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Was lest ihr gerade...

Olsen
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Haruki Murakami - Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki

Ich habe nicht nur einmal gelesen, das Buch sei genau wie sein Titel, nämlich farblos. Ich kann mich da nicht anschließen. Mein zweiter Murakami hat mich wiederum gefesselt und schnell reingezogen. Wie immer bei asiatischen Büchern oder Filmen kommen ein, zwei Reaktionsweisen von Menschen vor, bei denen ich mich am Kopf kratze. Aber das ist wohl die kulturelle Barriere, die auf der anderen Seite auch für eine gewisse intellektuelle Spannung sorgt. Der "Tazaki" las sich jedenfalls gut für mich, vielleicht auch, weil ich mit der Grundprämisse so meine eigenen Erfahrungen gemacht habe und deshalb einen guten Bezug dazu herstellen kann.
Go Ahead Eagle
Der Vorsatz für ein neues Jahr, mehr zu lesen, ist immer ein guter Vorsatz.
Vorbildlicherweise habe ich gestern mit Stuckrad-Barres "Panikherz" das Rennen eingeläutet.
housefrau1981
Dave Eggers - The Circle

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Scheint ja vor einiger Zeit schon ein hippes, viel gelesenes Buch gewesen zu sein, ich hab's erst vor kurzem entdeckt, als jemand den Hinweissticker auf die Bücher klebte, es gäbe da einen Film dazu (den ich auch verschwitzt habe :rolleyes:).

Bin grade bei der Hälfte und irgendwie tu ich mir schwer damit. Zum einen (aber das ist mein subjektives Problem) mag ich es nicht, wenn keine Kapitel sind oder sonst was, wo man mal durchatmen und eine Pause machen kann, zum anderen ist die Sache schon recht langatmig, auch wenn die Idee eine wirklich gute ist... na mal schauen. Aus der Idee könnte man schon á la Black/Mirror was machen, bin gespannt, wie es weitergeht.
OneFingerSalute
Ich habe das Buch irgendwann weggelegt und vor ein paar Tagen dann sogar in den Bücherschrank im Stadtteil deponiert. Die Idee gefiel mir ebenfalls, aber die Geschichte kam wirklich viel zu langsam in Schwung, hat mich einfach nicht gepackt. Was den Film angeht: Vorsicht, da soll das Ende ganz anders als im Buch sein und wirklich vermurkst. Aber das weiß ich nur vom Hörensagen, habe weder noch selbst erlebt.
Go Ahead Eagle
Ich habe das Buch irgendwann weggelegtOneFingerSalute, 05.01.2018 11:10 #

Dito. Die (nicht allzu ferne) Idee hat Spaß und Angst zugleich gemacht, aber irgendwann wars das dann auch.
Das Setting passt, die Story leider nicht.

Besser: Marc-Uwe Kling - "Qualityland".
czerkus
Ich hab das auch irgendwann gelesen, als es gerade gehypt wurde, ist also schon etwas her. Aber meine Erinnerung sagt so ziemlich dasselbe wie ihr: Viele gute Ideen, aber selten zu Ende gedacht. Dazu noch, für die Art an Roman, unglaublich flache Charaktere. Ich hatte auch beim Lesen das Gefühl, dass Eggers sich nicht getraut hat daraus eine richtige Dystopie zu machen. Insgesamt war es schon irgendwie unbefriedigend.

Bei mir ist es momentan:
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Die Geschichte ist durchaus gut, wenn man weiß auf was man sich dabei einlässt, aber so richtig werd ich einfach nicht mit Ecos Art zu schreiben warm, hatte ich jetzt auch schon mehrmals bei ihm. Vieles wirkt so umständlich formuliert und nicht flüssig. Das kann natürlich auch, zumindest teilweise, am Übersetzer liegen.
Olsen
Ich habe mich aufgrund dieses ausufernden, angeberischen Schreibstils durch "Der Name der Rose" ziemlich durcharbeiten müssen. Inhaltlich war es interessant, aber formal ist der Mann nichts für mich. Verspüre keinerlei Bedürfnis, etwas anders von ihm zu lesen.

