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Und sonst...

Presseschau

housefrau1981
ich kenne das dörfliche nur zu gut.
bin selber auf dem land aufgewachsen (5.500 einwohner!!!) und da gab's natürlich genau zwei kneipen, wo man sich als jugendlicher rumtrieb und ein paar zeltfeste - na prost.
klar, das war eintönig und manche sind in diesem trott hängengeblieben, aber das kann man nicht dem dorf selbst ankreiden, da muss der betroffene schon selbst mitmachen.
auch jetzt kenne ich - obwohl ich mittlerweile in der (für unsere verhältnisse) großstadt lebe - noch das leben auf dem land, ein teil meiner familie lebt in einer ebenfalls winzig kleinen gemeinde, da kennt echt JEDER jeden, an aktivitäten gibts die feuerwehr, fussball und den sparverein. und überall natürlich die halbe bier dazu... ich kann viele vorurteile verstehen, aber wenn's einem dreckig geht oder die perspektive verschoben wurde, ist man in der großstadt vor ungesunder ablenkung auch nicht sicher.
den bericht sah ich eher als info, dass eben nicht nur in den großen städten drogen wie meth umgehen, sondern dass sehr wohl auch die als "nur" biersäufer verschrieenen leute auf dem land bereits heftig drinstecken in diesem strudel.
CYBERBORIS
Ich wohne jetzt seit Jahren sehr stadtnah und fand das auch toll, aber tatsächlich überlege ich bzw. liebäugle ich damit wieder in einen Vorort zu ziehen. Das ist jetzt sicher nicht vergleichbar mit den Dorfbeschreibungen hier aber auch eine (für mich) erstaunliche Einsicht, denn ich hab eigentlich immer wert drauf gelegt möglichst stadtnah zu wohnen, vermisse aber tief in mir drin ein bißchen die "Heimeligkeit" von so nem eher dörfischen Leben.
housefrau1981
Es gibt so Tage, da tut die lachhafte Nabelschau auch einfach nur gut.
Die Diskussion war gut und ersthaft, aber vielleicht will der eine odere andere auch nur mal eben schmunzeln.

Zu traurig sind die wahren Punkte von all dem, was ihr da gestern besprochen habt. Denn ich hab sowohl den Link von dir als auch das gesamte Geposte hier nachgelesen und viele Punkte gefunden, die verdammt wahr sind. Und traurig. Und trostlos.housefrau1981, 24.02.2015 14:53 #


Kommst du denn vom Land?

Ich kenne ja von diversen Österreicherinnen wirklich die übelsten Stories, dass die vom heimischen Dorf wirklich in die Stadt flüchten mussten, damit sie nicht in die typische Kerbe gepeitscht wurden. Familienbesuche sind für die dann auch immer der blanke Horror, da dann deren Lebensentwürfe (die so wild bei weitem nicht sind, aber halt nicht unbedingt nur um Ehe und Schwangerschaft pendeln) auch weit nach der Pubertät nicht ernst genommen werden.

(Soll nun kein Angriff auf Österreich sein, aber die Menge an Städten, in die man fliehen könnte, ist im Land der Berge halt doch begrenzter als in Deutschland.)Alphex, 24.02.2015 15:05 #


Diese "übelste Sorte" ist für einen gesunden Geist eine gute Abschreckung und ein Grund, sich aufzuraffen. Das soll jetzt nicht überheblich wirken, aber Parolen-gröhlende Burschen, die auf Bierbänken ihre Halbe rumschütten, da entwickelt man - da gebe ich dir recht - den Drang, all dem zu entfliehen.
Alphex
Die "Heimeligkeit" per se ist doch nix wert? Ich meine, klar, wenn man mit wirklich tollen Leuten jeden Tag zu tun hat, so sein Netz direkt vor der Haustür - kann man mögen. (Wobei ich da sehr große Angst vor inzestuös homogenem Freundeskreis hätte, was ich ja persönlich gar nicht packe) Aber der täglichen Observation durch Idioten ausgesetzt zu sein ist ja wiederum total für'n Arsch.

Die Lösung kann natürlich lauten, in ein "exklusives Viertel" zu ziehen. Wenn lieber am Land, dann eben so die Kategorie Starnberger See. Da ist man dann allemal unter sich. Fragt sich nur, ob das dann tolle Leute sind.
housefrau1981
Ich hab mal in einem "exklusiven Viertel" gewohnt, nicht exklusiv im Sinne von "wir kacken alle Geld", aber in einer kleine, abgeschiedenen Siedlung, wo vl 25 Familien/Paare gewohnt haben. Und absolut richtig - du kannst dort genauso unglücklich sein, weil du eben bei Leuten wohnst, die du nicht magst, oder die dich nicht mögen.

