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Und sonst...

Presseschau

Go Ahead Eagle
Angesehen und direkt weiter verbreitet.
Gutes Filmchen.
OneFingerSalute
Finde ich auch. Einige beeindruckende Szenen drin. Sehr gut, dass die Unterhaltungen mit den Nazis so lange stehen bleiben, da kommt viel bei rüber.
Drunken Third
Hatte ich schon am Montag gesehen. Wieder sehr gute Reportage von Herrn Leiffels, bei dem ich vor einiger Zeit noch unschlüssig war, wie ich ihn einordnen soll. Aber der macht seinen Job sehr gut, scheut sich nicht vor den wirklich schwierigen Themen und macht immer absolut sehenswerte Beiträge daraus. So wie diesen. Kaum ein Thema interessiert mich momentan mehr, zumal die Berichterstattung über dieses spezielle Treffen (und das in Themar) doch sehr in Richtung herablassende Gehässigkeit abdriftete („Haha, die Nazis bekommen kein Bier mehr“), was dem Thema nun absolut nicht angemessen ist.
Schön zu sehen ist es auch, wie sehr sich die Interviewten zielsicher immer selbst entlarven. Auch wenn mal einer dazwischen ist, der ausnahmsweise mal zu den helleren Kerzen auf der Torte zählt. Wovon es sicherlich ziemlich viele gibt, das sind eben bei weitem nicht alles tumbe Saufköppe. Und das ist das Gefährliche.
Powder To The People


Ich bin immer wieder fasziniert wie Precht es schafft, kompakte und gut verständliche Sätze über Themen zu formulieren, für die man eigentlich ganze Bücher als Erklärung heran ziehen müsste. Tolle Abhandlungen. Meine Lieblingsstelle ganz zum Schluss: "Je schlechter ich informiert bin, desto leichter ist es eine klare Ansicht über die Welt zu haben." Mit einem Satz die Scheuklappenvertreter sämtlicher politischer Richtungen abgewatscht.:bow:
Woas Sois...
Echt? Ich finde den ja ziemlich banal. Der Kevin Hart unter den Erklärbären.
Aber ich fand auch Adorno easy wie ein Softsexfilm :wink:
Powder To The People
Also banal habe ich im Zusammenhang mit Precht noch nie gehört. Aber ok, wen empfiehlst du denn in einem ähnlichen Sektor?
Woas Sois...
Gut, banal war zum triggern. Aber ähnliche Universal-Heinis kann ich dir nicht sagen, die meisten wissen, dass man nicht überall Top-Notch ist.
Ganz interessant ist Koksnase Slavoj
Alphex
Also banal habe ich im Zusammenhang mit Precht noch nie gehört.Powder To The People, 22.07.2019 21:24 #


Banal ist noch das netteste, was ich je über ihn gehört habe. Egal ob von links oder von rechts. Und ich bin sehr geneigt, zuzustimmen - obiges Zitat explizit inklusive.

Und ja, von allen Pop-Philosophen natürlich Zizek. Großartiger Mann; bei dem kriegt man dann auch die Mindfucks bzw. wild geschlagenen Haken, für die man Philosophen lesen sollte.

Ansonsten natürlich Bourdieu, aber wenn du Sätze wie den oben zitierten von Precht willst, dann bei Gott nicht. Leicht zu lesen ist der null.
OneFingerSalute
Undercover in Kollegahs „Alpha Mentoring“

BuzzFeed News und VICE haben verdeckt am 2000 Euro teuren Programm des Rappers teilgenommen. Experten nennen das Programm unseriös und sprechen von Gehirnwäsche.


Was für ein Quatsch das ist. Und was für ein Wirrkopf dieser Rapper. Zum Staunen und Kopfschütteln, aber so richtig bossmäßig.
Go Ahead Eagle
Jo, schon gelesen gehabt. Verrückte, gefährliche Sekte.
Drunken Third
Meine Fresse ey. Dieser Coachingmist ist ja schon aus seiner Natur heraus schwachsinnig, aber hier kommt ja mal wirklich alles zusammen. Frauenverachtend, homophob, antisemitisch, oberflächlich, dumm, geldgeil. Deutschrap halt, nur alles nochmal auf die Spitze getrieben von einem extrem fragwürdigen Charakter.
eigenwert
Wahnsinnig investigativ, aber die Zielgruppe (=Leserschaft) hat's wohl auch nötig.
Ich hab mal etwas runtergescrollt und mich an dem Quiz "Wähle dein deutsches Essen, und wir sagen dir, wann du stirbst" beteiligt.
Eingabe: Fleischküchle, Ergebnis: ein Tag im Dezember 2082, sogar mit Uhrzeit. Wow, Jeanne Calment, wir kommen uns nahe! Naja, fast.
Vielleicht kann mir jemand erklären, dass das hier alles Satire ist, ich könnte dann beruhigter schlafen.


EDIT: Gar kein langer Beitrag, aber auch hier war C&P wieder hilfreich.
fennegk
Ein Artikel, der nebenher deutlich macht, dass dieser Onlinejournalismus Quark ist und mindestens eine stringente Zeichenlimitierung verlangt.
Wäre jedenfalls gelungener gewesen, hätte man den neunmalklugen Scheiß (u.a. Verbraucherzentralenexpertise) weggelassen und das Lauchcoachen quasi kommentarlos für sich stehen lassen - am schlimmsten tatsächlich: der Schlusssatz.

