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Und sonst...

ich denk grad...

SHITHEAD
Ich meine allerdings, dass der Einfluss der muslimischen Führer auf ihre "Schäfchen" deutlich größer ist als z.B. der des Papstes. Ruft da einer eine Fatwa aus, rennen auch schon die ersten Bewaffneten los. Wenn die Wahnsinnigen überhaupt "umgestimmt" bzw. wieder auf den rechten Weg gebracht werden können, dann doch nur von jemandem, dessen Wort ähnlich großes Gewicht wie der Koran selbst hat. Und wenn eben diese Großmuftis, -ajatollahs, etc. nochmal erläuterten, wie denn nun der Koran auszulegen ist, hätte das sicherlich beträchtliche Wirkung, ohne gleich Gefahr zu bedeuten.
Powder To The People
Ich habe letztens ein interessantes Gespräch mit jemandem geführt, der schon reichlich in der Welt rumgekommen ist und unter anderem auch 2 Jahre in Jerusalem gelebt hat. Der hat dann erzählt, dass der Islam genau deswegen ein grösseres Problem darstellt, weil es eine kriegerische Religion ist. Das Christentum hat selbstverständlich ordentlich Kacke gebaut, wurde aber im Grossteil der Länder mit der Aufklärung recht zahm und, mit Verlaub, von vielen Gläubigen nicht mehr wirklich ernst genommen bzw. haben sie "ihre eigene Sache" draus gemacht. Der Islam ist nach wie vor viel strikter in seinen Vorgaben und man kommt als Semigläubiger sehr schnell an Grenzen, an denen man sich entscheiden muss. Und er meinte halt auch gerade in Jerusalem und Umgebung hätte er mitbekommen, wie geil die dieses Szenario des Krieges zum Teil finden und mit welchem Stolz es sie erfüllt. Diese Religion braucht Feinde um sich selbst zu legitimieren (was aber streng gesehen auf ziemlich viele Religionen zutrifft).

Ich bin bei Eagle und sage, dass ich es unwahrscheinlich traurig finde, dass in diesen Zeiten Religionen immer noch eine solche neben- und hauptpolitische Stellung bei vielen Menschen haben. Im Mittelalter hätte es schon längst Krieg gegeben, heute ist man Gott (:bigsmile:) sei Dank diplomatisch gesehen weiter. Aber ich befürchte ähnlich wie Shitty, dass diese Anschläge mitunter auch dazu führen könnten, einen irrationalen Krieg auszulösen. Mit etwas Pech ist das vielleicht sogar das der erhoffte Auslöser dafür (ob jetzt aus religiösen oder politischen Gründen motiviert, spielt dann auch keine Rolle mehr).
Woas Sois...
Der Islam kennt ja eigentlich keine organisierte Kirche, das ist bei denen anders. Es gibt halt angesehene Rechtsgelehrte, angeblich ist die Uni in Kairo bei denen die respektierteste. Da hieß es: „Das ist ein krimineller Akt. Der Islam lehnt jedwede Gewalttaten ab.“ (Die islamischen Gelehrten der anerkannten Al-Azhar-Universität in Kairo laut der ägyptischen Agentur Mena)
Woas Sois...
Ich habe letztens ein interessantes Gespräch mit jemandem geführt, der schon reichlich in der Welt rumgekommen ist und unter anderem auch 2 Jahre in Jerusalem gelebt hat. Der hat dann erzählt, dass der Islam genau deswegen ein grösseres Problem darstellt, weil es eine kriegerische Religion ist. Das Christentum hat selbstverständlich ordentlich Kacke gebaut, wurde aber im Grossteil der Länder mit der Aufklärung recht zahm und, mit Verlaub, von vielen Gläubigen nicht mehr wirklich ernst genommen bzw. haben sie "ihre eigene Sache" draus gemacht. Der Islam ist nach wie vor viel strikter in seinen Vorgaben und man kommt als Semigläubiger sehr schnell an Grenzen, an denen man sich entscheiden muss. Und er meinte halt auch gerade in Jerusalem und Umgebung hätte er mitbekommen, wie geil die dieses Szenario des Krieges zum Teil finden und mit welchem Stolz es sie erfüllt. Diese Religion braucht Feinde um sich selbst zu legitimieren (was aber streng gesehen auf ziemlich viele Religionen zutrifft).Powder To The People, 08.01.2015 09:37 #


Das ist allerdings auch richtig. Ohne die Aufklärung wäre die Kirche bei uns doch keinen Deut anders. Komischerweise war ja im Mittelalter der Islam die tolerantere Religion (Spanien, Süditalien usw.)
Olsen
Diese Sache deprimiert mich seit gestern Mittag tiefgehend. Ich unterschreibe alles, was Eagle gesagt hat. Auch ich bin müde, mir den Kopf über diese Themen zu zerbrechen, über Konflikte, die einfach nicht zu lösen sind.

