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Und sonst...

Mein Lieblingsbuch

AERPELSCHLOT
Nachdem nebenan ja gepostet werden kann, was ihr gerade lest, möchte ich hier, wie schon im Threadtitel ersichtlich ist, etwas über euer Lieblingsbuch erfahren. Vielleicht ein paar Sätze über die Handlung, wie ihr dazu gekommen seid und was es für euch zu eurem Lieblingsbuch macht.
doomraupe
ganz klar,

die bibel

warum? alles drin. drama, liebe, tod und teufel und erlösung und es liest sich immer anders, deshalb langweilt es auch nie. Wie ich dazu gekommen bin? Konnte lange nix damit anfangen...irgendwann hab ich dann doch mal zu ihr gegriffen...und es war das richtige buch zum richtigen zeitpunkt. Natürlich gibts auch noch viele andere lieblingsbücher. zauberberg, göttliche komödie, reise im mondlicht, herr der ringe, kafkas schloss, der idiot...aber ich komm immer wieder auf die bibel zurück...naja..das buch der bücher halt...:bigsmile:
pixiesa
Das wird schwer. Ich habe in unterschiedlichen Lebensphasen auch dementsprechende Bücher gelesen. Als Teen gerne Hesse, zB Narziß und Goldmund. Das Buch hat mich bestärkt meinen eigenen Weg zu finden, also mich von meinen Eltern abzunabeln. Die gegensätzlichen Charaktere spiegelten meine innere Zerissenheit in dieser Phase meiner Jugend wieder.
Ich werde weiterhin nachdenken, denn ein Buch, als das Buch, kann ich nicht nennen, genauso wie mit der Musik. Ich kann ja noch nicht mal zehn Platten für die Ewigkeit oder einsame Insel nennen, da käm ich dann auf 200...
housefrau1981
Da bin ich bei Pixi... es gibt so verdammt viele Bücher, die in einer bestimmten Phase genau das richtige waren, aber wenn man sie später, in anderer Stimmung, wieder liest, passt irgendwas nicht... boa. Da eines rauspicken? Ich meld mich in 10 Wochen wieder :hm:
Woas Sois...
Habs im anderen Thread ja schon geschrieben, "Die Pest" von Camus oder "Kaltblütig" oder "Das Versprechen"
Weil das so Bücher sind die sehr schön aufzeigen wie der Mensch in seiner Natur ist. Bei der "Pest" wie er reagiert und versagt, bei "kaltblütig" das der Mensch mehr zum "bösen" neigt als zum "guten". Beim "Verpsrechen" wie der simple Zufall in der Welt in unser Leben hinein regiert. Der Mann verzehrt sich ja für seine Aufgabe und wofür?
AERPELSCHLOT
Hab selbst mehrere. Ich überleg auch grad noch. Sonst hätte ich schon in der Threaderöffnung meins mitgepostet. Wie im anderen Thread geschrieben ist "Schutzgebiet Sinistra" von Ádám Bodor sicher ein Kandidat. Für den Zweck, den es erfüllen sollte, war es damals erste Wahl.
In der engeren Auswahl sind:

Javier Marías - Mein Herz so weiß
Shakespear - Macbeth
T. Mann - Zauberberg
Imre Kertész - Roman eines Schicksallosen
Aleksandar Tišma - Das Buch Blam
Jón Kalman Stefánsson - Sommerlicht, und dann kommt die Nacht
Sándor Márai - Die Glut

Ich muss mal noch drüber sinnieren und mich mal wieder mit den Büchern intensiver befassen, um nen Favoriten rauszufinden.
Olsen
Thomas Mann halte ich für unlesbar.

Ich hab keinen Lieblingsroman, wenn man mich drauf festnageln will, sag ich meistens "Der Vorleser", weil der mich tief beeindruckt hat.
AERPELSCHLOT
Thomas Mann halte ich für unlesbar.

