organisation hinten dran
AERPELSCHLOT
Auf die gute alte Zeit ist mal wieder Verlass. Sehr schöner Kommentar zum Thema.AERPELSCHLOT, 05.11.2014 13:45 #


"[...]Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben[...]

ich kenne keinenAmano, 05.11.2014 14:15 #

Ich schon. Und nu?

"[...] Der Bahnvorstand könnte den Lokführern ein Angebot machen, das sie kaum ausschlagen können [...]"

ja was denn? 10% Gehaltserhöhung?
Da möchte nur mal erwähnen, dass ich nur alle 2 Jahre (wenn überhaupt) eine Erhöhung von mximal 3% erhalte. wie viel will die GDL? 5% + Arbeitszeitverkürzung?

Und könnten die vielleicht mal ihre Streiks früher ankündigen? Für Arbeitnehmer hängt da auch Organisation hinten dran

Einzelschicksale. Ehrlich gesagt kotzt mich diese "ich hab auch nicht, dann dürfen die auch nicht"-Mentalität an. Das haben die Unternehmer und Politiker über die Jahre fein hingekriegt, daß unter den Arbeitnehmern keine Solidarität mehr herrscht, sondern anstatt zusammen gegen die Arbeitgeber zu gehen, zerfleischen sie sich untereinander.
Powder To The People
Ich bin erstmal überhaupt erstaunt, dass noch jemand Gehaltserhöhungen bekommt.:hm: Krieg ja schon kaum auf den Schirm, dass nicht wenige der User hier Gratifikationen bekommen (nicht, dass ich es euch nicht gönne:klugscheiss:). Aber Gehaltserhöhungen? Ohne Positions-/Verantwortlichkeitswechsel?:hm: Ich treibe mich seit 16 Jahren einfach in den falschen Gefilden herum.:mad:
Amano
Ich habe nicht geschrieben, dass sie nicht dürfen. Das war von mir lediglich ein Hinweis zu dem von Dir als "sehr schön" betitelten Artikel.

Und der Wunsch nach etwas früherer Ankündigung ist ja wohl für jemanden, den der Streik betrifft (Dich ja offensichtlich nicht) ja wohl legitim.
KurdtKillsBoddah
Also wenn der Notfallfahrplan der Bahn so funktioniert wie vor einigen Wochen, sollte es relativ erträglich sein. Zumindest für meine tägliche Strecke zur Arbeit. Ansonsten sehe ich schon ein böses Gesicht meines Chefs...
kidOhri
Und der Wunsch nach etwas früherer Ankündigung ist ja wohl für jemanden, den der Streik betrifft (Dich ja offensichtlich nicht) ja wohl legitim.Amano, 05.11.2014 14:28 #

"STREIK!!!" - "ok äh..." - "4 TAGE!!!" - "ugh ok wann denn genau?" - "SAGMER EUCH NICH NÄNÄNÄNÄNÄNÄÄ!"
:messer:
Olsen
Das hätten sie mal durchziehen sollen, DAS wäre dann mal ein richtiger Streik gewesen. Aber auch da sind wir halt alle typisch Deutsch: Streik, ja bitte, aber nur kontrolliert und vorher angekündigt.
Woas Sois...
Und der Wunsch nach etwas früherer Ankündigung ist ja wohl für jemanden, den der Streik betrifft (Dich ja offensichtlich nicht) ja wohl legitim.Amano, 05.11.2014 14:28 #


Der Wunsch ist legitim, keine Frage. Aber nen Rechtsanspruch darauf wirst du nicht einklagen können :wink:
Ich verstehe es gut, dass man genervt ist. Ich würde auch in Versuchung geraten, den nächstbesten Bahnmitarbeiter ein verschärftes "Du, Du, Du" entgegen zuschmettern.

Die Politiker und Führungsriege haben im Fall der Bahn das Konzept der Versorgungssicherheit gekippt. Da sollte man seine Wut hinkippen und nicht den Arbeitern einen Gebrauch, evtl. ein überzogener, eines Grundrechts vorwerfen.
AERPELSCHLOT
Ich habe nicht geschrieben, dass sie nicht dürfen. Das war von mir lediglich ein Hinweis zu dem von Dir als "sehr schön" betitelten Artikel.

