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AERPELSCHLOT
Das machts erst richtig kuhl :bigsmile:

Ich wurde schon mehrfach auf das Dingen angesprochen. Zuletzt von so nem tumben Vollasi an der Supermarktkasse, son typischer deutscher Vollproll, Mitte 40 bis 50, vermutlich total "unpolliddisch", halt son rechtsoffener Depp. Der fand das wohl super und fragte mich erstmal, was das denn sei. Ich hab dann wahrheitsgemäß geantwortet und da fiel ihm so einiges aussem Gesicht :floet:
Flabes2000
Hast Du ihm dann auch Überhumppa vorgesungen?
OneFingerSalute
Die Livequalitäten von Kvelertak will ich nicht in Abrede stellen, aber sie sind halt auch sehr rockerhaft in der Geste. Deshalb der kleine Vergleich, mehr nicht.Woas Sois..., 04.10.2013 11:33 #


Aber so was von! Der Sänger hat sogar beim Wassertrinken so halb backstage noch den einen Fuß auf die Kiste gestellt wie vorher die ganze Zeit beim Posen an der Monitorbox, sah mächtig hart und lässig aus :bigsmile:
Woas Sois...
Aber so was von! Der Sänger hat sogar beim Wasserlassen so halb backstage noch den einen Fuß auf die Kiste gestellt wie vorher die ganze Zeit beim Posen an der Monitorbox, sah mächtig hart und lässig aus :bigsmile:OneFingerSalute, 04.10.2013 13:42 #


Kann ich mir vorstellen, finde ich aber persönlich schwer zu händeln.
OneFingerSalute
Kann ich in den meisten Fällen auch nicht gut ab, hier passt es aber. Die machen das alles mit einem Augenzwinkern (kommt bei mir jedenfalls so an), ziehen es aber nicht ins Lächerliche - ist ein schmaler Grad, aber bisher klappt das mit der Balance ganz gut. Könnte mir aber auch schnell zu viel werden, mal gucken. Falls die Band noch größer wird, würde ich mich auch über Flammen und so ein Gedöns nicht wundern und dann ist vielleicht echt der Ofen aus für mich als Hardcore-bleibt-mal-auf-dem-Boden-Fuzzi.
Olsen
Selbst, wenn's nicht ironisch wär: Fändet ihr klassisches Rockstar-Gehabe auf der Bühne echt so schlimm? Bei den meisten macht mir das nichts aus, aber auch, weil ich weiß, dass ich mich auf der Bühne selbst auch so verhalten würde. :cool:
OneFingerSalute
Ja, mir geht's oft richtig auf den Zeiger. Können nur wenige Bands durchziehen, ohne dass ich es eher peinlich als cool finde. Habe ich mich nicht bewusst für entschieden, war schon immer so. Und die Punkrock-Erziehung hat's dann wahrscheinlich noch "schlimmer" gemacht.
Woas Sois...
Jede Musikrichtung hat seine peinlichen Posen und Leute die es trotzdem können/dürfen.
Punkrock ist mit dieser Mitmachanimiererei auch oft sehr klischeehaft.
Olsen
Und die Punkrock-Erziehung hat's dann wahrscheinlich noch "schlimmer" gemacht.OneFingerSalute, 04.10.2013 14:53 #


Kann ich nachvollziehen. Bei euch ist das ja mehr so ein "da stehen welche von uns auf der Bühne, die sind genau wie wir"-Ding, oder?
Taisumi
Ich bin selber furchtbar schlecht da drin. Aber wie viele Zuschauer ziehen Kvelertak denn alleine so? Heute beim Westend im FZW passen so ca. 1000 Leute plus X rein.
OneFingerSalute
Jede Musikrichtung hat seine peinlichen Posen und Leute die es trotzdem können/dürfen.
Punkrock ist mit dieser Mitmachanimiererei auch oft sehr klischeehaft.Woas Sois..., 04.10.2013 14:54 #


Stimmt. Vor allem das Mitklatschen ist wirklich langsam zur Seuche geworden.