Ich hab keinen Lieblingsroman, wenn man mich drauf festnageln will, sag ich meistens "Der Vorleser", weil der mich tief beeindruckt hat.Olsen, 08.11.2011 13:03


Nur weil der Zauberberg irgendwas über 1000 Seiten hat? Das Beste an ihm ist doch vor allem seine ungeheure Sprachgewalt. Da stehen Sätze, die für sich schon absolute Kunstwerke sind. Und die Szene im Zauberberg, wo sich der Protagonist bei ner Wanderung durch den Schnee erschöpft in selbigen fallen lässt... Mir ist beim Lesen eisekalt geworden. Mir fällt in der Literatur keine andere Szene ein, die es geschafft hat, die Handlung quasi körperlich zu spüren. Nur wenn ich an "Des Mauren letzter Seufzer" von Salman Rushdie denke, dann hab ich beim ganzen Buch son bestimmten Duft von vielen Gewürzen in der Nase.
frau-lotte
ok, ich hol's aus dem anderen thread rüber:

mein lieblingsbuch, mehrfach gelesen und verliehen, vielfach verschenkt: john irving - owen meany. mein ausgabe sieht demnach auch charmant zerfläddert aus.

"lieblingsbuch" mache ich jetzt daran fest, dass dieses eines der wenigen bücher ist, das ich mehrfach gelesen habe und immer wieder schmunzeln konnte. meiner meinung nach auch ein gutes irving-einsteigerbuch. generell fasziniert mich an seinen romanen, dass er es vermag, wirklich absurde dinge und situationen als völlig normal, beinahe nebenbei einzuwerfen. man denkt immer erst im nachhinein, wir wunderlich das alles doch ist.
Olsen
Nur weil der Zauberberg irgendwas über 1000 Seiten hat? Das Beste an ihm ist doch vor allem seine ungeheure Sprachgewalt.AERPELSCHLOT, 08.11.2011 13:10


Wie kommst du denn auf die Idee, ich würde Bücher anhand ihrer Seitenanzahl beurteilen? Nee nee, ich hatte auch schon viel Freude an sehr langen Romanen. Bei Thomas Mann stört mich tatsächlich der Schreibstil, dieses nicht enden wollende Gemisch aus Nebensätzen. Reine Sprachangeberei. Das kann funktionieren, für mich wirkt es bemüht und lenkt mich von der eigentlichen Geschichte ab. In den "Zauberberg" hab ich aber nur mal reingeblättert, die "Buddenbrooks" hab ich versucht, zu lesen und bin gescheitert. Macht aber nichts, bei "Ulysses" musste ich auch aufgeben. Manche Leser und Autoren kommen halt nicht zusammen.


@ Lotte:
Irving gehört zu meinen Lieblingsautoren und "Owen Meany" ist eins seiner besten. Mit seinen neueren Büchern hab ich allerdings Probleme, die sind irgendwie so reißbrettartig und dabei leider uncharmant.
pixiesa
Ich lese sehr gerne historische Bücher die stark an die tatsächliche Geschichte angelehnt sind. Ich vergleiche dann auch zwischendurch die Fakten, greife mir den Großen Plötz(Nachschlagewerk) oder suche im Netz. Sehr interessant war das bei Die Päpstin, da wird ja auch heute noch unter Historikern diskutiert, ob sie tatsächlich gelebt hat.
AERPELSCHLOT
Nur weil der Zauberberg irgendwas über 1000 Seiten hat? Das Beste an ihm ist doch vor allem seine ungeheure Sprachgewalt.AERPELSCHLOT, 08.11.2011 13:10


Wie kommst du denn auf die Idee, ich würde Bücher anhand ihrer Seitenanzahl beurteilen? Nee nee, ich hatte auch schon viel Freude an sehr langen Romanen. Bei Thomas Mann stört mich tatsächlich der Schreibstil, dieses nicht enden wollende Gemisch aus Nebensätzen. Reine Sprachangeberei. Das kann funktionieren, für mich wirkt es bemüht und lenkt mich von der eigentlichen Geschichte ab. In den "Zauberberg" hab ich aber nur mal reingeblättert, die "Buddenbrooks" hab ich versucht, zu lesen und bin gescheitert. Macht aber nichts, bei "Ulysses" musste ich auch aufgeben. Manche Leser und Autoren kommen halt nicht zusammen.Olsen, 08.11.2011 13:16


Das ist schon wahr, daß der mit seiner Sprache ziemlich auf dicke Hose macht. Aber genau das ist das, was mir daran so gefällt. Da kanns jemand und das lässt er auch selbstbewusst volles Rohr so raushängen. Find ich gut.

