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Danke fürs Ausschreiben, hat mich sehr amüsiert.

Bleibt noch die Frage: Was ist eine Floorshow? Künstler direkt im Publikum, wäre jetzt mein Tipp?

Allgemein werden die deutschen Hip Hop Stars zwar nicht von ihrer Popularität (Youtube halt) aber sehr wohl vom Klientel her überschätzt. Ein Kollegah kommt auf die 1 bei Albencharts, weil sich Alben nicht mehr verkaufen wie früher. Das gilt natürlich für alle, aber heutzutage heisst es eben erstmal nicht viel. Und wenn sich die Haupthörerschaft in einem Alter befindet, in dem es durchschnittlich eher Taschengeld als Eigenverdienst gibt, wäre es wohl bei 30 Euro aufwärts für Liveauftritte für die meisten nicht machbar. Ich könnte mir vorstellen, dass viele die Mucke weniger aus Personenkult, als aus "ich rapp mit und fühl mich dann so wie der erzählt"-Gründen feiern. Sprich: Ein Mehrwert für Liveauftritte ist nicht gegeben, es reicht die Konserve. Kollegah hat seinen Hip Hop Zenit (nicht die Popularität) bereits überschritten, er kann keine richtigen Hypes mehr generieren. In der Hood funktioniert er. Aber ausserhalb des Ruhrgebiets wird er wohl nur in Großstädten was reissen können.

Bleibt noch die Frage: Was ist eine Floorshow? Künstler direkt im Publikum, wäre jetzt mein Tipp?Olsen, 29.12.2015 08:45 #

Der Ausdruck als solcher ist mir zwar nicht geläufig, aber so was wird Martin meinen. Gibt's im HC/Punk-Bereich relativ häufig, dass Bands auf dem Boden direkt vor den Leuten spielen; manchmal, weilsie mit dem Publikum auf Augenhöhe sein und es nah ran lassen wollen, oft aber auch einfach aus Notwendigkeit, weil es im Juz oder wo auch immer gar keine richtige Bühne gibt.

Oder es gibt eine Bühne, die ist aber mit nem vollausgerüsteten Schlagzeug und ein paar Boxen je nach Band schon voll (siehe Waldmeister).

Stimmt. Ist in der G18 in Bremen in der Regel auch so. Je nach Schlagzeug passen Gitarrist und/Bassist auch noch drauf, aber die Sänger fast nie.

wenn sich die Haupthörerschaft in einem Alter befindet, in dem es durchschnittlich eher Taschengeld als Eigenverdienst gibt, wäre es wohl bei 30 Euro aufwärts für Liveauftritte für die meisten nicht machbar.Powder To The People, 29.12.2015 10:14 #

Naja, Kollegah hat Mitte Dezember aber auch im Palladium gespielt, sagt das Internet (4000 Plätze). Da werden die Tickets sicher nicht 15€ gekostet haben.
Für mich passt das irgendwie nicht zusammen, aber es muss wohl irgendwie eine Mischung aus schlechtem Timing, schlechter Werbung, Konzert mitten in der Pampa und Konzert in Köln paar Wochen davor liegen. Das Verhalten des "Musikers" ist natürlich das Allerletzte, aber was hat man erwartet?

Ist auch die Frage, ob in einer Großraumdisco der Künstler den Eintrittspreis bestimmt. Glaube ich eher nicht. Sowas wie Micky Krause oder Mia Magma sind bei uns meistens im Eintritt inkludiert!

Das eh nicht, aber in diesem Schuppe in der Pampa wars an und für sich ja billig.

Kollegah ist live auch einfach mal unaublich langweilig, vielleicht ist dieses Wissen mit den Jahren schon bis in die Kleinstädte vorgedrungen, wundern würde es mich nicht.

Steven Wilson 14.1 Bochum

Referenz.

Dieses Jahr hat dieser Thread hier ja noch nicht viel Liebe bekommen. Zeit das zu ändern.
Also ich muss erst mal sagen: Ich war heute richtig richtig schlecht drauf. Das Wochenende hatte Spuren hinterlassen, eventuell auch das Wetter, ich hatte wenig Lust zu arbeiten, die Luft im Büro war furchtbar und ich hab natürlich Kopfschmerzen bekommen, sodass ich nach der Arbeit erst mal eine Aspirin genommen und ein Nickerchen von einer Stunde gemacht hab.

Und dann bin ich zu Beach Slang gegangen, und alles war toll.

Das Publikum war sehr durchmischt. Von tätowierten Punks mit Mütze oder Kappe und Karohemd bis hin zu Leuten, die so aussahen, als hätten sie nur den Montagabend nicht alleine in der Wohnung verbringen wollen und wären zufällig am Underground vorbeigestolpert, war alles dabei. Auch altersmäßig ging es von nicht mal 20 bis Ü40. Aber alle sahen so aus, als würden sie total viele Dinge machen, um Leute zu finden, die so fühlen wie sie.