Und die Punkrock-Erziehung hat's dann wahrscheinlich noch "schlimmer" gemacht.OneFingerSalute, 04.10.2013 14:53 #


Kann ich nachvollziehen. Bei euch ist das ja mehr so ein "da stehen welche von uns auf der Bühne, die sind genau wie wir"-Ding, oder?Olsen, 04.10.2013 14:55 #


Stimmt auch. Zumindest grundsätzlich. Ich bin ja kein strenger Vertreter dieser "Doktrin", von mir aus können sich die Leute oben auf der Bühne schon ein bisschen cooler finden als die davor. Bei vielen Bands würde es aber auch einfach albern aussehen. Wenn du derbe Abrissmucke spielst und dabei in Spandexhosen die Pommesgabel hochhälst, passt das halt einfach nicht, um es mal etwas überspitzt auszudrücken. Und diese Zurückhaltung ist mir halt als selbst auch eher weniger extroviert auftretendem Menschen einfach lieber.

Ich bin selber furchtbar schlecht da drin. Aber wie viele Zuschauer ziehen Kvelertak denn alleine so? Heute beim Westend im FZW passen so ca. 1000 Leute plus X rein.Taisumi, 04.10.2013 14:58 #


Gestern waren zwischen 700 und 900 da, schätze ich.
Crackerman
Grandloom und Stoned Jesus im Nexus, BS
Grandloom als Aufwärmer. Grundsympathische Band, spielen heavy Jamrock mit viel Wahwah, hohem Gitarrenanteil, präsentem Bass und freundlichem Schlagzeug. Die können auch in Teilen mitreissen, live und auf Platte. Macht ziemlich Spass ihnen zuzusehen. Einziger Minuspunkt, es ist alles doch sehr vorhersehbar. Man hat das schon oft gehört und es kommen meist die Parts, die man erwartet. Trotzdem ein guter Gig und wenn die drei noch mehr an einem eigenen Sound arbeiten, dann wird das noch was Gutes :thumbsup:.
Bei STOND JESUS konnten sie sich schon mal eine Menge abkucken. Früher sagte man mal, Russians can't rock. Nun sind die drei Ukrainer, aber rocken können die richtig :headbang:. Und da ist nix mit vorhersehbar. Das geht rauf und runter, laut und leise, schnell und langsam...und du musst mit. Stoner ist das sicher, aber mit geilem Gefrickel dabei, mit spacy Interludes und Intros, mit geradem Gebolze auf einem guten Riff. Alles, was guter Hardrock haben muss. Aus Red wine formen sie einen dicken Brocken aus immer neuen Schichten, der wenn er endlich groß genug ist, in die Menge geballert wird. Höhepunkt des Gigs :thumbsup:. Im ersten Song der Zugabe, Black woods, wird -sehr eigenständig übrigens- Black Sabbath Tribut gezollt. Den frühen und den späteren im gleichen Song. Sehr geile Angelegenheit. Dazu kommt noch einiges an Action auf kleiner Bühne ( der Basser erinnerte mich oft an John Cleese. Nicht ganz so groß, aber so dürr und mit ziemlich ähnlichen Bewegungen :bigsmile:) und man hat einen richtig richtig geilen Nachmittag.
Olsen
Haken im Zentrum Altenberg, Oberhausen.

Zuerst galt es, eine ziemlich belanglose, sprich langweilige Band Sylvium im Vorprogramm zu überstehen. Spielen atmosphärischen Prog der schnarchigen Sorte, kamen beim Publikum aber gut an. Auf Platte angeblich stärkerer Metal-Einschlag, davon war live nichts zu hören.

Dann Haken. Ich hatte irgendwie ein bisschen mehr erwartet. Es war schon ein gutes Konzert, aber so richtig ist der Funke bei mir erst zur Zugabe übergesprungen (da haben sie tatsächlich ihr 20-Minuten-Teil "Visions" in voller Länge gespielt). Der Schlagzeugsound war kacke und viel zu laut, der hat das Gesamtpaket etwas getrübt. Wenn der Typ mal nicht getrommelt hat, war alles cremig, gut aufeinander abgestimmte Instrumente. Positiv: Ross Jennings kann echt singen und auch die versetzen Gesangsparts mit den anderen Bandmitgliedern haben gut funktioniert. Auf der Bühne wirkt er aber irgendwie merkwürdig. Gilt auch für die restliche Band, sehr reservierte Ausstrahlungen. Meine Freundin meinte auch, dass sie sehr müde gewirkt hätten. Das passt, denn im Interview vorher haben sie mir erzählt, dass sie schon um halb sechs aus Rüsselsheim losgefahren sind.