Bei mir zuletzt:

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Thommie Bayer - Vier Arten, die Liebe zu vergessen

Endlich mal wieder ein Roman, den ich mittelmäßig fand, ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Zum Schluss hin gewinnt der Roman zwar im Vergleich zum schleppenden Beginn deutlich dazu, aber das unausgegorene Gefühl bleibt. Baier zeichnet seine Figuren reißbrettartig, die interne Spannung bleibt unaufgelöst. Außerdem: Deutscher als dieses Buch wird es nicht mehr. Sehnsucht nach Italien und Irland, detaillierte Beschreibungen von Nahrungsaufnahmen, entschuldigende Einschränkungen, wenn man gerade mal eine zynische Beobachtung über eine bestimmte Gruppe von Leuten gemacht hat. Naja.
phil24


tom cooper - das zerstörte leben des wes trench
Olsen
Franz Kafka - Die Verwandlung

Ich frage mich, ob ich das in der Schule auch so gehasst hätte wie manche. Als Erwachsener war ich von Anfang an gefesselt und hab es fast in einem Rutsch durchgelesen (nur kurz unterbrochen von einem Konzert, haha). Mich hat die Erzählung auch hinsichtlich ihrer Interpretation nicht vor große Rätsel gestellt, aber das schöne an dieser Art von Literatur ist: Jeder kann das hineinlesen, was er möchte.


Joseph Roth - Hiob

Mein zweiter Roth nach "Hotel Savoy", dieser hat mir noch eine Ecke besser gefallen. Es handelt sich um eine wuchtige jüdische Familiensaga mit deutlichen religiösen Anleihen, sehr interessant zu lesen und eigenwillig in der Sprache. Der Schluss hat mich emotional gepackt.
Geoffrey Peterson
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Haruki Murakami - Die Ermordung des Commendatore, Band 1

Mal sehen ob diese japanische Nachwuchsschriftsteller was kann.
Mein erster Murakami.
etienoir
Franz Kafka - Die Verwandlung

Ich frage mich, ob ich das in der Schule auch so gehasst hätte wie manche. Als Erwachsener war ich von Anfang an gefesselt und hab es fast in einem Rutsch durchgelesen (nur kurz unterbrochen von einem Konzert, haha). Mich hat die Erzählung auch hinsichtlich ihrer Interpretation nicht vor große Rätsel gestellt, aber das schöne an dieser Art von Literatur ist: Jeder kann das hineinlesen, was er möchte.Olsen, 16.02.2018 12:26 #

denke nicht, dass der hass ein altersproblem sind, sondern durch schlechten unterricht verursacht wurde. einer meiner besten freunde, mit dem ich einige literarische vorlieben teilte, hatte in der parallelklasse auch das pech, damit gequält zu werden. ich hatte in den 2-3 jahren vorher ziemlich viel und gern von kafka gelesen, darunter auch die verwandlung, und konnte damals die tiefe abneigung meines freundes kaum nachvollziehen.

mein liebstes von kafka wird allerdings immer der prozess bleiben.
etienoir
Haruki Murakami - Die Ermordung des Commendatore, Band 1

Mal sehen ob diese japanische Nachwuchsschriftsteller was kann.
Mein erster Murakami.Geoffrey Peterson, 16.02.2018 17:28 #

das ist der neue, oder? erzähl später mal ...
Olsen
mein liebstes von kafka wird allerdings immer der prozess bleiben.etienoir, 16.02.2018 19:10 #