Als Vorband hat eine Dame gespielt, die man wohl als erstes bei Google findet, wenn man "nerdy musician girl" eingibt. Die Haare zu so einem Bömpel geschlossen, Brille, Halstuch und Strickjacke, das hat einfach perfekt gepasst. Eigentlich hat sie wohl eine Band, aber die sitzen in den USA, während sie mit den Jungs von Beach Slang unterwegs ist. Gesang und Gitarrenspiel waren perfekt unperfekt und die Musikerin absolut unprätentios - sehr sympathisch. Mein Begleiter meinte "super knuffig", und das wohl im besten Sinne.

Beach Slang haben dann erst mal 40 Minuten lang Hit an Hit an Hit gespielt, mit Too Late to Die Young halt auch noch zwischendurch. Da war der Bassist grade sein Kabel am Tauschen und sah dabei total enttäuscht aus, weil er die ersten paar Lieder immer wieder Aussetzer an der Technik hatte, was ich als Zuschauer aber überhaupt nicht schlimm fand. Das ist wohl ungefähr so, wie wenn Philipp Lahm sich in der Halbzeit bei 3:0 Führung ärgert, dass er drei Zweikämpfe verloren hat.
Nach dem sehr tollen regulären Set hat die Band es dann geschafft in 30 Minuten Zugabe nur fünf Lieder zu spielen, von denen drei Cover waren (quasi auf Zuruf, Beach Slang sind wohl die beste Coverband der Welt). Das lag daran, dass hier, im Gegensatz zum regulären Set, auch sehr viel erzählt wurde - ich hab lange nicht so viel gelacht auf einem Konzert. Da bleibt es dann am Ende auch verschmerzbar, dass sie mein Lieblingslied vom letzten Album, Young and Alive, nicht gespielt wurde. Es war einfach ein ganz wundervolles Konzert von vier unglaublich sympathischen Typen, die einfach das tun, was sie lieben.

Ich werde sie wohl auf dem Primavera noch mal sehen, aber das wird sicher nicht das gleiche wie heute. Die Band gehört einfach in die kleinen Clubs.
Also falls noch jemand zweifelt, ob er sich das anschauen will: Auf jeden Fall hingehen!

Sehr schöner Bericht ! Werde später ein Ticket für das Konzert in WI ordern !

Nennt mich Spießer, aber ich gehe nicht zu einer Band, die gerade mal ein Album mit 27 Minuten Laufzeit draußen hat. Denn Cover will ich echt nicht hören.

Nennt mich Spießer, aber ich gehe nicht zu einer Band, die gerade mal ein Album mit 27 Minuten Laufzeit draußen hat. Denn Cover will ich echt nicht hören.Olsen, 02.02.2016 02:06 #

Spießer ;-)

Und dann bin ich zu Beach Slang gegangen, und alles war toll.

Es war einfach ein ganz wundervolles Konzert von vier unglaublich sympathischen Typen, die einfach das tun, was sie lieben.

Also falls noch jemand zweifelt, ob er sich das anschauen will: Auf jeden Fall hingehen!schmirglie, 01.02.2016 23:50 #

schöner Bericht, steigert die Vorfreude auf heute Abend in Münster

Nennt mich Spießer, aber ich gehe nicht zu einer Band, die gerade mal ein Album mit 27 Minuten Laufzeit draußen hat. Denn Cover will ich echt nicht hören.Olsen, 02.02.2016 02:06 #

joa, die haben aber schon 2 EPs und 1 Album raus, also ausreichend eigenes Songmaterial für ein vollwertiges Konzert.

Ich hab sooooo Bock auf Leipzig. Vorfreude ist immens groß!

Die hätten auch mehr eigene Lieder spielen können, aber das hat sich so im Zusammenspiel mit dem Publikum ergeben.
Der Frontmann kam zur ersten Zugabe alleine auf die Bühne (gab übrigens doch sechs Zugaben) und meinte, dass die anderen überlegen was sie noch spielen wollen, während er jetzt mal alleine spielt. Dann hat in der ersten Reihe jemand zu seinem Nachbarn gesagt, dass sie wohl irgendwann mal Boxcar von Jawbreaker gecovert haben, er hat das gehört und direkt nach hinten gerufen, dass sie das mal auf die Liste schreiben sollen. Und dann wurde das Konzert zur Jukebox, wobei Jawbreaker und Replacements wohl häufiger auf der Setlist stehen, sagt setlist.fm.
Das dritte Cover haben sie wohl zum ersten Mal gespielt, ich weiß aber nicht was es war. Ich fand das jedenfalls sehr erfrischend.

Und der Fachmann sagt zu dem Bömpel Dutt !

Beach Slang können ja auch wirklich verdammt gut covern, das haben sie nicht nur auf dem Mixtape bewiesen. Bin schon sehr gespannt, was sie morgen Abend in Hamburg alles auspacken. Auf Boxcar hätte ich ja auch richtig Bock.