Im Interview wirkten die beiden, mit denen ich gesprochen habe, viel sympathischer und energiegeladener als später auf der Bühne. Schon merkwürdig.
AERPELSCHLOT
Gerade meinen ersten Tag vom Swingfest hinter mich gebracht.

Um 15 Uhr Troum auf der Bühne zu sehen, ist schon irgendwie seltsam, aber es war natürlich trotzdem super, wenn auch nicht ganz so phänomenal wie dereinst in Wuppertal.
Danach Barn Owl. Gitarren gibts keine mehr. Analoger Elektroniksound, schöne Sounds aber irgendwie fehlte da das letzte Quentchen. Dafür dann irgendwelche unpassenden Beats. Wirkte irgendwie lieblos und wie gestern abend noch schnell zusammen gebastelt.
Bei Lento hatte man den Eindruck, daß die Leute auf das etwas mehr an Wumms gewartet haben. Viele abartige Rhytmuswechsel, dazu dann Gitarren zwischen Ufomammut und Postrock. Solide Show. Hat mir gut gefallen, wenns auch nicht der Oberbringer war.
Deaf Center: Jemand sagte, das wären Richard Clayderman und Ricky King. Ganz so schlimm wars nicht, aber das war mir wie so oft heute zu viel Wohlklang. Der Klimpermensch hats aber geschafft, aus einem Klavier einen relativ flächigen Sound rauszuholen. Dafür meinen vollsten Respekt. Insgesamt aber zu überraschungsarm.
Saffronkeira + Mario Massa waren die Loser des Abends. Das hab ich nicht ausgehalten und bin schnell wieder raus. Fmoll, Cmoll, immer im Wechsel, dazu Trompete. Superkitschiger Dark Ambient. Es war echt nicht auszuhalten.
Celeste haben derbe losgerockt. War richtig geil. Jetzt im dritten Anlauf bei nem Swingfest haben sie mich dann auch mal gepackt. Leider war ich schon so durch, daß ich nach meinem Lieblingssong dann raus bin. Hab aber nur 1 oder 2 Songs verpasst. Neben Troum die Gewinner des Abends. Ich hab sogar ein feines Shirt gekauft.
Biosphere hats ja eigentlich drauf. Der bastelt ja wunderschöne Ambientsongs. Heute hat er sogar was aus meiner Lieblingsscheibe Shenzou gespielt. Aber irgendwie waren da zu viele Songs drauf, die sich wieder so im Wohlklang verloren. Am Ende noch mit Popbeats und sogar mit Frauengesang. Das hatte viel von Space Night.
Das war wie das Meiste heute viel zu vegan: Fleischlos, ohne Eier. Catering war übrigens auch mies. Die veganen Waffeln waren pfurztrocken und das vegane Chili schmeckte nach gar nix. Wären nicht Troum, Møhr, N, Bolt, [multer]und Auf Abwegens Till zum Quatschen da gewesen, wäre das ein komplett verlorener Tag gewesen.
AERPELSCHLOT
Wieder auferstanden von den Fleischlosen. Komme gerade zurück. Das hat dann heute etwas länger gedauert.