Und der Wunsch nach etwas früherer Ankündigung ist ja wohl für jemanden, den der Streik betrifft (Dich ja offensichtlich nicht) ja wohl legitim.Amano, 05.11.2014 14:28 #


Reicht dir das nicht, wenn du Dienstag weißt, daß du für Donnerstag und Freitag mal schauen musst, wie du alternativ zum Einsatzort kommst?

Eine gewisse Zeitnähe von Scheitern der Verhandlungen, Ankündigung und Streik muss schon vorhanden sein, damits auch ne gewisse Wirkung hat.
Amano
Ich habe nicht geschrieben, dass sie nicht dürfen. Das war von mir lediglich ein Hinweis zu dem von Dir als "sehr schön" betitelten Artikel.

Und der Wunsch nach etwas früherer Ankündigung ist ja wohl für jemanden, den der Streik betrifft (Dich ja offensichtlich nicht) ja wohl legitim.Amano, 05.11.2014 14:28 #


Reicht dir das nicht, wenn du Dienstag weißt, daß du für Donnerstag und Freitag mal schauen musst, wie du alternativ zum Einsatzort kommst?

Eine gewisse Zeitnähe von Scheitern der Verhandlungen, Ankündigung und Streik muss schon vorhanden sein, damits auch ne gewisse Wirkung hat.AERPELSCHLOT, 05.11.2014 15:43 #


Meldung 14.10.14: die GDL ruft für Morgen, 15.10.14 zum Streik auf.
Meldung 17.10.14: die GDL ruft zum Streik für den 18.+19.10.14 zum Streik auf.

Nein, das reicht mir nicht.
Crackerman
Diese ganze tendenziöse Berichterstattung über die Streikerei geht mir auf den Sack. Klar ist das scheiße, wenn man an nem Bahnhof steht und nicht wegkommt (kommt ja aber auch ohne Streik oft genug vor), aber sollen die jetzt auf ihr verfassungsmäßiges Recht verzichten, nur damit Lieschen Müller ihre Oma in Bad Pyrmont besuchen kann? Die Formulierung "ein ganze Land in Geiselhaft nehmen" finde ich tendenziös und völlig unangemessen. Hab ich aber schon häufiger gehört.

Und gestern im CDU-Parteiblatt in unserem örtlichen Käseblatt der Kommentar, der war so widerlich, daß ich kurz davor war, zum ersten Mal nen Leserbrief zu verfassen. Was fiele der Gewerkschaft denn ein, für ihre Mitglieder das Maximale rauszuholen? Das ginge ja nun wirklich nicht. Die sollen mal schön froh sein, wenn sie überhaupt was kriegen und schön wieder die Leute pünktlich zur Arbeit bringen. Da kriesch Plack...
Ich bin froh, daß überhaupt mal wieder ne Gewerkschaft auf den Putz haut und sich nicht alles gefallen lässt. Ich würde mir mal wünschen, daß die gleichen Kommentatoren sich über die Lobbyarbeit von irgendwelchen Wirtschaftsverbänden ereifern, wenn mal wieder ein Gesetz einseitig zu Gunsten der Unternehmen verändert wird. Stattdessen hört man dann Kommentare "Panikmache", "wird schon alles nicht so schlimm werden", "für den Wirtschaftsstandort unbedingt erforderlich".AERPELSCHLOT, 05.11.2014 12:11 #

