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Asylum Seekers 3/12
Müll. Irgendwo zwischen der Überdrehtheit eines "Guesthouse Paradiso" und einem Schuss Nihilismus von "Clockwork Orange" parkt dieser Kram. Nur fehlt ihm der rabenschwarze Grundtenor/die Holzhammer-Polemik des Ersten und selbstverständlich die Bildsprache des Zweiten. 6 Durchgeknallte bewerben sich um den letzten verbleibenden Platz einer Irrenanstalt. Das die alle da reingehören, versteht sich von selbst. Die Figuren sind aber dermassen aufgesetzt, dass es schon wehtut; mal ganz abgesehen von der hirnrissigen Story und dem missglückten Slapstick (erneut: "Guesthouse Paradiso" zeigt wie sowas geht). Die 3 Punkte sind im Prinzip für die paar abgedrehten Szenen, die einem dann doch mal kurz eine Hirnwindung rasieren. Ansonsten: siehe erstes Wort.
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Antichrist 9/12
Bin jetzt erst dazu gekommen den zu schauen. Das von Trier gewaltig einen am Laufen hat, ist ja nicht unbekannt. Das erklärt auch die zum Teil wirklich harten Stellen im Film. Prinzipiell aber, doch wirklich gut. Ein Paar treibt es grad hemmungslos, während ihr Sohn zum Fenster klettert, ausrutscht, und den Weg alles Irdischen geht. Der Mann, selbst Psychotherapeut, versucht nun der völlig verstörten Frau wieder auf die Beine zu helfen. Dazu besuchen sie eine alte Hütte inmitten eines Waldes, in der die Frau einen Sommer zuvor mit dem Kind als Anhängsel allein an ihrer Dissertation über Hexenverfolgungen im Mittelalter schrieb, diese allerdings aus Furcht nicht zu Ende brachte. Angekommen am Ort, ändert sich das Verhältnis der Beiden und heftige Dinge geschehen. Absoluter Gewinner: die Bildsprache. Was für tolle Aufnahmen! Der Film ist Andrei Tarkowski gewidmet, einem Regisseur dessen Naturdarstellungen wohl grossen Einfluss auf von Trier hatten. Allein für die Anfangsszene hätte es Preise hageln müssen. Mit Eintritt in den Wald ändert sich die Hintergrundunschärfe und die Figuren scheinen mit ihrer Umgebung zu verschmelzen. Toll. Schauspielerisch von Gainsbourg und Dafoe quasi allein getragen, beginnt ein packendes Kammerspiel. Allerdings muss man sagen, dass Dafoe doch hier und da schwächelt und mit seiner Rolle ein wenig überfordert scheint, während Gainsbourg aufblüht. Ein paar Kopfkratzer bleiben zwar, dann und wann fehlt auch die Erzählkonsequenz, aber prinzipiell absolut sehenswert. So man die brachialen Szenen abkann (kein Wunder das der unter Skandalfilm läuft).
