Das ist aber schön krachig. KurdtKillsBoddah, 25.12.2021 17:59 #
Aber schon ihre schwächste...
Wie immer bei meinen Eltern, blätter ich in ganz alten Visions-Ausgaben und höre mir Sachen an, die mich damals vielleicht nicht interessierten oder die einfach nicht verfügbar waren. Überraschend gut:
Die Platte hält genau das, was diese Rezension verspricht:
Nuno? Nuno?!? Gemeint ist tatsächlich der Saitenzauberer der peinlich unterschätzten Extreme, die mangels Anerkennung viel zu früh das Zeitliche segneten. Während seine Ex-Kollegen entweder im aktuellen Van Halen-Line-Up oder in der Versenkung gelandet sind, packt Mr. Bettencourt die Sache nun mit eigenen Händen an. Das ist nicht im Geringsten untertrieben, stellt er sich ähnlich wie Dave Grohl dem Mammut-Job, sämtliche Instrumente höchstselbst einzuspielen. So entpuppt sich der Frauenschwarm nicht nur als flexibler Saitenvirtuose, solider Bassmann, tighter Drummer und erstklassiger Sänger, sondern auch als Ausnahme-Talent in Sachen Songwriting. Wer über seine Vergangenheit jenseits von "More Than Words" aufgeklärt ist, wird darin nichts Neues finden. Wohl aber darin, daß sämtliche alten Zöpfe gefallen sind und Platz machen für einen Sound, der mit Spandex soviel zu tun hat wie die Smashing Pumpkins mit Haarspray. Apropos SP - die scheinen den Bostoner mächtig beeindruckt zu haben, wenn man einen Song wie "Crave" einmal genauer unter die Lupe nimmt. Ein Solo-Debüt, daß in Sachen Pop Value den Foo Fighters in nichts nachstehen muß...
Interessant auch diese Rezension zur Dude Ranch von Blink, noch vor dem Hype und somit frei von jedwedem Hype-Hass:
Ich soll diese Scheibe besprechen? Wirklich? Na dann... Erstens kommen Blink 182 aus Kalifornien (aus San Diego, um genau zu sein), zweitens sind sie jung, also Anfang bis Mitte zwanzig, drittens sehen sie wie makellose brave Vorstadtbuben aus, die nur gelegentlich mal ein Bier zuviel trinken, viertens können sie surfen, skaten und snowboarden, und fünftens spielen sie - ei, wer hätt’s gedacht? - melodischen Punkrock. Ich wiederhole mich zwar, wenn ich schreibe, daß das hier eigentlich und für sich genommen nicht unbedingt schlecht ist, nur leiderleiderleider schon 2.734mal dagewesen, und wenn ich das in Kürze ein 2.735. und 2.736. Mal schreiben muß, dann werde ich das auch tun. Um’s auf den Punkt zu bringen: Blink 182 = völlig beliebiger und todlangweiliger Sound von der Stange, bei dem der Käufer und die Plattenfirma auf den McDonalds-Effekt setzen können: Aus Gewohnheit frißt man so ziemlich alles. Demnächst sicher als Nachwuchsact auf diversen Festivals hierzulande zu bewundern.