Jetzt schreib ich doch mal was zu Politik...denn was Du grad ablässt ist tendenziös, wie es schlimmer kaum geht. Gewerkschaft = immer im Recht, weil auf der Seite der ausgenutzten Arbeiterschaft. Arbeitgeber = geldgierige Sklavenhalter. Es ist diesmal sogar ganz entscheidend, warum es immer noch Streiks gibt. Ich bin mir sicher, auch Du weißt, daß es auf dem Kerngebiet der Gewerkschaft -das Maximale rausholen- schon lange eine Einigung gäbe. 5% mehr und zwei Stunden weniger, da wäre man bei 3,8 % und einer Stunde. Wenn sich nicht ein machtbesoffener Selbstdarsteller rausnehmen würde, eine sechs mal größere Gewerkschaft im Handstreich übernehmen zu wollen. Das nenne ich einen Mißbrauch des Streikrechts. Der Mann macht nichts anderes als der Geld- und Industrieadel vor 150 Jahren. Ihr müsst alle machen, was ich will sonst mache ich euch kaputt. Widerlich. Die unglaublich mutigen Vorkämpfer, die für Gewerkschaften, Streikrecht und Lohnfortzahlung gekämpft, gehungert und geblutet haben, würden sich in Grund und Boden schämen, wenn sie mitansehen müssten, was Weselsky aus ihren Idealen und Visionen macht. Der steht nämlich in der Tradition von Gierschlunden, Intriganten und Grössenwahnsinnigen wie Steinkühler, Peters und Volkert.
Crackerman
Ich glaube, viele Leute sind insofern vom Streik genervt, als das sie es in ihrem eigenen Beruf gar nicht können. In einem Krankenhaus kann nicht einfach gestreikt werden, da gehen dann fix Menschen Hops oder liegen tagelang in der eigenen Kacke. In Kleinbetrieben bedeutet jede Aufmüpfigkeit problemlos sofortige Kündigung oder anstehendes Mobbing/Bossing (was dann langfristig zur Kündigung führt). Und in Produktionsstätten ist man mit einem Fingerschnipp beim kleinsten Laut durch eine billigere Arbeitskraft ersetzt. Solche Leute haben keinen Hebel und müssen vielleicht auch noch über die Bahn zu ihrem Job. Das soll jetzt nicht heissen, dass "die von der Bahn sich mal nicht so anstellen sollen" (ich finde jede Form von gewerkschaftlichem Gegenhalt begrüssenswert), sondern nur ein bisschen die Empörung vieler erklären. Zumal man als Bahnarbeiter (Angestellter der deutschen Bahn, NICHT Hilfskraft) noch verhältnismässig gutes Geld verdient.Powder To The People, 05.11.2014 13:40 #

What the fucking fuck...wie kommst Du darauf? In dieser Allgemeingültigkeit? Es kommt doch auch keiner drauf zu sagen, alle Arbeitnehmer bedienen sich am Firmeneigentum, machen Montags blau und lassen sich drei Wochen krankschreiben um schwarz zu arbeiten. Nur weil das einige ganz wenige so machen. Fändest Du es so unglaublich, wenn ich behaupte, daß GERADE in Kleinbetrieben die Chefs ganz überwiegend der Meinung sind, daß sie gute Leute haben die solidarisch mit dem Betrieb sind und die ihren ganz entscheidenden Beitrag leisten, daß es dem Betrieb gut geht? Und daß diesen Chefs deshalb das Wohl und die Meinung ihrer Angestellten wichtiger als Gewinnmaximierung ist? Fändest Du das so unglaublich?
AERPELSCHLOT
Jetzt schreib ich doch mal was zu Politik...denn was Du grad ablässt ist tendenziös, wie es schlimmer kaum geht. Gewerkschaft = immer im Recht, weil auf der Seite der ausgenutzten Arbeiterschaft. Arbeitgeber = geldgierige Sklavenhalter.Crackerman, 06.11.2014 01:36 #


Das steht genau wo? Ich habe bewusst von Wirtschaftsverbänden gesprochen. Natürlich sind da Arbeitgeber organisiert, aber eben nicht alle. Und natürlich haben diese Verbände nur ein Ziel, das Optimum für ihre Unternehmen rauszuholen. Ich streite ja gar nicht ab, daß es auch vernünftige und verantwortungsbewusste Arbeitgeber gibt, aber die wird man eher selten aktiv in den Wirtschaftsverbänden finden.
Genausowenig ist die Gewerkschaft immer im Recht. Sie ist es in dem speziellen Falle und zwar sogar von Grundgesetz gedeckt. Grundsätzlich gilt aber, was Bert Brecht mal aufgeschrieben hat:
„Reicher Mann und armer Mann standen da und sah n sich an. Da sagt der Arme bleich: Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“



