Freitag:
Einstieg für uns mit
All Teeth. Deren EP hatte ich mal als Promo von Panic Records bekommen, gefiel mir vorher schon. Der Sänger hat anscheinend ne spastische Behinderung, was ihn aber nicht am gesanglichen Ausrasten hindert. Sehr intensiv, American Nightmare lassen grüßen. Nach 20 Minuten haben die dann schnell für einen Song
Landscapes rangelassen, mit denen sie momentan auf Tour sind. Faire Geste, musikalisch fand ich All Teeth aber spannender. Das weitere Running am Nachmittag haben wir so an uns vorbeiziehen lassen, erst
The Carrier haben wir uns dann wieder bewusst angeschaut. Schönes Brett, aber hier wurde deutlich, dass große Bühne mit Absperrung und Hardcore nicht so recht zusammengehen, der Kontakt zum Publikum ist eingeschränkt und der Sound war eher na ja... Schade, trotzdem schönes Set. Dann DAS Highlight für uns: Fuckin'
CEREMONY . In 30 Minuten haben die das Zelt komplett abgerissen, alle sind ausgerastet. Die ersten Takte von "Into The Wayside" und das Zelt hat getanzt. Der totale Knaller. Ich find ja deren angepisste Anti-Haltung so geil. Und der Sänger ist das Krankeste, was es im Hardcore momentan so gibt, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Musikalisch natürlich auch top. Die neuen Black Flag.
Stick To Your Guns kannte ich nur vom Namen her, aber aufm Zeltplatz rannten schon seit Donnerstag erstaunliche viele Shirts von denen rum. Haben dann auch ziemlich viel Spaß gemacht. Musikalisch irgendwo zwischen Killswitch Engage und From Autumn To Ashes (ohne die Raffiness der letzteren), also Metal(?)Core mit cleanen Hit-Refrains, aber live tight groovend und engagiert. Musste man automatisch mitwippen, sehr unterhaltsam.
Danach
Strung Out. Ich mag die ja eigentlich gerne, leider war's soundmäßig eher mau (wieder Main Stage) und es hat sich kaum einer für die interessiert. War das leer vor der Bühne, uff. Die ganzen Hardcore-Kiddies kennen die wahrscheinlich nicht oder es ist ihnen nicht moshig genug. Keine Ahnung. Schade.
Dann nochmal n Highlight:
Strife. Alter, haben die gegroovt. Enorm druckvoll, guter Sound und n Sänger, der nicht wie sein eigenes Klischee daherkommt, sondern dem man auf den ersten Blick nicht unbedingt in ner dunklen Gasse begegnen will. Sehr geil. Sympathisch auch die Ansage an die ganzen Pit-Fighter, dass es kein Boxring ist und ALLE ihren Spaß haben sollten und nicht nur n paar Deppen. Fettes Brett.
Zum Abschluss (für uns, danach gings heim, anderweitige Verpflichtungen)
Defeater. So ne gute Band und dann auf der großen Bühne doch irgendwie vergeudet. Sound war zwischenzeitlich ziemlich verkorkst, die Band hat das Beste draus gemacht. Aber Mann, wenn ich mir überlege, wie diese ganzen Hits vor nem halben Jahr in nem kleinen Club gewirkt haben - da ist Luft nach oben...
Ansonsten wars ne schön schlammige Angelegenheit. Zum Glück war der immer wiederkehrende Regen nicht allzu heftig, so ging's noch auszuhalten. Was die Organisation angeht, siehe Defeater: Luft nach oben. Werd nächstes Jahr bestimmt trotzdem wieder fahren