für Spaceman Spiff! Super Typ!
Ich hab die letzten Tage auf dem
Kosmonaut Festival am Stausee Rabenstein in der Nähe von Chemnitz verbracht. Dazu sei gesagt, dass wir das erste Mal ganz Rentner-mäßig nachts nach Hause gefahren sind und nicht dort gecampt haben. Ich muss sagen, sich nicht mit Zeltaufbauen und einem Haufen Gepäck rumschlagen zu müssen... das hatte was.
Das Kosmonaut ist sozusagen Kraftklubs eigenes Festival. Es war die zweite Auflage, bei der letzten sind sie selbst dann als Überraschungs-Headliner aufgetreten. Damals war das Festival noch ohne Camping und nur einen Tag lang.
Diesmal gab es zwei Tage mit unter anderem
Alligatoah,
Bosse und
Casper am Freitag und
Mighty Oaks,
The Durango Riot,
WhoMadeWho,
Blood Red Shoes und
Klaxons am Samstag.
Ich hab mich sehr gefreut,
Bosse mal wieder zu sehen. Da hab ich noch sehr sehr eindrucksvolle und schöne Erinnerungen an sein Konzert in Dresden vor einiger Zeit. Natürlich hat er viel vom neuen Album "Kraniche" gespielt, was ich leider noch gar nicht kenne. Ältere Songs waren aber auch dabei, gottseidank.
Danach war
Alligatoah dran. Was ich davon halten soll, weiß ich gar nicht so recht. Das st definitiv was für Live, aber niemals fürs Wohnzimmer. Der Typ ist schwer unterhaltsam, aber Lieder mit Zeilen wie "Willst du mit mir Drogen nehmen" hör ich mir dann doch eher nicht auf dem iPod an.
Casper durfte den Headliner des Abends geben. Ich bin ja noch nie ein großer Fan von ihm gewesen, hab ihn auch schon einmal gesehen gehabt beim Fest Van Cleef. Es ist mal ganz cool, aber eigentlich brauch ich den Kaschper und seine Musik nicht. Vorallem aber gehen einem irgendwie die ganzen 12-15jährigen Mädchen aufs Schwein, die gefährlich kreischen, jedes Mal wenn er eine Flasche Wasser ins Publikum geworfen hat. "BENJAMIN ICH IEBE DICH AAAAAAAAAAAAHHHHHH"
Der zweite Tag begann für uns mit
The Durango Riot, an die ich mich dunkel erinnern kann, aber partout nichtmehr weiß, bei wem ich die als Vorband gesehen habe. Sehr cool war das auch diesmal wieder. Lederjacken-Rock.
WhoMadeWho gleich danach sind für mich eine kleine Entdeckung vom Festival. Die kannte ich noch nicht, bzw. habe sie nie beachtet. Deren Musik hat mir aber sehr gefallen, das werde ich mir nochmal näher anhören müssen. Außerdem wird Mama sehr stolz sein, denn sie haben vor der Show mal fix ihre Klamotten gebügelt. Auf der Bühne.
Feine Sahne Fischfilet waren als nächstes dran. Von denen hatte ich bisher auch nur gelesen. Und da auch eher über ihr Engagement neben der Musik und den ganzen fiesen Ärger dazu. Was sie tun finde ich recht unterstützenswert, die Musik war dann aber doch nicht so ganz mein Fall.
Ich glaube, danach kamen
Blood Red Shoes, die ja eh der totale Hammer sind. Immerwieder beeindruckend, was für ein Lärm aus den beiden Menschlein da auf der Bühne kommt. Noch nie enttäuscht gewesen, immer wieder ein Erlebnis.
Dann die
Klaxons. Nix, was ich mir näher anhören werde, aber live ganz schön und tanzbar.
Mir fällt grad ein, dass wir auch die
Mighty Oaks gesehen haben, ich weiß aber schon gar nicht mehr an welchem Tag.
Dabei war ich doch grad von denen auch sehr angetan.
Das Highlight aber war für den geheimen Headliner eingeplant, der das Festival abschließen sollte. War schon irgendwie eine eigenartige Atmosphäre, wie grob geschätzt 10.000 Leute neugierig vor der verhüllten Bühne standen und keinen Schimmer hatten, weil der Act wirklich bis zum Ende geheim gehalten werden konnte.
Zum Vorschein kamen am Ende... tadaaa...
Fettes Brot. Die Mehrheit der Leute fand das super und dann hat man eine Menge, die zu einem Künstler tanzt, wegen dem niemand da war, weil keiner wusste, dass er kommt. Ich würde nie zu einer Headliner-Show von Fettes Brot gehen, aber natürlich kennt man Songs wie Bettina, Jein, Nordisch By Nature und wie sie nicht alle heißen. Das bringt gute Stimmung, egal ob man großer Fan ist oder nicht. Mit Fettes Brot konnten sie nicht viel falsch machen, denn wenn man ehrlich ist, das hätte auch alles ziemlich schief gehen können da einen Überraschungs-Act auf die Bühne zu stellen...
Das Kosmonaut war nicht nur super gelegen für uns, ich fand es auch ein sehr angenehmes, unaufgeregtes, kleines Festival. Am Anfang ist mir das gar nicht bewusst geworden, aber dann ist mir aufgefallen, dass nirgendwo auf Bannern o. ä. Sponsoren-Werbung zu sehen war und dass es genau das war, was ich sehr angenehm fand. Es gab nur aktive Sponsoren, die Stände auf dem Festival hatten, aber keine Banner-Werbung am Bühnenrand.
Im Vergleich zum letzten Jahr ist das Festival ein wenig gewachsen, aber es wurde immerwieder betont, es von diesem Zustand aus nicht noch größer werden zu lassen.
Das Wetter hätte noch ein bisschen besser sein können, aber das ist ja irgendwie immer so.
Kosmonaut. Gerne wieder.