Es ist diesmal sogar ganz entscheidend, warum es immer noch Streiks gibt. Ich bin mir sicher, auch Du weißt, daß es auf dem Kerngebiet der Gewerkschaft -das Maximale rausholen- schon lange eine Einigung gäbe. 5% mehr und zwei Stunden weniger, da wäre man bei 3,8 % und einer Stunde. Wenn sich nicht ein machtbesoffener Selbstdarsteller rausnehmen würde, eine sechs mal größere Gewerkschaft im Handstreich übernehmen zu wollen. Das nenne ich einen Mißbrauch des Streikrechts. Der Mann macht nichts anderes als der Geld- und Industrieadel vor 150 Jahren. Ihr müsst alle machen, was ich will sonst mache ich euch kaputt. Widerlich. Die unglaublich mutigen Vorkämpfer, die für Gewerkschaften, Streikrecht und Lohnfortzahlung gekämpft, gehungert und geblutet haben, würden sich in Grund und Boden schämen, wenn sie mitansehen müssten, was Weselsky aus ihren Idealen und Visionen macht. Der steht nämlich in der Tradition von Gierschlunden, Intriganten und Grössenwahnsinnigen wie Steinkühler, Peters und Volkert.

Mir ist ziemlich wurscht, was für ne verkorkste Persönlichkeit der Weselsky ist. Darüber weiß ich nix und ich will es auch gar nicht wissen. Fakt ist, er macht im Sinne seiner Mitglieder einen guten Job. Diese persönlichen Diffamierungen, die jetzt durch die Medien gehen, die sind doch auch nur Propaganda. Selbst wenn der Gute Allmachtsphantasien hat und zuhause im Napoleon-Kostüm mit Hitlerbärtchen vor dem Spiegel steht und Stalin zitiert, der Streik wurde von 80% seiner Mitglieder beschlossen und nicht von ihm. Irgendwie scheint an seiner Verhandlungsposition was im Sinne der Mitglieder zu sein.
Und wie du ja auch gesagt hast, es geht nicht um 5% mehr und 2 Stunden weniger, es geht um Tarifautonomie. Offensichtlich kann die GDL mehr Druck ausüben und ist nicht so weichgespült wie die Kollegen von der EVG. Kommt das Gesetz zur Tarifeinheit und die GDL setzt nicht vorher ihre Forderungen zur Vertretung der Zugbegleiter durch, haben sie keine Möglichkeit mehr, mit ihrer Machtposition das Beste für die Zugbegleiter rauszuholen. Da gehts mitnichten um einen Alleinvertretungsanspruch sondern um genau das Gegenteil. Es geht darum, den Alleinvertretungsanspruch der EVG nach dem Inkrafttreten der Tarifeinheit zu verhindern. Wer nicht ständig streiken will und sich mit weniger zufrieden gibt, der kann dann ja gerne der EVG beitreten. Es steht jedem frei, welcher Gewerkschaft er seinen Mitgliedsbeitrag abdrückt. Da gehts um Angebot und Nachfrage und wenn das bessere Angebot das der GDL ist, dann isses doch okay. Was hat das mit Übernahme und Machtbesoffenheit zu tun? Wenn der Weselsky wirklich die ihm nachgesagten Eigenschaften hat und ihm einer abgeht, wenn er die Bahn in die Knie zwingt, geschenkt. Soll ihm doch einer abgehen. Es ist ja nicht zum Schaden der von im vertretenen Mitglieder. Sollte er ein Idiot sein, isser immerhin ein nützlicher.
Woas Sois...
Cracker hat natürlich recht, dass nicht alle Arbeitgeber perverse Sklaventreiber sind.
Aber: Auch die Rechtschaffenen werden durch Konkurrenzdruck von den Sklavenhaltern dazu getrieben sich immer mehr deren Methoden zu bedienen. ("Das ist schön, dass ihr regional produziert und Tarif zahlt, aber euer Produkt ist 15ct teurer als der Chinamann") Ich bin jetzt nicht in der Dienstleistung, sondern produzierenden Gewerbe. Und da greifen auch bei eigentlich mittelständischen Familienunternehmen solche Sitten um sich. Da werden für Auftragsspitzen (die normal sind und früher durch entsprechend vorgehaltenes eigenes Personal abgefangen wurden) eine Kolonne Leiharbeiter aus Ungarn verfrachtet. Da heißt es für neu Eingestellte "Tarifbindung, nee". Usw.