In der Summe aber irgendwie witzig und Mitleid für die Alphaopfer hält sich arg in Grenzen.
Ehrlich gesagt: K. wäre schön blöd, die Nummer nicht abzuziehen... Badewasserverticken für Bizepsmonster.
Powder To The People
Auch wenn man sich Wolfgang M. Schmitt immer nur in geringen Dosen geben kann, hier hat er die Sache mit Kollegah ganz gut abgerundet:
eigenwert
Aber dass Deutschrap die größte Biatch von allen ist (nämlich die des Kapitalismus), könnte sich doch allmählich mal rumgesprochen haben?
Die Kapitalismusverherrlichung gibt es ja doch schon im US-HipHop, wenn auch freilich unter ganz anderen Bedingungen.
Da wir hier für Doofe sind (warum eigentlich :mad: ): wegen Rassismus und allgemein aussichtsloser Lage; da wird man halt nicht auch noch zum Kap-Kritiker.
Und für Schland wird das offenbar einfach so übernommen, ohne sich der komplett anderen Verhältnisse und der möglichen Konsequenzen daraus klar zu werden.
Und sowas wie Conscious Rap, oder wenigstens noch sowas wie Fanta4 , scheint's wohl auch nicht zu geben. Na, j'falls an den Verkaufszahlen gemessen.
Wie gesagt, nur die 50 Cent (har!) eines Ahnungslosen.
Powder To The People
Und für Schland wird das offenbar einfach so übernommen, ohne sich der komplett anderen Verhältnisse und der möglichen Konsequenzen daraus klar zu werden.eigenwert, 31.07.2019 19:48 #

Das ist absolut richtig. Insbesondere im Deutschrap hat sich eine 1:1-Übernahme der Glorifizierung von bspw. Drogenverkauf vom Amirap durchgesetzt, ohne in Verhältnis zu stellen, dass es in Deutschland dafür keine "Notwendigkeit" gibt. Soll heissen: Wer in der Bronx ins Dealen einsteigt, tut das mitunter aus sehr basalen Gründen, nämlich Essen auf den Tisch zu bringen. Keine Sozialhilfe (allenfalls Armenküchen und Wohlfahrten), keine Krankenversicherung, keine nicht aus eigener Tasche finanzierte Unterstützung über Weiterbildung in einen Job zu kommen. In D sind diese Dinge im Normalfall gegeben - Dach über'm Kopf plus Nahrung über das Sozialsystem abgesichert (ich will jetzt nicht darüber diskutieren müssen, dass man damit natürlich nicht in Saus und Braus leben kann) inklusive. Hier bezweckt das Ganze überwiegend Status, Geld und AMG.
Woas Sois...
Mich wundert, was aus dem netten kleinen Beef zwischen Rödelheim und Stuttgart alles hervorspross :hm:
Deutschrap ist halt auch der Gewinner der modernen Musikdistributionsform Internet. Einfache catchy & knallige Message, schnell auf dem Punkt, klares Schema und Form. Ideal für Tube und Spotify. Dagegen kommste mit Postrock nicht an auf dem Pausenhof.
(Und ach ja, der Schmitt formuliert das alles so schön süffisant. "Damit er Alpha bleibt, müssen seine Fans Lauchs bleiben")
czerkus
Noch zu Kollegah: Wer motiviert ist, kann sich auf Spotify die Hörbuch-Version seines Buches antun. Danach dürfte man auch eine ganz gute Vorstellung von dem Inhalt seiner Coachings haben. Ich empfehle dafür übrigens den Shufflemodus :bigsmile:

Habt ihr das mit Marteria/Casper und dem Merch mitbekommen? Ich frag mich, inwiefern es normal ist, dass die Location, die hier auch gleichzeitig noch der (primäre) Ticketverkäufer ist, signifikant etwas von den Mercheinnahmen abhaben möchte. Immerhin wird man ja sowieso schon Miete zahlen. Hat da zufällig jemand Infos zu?
Alphex
Mich wundert, was aus dem netten kleinen Beef zwischen Rödelheim und Stuttgart alles hervorspross :hm:Woas Sois..., 31.07.2019 20:18 #


IMO hat Deutschrap ab Aggro eigentlich nichts mehr mit dem 90er Jahre Poetryslammen über Beats von irgendwelchen Vorstadtstudis zu tun.

Und Kollegah ist halt, ja, gnadenloser Geschäftsmann, aber halt auch einfach durch. Nummern wie das mit Satan und ähnliches Zeug erfüllt ja keinen Gewinnmaximierungsauftrag, das dürfte der schon "einfach so" glauben.
OneFingerSalute
Ihr erinnert euch an den Fall Magnitz und das "Kantholz"? Im Netz war danach eine Menge los - auch auf den Seiten und Kanälen von Radio Bremen. Hass, Hass, Hass, um es in drei Worten zusammenzufassen. Die Redaktion hat in einigen Fällen Strafanzeige gestellt - was dabei rauskam, ist in diesem Film zu sehen (Spoiler: nicht viel).