Witxes: Ich kam leider zu spät und hab nur 1 1/2 Songs gehört, aber die waren sensationell. Muss ich mich mal nähre mit beschäftigen.
Aun: Souverän, gefiel mir auch, einige Stücke gingen auch schon tiefer rein, aber dazwischen waren dann auch immer wieder Passagen, die mich derbe an gestern, an die Wohlklängler erinnnerten. War aber okay.
Poppy Ackroyd: Frau, Klavier, Geige, Loopmaschine. Geh fott :messer:
Dale Cooper Quartet and the Dictaphones: Gewinner des Wochenendes !!! Sensationelles Set. Wie sich die diversen Songs alle auf das ekstatische Ende hin bewegten, dazwischen immer wieder kleine Highlights gesetzt wurden. Das war schon gigantisch. Sehr viel dieses Bohren & der Club Of Gore Darkjazz Zeuch, ne tolle Frauenstimme dazu und eine der tollsten Männerstimmen, die ich je gehört habe. Jeder Ton saß. Am Ende dann schon fast Postrock, der an Sigur Rós (Popplagið) erinnerte, nicht nur weil der Gitarrist seine Gitarre mit nem Geigenbogen bearbeitete. Das war wirklich grandios. Das Publikum sah das ähnlich und hat sehr sehr laut und lange gejubelt.
Floex: Totalausfall :messer:
Omega Massif 1: erster Song, nach der Hälfte abgebrochen, weil irgendwas defekt war. Irgendwas umgebaut, Song wiederholt, diesmal beim Ende irgendwann abgebrochen. Zweiter Song gespielt, irgendwann fiel der Bass aus. Feddich aus, das wars. Das Publikum war aber sehr verständnisvoll und bejubelte die konsternierte Band trotzdem. Hektisches Treiben hinter den Kulissen.
Tim Hecker: Nach dem Totalausfall mit Biosphere gestern hatte ich bei Hecker auch Befürchtungen. Völlig umsonst. Fein gesponnene Soundteppiche, liebevoll aufgeschichtet, immer wieder neue Sounds, kleine Höhepunkte eingebaut. Sehr sehr guter Auftritt.
Omega Massif 2: Jetzt aber. Defektes Zeuch ersetzt. U.a. ein Effektgerät vom als Zuschauer anwesenden N geliehen. Wirkte alles deutlich krachiger als sonst, fast schon wie ne 90er Noise-Band. Die Verunsicherung war zu spüren, aber auch die Erleichterung, daß es doch noch klappte. Das neue Effektgerät machte dem Gitarristen scheinbar auch richtig Spaß. Der hat sich richtig einen abgerockt. Wirklich guter Auftritt, der auch frenetisch vom Publikum gefeiert wurde. Einzige Zugabe an beiden Tagen. Konzertende gegen Viertel vor 2 :messer:

Morgen gehts noch weiter, aber ohne mich. Ich bin nicht mehr aufnahmefähig :messer: Der zweite Tag war um Längen besser als der erste und das trotz Troum und Celeste. Vielleicht war ich aber auch entspannter, weil ich mir 2 Schnitzel und einen Käsekuchen zum zwischendurch mampfen mitgenommen hab :bigsmile:
pixiesa
Sehr schöner Bericht Frau Schnitzelschlot !
Amano
Dillinger Escape Plan, München 03.10. im Strom
Support: the Hirsch Effekt, maybeshewill

Ich war wegen Hirsch Effekt da und wurde von denen nicht enttäuscht. Ich mag dieses gefrickel und den Wechsel von Brüllen und Gesang und der Schlagzeuger war unglaublich. Die sind echt super und ich hab die Gelegenheit genutzt ä, um mir endlich die Alben zuzulegen. Leider hatten sie nur ein 30 Minuten-Set.
Hoffentlich kommen die bald mal wieder als Headliner nach Augsburg.

Maybeshewill: ich liebe ja Postrock, aber scheinbar setzt da bei mir inzwischen auch eine Übersättigung ein. Die habe mich Null berührt und ich konnte nichts eigenständiges erkennen. Hat mich sogar teilweise regelrecht gelangweilt.

Und dann DILLINGER: von der ersten Sekunde an ging's voll auf die 12. Das Publikum drehte durch und innerhalb kürzester Zeit tropfte es feucht von der Decke.
Die Jungs sind technisch natürlich über alles erhaben, aber live kam mir der "Gesang" sehr limitiert vor. Auf dem Album klang das dann doch ganz anders.
Aber darum schien es nicht zu gehen und war dem restlichen Publikum auch völlig egal. Das Geprügel ging weiter und die fliegenden Finger auf den Saiteninstrumenten ließen den Mund offen stehen.

Aber ganz ehrlich: nochmal muss ich mir das nicht geben.

Alles in allem aber ein gelungener Abend, der die 25 € wert war.
Woas Sois...
Klingt gut, wobei ich mich wundere das Hirsch in Ordnung geht und Dillinger etwas too much ist.
Powder To The People
DEP sollten mindestens einmal im Quartal live von Seiten des Staates Pflicht sein!:klugscheiss:
Olsen
Aber staatliche Folter ist doch verboten.