Die 1000 Seiten waren natürlich mehr oder weniger ironisch gemeint :bigsmile:
frau-lotte
thomas mann. wir haben in der schule den tod in venig durchgenommen. ein eher kurzes buch. die plastischen schilderungen manns fand ich richtig gut.
die buddenbrooks hab ich mir letztes we in gänze als hörspiel gegeben. ziemlicher marathon.
frau-lotte
@ Lotte:
Irving gehört zu meinen Lieblingsautoren und "Owen Meany" ist eins seiner besten. Mit seinen neueren Büchern hab ich allerdings Probleme, die sind irgendwie so reißbrettartig und dabei leider uncharmant.Olsen, 08.11.2011 13:16

das aktuelle finde ich wieder richtig gut. kann ich empfehlen. der vorgänger (bis ich die finde) war tatsächlich sehr enttäuschend.
frau-lotte
ach ja, auch sehr zu empfehlen: die kantze von günter grass. wurde mir als einstieg ans herz gelegt. klasse.
AERPELSCHLOT
Ich lese sehr gerne historische Bücher die stark an die tatsächliche Geschichte angelehnt sind. Ich vergleiche dann auch zwischendurch die Fakten, greife mir den Großen Plötz(Nachschlagewerk) oder suche im Netz. Sehr interessant war das bei Die Päpstin, da wird ja auch heute noch unter Historikern diskutiert, ob sie tatsächlich gelebt hat.pixiesa, 08.11.2011 13:17


Grade das sind so Bücher, die ich nicht ab kann. Wenn ich was über die Zeit wissen will, dann lese ich direkt n Sachbuch von nem Historiker. Das Schlimme an dem Zeugs, genau wie bei Illuminati und Säulen der Erde und was weiß ich noch alles, ist doch, daß die Leser hinterher nicht mehr unterscheiden können, was ist Fiktion, was Historie.

Da kriesch Plaque.
AERPELSCHLOT
thomas mann. wir haben in der schule den tod in venig durchgenommen. ein eher kurzes buch. die plastischen schilderungen manns fand ich richtig gut.
die buddenbrooks hab ich mir letztes we in gänze als hörspiel gegeben. ziemlicher marathon.frau-lotte, 08.11.2011 13:20


Tod in Venedig war auch mein Einstieg. Freunde von mir mussten das in der Schule lesen und waren über ihre Deutschlehrerin am diskutieren. Die war felsenfest davon überzeugt, daß Mann auf gar keinen Fall schwul gewesen sein und daß man das Buch auf keinen Fall dahingehend interpretieren dürfte, und der Rest hat nur gesagt: schwuler geht doch gar nicht. Hat mich interessiert und ich wollts auch wissen.
frau-lotte
schwul und pädophil...
pixiesa
daß die Leser hinterher nicht mehr unterscheiden können, was ist Fiktion, was Historie.

Da kriesch Plaque.AERPELSCHLOT, 08.11.2011 13:24

Aber deswegen versuche ich den Inhalt auf seinen Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ich liebe die ausführliche Beschreibung des mittelalterlichen Lebens, das findet man doch kaum in einem trockenen Sachbuch. Und das Follet und Brown gerne für die Masse aufschneiderisch schreiben ist mir klar. Wie Bruno Mars und Lady Gaga im Musikbuisiness.
Olsen
schwul und pädophil...frau-lotte, 08.11.2011 13:30


Das ist halt das Problem, man sollte am besten einfach nichts über die Autoren wissen und die Literatur einfach so auf sich wirken lassen. Zu viel Hintergrundwissen macht viel kaputt. Ich kann keine Sachen von Lewis Carroll mehr lesen, seit ich weiß, wat für 'ne fiese Möpp der Typ war.