Das mochte ich auch sehr. Mehr hab ich nicht vom Franzl gelesen.
etienoir
stanislav lem - fiasko

für lem ein sehr ungewöhnlicher science fiction roman; so viel ich weiß, auch sein letzter. hatte seine science sonst immer sehr viel fantastisch-groteskes und hintergründig-humoriges, wodurch er oftmals aktuelle problematiken politischer oder sozialer entwicklungen durch maximale überspitzung grandios zu entlarven verstand, ist dieser roman zum einen nicht verschleiert oder gar komisch, sondern sehr sachlich-nüchtern, zum anderen wird die science dermaßen groß geschrieben, dass man schon ziemlich elaborierte kenntnisse vieler physikalischer phänomene zum beispiel im zusammenhang mit gravitation, zeit/raum und quantentheorie haben muss, um alles zu verstehen. die teilweise gar seitenlangen abhandlungen solcher thematiken stören jedoch nicht die faszination für den roman, denn selbst diese weisen nicht nur lems einfach angenehm flüssigen literarischen stil auf, sondern sind derart logisch aufgebaut, dass selbst ein absoluter laie am ende eine ahnung hat, worum es geht. sprache und spannung sind es auch, die den rahmen geben für einen thematisch sehr interessanten roman mit vielen naturwissenschaftlichen und philosophischen anregungen zum weiteren nachdenken und persönlicher wissenserweiterung.

stan lem ist und bleibt einer der allerwichtigsten und besten science fiction autoren des vergangenen jahrhunderts.
etienoir
mein liebstes von kafka wird allerdings immer der prozess bleiben.etienoir, 16.02.2018 19:10 #


Das mochte ich auch sehr. Mehr hab ich nicht vom Franzl gelesen.Olsen, 16.02.2018 19:22 #

ist bei mir jetzt auch ewig her. das schloss hatte mir noch sehr gut gefallen, an das dritte romanfragment (der verschollene / amerika) erinnere ich mich nicht mehr richtig, ebensowenig an die vielen erzählungen. aber ich meine mich zu erinnern, niemals enttäuscht gewesen zu sein.
eigenwert
stan lem ist und bleibt einer der allerwichtigsten und besten science fiction autoren des vergangenen jahrhunderts.etienoir, 16.02.2018 19:32 #

!
Auch wenn ich mich in dem Metier nicht gut auskenne, SL hab ich immer sehr gern gelesen.
Da muss ich mir diesen Titel auch mal vormerken.
etienoir
kennst du / kennt jemand die an die sterntagebücher angelehnte zdf-verfilmung ijon tichy (serie mit bisher 2 veröffentlichten staffeln à 6 folgen mit jeweils 20 min, wenn ich nicht irre; fortsetzung, vielleicht sogar langfilm stehen seit jahren aus)? ist großartig!!! mit nora tschirner in ihrer paraderolle als analoge halluzinelle ... :lol1: und :heart:
Geoffrey Peterson
Haruki Murakami - Die Ermordung des Commendatore, Band 1

Mal sehen ob diese japanische Nachwuchsschriftsteller was kann.
Mein erster Murakami.Geoffrey Peterson, 16.02.2018 17:28 #

das ist der neue, oder? erzähl später mal ...etienoir, 16.02.2018 19:12 #

Ich bin noch nicht ganz so weit und hab auch keine Vergleichsmöglichkeit zu einem anderen Buch von ihm, aber mich fesselt das jetzt schon, obwohl im Prinzip noch gar nicht viel passiert ist. Einen genauen Grund kann ich bisher noch gar nicht ausmachen. Sprachlich ist das alles recht einfach gehalten, was mich ein bisschen überrascht hat, aber gar nicht schlimm ist. Irgendwas sagt mir, dass es nicht mein letzter Murakami bleiben wird. Das war jetzt wahrscheinlich weniger hilfreich für dich :bigsmile:
etienoir
immer schön, drüber zu reden ... ich werd's ja sowieso lesen.
eigenwert
kennst du / kennt jemandetienoir, 16.02.2018 19:57 #

Nein, kenn ich nicht.
Aber ich bin bei Literaturverfilmungen auch immer sehr schkeptisch, wenn ich die Vorlage schon kenne (andersrum eigentlich kein Problem).
Die Sterntagebücher sind bei mir allerdings schon sehr lange her, es läuft fast schon wieder auf eine Bildungslücke hinaus.