So, jetzt hat aber durch die Globalisierung (geheiligt sei ihr Name, ihr Reich kommme) das produzierende Gewerbe eigentlich kein Druckpotential mehr. Wann haben denn die Metaller zum letzten mal gestreikt? Das bemerkt in Deutschland keiner, wenn die mal 5 Tage streiken. Da liegen genügend Autos auf Lager rum oder werden von wo anders importiert.

Die Lokführer haben halt den Vorteil, der Job ist nicht verlagerbar und sie können noch effektiv streiken.
Im übrigen sind anscheinend 30% der umstrittenen Zugbegleiter bei der GDL, da würde ich als Gewerkschaft auch darum kämpfen für die was zu erreichen.
Der steht nämlich in der Tradition von Gierschlunden, Intriganten und Grössenwahnsinnigen wie Steinkühler, Peters und Volkert.Crackerman, 06.11.2014 01:49 #


Das ist genau das Gebaren der DGB Monopolgewerkschaften. Zeit für Konkurrenz. Aber statt besser für ihre Mitglieder zu schauen, wird nach dem Gesetzgeber geplärrt und die SPD (Arbeiterpartei :sarcastic_hand:) sattelt gleich die Pferde.
SHITHEAD
Wann haben denn die Metaller zum letzten mal gestreikt? Das bemerkt in Deutschland keiner, wenn die mal 5 Tage streiken.Woas Sois..., 06.11.2014 06:17 #


Liegt vielleicht auch daran, dass es den Metallern ganz gut geht, und die in den Tarif-Verhandlungen schon ordentliche Ergebnisse erzielen, die für beide Parteien akzeptabel sind. Die Firma, in der ich arbeite, ist IGBCE-organisiert, und die holen alle 2 Jahre 3-4% raus. Bei den Metallern ist es ähnlich. Unser Mutterkonzern in München ist IGM-organisiert, verdient 20% mehr als wir hier (was wohl zum Großteil noch am Ost-West-Gefälle liegt) und arbeitet 5 Stunden pro Woche weniger. Ich will mich trotzdem nicht beschweren, uns geht es (dank der Gewerkschaft) schon gut. Dass die Großen weniger nach ihren Mitgliedern schauen, halte ich für Kokolores.

Der IGM-Chef vertritt im aktuellen Spiegel auch die Meinung, dass das GDL-Gebahren insgesamt dem Ansehen von Gewerkschaften eher schädlich sein dürfte. Von der öffentlichen Meinung mal abgesehen, forcieren sie womöglich damit auch ihre eigene Abschaffung durch führerlose Loks. Aber hey, immerhin hat Weselsky vorher noch n paar schöne Schlachten geschlagen.

Ansonsten: Was der Cracker sagt
Woas Sois...
Ach, ich habe gar nicht behauptet, dass es nur Blutsauger gibt. Aber die Blutsauger geben halt den Takt für die anderen vor.
Aber dass der IGM-Chef sowas sagt, wundert mich weniger. Die nervt die Gefährdung ihrer Monopolstellung.
Die führerlosen Loks werden über kurz oder lang sowieso kommen, in der Nürnberger U-Bahn ist es schon soweit.
Aber warum darf jetzt die GDL nicht für ihre Mitglieder verhandeln? Was ist denn daran so schlimm?
Powder To The People
Ich glaube, viele Leute sind insofern vom Streik genervt, als das sie es in ihrem eigenen Beruf gar nicht können. In einem Krankenhaus kann nicht einfach gestreikt werden, da gehen dann fix Menschen Hops oder liegen tagelang in der eigenen Kacke. In Kleinbetrieben bedeutet jede Aufmüpfigkeit problemlos sofortige Kündigung oder anstehendes Mobbing/Bossing (was dann langfristig zur Kündigung führt). Und in Produktionsstätten ist man mit einem Fingerschnipp beim kleinsten Laut durch eine billigere Arbeitskraft ersetzt. Solche Leute haben keinen Hebel und müssen vielleicht auch noch über die Bahn zu ihrem Job. Das soll jetzt nicht heissen, dass "die von der Bahn sich mal nicht so anstellen sollen" (ich finde jede Form von gewerkschaftlichem Gegenhalt begrüssenswert), sondern nur ein bisschen die Empörung vieler erklären. Zumal man als Bahnarbeiter (Angestellter der deutschen Bahn, NICHT Hilfskraft) noch verhältnismässig gutes Geld verdient.Powder To The People, 05.11.2014 13:40 #