Letztlich kann nur jeder in seinem persönlichen Umfeld was machen. Vor einigen Wochen habe ich mich mit einem Kerl getroffen, der einen muslimischen Kulturverein leitet, der den Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft will. Sehr interessanter Mensch und sehr guter Ansatz. Man muss einfach mehr miteinander reden, dann verblassen die Unterschiede schnell.
der_acki
eigentlich mag ich gar nicht näher erläutern, warum ich für die zukunft unserer zivilisation schwarz sehe. miteinander reden ist ok, aber die verlorenen seelen der gesellschaft erreicht man damit nicht (mehr).
-pmh-
bin müde, mir den Kopf über diese Themen zu zerbrechen, über Konflikte, die einfach nicht zu lösen sind.Olsen, 08.01.2015 12:21 #


exakt mein gedanke.
weg mit religionen, weg mit der menschheit. drückt mal wer auf den roten knopf?
Woas Sois...
Zum Anfang könnte man einfach mal für zwei Wochen das Internet abschalten. Dann würden sich diese ganzen Kackbratzen und Verblendeten nicht so leicht gegenseitig anstacheln und anfeuern.
LUNACHICK
Ich bin so wütend, ich hab sogar ein Schild dabei. Nächste Woche ist hier in Mannheim so eine Refugees Welcome Demo, ich werde nicht müde das zu teilen, grade nach solchen schlimmen Anschlägen. Denn die spielen ja genau den richtigen Vollspacken in die Karten. Die Gegendemos zu Pegida zeigen mir, dass es doch noch Hoffnung gibt irgendwo...

Außerdem koche ich schon wieder vor Wut wenn ich sehe/höre, dass meine konvertierte Freundin irgendwie angepöbelt wird, weil sie Kopftuch trägt, und das von Leuten, die im Leben noch nicht halb so viel Gutes getan haben, wie diese Frau in den letzten 12 Monaten. Ich hasse Menschen.
der_acki
Außerdem koche ich schon wieder vor Wut wenn ich sehe/höre, dass meine konvertierte Freundin irgendwie angepöbelt wird, weil sie Kopftuch trägt, und das von Leuten, die im Leben noch nicht halb so viel Gutes getan haben, wie diese Frau in den letzten 12 Monaten. Ich hasse diese Menschen.LUNACHICK, 08.01.2015 13:11 #

so war das sicherlich gemeint, oder?
LUNACHICK
passt so!
housefrau1981
eigentlich mag ich gar nicht näher erläutern, warum ich für die zukunft unserer zivilisation schwarz sehe. miteinander reden ist ok, aber die verlorenen seelen der gesellschaft erreicht man damit nicht (mehr).der_acki, 08.01.2015 12:35 #


weil die meisten gegen irgendjemand anderen sind?
weil ständig jemand gegen etwas oder eine gruppe aufgehetzt wird?
weil es nur noch schwarz oder weiß, gut und böse gibt?
weil von ein paar wenigen immer auf alle einer gruppe/nationalität/religion geschlossen wird?
weil ständig angst und panik verbreitet wird?
weil man nix positives mehr hört oder liest?
AERPELSCHLOT
Sorry, aber diese Diskussion hier läuft in ne ganz falsche Richtung. Die "kriegerische Religion" usw., das ist doch Mumpitz. Was sollen solche Diskussionen bringen? Im Koran stehen jede Menge Stellen, die genau das Gegenteil von dem wollen, was gestern passiert ist. In der Bibel stehen jede Menge Stellen, die ultrabrutal sind und schon stark in die Richtung dessen gehen, was gestern passiert ist. Und wie richtig gesagt wurde, die höchsten muslimischen Gelehrten lehnen solche Aktionen überwiegend ab. Laut Berichten soll sich einer der vermeintlichen Attentäter radikalisiert haben, als er die Foltervideos aus Abu-Ghuraib gesehen hat. Was hat das mit Religion zu tun?
Das ist schön, daß man das jetzt wieder alles dem Islam in die Schuhe schieben kann, aber das entspricht noch immer nicht den Tatsachen. Ich weigere mich, so eine Diskussion zu führen. Sie ist jedesmal wieder Wasser auf die Mühlen derer, die Integration fordern und nicht bereit sind, diese überhaupt zuzulassen. Ich fordere stattdessen eine Diskussion über Demokratie. Der Anschlag in Paris war ein Anschlag auf die Demokratie. Aber genau so sind die "Spaziergänge" in Dresden Anschläge auf unsere Demokratie, zugegebenermaßen (noch) mit deutlich weniger Toten. Und das sind ja bei weitem nicht die einzigen demokratiefeindlichen Tendenzen. Hartz4, TTIP und andere Marktliberalisierungen, die immer noch geltenden Sonderrechte der Kirche usw. Das hat alles nix mit Demokratie zu tun. Und dann wundert man sich, daß sich die Dümmsten radikalisieren, wenn sies von den vermeintlich Klügeren schon nicht besser vorgelebt kriegen?

Kampf der Kulturen? Nein. Die kämpfen alle zusammen gegen das, wofür Stéphane Charbonnier und seine Kollegen gestern ihre Leben gelassen haben. Man möge mich eines Besseren belehren, aber soweit ich das mitbekommen habe, haben die Leute, die gestern in Paris auf der Straße waren, für Demokratie demonstriert und nicht gegen irgendwen. Das finde ich grandios und das macht mir weiterhin Mut. Im Zuge des ISIS-Vormarschs vor einigen Wochen hat mal jemand gesagt, dieses Terrorregime würde sich niemals dauerhaft halten können, weil es einzig auf Angst beruht und niemals in die Herzen der Bevölkerung dringen wird. Genauso wenig werden das die "Spaziergänger" schaffen oder der immer extremer werdende Kapitalismus, weil alles auf Angst beruht. Und genau deswegen ist unser Verständnis von Demokratie die bessere Wahl, weil es nicht Angst schürt sondern Mut macht und in die Herzen der Menschen gedrungen ist. Noch nicht aller Menschen hier, aber aller Menschen, die das System verstanden haben. Darüber würde ich gerne reden und nicht über irgendeinen Schnickschnack wie "kriegerische Religion".

Nur mal so noch als Denkansatz... wir stellen uns mal vor, alle Christen wären Muslime und alle Muslime wären Christen (nicht auf den Glauben, sondern auf die kulturelle Prägung kommt es mir dabei an). Das heißt, egal wo die Christen leben, sie wären immer die Benachteiligten. Im Westen würden sie ausgegrenzt und tendenziell eher am unteren Ende der sozialen Skala angeordnet sein und die arabischen Länder wären genauso arm und rückständig wie sie es jetzt auch größtenteils sind. Würden dann nicht vermutlich die muslimisch geprägten Menschen als die Friedliebenden gelten und würden sich dann nicht die Christen zusehends radikalisieren?
grinsekiwi
passend dazu schreibt martin sonneborn auf seiner facebook-seite: "Das ist nicht komisch. Mit Anzeigen, Abokündigungen oder Kalaschnikow-Geballer auf Satire zu reagieren, gilt in der Szene als unfein. Unser Mitleid gilt den Franz. Kollegen. Bei Titanic könnte so etwas nicht passieren, wir haben nur 6 Redakteure."

die pegida/afd-deppen fühlen sich bestätigt und marine le pen möchte in frankreich über die todesstrafe abstimmen. ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll mich aufzuregen. ich lass es einfach.
Woas Sois...
Sorry, aber diese Diskussion hier läuft in ne ganz falsche Richtung. Die "kriegerische Religion" usw., das ist doch Mumpitz. Was sollen solche Diskussionen bringen? Im Koran stehen jede Menge Stellen, die genau das Gegenteil von dem wollen, was gestern passiert ist. In der Bibel stehen jede Menge Stellen, die ultrabrutal sind und schon stark in die Richtung dessen gehen, was gestern passiert ist. Und wie richtig gesagt wurde, die höchsten muslimischen Gelehrten lehnen solche Aktionen überwiegend ab.AERPELSCHLOT, 08.01.2015 14:19 #


Moment, aber jetzt so zu tun, als hätte das gar nichts mit dem islamischen (na ja, viel eher arabischen) Kulturkreis zu tun, ist auch ein wenig einfach. Wie viele Anschläge von Buddhisten gab es denn?
Ich bin ja der Meinung, das Ziel muss sein, halbwegs friedlich miteinander hier leben zu können. Ungefähr wie bei Bayern und Hessen. Ich erwarte kein LiLaLaunebär-Land mit Einhörnern und Regenbögen.
Klar, diese Vollspaten werden benutzt, manipuliert und aufgehetzt unter Missbrauch des Islams. Aber anscheinend funktioniert es prächtig damit, im Gegensatz zum Buddhismus.
AERPELSCHLOT
Mangels Masse gibt es hier relativ wenige buddhistische Anschläge. Woanders ist das anders. KLICK
grinsekiwi
es bringt auch nix, religionen miteinander zu vergleichen. das ist ja das kernproblem, dass alle gleichermaßen meinen das recht auf wahrheit gepachtet zu haben.
Woas Sois...
Sollte auch keine Heiligsprechung des Buddhismus werden. Am Ende auch nur ne Religion.