Jetzt finde ich's gut.
Großes Wohnhaus, ich kenne eine Handvoll Leute vom Sehen und morgens "Murgäääääähn" zumurmeln, aber das war's dann auch. Beim Spazierengehen (geht auch in der Stadt) grüßt mich nicht alle 50m einer und fragt, wie's der Tante so geht und wenn ich Kontakt zu anderen suche, dann sorge ich dafür.
CYBERBORIS
Die "Heimeligkeit" per se ist doch nix wert? Ich meine, klar, wenn man mit wirklich tollen Leuten jeden Tag zu tun hat, so sein Netz direkt vor der Haustür - kann man mögen. (Wobei ich da sehr große Angst vor inzestuös homogenem Freundeskreis hätte, was ich ja persönlich gar nicht packe) Aber der täglichen Observation durch Idioten ausgesetzt zu sein ist ja wiederum total für'n Arsch.

Die Lösung kann natürlich lauten, in ein "exklusives Viertel" zu ziehen. Wenn lieber am Land, dann eben so die Kategorie Starnberger See. Da ist man dann allemal unter sich. Fragt sich nur, ob das dann tolle Leute sind.Alphex, 24.02.2015 15:11 #


Na ja, in meinem Fall ist es der Vorort in dem ich aufgewachsen bin. Einen Freundeskreis hab ich nicht mehr, aber bin näher an meiner Mutter dran (um die ich mich so gut wie möglich kümmere). Ich laufe also weniger blöden Freunden über den Weg, als ehemaligen Nachbarn oder so. Herausstechendes Merkmal ist aber schon ein wenig die Entschleunigung und auch so triviale Sachen, wie die Parkplatzsuche, die in der Stadt nervt und die nahen Grüngebiete.

Und: ich bin mit dem Auto immer noch innerhalb von 20 Minuten in der Innenstadt, nur halt nicht mehr so zentral wie jetzt. Ich bin mir sicher, dass ich das auch vermissen würde, aber im Moment reizt mich der Vorort wieder. Und den verbinde ich im Moment etwas mit dem Begriff "Heimeligkeit".
cornello
mann muss ja auch nicht stets die extreme 300-Einwohner-Dorf und Millionenstadt gegeneinander stellen. Kleinstadt im Grünen mit Nähe/guter Erreichbarkeit einer großen Stadt, find ich ziemlich günstig für mich. Mit Kindern wird das auch noch mal anders.
Alphex
Bei Vorstädten muss ich immer an das Suffer-Cover denken.
CYBERBORIS
Bei Vorstädten muss ich immer an das Suffer-Cover denken.Alphex, 24.02.2015 15:26 #


Wo bist du denn aufgewachsen, wenn ich fragen darf?
Drunken Third
Diese Art Vorstädte wirst du aber wohl nur im Land der unebgrenzten Möglichkeiten finden.
housefrau1981
ich behaupte jetzt mal, ich hab alle 3 extreme durchlebt - kuhdorf, nettes städtchen am rand und jetzt "großstadt" (für österreichische begriffe). JEDES davon hat sowohl seine guten als auch seine nicht so guten seiten.
Alphex
Bei Vorstädten muss ich immer an das Suffer-Cover denken.Alphex, 24.02.2015 15:26 #


Wo bist du denn aufgewachsen, wenn ich fragen darf?CYBERBORIS, 24.02.2015 15:27 #


In der Stadt. Ein guter Freund von mir ist aber hier aufgewachsen. Letzter Bus fuhr am Samstag um 18:45.
Alphex
"großstadt" (für österreichische begriffe).housefrau1981, 24.02.2015 15:27 #


Eisenstadt? :bigsmile:
housefrau1981
Linz :klugscheiss:
Alphex
Alle Menschen, die behauptet haben, aus Linz zu kommen, hatten immer gar nicht in Linz gewohnt, sondern davor. Ist das bei dir auch so? :bigsmile:
housefrau1981
Davor? In Traun, Leonding, im MÜHLVIERTEL?

Ich wohn mitten in Linz, nix Bäume, Natur - ich seh die Autobahn, die VOEST und bin ratzfatz bei der Straßenbahn. (Ich weiß, U-Bahn haben wir keine, leider).
Alphex
Straßenbahnen ist für die Größenordnung ist Österreich ja schon mal was. Ich war so dermaßen baff, als ich erfuhr, dass Salzburg seit den 1980ern und dem damaligen Beschluss der ÖVP nur noch Busse hat.
CYBERBORIS
Birgit, bist du das?
Alphex
Birgit, bist du das?
CYBERBORIS, 24.02.2015 15:44 #


Sieht die Dame denn so absurd gut aus, dass die für das Hirn übrige Blutmenge noch die plumpstmöglichen Baggereien zulässt?

Kannst du auch gerne selbst beantworten :bigsmile:
housefrau1981
Straßenbahnen ist für die Größenordnung ist Österreich ja schon mal was. Ich war so dermaßen baff, als ich erfuhr, dass Salzburg seit den 1980ern und dem damaligen Beschluss der ÖVP nur noch Busse hat.Alphex, 24.02.2015 15:44 #


Das ist allerdings richtig, was die Öffis angeht ist Linz gar nicht mal so schlecht aufgestellt, am Wochenende braucht in innerstädtisch echt kein Auto.