What the fucking fuck...wie kommst Du darauf? In dieser Allgemeingültigkeit? Es kommt doch auch keiner drauf zu sagen, alle Arbeitnehmer bedienen sich am Firmeneigentum, machen Montags blau und lassen sich drei Wochen krankschreiben um schwarz zu arbeiten. Nur weil das einige ganz wenige so machen. Fändest Du es so unglaublich, wenn ich behaupte, daß GERADE in Kleinbetrieben die Chefs ganz überwiegend der Meinung sind, daß sie gute Leute haben die solidarisch mit dem Betrieb sind und die ihren ganz entscheidenden Beitrag leisten, daß es dem Betrieb gut geht? Und daß diesen Chefs deshalb das Wohl und die Meinung ihrer Angestellten wichtiger als Gewinnmaximierung ist? Fändest Du das so unglaublich?Crackerman, 06.11.2014 01:49 #

Ok ein bisschen zu allgemeingültig formuliert, keine Frage. Dennoch gilt ja bei Betrieben unter 10 Mitarbeitern nach wie vor das gesonderte Kündigungsrecht. Und in Hinsicht auf meinen Beruf (das hier jeder bei Kritik an seinem Beruf reagiert ist ja nicht unbekannt:wink:) kann ich dir sagen: von ca. 90% aller Patienten die ich betreue/betreut habe, die in Kleinbetrieben mit solch geringer Mitarbeiterzahl tätig sind/waren, habe ich den Satz gehört "der kündigt mich sofort, wenn ich was sage" oder "ich bin schon wegen Krankheit gekündigt worden". Natürlich ist das nicht bei allen Chefs so - das aber sehr wohl die Möglichkeit besteht und das Arbeitnehmern auch bewusst ist, ist kein Geheimnis.
LUNACHICK
nervt und hätte ich besser nicht gemacht: mich in eine diskussion auf facebook eingemischt, ob es okay ist, am arbeitsplatz tätowiert zu sein.

warum ich mich eingemischt habe: es ist eine body/gender positive seite. also eine seite, die mode und models abseits vom mainstram zeigt. alle hautfarben, alle gewichtsklassen, mit und ohne behinderung/krankheit/prothesen, männer in kleidern etc. und ausgerechnet an tattoos stören sich dann die leute, wie unprofessionell das ist. ich könnt sie alle schlagen!!!
Fahrenheit
Dabei ist es doch nicht einmal diskussionswürdig, dass tattoos so in Ordnung sind wie Bohrlöcher. Eigentlich ohrlöcher, aber ich mag die autokorrektur. Es geht den Arbeitgeber nix an, welche farbe meine haut wo hat.

Bezüglich Gewerkschaft. Mich würde mal interessieren, - wie viele von euch würden mit streiken wenn euch die Gewerkschaft auffordert. Unabhängig von den zielen oder dem konkreten Anlass.. Ich hab gestern nämlich überlegt und muss sagen, ich bin froh dass ich (!) persönlich (!) nicht von einer Gewerkschaft verwaltet werde. Und wenn, würde ich vermutlich tatsächlich nicht mitmachen. Das ist jetzt kein Angriff auf irgendwen der streikt oder streiken würde, aber mir liegt sehr viel daran, meine kämpfe selbst auszutragen. Unser Betriebsrat kommt mir schon teilweise in die quere, weil ich nicht arbeiten kann, wie ich will. Aber wie gesagt, die Notwendigkeit derartiger Institutionen ist nicht in Frage gestellt.
Woas Sois...
Ob ich streiken würde? :hm: Sicherlich nicht, weil eine Gewerkschaft das beschlossen hat und ich folge meinem Bezirksleiter in den Kampf. Der Sinn müsste sich für mich auch erschließen.
Streiks kommen aber in meiner Branche nur homöopathisch dosiert vor, das sind allerhöchstens so 3 Stunden Warnstreiks.
Gibt eigentlich jedes Jahr nen vertretbaren Abschluß, unter anderem auch, da die Personalkosten nicht der größte Block im Unternehmen sind. Am meisten kostet die Kuh :tongue: