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Out Of The Furnace
Rache-Melodram von Scott Cooper mit Christian Bale und Casey Affleck als ungleichen Brüdern. Der eine (Bale) rackert sich den Arsch im Stahlwerk ab, um sich und seiner Freundin ein halbwegs vernünftiges Leben zu ermöglichen, der andere (Affleck) hat sich als Soldat durch mehrere Irak-Touren körperlich und psychisch ruinieren lassen und verbringt seine freie Zeit mit Wetten und illegalen Faustkämpfen. Um die bei ersteren gemachten Schulden wieder reinzuholen, lässt er sich für einen hinterwäldlerischen Hillbilly (Woody Harrelson) auf einen getürkten Kampf ein, hat aber fatalerweise sein Gemüt nicht unter Kontrolle...
Hat man natürlich alles so oder ähnlich schon mal gesehen. Was den Film aber trotzdem deutlich über den Durchschnitt hebt, ist seine superbe Besetzung - neben den bereits genannten spielen Willem Dafoe, Sam Shepard, Forest Whitaker, Zoe Saldana - und wie ganz nebenbei der Niedergang der Industrieregion rund um den Rust Belt in den Staaten bebildert und eingefangen wird. Den Film durchzieht permanent eine melancholische Atmosphäre der Unausweichlichkeit, alle scheinen zu ahnen, dass sie ihrem Schicksal nicht entfliehen können und sind deshalb gewillt, es zu akzeptieren. Woody Harrelson als Redneck strahlt eine unheimliche Gefahr aus, die Eröffnungssequenz lässt da ja keinen Interpretationsspielraum. Packendes Ding, auch wenn ich aus der letzten Einstellung nicht wirklich schlau geworden bin. 09/12SHITHEAD, 15.03.2016 14:11 #

Kann ich so gut unterschreiben. Empfehlung & super gespielt!

Victoria

3/10Olsen, 17.03.2016 11:22 #

Skeptik keimt auf... vielleicht besser doch nicht gucken?

Ich empfehle, sich selbst ein Bild zu machen. Aber das empfehle ich eh immer. Bei Victoria seh ich ja wenigstens den künstlerischen Anspruch, auch wenn der für mich gründlich in die Hose geht.

Ui, das nenne ich mal einen Verriss.

Ich kann deine Kritikpunkte durchaus nachvollziehen, aber glaube auch, dass es mit der Prämisse, die man selbst ansetzt, steht oder fällt. Für mich war Victoria nämlich eine ziemlich einsame Person. Fängt ja schon damit an, dass sie allein an der Bar sitzt und sich zwei Kurze reinpfeifft (War sicher nicht das einzige an dem Abend, was vielleicht auch ihr späteres Verhalten erklären mag). Ich kann mir schon vorstellen, dass es dann ganz schön ist, wenn andere einen aus der eigenen Einsamkeit rausziehen. Ob das nun Boxer, Sonne und Co. sein müssen, sei mal dahingestellt.

Die Theorie, dass sie sowas nicht zum ersten Mal macht, hab ich anderswo auch schon gelesen. Dafür spricht, dass sie ziemlich offensichtlich versucht, sich dem Barkeeper an den Hals zu schmeißen. Das machte es nicht besser, eher noch schlimmer. Ich glaube schon, dass Schipper möchte, dass wir Empathie für Victoria aufbringen. Mich hat sie ihn ihrer Naivität einfach nur genervt.

Ich habe übrigens keine Prämisse angesetzt. Ich wusste inhaltlich gar nichts über den Film und war dann geschockt, wie wenig Substanz die "Handlung" besaß.

Prämisse war wohl etwas unglücklich ausgedrückt. Es war nur ein Gedankengang, der mir nach dem Sehen in den Sinn kam. Wenn man das im Kopf behält und den Film nochmal schaut, dann wirkt das alles sicher weniger hanebüchen. Aber wie gesagt, mir ist schon klar, dass das kein Film ist, bei dem jeder in Jubelstürme verfällt.

(Ich bin schon auf deinen Verriss von "Tore Tanzt" gespannt, wenn er denn kommt.)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den ansehen sollte. Nach allen, was ich dazu gelesen hatte, soll der recht hart sein.

Bzgl. Victoria hab ich fast genauso empfunden. Die erste Stunde hatte ich durchweg den Finger auf der Stop-Taste, weil ich von den ätzenden Figuren, den für mich nicht logischen Entwicklungen und der Inhaltslosigkeit genervt war. Aber: Danach setze eine Art Sog ein und das Ende hat mich wieder versöhnt. Ganz sicher ist: Ohne sein technisches Gimmick wäre der Film keine Erwähnung wert. Tore tanzt ist härtester Tobak. Ich fand den sehr gut, aber er fällt in die Kategorie von höchst unangenehmen Filmen wie Halt auf freier Strecke oder Der freie Wille, die ich mir wg. ihrer körperliche Schmerzen verursachenden Intensität freiwillig nicht noch einmal ansehen möchte.

Um "Der freie Wille" mache ich auch immer noch einen Bogen. Mein Bauch sagt, ich sollte die Finger davon lassen. "Halt auf freier Strecke" war schon hart, aber da ich das Ganze im echten Leben schon mal erlebt habe, war ich nicht so geschockt, wie ich es sonst vermutlich gewesen wäre. Allerdings war mir nicht klar, was der Wert dieses Films sein sollte.

Bei "Der freie Wille" hab ichs auch nicht geschafft, den am Stück zu schauen. Ich kann das einfach nicht ab, wenn Menschen dargestellt werden, die so völlig kaputt sind. Geht mir mit Filmen über Junkies ähnlich. Ich mag sowas nicht sehen. Gewalt ob nun nur angedeutet oder tatsächlich dargestellt schreckt mich da weniger ab, wenns denn der Geschichte dient.
"Halt auf freier Strecke" ging von der Thematik usw. völlig klar. Ein zweites Mal werde ich den aber auch nicht schauen. Grund dafür ist der Hauptdarsteller Milan Peschel, den ich nicht ausstehen kann. Ganz schrecklicher Typ.
Tore tanzt hab ich schon lange auf dem Zettel und bin da sehr zuversichtlich, daß ich dem was abgewinnen kann. Und bei Victoria bin ich einfach neugierig, wie die das umgesetzt haben. Ich hab ein längeres Interview mit dem Regisseur gesehen und fand das schon ziemlich interessant, wie das alles dann auch technisch umgesetzt wurde und was es da laut ihm am Set für eine Magie gegeben haben soll.

Tore tanzt hab ich schon lange auf dem Zettel und bin da sehr zuversichtlich, daß ich dem was abgewinnen kann.AERPELSCHLOT, 18.03.2016 18:14 #

Tore tanzt ist sehr gut. Erzeugte bei viele Emotionen, vor allem Wut. Schon ein krasser Film.

BOYHOOD

Die knapp 2,5 Stunden gingen rum wie nix. Stimmiges Portrait eines Jungen und seiner Familie bzw. seiner Familien. Das Besondere: Richard Linklater (Regisseur) hat den Film in einem Zeitraum von gut 10 Jahren gedreht...immer mit den gleichen Protagonisten.

9/10

Zuletzt geändert von Vision987654321 19.03.2016 09:59

"Tore tanzt"? Ich frage einfach hier mal danach, weil ich sonst ja vielleicht direkt zuviel dazu bei einer Internetsuche erfahren könnte.

Kannst ruhig googeln, hab ich gestern auch gemacht. Sieht sehr interessant aus, hört sich aber wirklich ziemlich hart an... Mal sehen ob ich mich da mal ran traue..

Ja klingt nach hartem Tobak, interessant aber ich weiß nicht ob ich mich dafür aus meiner Komfortzone wagen will

Ja klingt nach hartem Tobak, interessant aber ich weiß nicht ob ich mich dafür aus meiner Komfortzone wagen willHarry Gant, 19.03.2016 15:18 #

Ein grundsätzliches Problem hier im Forum.

So würde ich das nicht sagen. Es gibt definitiv Filme, die ich mir nicht ansehen würde, weil ich weiß das ich es nicht aushalten würde. Warum soll ich mich dann da durch quälen nur weil jemand meint es wäre ein Film den man gesehen haben muss oder ähnliches?!

Nachdem ich neulich Knallhart geguckt hab, war jetzt der thematisch ähnliche Wut dran. Ebenfalls gut, wenn nicht besser. Dieser Oktay Özdemir ist echt großartig. Er sieht aus und quatscht original, als käm er direkt von der Straße. Schön auch diese totale Ohnmacht (des Vaters), irgendwas mit Worten zu erreichen, weil zurück nur Scheiße kommt.

7 Psychos - puh, was für eine Ressourcenverschwendung. Großartige Schauspieler stolpern orientierungslos durch ein beschissenes Drehbuch und bringen einen unlustigen Spruch nach dem anderen. Das versucht alles viel zu krampfhaft, eine coole Mischung aus Tarantino und Ritchie zu sein.

Das versucht alles viel zu krampfhaft, eine coole Mischung aus Tarantino und Ritchie zu sein.HIRNTOT, 19.03.2016 15:39 #

Aber das war doch beabsichtigt!

"Tore tanzt"? Ich frage einfach hier mal danach, weil ich sonst ja vielleicht direkt zuviel dazu bei einer Internetsuche erfahren könnte.Fennegk, 19.03.2016 13:21

Einfach anschauen, wenn er dir nicht zusagt bzw. zu hart an der Grenze ist, kannst du ihn ja noch immer ausmachen.